Newspaper Page Text
Savannah Aben Zeitung.
Redigirt von
Prof. EC. F. Vanſemer.
Herausgegeben von
I. Stern.
Die „Savannah Abend Zeitung“ erſcheint jede
Můttwoch.
Abonnementͤpreiẽ : ln Vorausbezahlung.
inie..354~
3æltiihrit 20
Geſchaftolokal: Ecke Bay und Barnard Straßen,
Saramah Ga· · rort vter Ler Brx sri
Mitwoch, 21. den Februar 1872.
Die nene Markthalle.
Die neue Markthalle geht im Schnek
kengange ihrer Vollendung entgegen.
Ob wir noch den großen Tag erleben wer·
den ? Die jetzige Einrichtung iſt a pub—
lie nuisance; aber wie ſollen wir das
Wort überſeßen? Nuisanee, ſagt unſer
Lexikon, iſt eine Beſchwerlichkeit, Läſtig—
keit, Unannehmlichkeit, Unreinlichkeit. In
jeder ſeiner Bedeuntungen iſt der Ausdruck
wahr, das werden alle Leute bezeugen,
die in der Nähe des Marktes wohnen
oder ihn beſnchen. Das Comite, wel—
ches beauftragt war die Zwiſtigkeiten zwi—
ſchen den Architekten, Herren Müller und
Schwaab nnd dem Baumeiſter Williams
zu unterſuchen, hat za Gunſten der Archi
tekten entſchiede,n und ſchlägt vor, daß
den Herren Müller und Schwaab die
Summe von $1,050 ausgezahlt werde.
Wir glauben überzeugt ſein zu dielen
daß der Stadtrath einſtimmig den Vor
ſchlag ausfůhren wird, es iſt das wenigſte
was von ihm darf verlangt werden. 2
Die Herren Müller und Schwaab ſind
viele Jahre lang mit öffentlichen Bauten
beſchaͤftigt geweſen, und ſie wirkten ſtets
zu vollkommener Zufriedenheit der Sach—
verſtändigen, und beſitzen das feſte Zu·
trauen derſelben. Ihnen kann der Fehler
nicht zur Laſt gelegt werden, den der Bau—
meiſter ſich hat zu Schulden kommen laſ—
ſen, daß ſieht der Stadtrath ein, und das
wiſſen alle die mit der Sache bekannt ſiud.
Einige hätten gern die Schuld den
Architekten zugeſchrieben, und da wir uns
zu deren Freunden zählen, ſo fühlen wir
uns beſonders dem Vorſitßer des Comite's
dem Herru John Schwarz verpflich·
tet, der die Sache mit großer tande
lichkeit und regem Eifer unterſuchte. In
ſeinem Amt als Alderman gehöoört er zu
den Leuten von den man in Wahrheit
jagen darf, „er iſt der rechte Mann in der
rechten Stelle;“ und wir haben uoch kei—
nen unter unſern Landsleuten getroffen,
der ſeinen guten Willen und ſein Verdienſt
um das Deutſchthum nicht dankbar aner—
kennt. Aber auch ſenie beiden Collegen
verdienen dieſelbe Achtung und daſſelbe
Zutrauen. Wir ſchließen mit dem
Wunſche, daß bei der nächſten Wahl den
Deutſchen es gelingen möge nebſt den
dreien einen vierten Mann als Repräſen-~
tanten im Stadtrath zu erwählen.
Feuer.
Am Sonnabend Abend gegen s Uhr
Krach ein Fener aus, in dem Speicher des
Herrn A. Schleſinger, an der Nordſeite
von Bay-Str., zwiſchen den Eisſpeichern
der Herren Hayhwood, Gage u. Comp.,
und Thraſ» Banchard u. Co. Der
zweite und dritte Stock war mit Mehl,
Speck, uund Liqueuren gefüllt; der erſte
Stock war dem Guano- Handel des Herrn
Pointexderzeingeräͤumt. Der Verluſt
beträgt nahe an 820,000. Die Waaren
und das Gebäude ſind verſichert. Die
Reparatur des Hauſes wird von 2000
bis 3000 Dollars koſten. Es war ſchon
gegen 12 Uhr, ehe ſich die Feuerleute ent
fernen durften. Anderthalb Stunden
n(ch Mitternacht brach die Flamme von
neuem aus, wurde aber durch die herbei
eilenden Feuerleute ſofort gedämpft. Am
Sonntag Morgen wurde das Fener · De~
partement zum dritten Mal alarmirt.
————
Wir erinnern die Bürgerſchaft daran,
daß der Landwirthſchaft Verein des Staa
ies Georgia in dieſer Woche von Don
nerſtag ab, ſeine jährliche Verſammlung
in Savannah halten wird. Auch die
Frage der Einwanderung wird dort bera
then werden. Die Deutſchen ſind dabei
nicht ohne Intreſſe und es würde den Re
präſentanten lieb ſein wenn auch in dieſem
Kreiſe eine freundliche Theilnahme an dem
öffentlichen Wohle nicht nur gehegt (das
geſchah ſtets) ſondern auch deutlich an den
Tag gelegt würde. Sollte deshalb wä—-
rend der Sitzungen der Geſellſchaft, es
rathſam ſcheinen, eine deutſche Verſamm—-
lung zu bernfen, ſo hoffen wir daß keiner
der Betheiligten ſich davon ausſchließen
wird.
(3. L) Die an uns gerichtete drege
wird in nächſter Woche beantwortet werden.
Der Charakter des Herrn gollamis.
Collektor Robb in Savannah, zeigt ſich
in dem folgendem. Daniel Me Connell
von Savannah benachrichtigt Sekretär!
Boutwell, daß es nicht ſeine Abſicht war
für Herrn Robb Bürgſchaft zu leiſten;
und erklärt dabei, er habe geglaubt, daß
die Obligation (bon) die er unterzeich
nete, wie man ihm ſagte, eine Bürgſchaft
für die treue Amtserfůllung des Wächters
Burras ſe.
1
xe Es wurde uns von einem der
dentſchen Bürger hier ein ausgezeichneter
Artikel zur Veröffentlichung eingeſandt.
Wir bedanern, daß es uns in dieſer Woche
an Raum gebricht denſelben unſern Lands
leuten mitzutheilen. Wäre uns die Schrift
früher zur Hand gekommen, ſo würde ſie
in dieſer Nummer ihren Ehrenplatz gefun·
den haben. Das ſoll aber nächſte Kln
geſchehen. Heute machen wir unſereFreunde
darauf aufmerkſam, daß der Gegenſtand
der genannten Einſendung allen angenehm
und wichtig erſcheinen wird. Gerne neh
men wir Sachen dieſer Art ans, und wenn
ſich in Allen derſelbe Sinn und Eifer
regte, den der Verfaßer an den Tag legt,
ſo würden die Deutſchen weniger Urſachen
zur Klage haben. Wir bitten um fernere
Mittheilungen dieſer Art. h
Zanauſchek.
Wer hätte nicht von der Janauſchek
gehoört, und wer hatte je etwas Auderes
bernommen als Worte, die eine unbeſtech
liche, kunſtgerechte Kritik nur über das
unnachahmliche Talent, und den ſiegrei
chen Fleiß als Lohn eines, wenigen Men—
ſchen erreichbaren Verdienſtes ausſpricht?
Seit mehr als zwanzig Jahren erſcheint
ſie auf der Bühne, von keiner andern
Größe überragt, von keinem andern Taleut
übertroffen, und von einem Glanze umge—
ben, der ſelbſt den mißgünſtigſten Neid
von ſeinem alles verdunkelnden Schatten
entblößt.
Ja, die Janauſchek muß groß ſein,
im ſchönſten und edelſten Sinne des Wor—
tes, weil ſelbſt der amerikaniſche Geiſt ſich
gedrungen fühlt, ihr die erſte Stelle unter
den lebenden Künſtlern ihrer Art anzu—-
weiſen. Uns erſcheint in dem Muſen—
tempel gewöhnlich nur des Mittelmäßige,
das kann den Kunſtſinn mcht erwecken
und veredeln. Nur das Große kann
Großes in und unter uͤns ſchaffen.
Wir müſſen uns jedoch dem Großen nä
hern, damit es die Liebe des gemeinen
ans Geiſt und Herz verbanne.
Das weiß jeder unſerer Leſer, und ſo
hoffen wir, daß alle unſere deutſchen Ein
wohner mit ihren Familien wenigſtens
einmal (in naächſter Woche) der Kunjſt
ihren Tribut zollen werden, um das Ta.
lent zu ehren, um ſich einen edlen Genuß
zu ſchaffen, um ihren Mitbürgern zu zei
gen, daß ſie in Dichtung und Darſtellung
die Größen ihres Vaterlandes en
Einige haben Janauſchek ſchon in Europa
gehört, andere haben während der letzten
vier Jahre in noördlichen Städten ihre
erhabenen Leiſtungen geſehen, und aus
den Beurtheilungen der Preſſe, die in Hef
ten an öffentlichen Pläten dem Publikum
zur Anſicht geboten wurden, erkannten
die Dritten, daß es faſt unmöglich iſt der
Künſtlerin ein übertriebenes Lob zu ſpen—
ſden..
Durch die Beweiſe unſerer Achtung für
ausg zeichnete Leiſtungen, erheben wir die
Bühne auns ihrem tiefen Fall. Die ge~
krönten Häupter und die Begüterten der
eiviliſirten Welt haben durch glänzende
Geſchenke die Künſtlerin geehrt; hochge
feiert iſt ihr Name nnter unſern Lands·
leuten im Norden; möge rin zahlreich be—
ſuchtes Haus ihr beweiſen, daß Savannah
und ſeine Deutſchen nie unterlaſſen, das
wahre Verdienſt anzuerkennen
—RÚ Ff —f— Ú ——
Birds Eye view von Savaunah.
( Vogelperſpeetive von Savannah.)
Herr I. G. Stoner, Agent für A.
Rüger hat uns eine lithographiſche Copie
der Vogelperſpektive unſerer Stadt vorge
legt. Wir ſehen dieſe Arbeit als ein ge
lungenes und ausgezeichnetes Werk an;
als ein Werk das alle berechtigten Erwar—
tungen befriedigt. Das Bild ſtellt die
Stadt dar, wie ſie dem Ange des Ve
dachters in einer Höͤhe von 2000 Fuß
über dem Niveau des Fluſſes erſcheinen
würde. Das muß man bedenken um die
Zeichnung richtig zu beurtheilen. ln
dieſer Entfernuug iſt die Anſicht der ein—
zelnen Theile ſehr verſchieden von dem
Bilde welches die unmittelbare Nähe ge·
währt. Man darf deshalb nicht erwar·
ten, daß jeder Ziegel und jedeFenſterſcheibe
dargeſtellt ſein ſollte. Es iſt aber wahr~
lich zu bewundern daß das Ganze ſona
turgetren wiedergegeben iſt. Um das vor
uns liegende Reſultat zu gewinnen, wurde
keine Mühe und Anſtrengung geſchent.
Jede Familie ſollte ſich eine Copie an
ſchaffen, damit Kinder und Kindeskinder
einſt ſehen mögen, was Savannah mn
Lebzeiten ihrer war. Und könn—
ten wir wohl unſern entfernten Verwand—~
ten und Frennden eine größere Frende
machen, als die, welche die Schenkung die
ſes Bildes in ihnen erregen muß.
Herr I. G. Stoner befindet ſich in unſerer
Stadt, um mit Hülse ſeiner Aſſiſtenten
der Herren Saw und Patchen, die Copien
den Suberibenten zu überliefern. Wer
darauf noch nicht ſuberibirte, ſollte die ihm
jett gebotene Gelegenheit nicht verſäumen.
—— /
Bonham.
Der Herr Bonham erſchien in Savan—
nah um belletriſtiſche Vorleſungen zu hal·
ten. Die Kritik ſpricht ſehr günſtig von
ſeinen Leiſtungen, und dennoch gelingt es
ihm nicht Zuhörer zu erhalten. Warum?
Weil er in Savannah ein Fremder iſt,
ſagt der,Advertiſer“·“ Mittwoch Abend
wurde der Eintrittspreis den Anweſenden
zurückgegeben; Donnerſtag die Abendun
terhaltung abbeſtellt. Weil er ein Frem
der iſt! Wo kommt er her? General
Bonham war einſt Gouvernenr von Süd-
Carolina. Iſt dieſer Fremde vielleicht
ein Sohn des Generals? Wie viel
Wahrheit in dem Ausdruck liegt, „weiler
ein Fremder iſt“, wagen wir nicht zu be
urtheilen. Savannah iſt eine geſchaäftige
und thenere Stadt. Vielen bleibt tive
Zeit übrig, auf Vorleſnngen ihre Aufmerk—
ſamteit zu richten. Zweitens, wir hören
zu oft von dieſen Dingen; und drittens,
die Freunde des Theaters, und des Cir—
eus, die Bewunderer von „Blind Tom,“
und die Anhänger der Neger· Minſtrels
finden nicht Geſchmack an Leiſtungen der
Kunſt und Wiſſenſchaft. Leute dieſer
Art leiden lieber lange Weile oder ziehen ;
den Theaterbeſuch vor. Aber deſſen un· ~
geachtet bleibi immer etwas Wahres in
der Urſache, „weil er ein Fremder iſt.“,
Das wirft ein übles Licht auf unſern ſ~
Ort. Fehlt uns etwa moraliſcher Muth, ;
Scieſttnvigteit: Erziehung, oder das :
Bewußtſein unſeres unveräußerlichen Wer- !
thes. Ein „Pereat“ dem Verdienſt, einſ
„Vivat“ dem Humbug; iſt das der Schat
ten unſerer Zukunft? Ja, wir wiſſen
es ſehr wohl ; A. ſchickt ſeine Kinder zu 8., 8
weil C. D. E. u. ſ. w. ſie dort hinſchickt;
er ſchickt ſie, wiewohl er die Ueberzeugung 2
hat, daß ſie nichts lernen. Er wagt nicht
der öffentlichen Meinnng zu widerſpre· ſ
chen, ſein auf Wahrheit gegründetes Ur
theil geltend zu machen, ſich von der Heerde
ſzu trennen. Das und ähnliches wird
e Ariſtokratie unſerer Stadt zum Vor
wurf gemacht. Das iſt der Geiſt undſ
der Fluch der Kleinſtädter, es iſt nicht der
Sinn des ſüdlichen Volkes; vielmehr
dan die Sitte ein Vermächtniß und.
Familien · Reliquie der Lankee s genannt
werden. Daß dieſer Geiſt in Savannahſ
exiſtirt, köͤnnen wir nicht beſtreiten, aberſ
wie weit ſeine Herrſchaft ſich erſtreckt, das
ſi bei uns noch in Frage. Was können
wir dabei thun? Folge nicht dem ta
delnswerthen Beiſpiel.
iatcnt a citcthe cad
Das „Terre Haute Banneẽ“ macht die
folgende paſſende und wichtige Bemer
kung. Das deutſche Element in den
Ver. Staaten mürde ſich ſchon vielmehr
Anſehen und Geltung verſchafft, und na-~
tiviſtiſche Ausbrüche vollſtändig unmög—
lich gemacht haben, wenn ein großer
Theil unſerer dentſchen Mitbürger nicht
leine ſo große Lahmheit und Saumſelig·
keit im Politiſchen Leben bekundeten.“
Was das „Banner“ über Terre-Haute
ſagt, mag auf alle anderen deutſchen An—
ſiedlungen angewanrdt werden. Auch
wir in Savannah machen keine Aus
nahme in dieſer Hinſicht. Die Deutſchen
bezahlen den dritten Theil unſerer Stadt.
abgaben; ſie wären deshalb zu vier Re—~
prſentanten berechtigt, während ſie jetzt
ſnur drei Mitglieder im Stadtrath haben.
Dieſe Männer machen uns Ehre, und
verdienen unſern Dank für ihre Anſtren
gungen, bei vorkommenden Gelegenheiten
die Rechte unſerer Landslente zu beſchüt
a Wenn uur erſt das Publikum über—
zeugt iſt, daß wir unſere Rechte kennen,
verlangen, und übermachen, und dabei
die nöthige Rührigkeit an den Tag legen,
ſſ werden wir leicht die Befriedigung un—-
ſſerer geſetzmäßigen Auſprüche erlangen.
Wachet deshalb und tretet Alle zu
ſammen, „legt Hammer, Feder, Nadel
ſund Pflug für wenige Stunden bei Seite,
wenn ſich eine Gelegenheit bietet gerechte
Anibrüche geltend zu machen.“
Des Nachdenkens werty.
Die Zahl der Deutſchen Einwohner in
Savannah iſt größer wie einige zugeben
wollen. Dieſe Dentſchen haben Pflichten
gegen ihre Mitbürger und gegen die ge—
ſeßmäßige Obrigkeit, und die Mitbürger
haben Pflichten gegen die Deutſchen.
Die Denutſchen meiſtentheils ſuchen
nach ihrem beſten Wiſſen und Verſtehen
ihre Pflichten zu erfüllen. Wie ſteht
nun aber auf der andern Seite? Der
Bürger der ſeine Pflichten gegen den
Staat erfüllt, hat auch das Recht,
prüche auf den Schutz, Erteuntareit
Unparteiligkeit und Gerechtigkeit des
Eiarte zu machen. Das Staatsleben
in gewiſſer Hinſicht iſt ein Contrakt.
Die Deutſchen zahlen den dritten Theil
der Stadtabgaben; die Stadt haͤt 175
Aemter zu vergeben; dabei iſt die Polizei
rin mitgerechnet. Unter den Beamten
ſind nur fünf Deutſche, ſo iſt es uns ge·
ſagt worden; und dieſe Fünf bekleidten
das Amt, weil es andere nicht wollten.
Aehnliches kommt auch im Privat · Leben
vor. Soll das immer ſo bleiben? —!
; Deutſcher, ſage „Nein“!, und zeige durch
dein umſichtiges Denken, Sprechen und
Handeln, daß du es mit deinem,„Nein“
ernſt meinſt.
T—77
Die „dicke Fran“ hat Savannah wie
der beſucht, und hunderte der Neger be—-
wunderten Stunden lang auf den Stra
henpflaſter ihr Portrait. Auch „das
gelehrte Schwein“ wurde herbeigezogen,
um die Vorſtellung intereſſant zu machen.
Ben frühen Morgen bis zum ſpaten
roa wurde die Pauke und Trommel
geſchlagen. War die gewünſchte Zahl
Zuſchauer zuſammengetrommelt, dann
la der Vorhang in die Höhe. Beim
Austritt der Beglückten, fing von neuem
die Trommelei an. Die Pauſen zwiſchen
den Auftritten wurden allmählig länger,
bis das Intreſſe an der Sache gänzlich
abſtarb j
——
Der Farbige James Anderſon, der den
Neger Gabriel Frazier am 26. Januar
am Charleſton-Wharf ermordete, wurde
von den Geſchwornen ſchuldig befunden.
Kleine Local Notizen.
Wir haben kaum nöthig das Publikum
daran zu erinnern, daß Donnerſtag, den
22. Februar der Mastenball des Turn-~!
vereins ſtattfindet. Möge das Feſt jedem
Anweſenden ein recht froͤhliches ſein
Es thut uns wohl zu hoören, wie die
„Savannah News“ unſern noͤrdlichen
Feinden die Leviten lieſt, und zum Dank
dafür, ſoll ſie volle Vergebung haben, für
ihre Irrthümer während des franzöſiſchen
Krieges.
Die „Morning News“ erzählt, daß
viele Einwohner von Elſaß u. Lothringen
auswandern werden, um es zu vermeiden
Bürger zu werden. Deshalb wird je
doch das Land nicht unbewohnt bleiben.
Es ſind z. B. viele Franzoſenfreunde aus
Straßburg ausgewandert deſſeunngeachtet
ergiebt die Bolkszählung eine Zunahme
der Bevöoölkerung von 2,075 Seelen ſtatt
der vorans verkündeten Abnahme. Das
beweiſt, daß die dentſche Einwanderung
eben ſo groß geworden iſt, als die Straß
burger Auswandernng.
Der Mayor hat vom Stadtrath die
Vefugniß erhalten, bei den Spritzenhäu
ſern Pferdeſtälle bauen zu laſſen. Dadurch
wird einem großen Uebelſtande abgeholfen
werden.
Es werden Zitgel geſucht, um den
Abzugskanal in Duffy ·Str. zu vollenden;
und eine zweite Lieferung wird verlangt,
um die Abzugskanäle, die Alderman
Schwarz in ſeinem Bericht au das Sani-·
tãts· Comite als unumgnglichnothwendig
darſtellt, anzulegen.
Es heißt, das neue Markthaus ſoll
im April fertig werden.
Freitag Abend, bei der Veiſammlung
der Beamten des Savannah-Feuer· De~
partements, wurden die Herren Joſeph A.
Roberts als Chef Ingineur, O. Butler
als erſter Aſſiſtent, und W. Swoll als
zweiter Aſſiſtent wiederum erwählt. de
Wiedererwählung dieſer Herren iſt ein
ehrenvolles Zeichen ihrer Fähigkeit mel
Amtstrene.
Unſere Leſer werden bemerkt haben,
daß der Advokat Herr Samuel W.
Goodde, ſeinen amtlichen Beiſtand dem
deutſchen Publikum bei vorkommender
Gelegeuheit zur gütigen Veachtung anbie
tet. Herr Goode iſt nicht mehr ein uner
fahrener Neuling in ſeinem Fach. Seit
längerer Zeit hat er deen in dem obern
Theile des Staates ſich mit ſeinen Pflich
ten als Rechtsanwalt während eines län—
geren Aufenthaltes in Maeon vertraut,
und des Zutrauens des Publikums wür—
dig gemacht. Er wünſcht beſonders mit
dem deutſchen Publikum in nähere Ver
bindung zu treten, und wir hoffen daß
auch unſere Landslente ſeinem Wunſche
entgegen kommen werden. Wenn ein
Mann es als ſein Intreſſe anerkennt, an—
dern nütlich zu ſein, ſo wird er gewiß alle
Kräfte anſtrengen das Beſte ſeiner Mit
menſchen zn befördeen. Das wenden wir
auf dieſen Fall an. Es kommt wohl vor,
daß man nicht weiß, an wem man ſich
wenden ſoll.“ Die Deutſchen haben unter
den achtzig Advokaten unſerer Stadt, we~
nigſtens die Herren S. W. Goode, und
Th. R. Mills, jr., welche die Wichtigkeit
des deutſchen Elements in unſerm Orte
anerkennen. Möge auch das Deutſchthum
ihre Annäherung ernſtlich berückſichtigen.
——
(Privat · Brieffkaͤſten.) Billige, ein
fache und ſichere Privat Briefkäſten ſind
ſchon ſeit langer Zeit ein Bedürfniß gewe—-
ſen. Demſelben iſt jett durch die Ver.
Staaten Briefkaſten· Compagnie abgehol~
fen, welche Briefkäſten anfertigt, die mit
Leichtigkeit an Thůren und Fenſtern an
gebracht werden können, nur von Innen
zu öffnen ſind und in welche der Brief
träger ganz beqguem Briefe und Zeitungen
hineinwerfen kann. Die Erfindung iſt
zugleich einfach und ſolid und wird vom
Gen. · Poſtmeiſter Creswell, warm empfoh—-
len Agenten dabon ſind die Herren
John W. Scott u. Comp., Baltimore.
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Bayſtr. -Ecke, in der 1. Etage, liefert Zeichnungen und
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t
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X
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Rev. Vrof. C. I. Wanſemer
zeigt hiemit dem deutſchen Publikum an, daß er geſon
nen iſt, Einzelnen und Klaſſen Privatunterricht in der
engliſchen Sprache zu ertheilen, ſo wie in den neueren
Sprachen und anderen Unterrichtogegenſtänden, die
zum Geſchäftoleben, oder zur hoöheren, wiſſenſchaftli
chen Schulbildung gehören. Das Nähere erfaährt
man in der Office der Savannah Abend Zeituna,
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Lager van photographiſchem Material.
Savannah, Ga.
Bilderrahme, Simowerk (monldings) aus ver
goldetem Roſewood u. Black Walnut von bekann
ter Mannigfaltigkeit, oval oder viereckig, werden
auf Verlangen angefertigt.
Stereoscopiſche Anſichten der Stadt, von Bonaven~
ture und allen Theilen der Erde.
Das Liegnitzer Handtuch
zum Waſchen, (Zponge Oloth,)
zum Abwaſchen, (Wash Moth,)
als Scheuerlappen, (Dish Cloth.,)
zur Reinigung des Theeſerviees,
(Tea Cloth.)
zum Abſtäuben, Trocknen und Poliren
In jeder Familie unentbehrlich.
Dieſer patentirte Webeſtoff wird auoͤdrücklich für
den obengenannten Zweck zubereitet, und ſeine weiche,
ſchwammige, einſaugende Oberfläche giebt ihm den
Vorzug vor allen andern, das ehedem dazu angewandt
wurde. Im Gebrauch werden dieſe Handtücher, in
jeder Familie allgemein anwendbar gefunden werden.
Man mache einen Verſuch, und die Vorzüglichkeit
derſelben wird ſich bewähren. Ladenpreis: 10 Cts.
yer Stück, oder ʒI.OO ver Dutend, die größere Sorte
15 Cents per Stück oder 81.50 ver Dutzend.
Wir laden das Publikum ein, zu kommen und ſie
anzuſehen. Sie werden im Großen und Kleinen ver
kauft von
J. H. & W. Creighton.
149 Congreßſtraße.
11 Allein Agenten für den Staat Georgia.
JL. McLAUGHLIN & SON,
Auktioneunre u. Commiſſions-Kaufleute,
14 Bay Strasse.
Liberale Vorſchüſſe werden auf Conſignationen ge
geben.
Verkaufstage : Montag und Donnerſtag. [39-90
Advokat und Rechtsanwalt,
Bay~ und Barnardſtr. “Ecke, Savannah, Georgia.
beſorgt die Geſchäfte ſeiner Clienten im öſtlichen Ge
richtöbezirk und in Tatnall -Countvy des mittleren Be—
zirks. : ; 38-41
OCann & Oſẽshom.
(97. Bay Str.)
Wir haben uns am heutigen Tage aſſociirt zur Fůh
rung eines Allgemeinen Matkler~ und Commiſſions—
Geſchäftes, uud zur Einkaſſirung von Geldern.
Wir handeln mit Grundeigenthum, und beſorgen
monatlichen Verkauf am Courthauſe. Wir vermie
then Häuſer, kaſſiren die Netbe ein, und garantiren
den Betrag derſelben [der Uebereinkunft mit den Ei—
enthümern gemäß.] Feuer- Lebens~ und Marine~
genttumern or werden mit Geſellſchaften erſter Klaſſe
abgeſchloſſen. Ferner betheiligen wir uns an dem
drayage und Speditionõ ·Geſchaͤft.
Savannah, January 1. 1872.
3. e
2 W W. Chisholm.
Maskenanzüge
werden auf Beſtellung angefertigt oder
ausgeliehen von
Madame L. Louis,
149 Broughtonſtraße, über eine Treppe
Putz- und Kleidermacherin.
Man wende ſich an Madame L. Louis, eine Da—
men ÿ·Kleidermacherin erſten Ranges. 149 Brough~
tonſtraße, eine Treppe hoch.
Achtung! Achtung!
Frank Molina, Whitater Straße, bat fort~
während ein gutes Aſſortiment von Cigarren, Tabak
~. auf Lager, worauf wir unſere Freunde aufmerkſam
machen. Sowohl durch den Preis als auch durch die
Qualitãt ſeiner Waare hofft er die Gunſt derjenigen
ſich zu bewahren, die ihn verſuchsweiſe mit ihren Auf~
rägen beebren. 1944