Savannah Abend Zeitung. (Savannah [Ga.]) 1871-1887, February 28, 1872, Image 3
Savannah Abena Zeitung.
Redigirt von
Prof. C. F. Banſemer.
Herausgegeben von
I. Stern.
Die Erranat Arent Zeitung“ Cibim 7
Mittwoch.
Abonnementsͤpreis: —ln Vorausbezahlung.
Zahrlid ... .. .. 315
dalbjahrlich 20
Geſchaͤftolokal: Ecke Bay und Barnard Straßen,
Savannah, Ga. Post Oſſice Key Box 871. :
Mitwoch, 28. den Februar 1872.
Den eingeſandten Artkiel, von dem wir
in der vorgehenden Nummer unſerer Zei—
tung ſprachen, theilen wir hente unſern
Leſern mit. Das aufrichtige Wohlwollen
die innige Theilahme welche den Aufruf
beſeelt, wird jeder leicht erkennen und
fühlen. Wir wünſchen, daß dieſe Geſin
nung in allen Herzen ein Echo finden
möchte. Dann könnten wir mit Recht
ſagen, das Deutſchthum hat wieder einen
Schritt vorwärts gemacht Hoffentlich
werden uuſere Freunde den Gegenſtand
nicht mit Gleichgültigkeit aufnehmen.
Dem Verfaſſer gebührt unſer herzlicher
Dank und unſere aufrichtige Achtung.
Fanny Janauſchek hat die Erwartun“
gen des Publikums übertroffen. Von
ſolcher Menſchenmenge wurde keine andere
Künſtlerin in unſerem Muſentempel be—
grüßt. Einſtimmig iſt das Urtheil, ſie
verdient die Königin der tragiſchen Muſe,
genannt zu werden. Und das ſchoͤnſte iſt,
daß alle Natonalitäten ſich darin vereini—-
gen. Der Neid, das Vorurtheil iſt beſiegt.
Beſiegt in ihrer eigenen Veſte. Nur noch
zweimal erſcheint ſie bei deiſer Gelegenheit
auf unſerer Bühne, das ſagen wir nnſern
Einwohnern. Sie übertrifft die Erwai~
tungen rufen wir den Entfernten zu.
t Trauriger Todesfall.
H. W. Lindner, der, wie wir glauben,
im deutſchen Publikum allgemein bekannt
war, verließ vor zwei Wochen ſeine Fa—
milie, um einen Jugendfreund auf Wil
mington · Island zu beſuchen. Man war—
tete von zu Tag auf ſeine Rückkehr.
Montag Nacht wyrde ſeine Leiche ſchwim—
mend im Savannah Fluß von zwei Ne—
Len gefunden. Die Unterſuchung des
Coroners entdeckte am Kovf eine Wunde,
welche dem Anſchein nach durch einen har—
ten Schlag verurſacht wurde. Das iſt
alles was man über die Urſache des Todes
weiß. Der Verſtorbene wurde in Sach
ſen geboren, ſtudirte Medizin, mußte aber
in 1849, politiſcher Urſachen wegen, die
Univerſitͤt und ſein Vaterland verlaſſen.
In Amerika lebte er lauge auf den ſůdli
chen Plantagen, und wurde allgemein ge~
achtet, da er durch ſeine Kenntniſſe und
Erfahrungen ſich eiplid a machen wußte.
Wie die meiſten braven Deutſchen in Sa—
vannah ſchloß er ſich der ſůdlichen Erhe
bung geyen den noördlichen Uebermuth an,
und kämpfte als treuer Bürger ſeines neuen
Vaterlandes während der vier Jahre un—~
ſeres Bürgerkrieges. Nach Beendigung
deſſelben heirathete er eine Wittwe. Die
ſelbe, ihre vier Kinder aus erſter Ehe, und
einer ſeiner vier Brüder, in Savannah
wohnhaft, betrauern ſein geheimnißvolles
Ende.
———
Vogelperſpective von Savannah.
Noch einmal ſprechen wir zu den Leſern
von dieſer gelunzenen Abbildung unſerer
Stadt, und geben ihnen den ung unkerer
ten Rath das Bild unſerer Gegenwart
ſich anzuſchaffen, und es ihren Freunden,
beſonders denen die einſt in Savannah
lebten, als eine Liebesgabe der Freund
ſchaft zu ſchenken. Mit jedem Monat
und jedem folgenden Jahre, ſo wie ſich un
ſer Ort verändert und zunimmt, wird die—
ſes Werk an Wichtigkeit und Intreſſe ge
winnen. ;
Bis Ende dieſer Woche, hält der Agent
Herr I. G.Stoner ſich unter uns auf,
und Beſtellungen ſind in Savannah zu
machen.
Anfangs nächſter Woche beabſichtigt er
nach Macon zugehen; und wir hoffen,
daß die Einwohner jener Stadt mit ihrer
bekannten Liberalitͤt ſeine Sache unter
ſtüten werden. Die einzelne Copie ko
ſtet 85. die zweite und dritte u. ſ. w. nur
82.50. Mithin wer zwei Bilder beſtellt,
bezahlt dafür 88.00; drei koſten 810.
Die Verkaͤufer haben ebenfalls Panora
mas auf Rollen gerollt und eingewicelt
ſo daß ſie ohne weitere Müůhe und Beſorg—
niß „nach irgend einem Ort in den Ver.
Staaten oder Europa verſandt werden
können. Das Porto in den Ver. Staaten
koſtet 6 Cents, nach Europa 18 Cents.
Es ſind mehrere Bremer Schiffe im s
und bieten eine wünſchenswerthe Ge ãs
heit, dieſe und andere Sachen an Ver—
wandte in dem nördlichen Deutſchland
abzuſchicken. Das Panorama von Sa
vannah iſt in unſerer Office zur Anſicht.
Wir haben von Herru Ch. Eckert,
Jefferſon Str. eine Thüre nördlich von
Herrn I. Ruckert s Weinhandlung, eine
Probe des von ihm ſelbſt fabrizirten Haar
öls (Hairtonie) erhalten. Unſerm Ur—
theil nach ſcheint es ein ausgezeichneter
Artikel zu ſein und wir glauben ein Recht
zu haben darüber zu urtheilen, weil wir
viele Mittel dieſer Art verſuchten. Herrn
Eckert s Präparat kommt dem berũůhmten
Macaſſar·Oel am naãchſten, und wir tra
gen kein Bedenken ſein Tonie ſowie ſein
Barbier-Etabliſſement dem dentſchen Pn
blikum beſtens zu empfehlen.
Immigration.
Die Verſammlung der Deutſchen in der,Germania—
Halle“, Freitag Abend den 23. Februar.
Waährend den Sitnngen der „Georgia
Landwirthſchaft · Geſellſchaft“ in Savan—-
nah, wurden die deutſchen Bürger einge—-
laden, ſich am Freitag Abend in der
„Germania-Feuer· Halle“ zu verſammeln,
um eine Rede des Herrn Alex. E. Atkin
ſon über „die Wichtigkeit des direkten
Handels nnd Immigration“ zu hören.
Der Redner nahm die Gelegenheit
wahr, dem Deutſchthum viel Angenehmes
und ſchmeichelhaftes zu ſagen, und dabe!
zu bemerken, daß auch auf mütterlicher
Seite er von teutoniſcher Abkunft, und in
Südkarolina geboren ſei.
Er theilte dann der Verſam mlung mit,
daß man ernſtlich daran denke, den Miſ
ſiſſippi durch einen Canal mit dem Atlan
tiſchen Ocean zu verbinden; daß dieſer
Canal den Staat Georgia durchſchneiden,
und daß Savannah der Terminus, dieſer
Verbindungslinie, die 200 Meilen kürzer
als irgend ein anderer Weg erſcheine,
ſein würde. Man hoffe, daß unſere
deutſchen Bürger dem großen Werke, das
dem ganzen Lande nur Vortheil bringen
könne ihre Theilnahme und ihren Beiſtand
nicht verſagen würden. Die Wichtigkeit
des deutſchen Elements, beſonders wenn
die Süůdlichen mit den Weſtlichen in die
ſem Unternehmen vereinigt handeln wür
den, koöͤnne Niemand in Abrede ſtellen.
Das iſt ungefähr der Eindruck den die
Rede auf uns machte.
Wie die Sache nun anzugreifen ſei,
te welche Pflichten den verſchiedenen
Gegenden und Klaſſen der Bürgerſchaft
auferlegt werden müßten, darüber wurde
nichts bemerkt.
Es waäre zu wůnſchen, daß der Redner
ein Anderer gezeigt hätte, warum
dieſes Unternehmen ſpeziell die Aufmerk—
ſamkeit der Deutſchen verdiene, und in
welcher Verbindung es mit der Immigra—
tion ſtehe. Dieſer Punkt wurde nicht
klar dargeſtellt, und hier fehlt ein wichtiges
Glied in der Kette.
Wird es von den Deutſchen in Savan-~
nah erwartet ihre Landsleute im Weſten
für den Plan zu gewinnen, und durch
deren Einfluß mit dazu beizutragen, daß
die Ver. Staaten wenigſtens einen Theil
der Koſten, wenn nicht, was eigentlich
recht wäre, die Geſammtkoſten zu tragen,
einwilligen?
Es iſt gewiß, daß die Ausführung des
Unternehmens für den Weſten ebenſo vor—
theilhaft, ja noch vortheilhafter als für
den Süden iſt. Es verdient beachtet zu
werden, daß ihm dadurch der Terminus
an der Küſte des atlantiſchen Meeres 200
Meilen näher gebracht wird. Die Strenge
des Winters unterbricht nie den Handel
und Verkehr durch Eis und Schnee und
Froſt, was auf allen andern Straßen der
Fall iſt, und den Kaufleuten große Verle~
genheit und Verluſte verurſacht. Unter
ſüdlichen Breitengraden ſind die Wege
des Verkehrs zu allen Jahreszeiten offen
und brauchbar. Dazu iſt das Klima der
Art, daß die Durchreiſe durch die ſůdlichen
Staaten dem enropäiſchen Einwanderer
viel angenehmer ſein würde, als der mit
Beſchwerden und Gefahr verbundene län—
gere Weg durch die mehr nöͤrdlich gelege—
nen Staaten.
Hätte man dieſe Umſtände ſtärker be
tont, und Anderes dentlicher dargeſtellt,
ſo würde ſich in der Verſammlung regere
Theilnahme gezeigt haben. Denn hat
man die Menſchen einmal davon über
zeugt, daß ein Unternehmen allgemein
nůtzlich iſt, und durch die moraliſche Pflicht
durch den Patriotismus geboten wird,
ſo werden ſie ſich auch nicht weigern, ſelbſt
Hand ans Werk zu legen. Im Gegen
theil, man darf ſich nicht wundern, daß
ſie kalt und gleichgültig erſcheinen, bis ae
ſonnenreine Abſicht des Patrinten aus dem
wolkigen Regionen des perſoͤnlichen Eigen—
nutzes heraustritt. Auch die Eingebornen
des Südens ſind nicht zu tadeln, wenn ſie
Lauheit in der Frage der Immigration
zeigen. Das „Wie“ und das„Warum“
muß ihnen näher ans Herz gelegt werden.
Es iſt wahr, ſie ſind Menſchen, und als
Menſchen haben ſie menſchliche Anſichten
und Fehler; aber man hat ſie anch lange
verfolgt, und ſo oft hintergangen, daß es
uns wunderbar erſcheint, wenn ſie noch
Menſchen trauen.
Nachdem die Rede beendet war wurde
ein Comite ernannt, um dem Redner den
Dank der Anweſenden auszuſprechen, und
den Anſichten und Wünſchen der Ver
ſammlung Ausdruck zu geben.
In dem Eingang des Berichtes des
Comite's wird geſagt, daß ein Zuſammen
wirken der Deutſchen im Süden mit den
Deutſchen des Weſtens viel zum Gelin
gen des Planes und zur engern Verbin—
dung der Landestheile beitragen würde,
und das ein direkter Handel zwiſchen
ihnen als das wichtigſte Ereigniß unſerer
Zeit anzuſehen ſei.
Die Reſolutionen betonen ferner die
Nothwendigkeit eines freundlichen Zuſam
mengehens und Einverſtändniſſes zwiſche n
den Fůhrern des Staatsweſens und dem
deutſchen Elemente. Man glaube daß es
cathſam ſei, Conventionen in Auguſta,
Macon, Atlanta, Columbus, Louisville,
Cincinnati, Naſhville, Memphis, Chiecago,
St. Louis, Kanſas City, St. Paul und
Omaha zu berufen.
Aus dem Obigen kann das Publikum
ſehen, daß die Deutſchen die Tagesereig~
niſſe mit Aufmerkſamkeit verfolgen, und
gerne thätig ſind das Wohl unſeres Staa—
tes befordern zu helfen.
——
Convention der Georgia Landwirthſchaft.
Die Delegaten der verſchiedenen Land—
wirthſchaft· Vereine in Georgia, tagten in
Savannah vom 22. bis 24. Februar.
Unter ihren mannigfaltigen Verhand—
lungen über den Ackerbau, iſt für unſere
Leſer eigentlich das nur intereſſant, was
ſich auf die Einwanderung und den Ver
kehr bezieht. Was bisher über die Ein
wanderung geſagt wurde, iſt nicht viel beſ—
ſer als eitles Geſchätz. Kann uns Jemand
ſagen, was die Herren, welche das Wort
„Einwanderung“ beſtändig auf den Lippen
tragen, eigentlich beabſichtigen?
Auch wir glauben an Einwanderung;
und unſer Glaubensbekenntniß ſtellen wir
in einem Satze auf: Jederman halte es
fůr ſeine Pfllcht dazu beizutragen, dem
redlichen, brauchbaren Einwanderer un—~
ſeren Staat und unſere Stadt zur ſichern
ind angenehmen Heimath zu machen.
Wer die Einwanderung befördern will
der muß ihr Opfer briugen; wer nur an
den Nutzen denkt der ihm daraus erſprieſ
ſen möchte, dem iſt nicht zu tranen. Aus
Eigennutz haben uns unſere Neider und
Feinde in den Augen der Welt in ein fal~
ſches Licht geſtellt; dieſe Verläumdungen
müſſen wiederlegt, und die Wahrheit mnß
an's Licht gezogen werden. Wenn es uns
gelingt, die Verläumdung und die Vorur—
theile zu beſiegen, ſo wird die Einwander—
ung von ſelbſt folgen. Das nächſte Mal
werden wir mehr darüber ſagen.
Auch den zweiten Gegenſtand, nehmlich
die Handelsverbindung zwiſchen dem
Nordweſten und Savannah, durch den be—
abſichtigten Kanal, können wir heute nur
erwähnen. Nächſtens werden wir auf
das Thema tiefer eingehen.
—— e Ê
Feuer.
Savannah wurde wiederum in der ver—
gangenen Woche mit Feuer heimgeſucht.
Zuerſt am Freitag Morgen. Wir lagen
noch im erſten Schlummer, da weckte uns
gegen zwei Uhr das Feuerſignal von Borx
12.; die iſt in unſerer unmittelbaren
Nähe, und wie wir die Augen öffneten,
erſchreckte uns der rothe Wiederſchein der
Flamme. In der Nachbarſchaft wurde
heftig an die Thüren gepocht, und das
aängſtliche Rufen „Fener“ ſagte deutlich
genug, „hier darf nicht geſäumt werden.
Wir eilten ansz Fenſter. In einer Ent
fernung von 300 Schritt ſtand ein Haus
in Flammen. Von der Größe der Ge—
fahr hatten wir kaum eine Ahnung, denn
indem wir über die Hofränme unſerer
Nachbarn auf die Brandſtätte blickten,
täuſchte uns der Schein der Flamme ſo,
daß wir glaubten, das Feuer ſei auf der
entgegengeſehten Seite der Straße und
entſerne ſich von uns. Die Feuerſpritzen
kamen ſchnell herbei. Zuerſt die „Germa—
tome Nach wenigen Minuten ſchwand
unſere Beſorgniß; in einer halben Stunde
war der Brand gelöſcht. 3wei zweiſtöckige
hoölzerne Häuſer brannten bis auf das
untere Stockwerk ab. Wir wir am näch—
ſten Morgen an der Brandſtätte vorüber
gingen, da wunderten wir uns, daß in die~
ſem dichtbebauten Viertel der Brand nicht
weiter um ſich griff. Das iſt ehrenvoll
für unſer Fener - Departement und unſere
pflichtgetreuen Feuerlente. Das iſt nun
in kurzer Zeit das zweite Mal, daß nuſere
eigene Erfahrung und Beobachtung uns
drangt unſerer 4 und or ein dankvares
und lobendes Zeugniß ihrer Tüchtigkeit
und wirkſamen Thätigkeit auszuſtellen.
In dem Hauſe an der N. O. Ecke von
Jefferſon und Bay ·Str. hatte Hr. Zoller
einen Schuhſtore, neben ihm wohnte ſeine
Schwägerin, und dann olgte der Bar
room von Joe Doran. Das Haus war
von dem Eigenthümer im Betrage von
82,000 nerſichert; auch Herr Zoller hatte
eine Aſſekuranz von 4, 000.
Wir möchten es als ein Glück betrach—
ten, daß der Brand von den Ballgäſten
in der Turnhaile, die der Brandſtätte faſt
gegenüber liegt, kurz nach ſeinem Entſte
hen bemerkt wurde. Die Nähe der Ger
mania Feuer· Halle war ein anderer gün—
ſtiger Umſtand. Einige der Mitglieder
dieſer Compagnie und mehrere der näch
ſten Nachbaren des benannten Hauſes wa
ren auf dem Balle, und ihren Anſtrengun
gen verdanken wir es daß das Unglück
drohende Element nicht weiter um ſich
griff, bis die Feuerleute einſchreiten konnten.
Am Sonnabend Abend 10 Minuten
nach 7 Uhr gerieth am Ufer des Fluſſes
im öſtlichen Theile der Stadt, nahe den
Werften der Atlantie· und Gulf· Eiſen
bahn, die Sägemühle der Frre Bradley
und Sohn, in Brand. Ängefacht durch
einen ſtarken Süůdwind, hatten die Flam.—
men ſchon ſo weit um ſich gegriffen, wie
die Fenerleute ankamen, daͤß das Ge—
bäãude nicht mehr gerettet werden konnte.
Man mußte alſo darauf verzichtend ſeine
ganze Aufmerkſamkeit und Anſtrengung
anwenden, um die Flammen von dem
herumliegenden Balken, Diehlen und
Planken abzuhalten, was auch trotz der
übergroßen Hitze theilweiſe gelang.
Mehrere von den Fahrzeugen am Ujer
litten durch die emuen Schaden, z. B.
die Schoner Eagle, Marion Eliza,
Gamma und A. D Henderſon. Elne
Zeit laug hatte man Utrſache zu fürchten
daß das ſchoöͤneSchiff „Jupiter“, en
Küůkens, in Gefahr ſei, deni das dauwerk
wurde von der übermäſſigen Hitze ſtark
angegriffen. Hätte der Wiud von Oſten
geweht, ſo hätte das eine furcht
bare Zerſtörung unter den BVaamwollen—
ſpeichern angerichtei, und te
wäre ſchrecklich geweſen. Von den 400,
000 Fuß Holz ourden unt 200,000 Fuß
gerettet. Der Verluſt der Eigenthümer
mag wohl 837, 000 betragen, davon ſind
nur 810,000 verſichert.
In der nächſten Nacht von Sonntag
bis Montag, brach gegen 12 Uhr ein
Feuer an der Ecke Weſt Broad· und Ri—
her· Str. ans. Es war ein hölzernes
Gebäude, und die Flammen griffen ſo
ſchnell um ſich, daß bei der Ankunft der
Feuerwehr, an die Löſchung des Brandes
nicht mehr gedacht werden konnte.
Unter unſeren Inſeraten wird das kr
likum die Anzeige der,„Deutſchen Aſſeku
ran Agentur“ der Herren C. Heinſius u.
Geo, Gehe finden. Ueber die,Germania
Lebens · Verſicherungs · Geſellſchaft“, mit
ihreni Baar · Vermogen von $5, 000,000
haben wir neulich unſere Anſicht ausge
ſprochen. Heute wünſchen wir einige Ve
merkungen über die „Girard Fenerver
ſicherungs ·Geſellſchaft“ in Philadelphia~
zu machen.
Die Girard Feunerverſicherungs ·Geſell—
ſchaft iſt eine der berühmteſten und ſolide~
ſten in den Ver. Staaten. Der Betrag
des Eigenthums, welchen ſie in einer Pe
riode von achtzehn Jahren verſichert hat,
beläuft ſich auf 200 Millionen Dollars.
und der gute Erfolg, mit dem dieſes be
werkſtelligt wurde, verleiht ihrer jetzigen
Stellung den höchſten Ruf. Sie hat die—
ſes ausgedehnte Geſchäft ehrlich, treu, auf
legitime Weiſe und mit Nußtzen betrieben.
Sie nimmt natürlich ihren eigenen Nutzen,
aber denkt dabei auch ernſtlich an die
Pſlicht die ſie ihren Kunden ſchuldig iſt.
Sie ſtrebt darnach ihre Verbindlichkeiten
an einzelnen Orten zu beſchränken, und
ihre Riſicos in den verſchiedenen Städten
und Staaten ſo zu vertheilen, daß keine
einzelne Fenersbrunſt ihre Zahlungsfähig
keit, oder das Vertrauen ihrer Freunde u.
Gönner beeinträchtigen kann. Sie legt
ihr Capital nie ͤn unüůberlegten Spekula—
tionen von Marktpapieren an, wenn ſie
auch einen großen Gewinn verſprechen,
ſondern in Sicherheiten von unbedenkli—
chem Charakter. Ihre Dividenden wer—
den nur aus dem wirklichen Gewinn er—
lärt, nachdem für einen Reſerve Fond
Sorge getragen wordeniſt; und wenn
das Capital der Compagnie auf irgend
eine Art gefährtet iſt, angegriffen zu wer—
den, ſo werden gar aneen d be~
zahlt. Indem ſie ihre Geſchäfte ſoweit
wie möglich ausdehnt, und nie darauf
ausgeht, an irgend einem Orte das Ge—
ſchäft als Monopol zu treiben, geſchah es,
daß ſie bei dem großen Brande in Chieago
nur einen unbedentenden Verluſt erlitt.
Das zeigt, daß die Beamten dieſer Com
pagnie bollkommen mit dem Geſchäft ver~
traut ſind/ und durch langjährige Erfahr~
ung einen ſcharſfen Uebeblick gewonnen
haben. Das baare Kapital beträͤgt 8300—,
000; das Baar· Vermögen 8600, 000.
Aus obigen Notizen geht hervor, daß die
Girard Feuer-Verſicherungs· Geſellſchaft;
unſtreitig eine der ſolideſten Corporationen
ihrer Art, das Zutrauen des Publikums
verdient. Wir rathen beſonders den
Deutſchen, ihre Kundſchaft dieſer Geſell~
ſchaft zuzuwenden, und hoffen, daß die hie~
ſigen Agenten nicht allein in der Stadt,
ſondern auch aus dem Landẽ biele und
bedeutende Aufträge erhalten werden.
(Kuxzer Prozeß.) Seranton, Pa.
John O'Connor, der Zahlmeiſter·Clerk der
„Delaware · Lackawanna· und Weſtern~
Bahn Comp.“, welcher dieſer Geſellſchaft
810,000 unterſchlug und damit durch~
braunte, aber in Savannah, Ga. wieder
eingefangen wurde, bekannte ſich heute
vor Gericht ſchnldig und wurde für 60
Tage inhaftirt und in 50 Dollars Geld-~
buße u. die Koſten des Prozeſſes verurtheilt
—— ———
Deutſche Aſſecuranz
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zum Abwaſchen, (Wash Oloth,)
als Scheuerlappen, (Dish Olooth,)
zur Reinigung des Theeſervices,
(lea Oloth)
zum Abſtänben, Trocknen und Poliren.
In jeder Familie unentbehrlich.
Dieſer hatentirte Webeſtoff wird auoͤdrücklich für
den obengenannten Zweck zubereitet, und ſeine weiche,
ſchwammige, einſaugende Oberflaͤche giebt ihm den
Vorzug vor allen andern, das ehedem dazu angewandi
wurde. Im Gebrauch werden dieſe Handtücher, in
jeder Familie allgemein anwendbar gefunden werden.
Man mache einen Verſuch, und dle Vorzüglichkeit
derſelben wird ſich bewähren. Ladenpreis: 0 Cto.
per Stück, oder SI.OO per Dutzend, die größere Sorte
15 Cents per Stück oder 81.0 per Dupend.
Wir laden das Publikum ein, zu kommen und ſie
anzuſehen. Sie werden im Großen und Kleinen ver
kauft von
J. H. & W. Creighton.
149 Congreßſtraße.
Allein Agenten für den Staat Georgia.
L McLAUGHLIN & SON,
Auktioneure u. Commiſſions-Kauſleute,
174 Bay Strasse.
Liberale Vorſchüſſe werden auf Conſignationen ge
geben.
n Verkaufotage : Montag und Donnerſtag. [39-900
P. W. Meldrim,
Advokat und Rechtsanwalt,
Bay~ und Barnardſtr. ~Ecke, Savannah, Georgia.
beſorgt die Geſchaäfte ſeiner Clienten im öſtlichen Ge
richtöbezirk und in Tatnall -County des mittleren Be
zirks. 3841
. »
Cann & Oi shotm.
(07. Bayh Str.)
Wir haben uns am heutigen Tage aſſoclirt zur Füh
2n eines Allgemeinen Makler~ und Commiſſiono
Geſchäaͤftes, und zur Einkaſſirung von Geldern. ;
Wir handeln mit Grundeigenthum, und beſorgen
monatlichen Verkauf am Courthauſe. Wir vermie
then Häuſer, kaſſiren die Miethe ein, und garantiren
den Betrag derſelben [der Uebereinkunft mit den Ei
genthuümern gemäß.] Feuer~ Lebens“ und Marine
Verſicherungen werden mit Geſeliſchaften erſter Klaſſe
abgeſchloſſen. Ferner betheiligen wir uns an dem
drayage und Speditions~Geſchaſt.
Savannah, January . 1872.
& etn
W. Chisholm.
Maskenanzüge
werden auf Beſtellung angefertigt oder
ausgeliehen von ;
Madame L. Lonis,
149 Broughtonſtraße, über eine Treppe
Putz- und Kleidermacherin.
Man wende ſich an Madame L. Louis, eine Da
men~Kleidermacherin erſten Ranges. 149 Brough
tonſtraße, eine Treppe hoch.
Achtung! Achtung!
Prank Molina, Whitaker Straße, hat fort—
wahreud ein gutes Aſſortiment von Cigarren, Tabakl
~c. auf Lager, worauf wir unſere Freunde aufmerkſam
machen. Sowohl durch den Preis als auch durch die
Qualitãt ſeiner Waare hofft er die Gunſt derjenigen
ſich zu bewahren, die ihn verſuchsweiſe mit ihren Auf~
trägen beehren. 19 44
; ʒ
M. Pit~gerald,
Wholeſale und Retailhändler in und Fabrikant von
Candiszucker, Cordials,
Syrup, feinen Confekturen
2c. 2c. 2
180 Bryanſtraße, zwiſchen Barnard u. Jefferſonſtraße,
Savannah, Ga. ——- 37-49 7
Madame L. Hermann, aus Perit.
Kleidermacherin.
Hiermit mache ich dem geehrten Publikum die er—
ebene Anzeine, daß ich mein Geſchäft an Weſt~
Proad Str. No. ͤ6. etablirte, und daſelbſt Damen~
Kleider nach der neueſten Pariſer·Mode, zu ſehr
billigen Preiſen anſerine
Die engliſche, deutſ e, franzöſifche und ſpaniſche
Sprache wird daſelbſt geſprochen.
l
Herr S. Hermann.
empfiehlt ſich zum Aufbeſſern von Matrazzen un
alten Mabeln zum Legen von Fußtevpichen uurr 5
üsführung von Dekorationen bei feſt
lichen Gelegenheiten.