Savannah Abend Zeitung. (Savannah [Ga.]) 1871-1887, April 10, 1872, Image 2

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Kurze Notizen. Erfurt, v. Marz. Die uden raui tgſnnden tier guettere e runſt hat ſchmerzlichere Verlu a Felge gerabt alo es Anfangs der Fall kſe zitn an giriten Schaden an zerſtoörten Gebaͤ und Mobilien auf mindeſtens 90,000 Thaler. Das trgr teliſtr Wai~ frnzene wo dao Feuer ausbrach, iſt ſo gut wi tinte e: worden, und daß die benachbarten Gebaͤude des artinſtiftes, ſo wie die alte, trui e Auguſtiner~ trche nigt eine Liteit alier eyrwurdine nngiiiner~ worden „iſt lerigla den Anrentunten t; Turnerfenerwehr. ſowle der Bravour der Soldaten u verdanken. Faſt alle die werthvollen ettnue te Muſeums, der Kunſtkammer u. ſ. w. ſind ver-~ brannt. Am betrübendſten aber iſt eo, daß auch die alte hiſtoriſche Lutherzelle, der Wallfahrtopunkt aller guten Proteſtanten, total mit zerſtört worden iſt. Die er le in Erfurt, in wel~ cher Luther den Bußlampf alo atms troettan ſt, iſt am 7. Marz abgebrannt. Die Bibel mit d Randbemerkungen, mehrere hand~ etne Außzeichnungen reformatoriſcher Maͤnner, o Fremdenbuch, in welcheo ſich ein S „Gothe, Alxander von Humboldt, die Bulein i und hrtre Wilhelm der Dritte tingtjehiet atten, nd ein Raub der Flammen geworden. beruͤhmte Todtentanz, das Muſeum des Waiſenhauſes, dao Beliermann'ſche Muſeum ſind zu Grunde gegangen und mit ihnen viele werthvolle unerſehliche i ſtͤnde, unter anderen die koſtbare Bibel mit der gol~ denen Schriſt, welche mit Muühe den Lren E ur e; die maſſiven Umfaſſungon cuern jenes eiwa nach 1206 erbauten Auguſtiner Eremitenkloſters ſte~ hen, durch deſſen Pforten am 17. Auguſt 1505 der Magiſter Martin Luther im Alter von 214 Jahren als Vtetmonc eintrat. —Eine ſehr eigenthümliche und ge~ heimnißvolle Angelegenheit beſchaftigt egenwartig die officiellen Kreiſe in Verſailles in bo~ eim Grade. Am 12. Februar kam naͤmlich ein hoͤ~ erer Offtzier. ein Infanterie- Commandant, zu dem derhaͤndler, der ſich in der Naͤhe des Theatero mnaſe befindet und welcher Carricaturen auf den Exkaiſer und ſeine Sippſchaft feil halt, und beſahl demſelben im Namen des Generalos Ladmirault ſofort den Unrath ler deutete auf die Carricaturen] aus ſeinem Schaufenſter hinwegzunehmen. Im naͤmli~ chen Augenblick kam ein Polizeidiener vorbei; der Offter irat auf deſnelben zu, ſagte ihm, daß er da~ fur Sorge tragen ſollte, daß die Carricaturen hinweg— enernen uäd nicht mehr ausgeſtellt wuͤrden, und egab ſich dann hinweg. Der Polizeidiener, dem die Sache etwas merkwürdig vorkam, erkundigte ſich be dem Handler, ob er den Offizier kenne, und als dieſer die Fragc verneinte, berichtete er an die Polizei·Prͤ~ fectur. Zwei Tage ſpaͤter erhielt nun der Häͤndler ein angeblich aus dem Miniſterinm des Innern ſtam~ mendes Schreiben, in dem ihm befohlea wurde, die Carricaturen fortzurͤumen. Auf nͤvere Erandigun~ gen im Miniſterium erwies ſich, daß das Schreiben gefalſcht war. Bierzehn Tage ſpaͤter ging ihm aber eine neue Zuſchrift zu, in welcher ihm das „Oberhaupt einer Geſellſchafi“ drohte, man werde ihm Orſini~ Bomben in den Laden werfen, wenn er die Carrica~ taren nicht entferne. Seitdem ließen die Leute nichto von ſich hoͤren. Was die Behorden bauptſaͤchlich be ſorgt macht, iſt, daß wirklich Offiziere bei der Sache detheiligt zu ſein ſchienen. Von dem Plane, die Kriegsentſchaͤdigung durch ftrnr Beitraͤge zu tilgen, hoͤrt man nichts mehr; att der erwarteten Hunderte von Millionen gingen nur ein vaar Millionen ein. Ja, wenn's an'o Be zahlen kam, iſt ſchon ſo manche Begeiſterung verraucht. Die Gründe, wr un der Roue: er Fabilant, Mil Aionaͤr und Finanzminiſter Pouver~Quertier ſein Amt niederlegen mußte, waren ſeiner Zeit vom Kabel falſch gemeldet worden. Nicht, weil er in dem Be— trugoprozeſſe gegen den ehemaligen kaiſerlichen Praͤ— fecten Janvier de la Motte ein für den Angeklagten günſtiges wabrheitogetreues Zeugniß ablegte, ſondern weil er die fabelhaften Gaunereien und Schändlich leiten desſelben ganz in Ordnung fand, wurde er von Thiers und den uübrigen Miniſtern zum Rücttritte gezwungen. Das dſterreichiſche Miniſterium fur die im Wiener Reichoörathe vertretenen Laänder arbeitet ſeit laͤngerer Zeit daran, mit den Polen in Galizien einen Anusogleich zu erzielen, der dem Sonderintereſſe jenes Landes und dem Geſammtintereſſe des Staates gleich~ maͤßig entſpreche. Noch iſt die richtige Mitte zwiſchen den gegenſeitigen Forderungen nicht gefunden, im cobrie erweitert ſich die Kluft mit der Länge der Unterhandlungen. lm ungariſchen Reichotage geht es beiter zu. Ein Theil der Linken will im Buͤndeẽ mit der aͤußer ſten Linken des Unterbauſes das Zuſtandekommen des neuen ungariſchen Wahlgeſehes verhindern, weil daſ ſelbe die Wahlfreiheit und das liberale Wahlrecht illuſoriſch mache und nur die Macht der Majoritat und der Dealiſten befeſtigen ſolle, welche „Betrüger“ ſeien, wie ſchon in der Sityng om . ein Abgeordne ter auosrief. Am 6. wiederholten ſich dergleichen Auftritte, die ſich am 7. noch ſteigerten. Die „N.F. Vr.“ theilt die ausführlichen Verhandlungen nicht mit „weil dieſelben zu ſcandalos ſeien.“ Ein Cor reſpondent der „K. 3.“ meldet: „Der Abſcheu, mit dem die ſchmaͤhlichen Scenen im peſther Reichstage alle Welt erfuͤllen, iſt ſo groß als gerechtfertigt. In der lepten Sigung lam es zu den craſſeſten Beſchimpf ungen. In jedem halbwegs civiliſirten Lande wür den Vollovertreter von der Sorte der Wortfuůhrer der aͤußerſten Linken von ihren Wählern in Acht und Bann gethan werden, weil ſie den Namen des Landes und den Parlamentariomus compromittiren.. In Ungarn klonnen ſolche Tollbaͤusler noch frei umherge ben und ſich ſogar einer Preſſe ruͤhmen, die ſie belobt! Ihre Majeſtaͤt die Koönigin von England iſt bei ihrer Anlunft in Baden-Baden ſehr enthuſiaſtich be— grüßt worden. Die dreihundertjaͤhrige Feier des Abfalls der Niederlande wurde am 2. April in ganz Holland ſehr enthuſiaſtiſch gefeiert. ln Perſten hat die Peſt und Cholera aufgehöoört, aber die Hungeronoth dauert noch in gleicher Staͤrke fort und bis zur Ernte, alſo noch auf s—o Monate hinauo, iſt kein Ende des Elendo abzuſeben. Einnahmen von Großbritanien, 8362,516,000; Einnahmen der Ber. Staaten 350,000,000. Aus gaben von Großbritanien, 45,334,000; Ausdgaben de: Ver. Staaten $230,826,084; Oeffentliche Schuld von Großbritanien, 23,532,041,600; Oeffentliche Schuld der Ver. Staaten F2,192,387/00. Das „Terre Haute Banner“ berichtet, daß in Louisville 200 Bürger, in naͤchſtem Juli und Auguſt, gemeinſchaftlich eine Reiſe nach Cngland und Frank— teich zu unternehmen gedenken. Sie haben den Dampfer „Perthian“ gemiethet. Die Koſten der Perſon bis nach Oueenotown werden weniger wie s2OO betragen. Unter 2328 deutſchen Blaättern welche in der Union erſcheinen iſt auch kein einziges welche die Ne mination Grants befͤrwortet. Was ſagt dazu das „Savannah Journal“ und die „Macon lnion“? Die Nachrichten aus Meriko ſind im boöchſten Grade widerſprechend. Die Meldungen der Regie rung ſind übertrieben, und es iſt kaum moglich zu be ſtimmen, wem eigentlich des Siegers Ruhm gebührt. ln New-Orleans ſind 5000 deutſche Stimm geber, ſagt die „New-Orleans Deutſche Zeitung“, und klein Einziger derſelben, hat ein auch nur belb wegs anſehnliches Amt inne, wäͤhrend alle anderen Nationalitaten ihren vollen Antheil baben. „Nennth man das eiwa die Ehre welche die Radicale Partei dem Deutſchihum erzeigt?“ fragt der Redalteur. Wir haben ſchon einmal berichtet, daß am K. Maͤrz ein Erdbeden in Mittel- und Norddeutſchlandh bemerkt wurde. Die in den Bureaur des Stationo-hl— im Prager Staatobahnhofe arbeitendenl Beramten verſpurten ploͤplich einen ſo beftigen Stoß, daß ſie glaubten, cs ſei in der Maſchinen-Abtheiluna ein Dampfleſſel geſprungen. In anderen Plaͤtenſ! waren die Stoße ſo beftig, daß die Moöbel wankten, Glaͤſer und Fenſter klirrten, und freihaͤngende Gegen~ ſtaͤnde in Bewegung geriethen. In Prag bemerkteh man an dem Tage einen aufallenden Temperaturwech· ſel, wie zur Zeit eines nabenden Gewittero. Man ſagt, daß die curopaͤiſchen Nachrichten eine beiden Nationen annehmbare Entſcheidung des Alabama~Streites in Ausſicht ſtellen. Man bemüůht ſich in Waſhington zu Ebren des! jüngſt verſtorbenen Vrofe ſſors Morſe, eine groñartige Gedaͤchtnißfeier zu veranſtalten. ; 1 Das letzte Wahblreſultat in Cincinnati iſt zu Gunſten der Demokratie auogefallen. Unſere Wechſelbaͤtter melden das Ableben von t Prof. S. F. B. Morſe, Maler und Erfinder des!! electro ·magnetiſchen Telegraphen. t Der „Wöchentliche Emigrant und Beobachter im Suden“, ert eine cerſthrnde Nachricht über die Erdbeben in„zwei Welttheilen“. Das eine fand tin den lert Tagen des Maͤnz, ugelatt 400 eilen ſͤd~oſtlich von San Francioco, in der Vulkan Region. In Cerro Gordo ſturzten mehrere Gebaͤude ein, und eine Perſon wurde getödtet. Lone Pine wat der unterirdiſche Aufrühr am ſtärkſten. Außer vielen Merxitanern kam auch Herr Gray aus Teras ums Leben. Beinahe die ganze Bevoͤlkerung wurde unter den Ruinen begraben. 30 Hͤuſer wurden zer~ ſtort. Die Erde ſchien drei Stunden lang in beſtͤndi~ ger Bewegung zu ſein. Man zaͤhlte über 300 verſchie~ dene Stoͤße. Es entiſtand eine Erdkluft, welche ſich 25 Meileu das Thal entlang erſtreckt und von 3 Zoll bis 40 Fuß weit iſt. Die Gegend iſt ſehr ſchwach und faſt nur von Leuten bevolkert, welche die ſilber haltigen Bleiminen jener Region bearbeiten. Uu~ gefaͤhr 20 Menſchen ſollen ums Leben gekommen ſein und 100 haben VBerleßungen davongetragen. Ein Herr von Indepedence verſichert, daß dort an einem Morgen über 1000 Erdſtoße verſpurt wurden, und eilf Meilen von genanntem Plate 40 Acter ſieben Fuß tief ſanken. Das Woſſer im großen Owens~ Ste ſtieg um 4 Fuß. Seit 1812, in welchem Jahre die Stadte San Zuan, Capertinas und Saſtereſfima zerſtort wurden, iſt nach allen Berichten zu urtheilen, kein derartiges Erdbeben, wie jept, in Californien vorgekommen. ; —Ueber das Räuberweſen in Griechenland ſchreibt man der Magdeb. 3tg.: Es iſt ein Geheimniß, daß Athen ſich in einer Art von Belage rungszuſtand beſindet; Niemand wagt ſich auch nur 1000 Schritt über das Weichbild der Stadt hinaus kaum noch mit einer Escorte; denn die Räuber liegen hinter Felſen in Schluchten und Büſchen verſteckt und könnten die ganze Escorte niederſchließen, ehe dieſelbe ſie ent· deckt hätte und zur Vertheidigung oder zum Angriffe ſchreiten koöͤnnte. Ein ſeit 3Jahren bekannter und berüchtigter Räu— berchef, Namens Spanos iſt es, der zur Zeit Griechenlands Schickſal in Händen hat; denn kein Fortſchritt iſt möglich, ſo lange ein ſolcher Zuſtand der Dinge danert, die Unſicherheit des Eigenthums verhindert die Entwickelung des Acker danes. Keiner wagt es, Capitalien auf die Grundſtůcke zu verwenden, deren Aus bente ſicherlich, wenn etwas gewachſen iſt, von den Räubern als gnte Beute annee— tirt wird. In Athen werden faſt täglich Echaaren von unglücklichen, gefeſſelten Hirten eingebracht, welche gezwungen ge— weſen waren, die Räuber zu verprovian tiren, oder ihnen auf andere Weiſe gedient haben. Das Leben dieſer Armen iſt be droht, wenn ſie den Ränbern nicht ge horchen; das ſieht die Obrigkeit auch ein, und ſie werden nur beſtraft, wenn ſie ůber das Geſchehene bei der Wachtſtation keine Meldung gemacht haben. Griechen lands halbe Armee hat nun ſchon ſeit Monaten auf Herrn Spanos Jagd ge macht, deſſen Bande aus 7 Mann beſteht und ſich während dieſer ganzen Zeit in un mittelbarer Nähe von Athen anfgerhalten hat, ja ſogar mehrmals in der Stadt ſelbſt geweſen ſein ſoll; um, wie es heißt, einen Handſtreich auszuführen, durch den er Amneſtie zu erhalten hofft. Es ſoll ſeine Abſicht ſein, eine oder die andere hohe Perſon zu fangen und ſich durch de— ren Freigabe Strafloſigkeit zu erkaufen. Die Lerrainverhältniſſe und die nahe tür kiſche Grenze legen den regulären Truppen große Schwierigkeiten in den Weg; dieſe koöͤnnen oft dicht an den Schlupfwinkeln und den dichten niedrigen Büſchen, welche die Berge bedecken, vorbeiziehen, ohne zu ahnen, daß ſie die Räunber in unmittelba rer Nähe haben. Man müßte hiergegen die Südamerikaniſchen Bluthunde anwen— den; das Mittel wäre zwar etwas barba— riſch aber die Verhältniſſe erfordern ſelbſt die ſchärfſten Maßregeln. Die Hirten und die Bauern ſind ihrer eigenen Sicher heit wegen genöthigt, die Raänberhorden zu warnen. Das geſchieht nach einem vollſtändig entwickelten Syſteme, indem ſie entweder einige mit Hieroglyphen ver— ſehene Steine an beſtimmte Stellen hin— werfen oder Staͤbe hinlegen, in welche be— ſtimmte Zeichen geſchnitten ſind. Werden die Hirten von einem ausgeſandten Mili taͤr commando ansgefragt, ſo ſieht man ſie haäufig daſtehen und an einem Stocke ſchneiden; das iſt ihre Weiſe, über das Protocoll zu führen worüber man ſie be— fragt. Bisweilen iſt das auch ein Zeichen für die in einiger Entfernung ſich befinden den Räuber, welche meiſtens im Beſitze von ausgezeichneten Fernröhren ſind, mit den ſie das, was vorgeht, beobachten. Um gegenſeitig ihre Spuren zu kennnen, tra— gen ſie eine eigenthümliche Art von Schu hen. Die Verpflegung geſchieht ausſchließ~ lich durch den Capitano, der das Hals recht über die Mitglieder der Bande hat. Hat ein Mitglied weniger Aufmerkſam— keit gezeigt, oder ſich in einer Sache, die gegen die Raͤuberdiseiplin ſtreitet, vergan gen, ſo wird er aus der Bande ausgeſto- und es iſt ihm dann eine Unmöoͤglich~ keit, ſich auf eigene Hand zu erhalten. Noth und Mangel führen ihn bald in die Hände ſeiner Vefolger. V ——— Leipziger Polytechniſche Geſellſchaft Der am 11. März abgehaltene Fami— lienabend der Polhtechniſchen Geſellſchaft war ſehr zahlreich beſucht. Herr lunter hielt einen allgemein intereſſanten, ſehr inſtruetiven und mit großem Veifalle auf genommenen Vortrag deſſen glänzende Dietion die beſcheidene Bitte um Nachſicht überflüſſig machte). „Ueber Seidenran—- pen in allen Stadien der Entwickelung.“ Leider müůſſen wir uns des beſchränkten Raumes wegen verſagen, möglichſt ans— führlich zu referiren, und ſo können wir denn nur folgende Notizen geben: Die Seidenranpe iſt ein Inſeet, das nach etwa 35 Tagen den Cocon liefert. Man brüůtet im Anfang Mai bei einer mäͤßigen Wärme die Eier aus, bringt die Raupen auf ein netzartig eonſtruirtes Geſtell, die ſogenannte Horde, wo man ſie taäglich vier Mal, ſpaͤter drei Mal mit Maulbeerblättern füttert. Die Raupe, die etwa 2 Zoll lang wird, häntet ſich vier Mal; dann kriecht ſie in die vorher anfzuſtellende Spinnhütte, und ſpinnt hier die ſogenannte Blockſeide die in 3 4 Tagen durch Weiterſpinnen und zwar von Außen nach Innen zum Cocon wird. In nerhalb dieſes Cocons bleibt die zur Puppe gewordene Ranpe, bis der Schmetterling erwacht, den Cocon durchbeißt, ſich paart und wenn das Weibchen die Eier gelegt hat, ohne Nahrung zu ſich genommen zu haben, mit dem Weibchen ſtirbt ein rührendes Bild ehelicher Treue und Zärt lichkeit. Die Eier, die die Farbe, und Größe von Mohnkörnern haben, werden in verſchloſſenen Gefäßen in einem froſt freien Keller bis zum nächſten Frühjlahre aufbewahrt. Die jenigen Cocons, die nicht zur Brut ſondern zur Gewinnung von Seide be~ nutzt werden ſollen, werden mit heißem Waſſer übergoſſen, um die Puppe zu toöͤd—~ ten. Dann wird die Seide auf die Has— pelmaſchine gehaspelt, was ziemlich ſchwie rig iſt, und nur von ſehr geũůbten Leuten vorgenommen werden kann. Um 1 Pfd. Seide zu gewinnen, ſind 8 Pfd. oder 2000 Cocons noͤthig. Die Seide wird dann ent weder rein verarbeitet animaliſche Seide oder man miſcht Pflanzenſeide hinzn vegetabiliſche Seide. 3u letzterem Zwecke gebraucht man häuptſächlich die ans Ame— rika 1854 nach Deutſchland gebrachte A~— clepia Syrica. 18,000 Raupen freſſen in 32 Tagen 600 Pfd. Maulbeerblätter. Es giebt berſchiedene Racen, von denen die Sinaraupe wohl die beſte iſt. Der Ge winn der Seidenraupenzucht iſt nicht un beträchlich. Ein Loth Eer, welches 20, 000 Raupen giebt koſtet 14 Thaler in ſeluſive aller ſonſtigen Ausgaben und bringt eine Durchſchnittseinnahme von 1 Thlrn. 20 Ngr. Herr Cantor Voigt in Wehlen hat in einem Jahre (1870) von 8 Loth Eiern eine Nettoeinnahme von 339 Thlrn. 29 Sgr. gehabt. Wenn man außerdem bedenct, daß in Sachſen alljähr lich für faſt mehr als 3 Millionen Thaler fertige Seide verkauft w'ed, ſo iſt es nur iſzu wüuſchen, daß recht viele Lente ſich ſmit dem Seidenbau abgeben, damit ſo dieſes Geld dem Lande erhalten bleibe. fDer Vortrag war um ſo intereſſanter, als Herr Junker ihn durch das Vorzeigen fprächtiger und mit vieler Sorgfalt gear beiteter Präparate unterſtützte, die, wie wir hoöͤren, bei ihm käuflich ſind, und ſehr paſſende Geburtstags · und andere Ge— ſchenke abgeben würden. i Hierauf erklärte Herr Hünerbein kurz die Weberei der Seide und zeigte die ver ſchiedenen Mnſter welcher die wohlrenom—- tſmirte Firma Lömpe n. Roſt ausgeſtellt hatie, worauf Herr Uhland über die Fab rikation von Papierivaãſche ſprach und „die Vorzüge der von Mey u. Edlich in Plagwitz ausgeſtellten Fabrikate herbor ·hob, die, obwohl ungemein billig, doch ſehr elegant und dauerhaft ſind, und tdurch ihre Modellirung, wie man die oben ſtattfindende Erweiterung der Kra— tgen nennt, alle Nachtheile ſonſtiger Pa pierkragen vermeiden. Nächſten Mon— tag wird der letzte Familienabend in die tſer Saiſon ſtattfſinden, der ſehr intereſſant „zu werden verſpricht. ; Zehn Millionen Solcaten in Europa. Mit Ausnahme Oeſterreichs ſind gegen wärtig ſämmtliche größere enropaͤiſchen Staaten in einer Reorganiſation ihrer militäriſchen Streitkräfte begriffen oder beabſichtigen doch eine ſolche. Abge— fthloſſen iſt dieſelbe bisher nur in »Deutſchland, das dadurch den bisherigen Kriegsſtand ſeiner Armee um etwa 1 Mann zu ſteigern beabſichtigt. Wahrhaft ungeheuerlich erſcheint hingegen die Steigerung, welche Rußland für ſein Heerweſen in Ausſicht genommen hat. Der bisherige Kriegsſtand desſelben wurde, inel. der Koſakenheere zu 1,309.002 Mann angegeben, der künftig zu erzielende Kriegszuſtand ſoll, ohne die Lokaltruppen uud die Miliz, 2,992, 507 Mann betra gen. Für Frankreich ſtehen die durch die ſneue Armee-Organiſation zu erzielenden Zahlen noch nicht feſt, doch wird zweifels ohne eine Steigerung des Kriegsſtandes der 1869 inel. der Mobilgarden zu 1,025, 9580 Mann angegeben wurde, auf minde ſtens 1,000,000, wo nicht 1,400,000 1 Mann ins Auge gefaßt werden. Italien, deſſen Kriegsſtand bisher inel. der Re— ſerven 519,630 Mann betrng, beabſich— tigt, denſelden durch die ſchon feſtgeſtellte neue Armee · Organiſation auf mindeſtend 750,000 bis 500,000 Mann zu erhohen. Die Türkei, deren Truppenzahl ſich inel. der Nizami oder Landwehr auf etwa 270, 000 berechnete, beabſichtigt, denſelben bis 600,000 Mann zu ſteigern. England endlich hat den Geſetzentwurf bereits dem Parlament eingereicht, durch welchen die bisher dem Miniſterium des Innern un terſtellte, zur Zeit 139,018 Mann ſtarke Miliz dem Kriegsminiſterium überwieſen und damit die unmittelbar verfügbare engliſche Streitmacht um etwas über das Doppelte (das ſtehende Heer iſt für 1572) 1573 zu 133,649 Mann beſtimmt worden) h ihrer gegenwärtigen Stärke geſteigert wer den ſoll. Nach Ausführung dieſer in Ausſicht geſtellten neuen Armee Organi~ ſſation würde der Kriegsſtand der europäi— ſchen Armeen, die ſich gegenwärtig auf 6,166,000 Mann berechnet, eine Steige— ſrung v0n3,196,000 oder 3,396,000 Mann j erfahren, alſo mit 9,562,000 nahezu ſchon zu 10 Millionen ausreichen. Es befinden ſich hierbei jedoch die Lokal· und Sicher heitstruppen, wie die Seeſtreitkräfte der einzelnen Staaten noch nicht mit inbegrif fen, welche letztere ihrerſeits insgeſammt ebenfalls noch zu etiva 400,000 Mann veranſchlagt werden müſſen und womit die angefuͤhrte Millionenzahl demnach wahrſcheinlich ſchon überſchritten ſein würde. Nach dem Londoner,Obſerver,“ welches Blatt nicht ſelten halbamtliche Mitthei lungen der britiſchen Regierung veröoöffent-· licht, iſt die letztere nicht gewillt, den ein· mal in Sachen der indirecten Schadens forderungen Amerikas eingenommenen Standpunkt aufzugeben. Großbritanien beſteht demnach darauf, daß auf dem Gen— fer Schiedsgerichte von den indirerten Schadensforderungen der Ver. Staaten gar nicht weder bedingungsweiſe, wie de amerikaniſche Regierung in Fiſch's Ant~ wort auf Granvilles erſte Note vorſchlug, noch unbedingt geſprochen werden darf. Hat es mit dieſer Angabe des „Obſerver“ re Richtigkeit, ſo ſind drei Dinge mög-~ lich: ; 1. Großbritanien giebt ſchließlich doch nach, wie es dies reſpectablen Großmaãch ten gegenüber ſchon oͤfter in letzter Stunde gethan hat, und das Genfer Schiedsge richt entſcheidet dann dem Antrage Ame— rikas gemaͤß ob die indirecten Schadens— forderungen überhaupt Gegenſtand des Schiedsſpruches ſind oder nicht. 2. Groß— britanien beharrt auf ſeinem Widerſpruche und Amerika laͤßt die indirecten Scha densforderungen gänzlich fallen. Dieſe Möglichkeit kommt uns ind~ſſen ſehr un wahrſcheinlich vor, da ihr Eintreten eine koloſſale Blamage für Grant und ſeine „Staatsmänner“ bedeuten würde, cne Blamage, die für die Adminiſtration an· geſichts der bevorſtehenden Nationalwah len doppelt unangenehm wirken müßte. 3. Großbritanien gibt nicht nach und aus dem „epochemachenden“ Genfer Schieds gerichte, das Grant der übrigen Welt zur hrtee hinſtellte, wird nichts. Eine Blamage wird Herrn Grant auch dann nicht erſpart, denn die geſammte Welt, die nicht nach der Pfeife des Herrn im Weißen Haunſe tanzt, iſt darüber einig, daß die Erhebung der indireeten Scha densforderungen wohl von Seite ver— ſchmitzter, unehrlicher Rabnliſten, aber nimmer von Seite einer Regierung, die ſich ſelbſt achtet, erwartet werden kann. Mittlerweile bauen die Briten emſig Kriegsſchiffe und klatſchen dem Schatzkanz~ ler Lowe Beifall, der ihnen im Parla— mente ein lachendes Gemälde von dem blůhenden Finanzzuſtande des Vereinigten Königreiches entwarf. ln New- Hampſhire und Connecti— eut ſind die Candidaten der Republikani— ſchen Partei zu den Staatsämtern er— wählt worden. So ſagt die „Macon Union“. Wir haben nichts dagegen, daß der Redakteur ſich darüber freut, und wundern uns nur, daß er noch nicht ein ſehen lernt, daß getheilte Freude Doppel freude iſt. Dieſe Doppelfreude zu genie— ßen würden wir ihm rathen zu ſeinen po— litiſchen Glaubensgenoſſen zu ziehen. Ein Mann, der nach noöͤrdlicher Manier, ſeine Mitbürger die ihm nichts in den Weg le en mit dem Schimpfnamen „Kuklur— n bezeichnet, hat wenig Luſt zu dem allgemeinen Wohl das Seinige beizu tragen, und muß ſich nicht wundern, daß der im Süden anſaäßige Bürger ſich in ſo—~ zialen Zirkeln von ſeinem unermüdlichen unverſoöͤhnlichen Feinde ſich fern hält. Die Südliche Preſſe unterſcheidet ſich dadurch von der Nordlichen, daß ſie nicht mit Schimpfnamen und Entſtellungen der Wahrheit, ſondern mit vernünftigen Gründen und ſchlagenden Beweiſen für die Wahrheit und das Recht kämpft. Viele Menſchen aber lieben die Wahrheit nicht, und haſſen den Weg der zum Lichte führt, zu dieſen mag auch die,Macon Union“ gehören, denn ſie ſcheint die Un terſuchung über die vermuthlichen Unter— ſchleife mit unfreundlichem Auge zu be— trachten. Da nun das Reſultat der Unterſuchung, und die Gründe ſeiner Gültigkeit noch nicht bekannt ſind, ſo ver—- kennt der Herr Redakteur ſeinen Beruf, und tritt aus den Schranken der geſunden Vernunft, ſowie des öffentlichen Anſtan— des herans, indem er ſeinem Eigennut ein verfrühtes Urtheil erlanbt. Dazu kommt, daß dieſes Urtheil einem kraſſen Irrthum huldigt, denn es wird der Satz aufgeſtellt, daß nur Engel, aber nicht die böſen Geiſter die Regeln der Arithmetik ſſtudiren und wenn Beelzebub auch ſagen ſſollte, daß zweimal zwei vier ſind, ſo darf man dennoch ſeine Ausſage nicht als wahr gelten laſſen. Wenn dieſes nicht die Anſicht des Herrn Redaktenr wäre, ſo würde er ſich um den Privatcharakter der Mitglieder des Comite's, die wenigſtens nicht ſchlechter als die Carpetbaggers ſind, ſnicht bekümmern, nicht darnach fragen was ſie eſſen und trinken, oder wie viele Cigarren ſie rauchen, und was ſie ſonſt noch treiben. Die einzige Frage des ſHerrn Redaktenr ſollte ſein, ob die end— ſliche Aunsſage des Comites durch hinrei— ſchende Beweiſe Glauben verdient. Daß ſaber die „Maeon Union“ und ihr ähn liche Journale nicht im Stande ſind über die Glaubwürdigkeit einer Sache zu ur theilen, ſieht man dentlich aus folgender Bemerkung: ; „Es gab eine Zeit im Süden, wo das Geſetz der Ehre heiliger gehalten wurde, ſals das „Bürgerliche Gett“ wo ein Mann, der weder einen Menſchen im Duell getödtet noch dem Fener ſeines Ge E ſich ausgeſetzt hatte, als reſpectabel ſangeſehen wurde. Jetzt aber verhindert ſund verhindert das Geſetz Ereigniſſe die ſſer Ait, und Menſchen ſuchen dafür Ent ſchaͤdigung im Spiel, im Schwelgen und ſßetrügen“ sie! Wir möchten unſerm Freun de ernſt lich rathen, nicht zu ſtark ſeiner eige— Ausſage zu tranen. Es tönnte ihm ſchlecht gehen. Die Periode der Duelle gehört noch nicht der Vergadgenheit an, ſund noch immer iſt es wahr, daß von Hörenſagen Manchem auf s Maul geſchla ſgen wird. Die obige Aueßerung des Re ſdakteurs iſt nicht wahr. Was ſollen wir ſvon einem Manne halten, der ſeine Mit bütger in ein falſches Licht ſtellt ? Eine neue Telegraphen Art. Profeſſor Weinhold in Chemnitz hat eine nene, durch ſehr günſtig ausgefallene Verſuche bewährte, telegraphiſche Einrich tung erfunden. An und für ſich iſt es nichts uenes, daß ſich Schallſchwingun— gen auf weitere Entfernungen fortvflan~ ſzen laſſen. Weinhold's Vorrichtung ſtützt ſſich aunf die Geſetze des Schalles und pflanzt direet die Lante der menſchlichen Stimme und andere Toͤne in die Ferne fort. Für praktiſche Anwendung iſt der Apparat ſehr einfach und billig. Es er fordert nur zwei Reſonanzkaſtchen und ei nen Eiſendraht. Die viereckigen Käſtchen aus trockenem dünnen Holze angefertigt, ſind an der vorderen und hinteren Seite offen, und durch einen Eiſendraht der durch die Reſonanzboöden der beiden Käſt chen hindurch geht, und an jedem Ende außerhalb derſelben um ein Stück Kupfer draht gewunden iſt, mit einander verbun—- den. Die Entfernung betrug bei den da mit angeſtellten Verſuch 2284 Fuß. Der Mund des Sprechenden befand ſich in ei— nem Abſtande von dem Reſonanzkäſtchen von 5 bis 15 Centimeter, und die Worte wurden deutlich an dem andern daͤſtchen gehoört Nur bei ſtarkem Winde wurden die Verſuche durch zu ſtarkes Tönen des durch den Wind in Schwingungen geſeb len Drahtes geſtört, indeſſen konnte man auch dann noch durch Klopfen mit einem Bleiſtift auf den Reſananzboden verſtänd— liche Zeichen geben. ; —— —— e 7 u; den ieltner Betrug. „Tammany“ iud Schatten geſtellt. l6O Mill. Dollars (ein Sechszehntel der ganzen Natio— nalſchnld) geſtohlen. Erſtaunliche Enthülbungen. - : ; Der „N. 23. Herald“ bringt die Nach~ richt, daß Seitens der Großgeſchworenen des Ver. Staaten Gerichts in New dork eine umfaſſende Unterſuchung der ſeit mehreren Jahren dort ſyſtematiſch mit Hülse von Regierungsbeamten, Congreß— gliedern und anderen hochſtehenden Per ſonen betriebenen Steuer Betrügereien im Gauge iſt und bis zum Samſtage bereits 107 Perſonen und Firmen in Anklage~ ſtand verſetzt worden ſind. Die Anklagen treffen faſt ausſchließlich Whiskey · Deſtilla ſtenre und Tabacksfabrikanten. Die Be— trügereien gehen angeblich bis ans 1864 zurück. Der „Herald“ gibt die Anzahl der zur Unterſuchung Vorgela denen ans nicht weniger, als 700 an, wo— von bis dahin 197 (wie oben) foöͤrmlich. ſin Anklageſtand. verſetzt worden ſind. 1867 allein ſoll die Regierungs · Kaſſe um mehr, als 2 Mill. Dollas, allein in New York beſchwindelt worden ſein. Die Enthüllungen, welche der „Herald“ bringt werden ohne Zweifel das ganze Land überraſchen, aber auch gleichzeitig die Thatſache aufdecken, daß allenthalben der Schwindel ſich ebenſo breit, als in New— York, gemacht hat und wenige Perſonen auf Unkoſten des Gemeinwohles ſich be— reichert haben. Das Volk iſt durch ſchwere Steuerlaſten bedrückt und ausge ſogen worden, während Whiskey· und Tabacks-· “Ringe“ die Regierungskaſſe - 11 ungeſtraft beraubten. Der „Herald preiſ't ſeleſtverſtändlich Grant, daß er den Schwindel an's Tageslicht bringt, wäh— rend wohl Jedem ſich die Ueberzeugung aufdrängen muß, daß er dazu weit mehr Zeit gebraucht hat, als ſelbſt die größte Nachſicht rechtfertigen kann. Revenüe— und Zollamts· Betrug. Waffenſchacher, Unterſchleife an alen Orten und Enden, amtliche Untreue u.ſ.w liefern ein Bild politiſch moraliſcher Verkommenheit, des gleichen in der Weltgeſchichte beinahe beiſpiellos daſteht. Man kann die Auf— deckung dieſer Betrügereien nicht als einen Schachzug der Gegner der Admini~ ſtration bezeichnen, denn der „Herald“ ſteht zu entſchieden auf Seiten Grant's, um auch nur den Gedanken an einer ſol— chen Abſicht aufkommen zu laſſen. ; [Balt. Correſp.) ; “ —— —— 2 Charakter der Südländer. Ein Correſpondent der,„Weſtl. Poſt “ von 27. Marz 1872, ſchreibt aus Texas: „Der Südländer iſt an und für ſich ein liberal geſinnter Menſch, der uns Deut— ſchen und unſeren ſoeialen Anſchanungen viel näher kommt, als der bigotte Duck mäuſer von Plymouth Rock. 1 —— Eingeſandt.) ; Heimath! Heimath! alte Heimath! Ach, wie ſchon der Name klingt! J Heimath! Heimath! alte Heimath, ; Wie er durch das Herz mir dringt. Vater! Vater! lieber Vater! Einen treuern Freund begehr ich nicht. Vater! Vater! lieber Vater! Dant Dir opfert meine Pflicht. ; Mutter! Mutter! beſte Mutter! ; Führer zu der ebenen Bahn! ; Mutter! Mutter! beſte Mutter! ; Hätt' ich Dir je Leid gethan? Bruder! Bruder! treuer Bruder! Willig halfſt Du mir in Noth. ; Bruder! Bruder! treuer Bruder! Treu Dir bleib ich bis zum Tod. ; Schweſter! Schweſter! ſuͤſße Schweſter! ; Liebreich ſchlug Dein Herz auch mir. Schweſter! Schweſter! ſuͤße Schweſter! ; Stete Liebe weih' ich Dir. Heimath! Heimath! nege Heimath! ; Wie das Wort ſo traulich tlingt. ; Heimath! Hiimath! neue Heimath! Es auch neue Pſlichten bringt. 1 Wachen! Wachen! immer Wachen! ; Für Gemeinwobl eifrig ſein, ; Wachen! Wachen! imimmer Wachen! Laß't uns groß ſein, und nicht klein. Streiten! Streiten! immer Streiten! ; In dem Kampfe für das Necht. ; Streiten! Streiten! immer Streiten! j Frei als Herr, und nicht als Knecht. ; ; Kattun und Mouſſelin zu waſchen, ſohne daß die Druckfarbe leidet. Der Hauptgrund, ſweohalb gedruckte Zeuge bei der Wäſche ausgehen, iſt einfach darin zu ſuchen, daß die verſchiedenen Beißen wodurch die Farben im Zeuge feſtgehalten werden ſollen, durch altaliſche Beſtandtheile, wie jede Sette ſie im Ueberfſluſſe enthält, eine Veränderung erleiden. Deshalb bediene man ſich beim Waſchen des Kattuns und Mouſſeline nicht der Seife, ſondern beachte fol— gendes Verfahren: Man bringt Flußwaſſer in ei— nen Keſſel ſoweit in die Hihe, daß man kaum die Vand darin leiden kann, und ſchůttet den achten Theil vom Gewichte der zu waſchenden Zeuge Weizentleie hinein. (Hat alſo z. B. das Zeug ein Gewicht von 8 Pfund, ſo würde ein Pfund Weizenkleie zu nehmen ſein.) Nachdem man die Miſchung ð Minuten auf dem Feuer gelaſſen und gut umgerührt hat, thut man die Kleider hinein und dreht dieſelben mit einem Holzſtabe ſehr oft um, wobei man die Flüſfigeit zum Sieden kommen laͤßt, dann läßt man ſie abkuhlen, waſcht die Kleidungoſtücke darin aus und ſpult ſie bei gewoöhnlicher Temperatur. Auf dieſe Weiſe erhaͤlt en die Kleider ſo rein, als od ſie mit Seife gewa en waͤren, und die Farbe iſt nicht i ; n n nicht im Geringſten Mn. VaLENTIxE BASLER. Dxax SR: At the suggestion of Mr. Giebelhouse of your eity, we sent you to day a mall quantity of our Lager Beer for trial. Voũ will ind it ANCL and it ſairly competes with any other Beer brewed in the Vnited States. We sincerely hope it will prove satis tactory, aud that this may only be the beginning of a lively trade this coming seasOn. Please let us hear from you aſter re ceipt of the Beer, and much oblige Respectfully Yours, WEBER & SCHILLINGER. Louisville. X 7/. MMareh 25th. 1872. ; Belanntmachung. Bureau des Stadt-Schahmeiſters, Savannah, 11. Maͤrz, 1872. Die folgendir Steuern ſind jetzt fäͤllig und in dieſer Office zu bezahlen. Grundeigenthum L Quartal 1872. Commiſſionen 1. Quartal 1872. Einkommen 1. Quartal 1872. Waarenvorrath 1. Quartal. Handel mit Pferden und Maulthieren. John R. Johnſon, Schatzmeiſter der Stadt. 7.J. DUNBAR & CO, Importeure und Händler in Brandies, Whiskies, Gins, Wein, Cigarren etc. Alle Waaren werden zu New-York Wholeſale~Preiſen verkauft. 0 Eigenthümer des berühmten ; : : Indian VBitters. Ausvperkauf! Im Ausverkauf zum Koſtenyreis offerire ich hiemit mein vollſtändiges Lager, beſtehend aus den beſten Sorten ; in bortteler Rheinweine, Champagner u. Abſynth, ſewie ; importirter und einheimiſcher Liqueure. ; 51 F. I. Nuckert, Jefferſonſtr. zwiſchen Congreß~ u. Broughtonſtr. Keroſin Oel. 50 Fäſſer Weſt's No. 1 Keroſin Oel werden billig verkauft von ; 1 0. L. Gilbert & Co. Bekanutmachung. Mitbürger! Ich werde als Candidat für die „Ordinary-Office von Chatham Countyh“ bei der im nächſten November ſtattfindenden Wahl auftretten, und werde ſeiner Zeit um Eure freundliche Unterſtützung anſprechen. Ino O. Ferrill. 46. b.v. IRING HOUSE, an der N.W. Ecke von Jefferſon u. St. Julianſtr. Ael, Wein, Liquenre und Cigarren von der beſten Qualität, ; .~ 37 Iæl ;7 A —2 6 77 7 ——— J werden mit der größten Bereitwilligkeit ſeinen deut~ ſchen Freunden gereicht, von dem „garſtigen Schotten,“ der deutſch ſpricht, wenn er benebelt iſt. Auch ſind bei ihm zu haben ; Göbel's berühmte Rhein-Weine. 1 : Geſucht wird eine erfahrene Perſon, um den Haushalt und vier Kinder zu beſorgent Eine kinderloſe Wittwe wird vorgezogen. Nahere Auskunft wird durch die Addreſfe A. B. an dieſe Office mitgetheilt werden. 1 Sparbank-Department. Suvannah Bank & Traust Co. 105 Vayſtraße, Savbanuah, Ga. 1 Charles Green, Präſident 2 Milo Hatch, Vize-Präſident. Edmund Ketchum, Kaſſirer. Die Direktoren wünſchen die Aufmerkſamkeit des Publikums (namentlich die Arbeiterklaſſe, für deren beſonderen Vortheil dieſes Deparment organiſirt wurde) auf die neuen Beigeſetze zu lenken, welche für den Nutzen der Depoſitoren abgeaͤndert wurden. : 1. Einlagen von ʒl und mehr werden in Empfang genommen; die Bankbücher, welche ausgegeben werden, enthalten die näheren Beſtimmungen. 2. Dir jährlicheu Zinſen werden zu 6 pCt berechnet und ſind zahlbar jeden erſten Mittwoch in den Mona~ lten Januar, April, Juli und Oktober eines jeden ſJahres. : 3. Keine Intereſſen werden bezahlt für Summen welche vor den obigen Terminen erhoben werden, für die Zeit, die ſeit der vorhergegangenen“ Vertheilung |der Dividenden verſtrichen iſt. 1. Die Intereſſen, zu welchen Depoſitoren berechtigt ſſind, können entweder erhoben oder zu ihren Anlagen geſchlagen werden. : ; 5. Niemand kann eine Summe, ſei es Kapital oder Intereſſen, erheben, ohne Borzeigung des Bankbuches, ſausgenommen er haͤtte es verloren und brächte hin~ ſreichenden Beweis für den Verluſt deſſelben, und gebe eine geſetzliche Quittung zur Abweiſung aller ferneren ſForderungen. 9 6. Einlagen werden in Empfang genommen von /I— taͤglich; Zurückerſtattungen werden gemacht von 2—2 Uhr täglich. ã. L. Hartridge, ) Jas. H. Johnſton, ~ Direktoren d. Geſchäftsführung. W.W. Gordon, 1 H~O6 I. S. Hutton, Geſchäftsführer. ; h Inar N— 1 Spar- Bank Department. l —— Das Spar-Bank Department der douthern Bank of the State of 1 GEORGIIA, Nominal Capital S , 000, 000. Iſt zu jeder Zeit offen, in dem Bankhauſe, Ecke Bryan und Drahtonſtraße. Eingang an Bryan ſtraße. Intereſſen 6 Prozent, zahlbar in vierteljährli~ chen Raten. Verbeirathete Frauen und Kinder haben das aus~ ſchließliche Recht, über ihr in dieſer Bank deponirtes Geld, zu verfügen. Die Depoſiten-Gelder dieſer Spar-Bank werden ſſeparat gehalten von denen des Departments der eigentlichen Bank. Depoſiten werden angenommen, täglich: von 9—2, und 4—6 Uhr Nachmittags. An Sonnabenden von I—3 Uhr Nachmittags. Abrechnungsbücher werden geliefert. Das Publikum wird böflichſt erſucht, Contos bei uns anzulegen. Charles Herron, Accountant. John MeMahon, Manager. ; Eugene Kelly, Praͤſident. ; John MeMahon, Vice-Praͤſident. I. E. Gaudry, Caſſier. Direktoren: Zohn Screven. E. C. Anderſon. !A. ~. Wetter. John Flannerv. Ino. MeMahon. I. E. Gaudrvy. Eugene Kelly. Abram Minis. Mitbürger von Chatham County. Es war nicht meine Abſicht ſchon ſo frühzeitig als Candidat fůr die Office des Ordinarv für Chatham County aufzutreten; da aber andere Candidaten ſchon ſich um die Stelle bewerben, ſo mache ich jetzt die An~ zeige. ~ Nachdem ich in früheren Zeiten jenes Amt inne hatte, ſo weiß das Publikum meine Fähigkeit, die Vflichten jener Office zu exfůlleu, zu beurtheilen. 145 John Bilbo.