Savannah Abend Zeitung. (Savannah [Ga.]) 1871-1887, April 24, 1872, Image 2

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Das Genfer egeeriet ; e en e dern io d: rud gn r Srletie 2 fuührte, war ig, indem keiner Ri dier anweſend war. Nur England und die Ver. St iaten waren vertreten; Ent durch Lord Ten~ urett Lerler und Barnard ; Amerila durch die HH. Davis, Cuſoing und Beraman. Die Verhandlungen be hraͤnlten ſich nererreneun der Dotumente an dea Setretaar des iedogeriques ; —London, 16. Den geſtern durch die Vertreter England's in Genf vertelenn Ge n er ſelzerre Rer belgelugn ; a ete iſt von Regierung Ihrer Rein in worden, zu ſagen, n waͤhrend er e genklagen England'o unter den noch zu nenne tſituen Vorbehalten vorlegi, es als ſeine R erachtei, die Schydorichter z~ benachrichten, d unatalgerweiſ ei Mißver~ ſtandniß wiſdin England und den Ber. Staaten eingetreien iſt, welches die Natur und Auodehnung der in dem Waſbingtoner Vertrage graqtn An~ it tr . Das Mißver ſtͤndniß bezieht ſich e aſprůche fur indirette gidigunzen unter dr Rubrilen: 1.) Berluſtẽ bei der Uebertragung amer~ ilaniſcher Fahrzeuge an die bxitiſche Flagge; 2.) Ver~ t durch erdohte Schiffoverſicherung; .) VBerluſte infolge 7 Verlän tunt ver Krieges. ~ Die tinn ern ajeſtat gibi nicht zu, daß indirelte arnd. vor dieſes gehoren. Dieſelbe errerondirt mit der Regierung der Ver. Staaten über dieſe Nngelegenheit. Da dieſe Correſ~ pondenz noch nian gtirleſtn iſt, ſe wünſcht die Re~ fiernns Ihrer Majeſtaͤt, daß das Schiedogericht mit er Erledigung der Anſpruüche fuür direlte Berluſte vorangehe. bat es unterdeſſen für angemeſſen ibolo nt u ore vrn v wuleraen, wẽlche ſich der Hoffnung, daß dav unſelige Mißverſtaͤndniß ſehr bald beſeitigt werde. Die Regierung trer Majeſtat zeigt hierdurch den Syterigien ſeziell und formell an, daß dieſe Gegenklagen vorgelegt werden, ohne de von der britiſchen Regierung in der Correſponden;z eingenommene Haltung zu prajudiziren. Wenn es erforderlich ſejn ſollte, ſo werden dem Schiedogerichte 1 weitere Mittheiluno~~ ez Tenterden. ine Spezial ÿ·Deveſche von Genſ an die „Dailv Newo“ meldet: „Man befürchtet, daß die Natur des Proteſtes gegen die Jurisdektion der Schiedorich~ ter in Genf über die indirekten Anſprüche, welcher den britiſchen Gegenklagen beigefügt iſt, eine Schlichtung der zwiſchen England und Ämerika obſchwebenden Streitfragen verhindert.“ ——— —— Deutſchland und Frankreich. Betreffs der Kabelnachrichten von einem drohen den Bruche zwiſchen Deutſchland und Frankreich finden wir in einer Berliner Correſpondenz der Augob. Allg. 3ig.“ folgende Notiz, welche die Sachlage volltommen auftlart: „Es waͤre unrichtig, aus dem Umſtande, daß man ier die franzoſiſchen Zuſtaäͤnde mit Sorge verfolgt, olgern zu wollen, daß ein beſonderer Argwohn gegen hiers beim Reichötanzler berrſche. Die großen Ausgaben, die derſelbe für die Armee machen will, gehoören in daſſelbe Kapitel, wie ſeine protettioniſt~ iſchen Velleitͤten. Der Praͤſident der Republit in nun einmal in ſeinen frͤhern Anſichten befangen und zu alt, um zu lernen, ebenſo wie er wieder alle Ver nunft darauf beſteht, die Robſtoffe zu beſteuern, ob— wohl dies gar kein finanzielles Reſultat ergeben kann, ſo lange Frankreich durch die Vertrage gebunden iſt, ſo iſt es auch ein Ariom für ihn, daß er eine Arme von 400,000 Mann haben muſſe, damit Frankreid ſeinen Play in Europa wieder einnehme. Aber ag reſſive Ideen gegen Deutſchland oder der Gedanie, der Zahlung der 3 Milliarden dadurch zu entzie~ hen, daß man europaͤiſche Verwickelu igen heraufbe ſchwore, liegen ihm ganz fern. Er iſt doch zu ſehr Staatomann, um nicht zu erkennen, daß Frankreich auf lange Zeit ganz außer Stand zu einer großen Al-~ tion iſt und die einzige Aufgabe hat, ſeine innern Wunden zu heilen. „Ich bin““, ſagte er vor einiger Zeit zu einem Diplomaten, „der Maſſenverwalter eineo bankerotien Hauſes; Gott weiß, ob es noch in Zukunft wieder Geſchaͤfte machen kann.“ Cben des halb hat er auch die ernſte Abſicht, die drei Milliarden baldmoglichſt zu zahlen; ich glanbe dies nach den Mintheilungen von Finanzleuten, die mit ihm deshalb kürzlich verhandelten, beſiimmt ſagen zu konnen. Eo iſt auch ganz unbegruͤndet, wenn man dem hieſigen franzoſiſchen Botſchafter Verbindungen oder gar In~ iriguen mit der Centrumspartei vorwirtt DHerſelbe iſt allerdings mu der Famitie Radziwill nahe bekanm aber er weiß zu gut, daß ſeine ganze hieſige Stellunag auf dem Verhaͤltniß zum Reichoökanzler beruht, dem er deshalb keinerlei Grund znr Beſchwerde geben darf. Das berechtigte Mißtrauen, mit welchem man nach Frankreich blickt, liegt vielmehr lediglich in den allge~ meinen Zuſtaͤnden; Niemand kann zweifeln, das, wenn der greiſe Praͤſtdent morgen ſtürbe, das Chaos in Paris hereinbrechen würde, und Gott weiß, zu wel~ chen Abenteuern der Chauvinismus oder demagogiſche Tollheit ſich verſteigen konnten. Das intime Verhaͤlt niß, welches zwiſchen Rußland und Italien beſteht, beruht daher auf Gemeinſamkeit der Intereſſen, welche allen Ausſchreitungen der feindlichen Kräfte einen fe~ ſten Damm entgegenſtellen wird. Einen ſachgemaͤßen Auodruc hat dieſe Intimitͤt, was Italien betrifft, durch die Aufnahme des Prinzen Friedrich Karl ge funden, obwohl derſelbe ſelbſtverſtaͤudlich keine Auf~ irage zu Eroffnungen hatte. n'a jamais ſait prouve d'aptitude politique, ſagt Bismarck zu Be nedetti, alo von der ſpaniſchen Throncandidamr die Rede war. Was die Intimitaͤt mit Rußland be~ trifft, ſo iſt ein neuer Beweis dafür, daß das St. errern: Cabinet den Reichskanzler erſucht hat, die ege in Waſhington dem Baron Offenberg zu ebnen, welchem die ſchwierige Aufgabe zugefallen, die durch Orn. Katakazy verfahrenen Beziehungen Rußland's zu den Vereinigten Staaten wieder einzulenken.“ London, 18. April. Der „Dailvy Telegraph“ behauptet heute Morgen editoriell in nicht zu miſiver ſtebender Sprache, daͤß die vor einigen Tagen von ihm berichteten Behauptungen uůber die geſtörten Beziehun gen zwiſchen Deutſchlaänd und Frankreich auf That— ſachen begründet ſind. Das betreffende Blatt ſagt: „Wir balten es für unſere Pflicht zu erklären, daß an der Entſcheidung des Praͤſidenten Thiers in dieſer Woche das Schickſal Frankreich's hängt. Wir ſpre chen nicht in Phraſen. Wir haben dieſe gewichtigen bedeut angovollen Worte erwoögen. Am Montage uͤberreichie der deutſche Geſandte, Graf v. Arnim, dem Praͤſidenten Thiers ein Ultimatum. Daſſelbe beſagt, daß Deutſchland in der franz. Armee~·Bill und in den Reden des Hrn. Thiers Rachedrobungen und ein Programm der eventuelleu Revudiation der Kriego ſchuld erblickt. Fürſt Biosmarck vrrlangt deohalb, dan die Ruüſtungen Frankreichs reduzirt und die Armet ~ Voranſchlaͤge berabgeſet werden, im anderen Falle werden die deutſchen Truppen die geraͤumten Departementis wieder beſepen und wenn es nothig werden ſolle, den Krieg auf's Neue eroöffnen.“ (Sypez. Deveſche der,„„N. B. World.“) Fürſt ditr Wtigttun ebdr ro me em land in Frankreich eine Regierung einſepe, welcher eo Vertrauen ſchenlen konne. VPearis, 18. April Der „Conſtitutionnel“ widerlegt voſitiv, daß zwiſchen Deutſchland u. Frank reich ein geſpanntes Verhaͤltniß beſteh~. (Balt. Correſp.) Der Staat Georgia hat einen Verhaftobefebl gegen den beruchtigten Bullock, den fruüberen Gouver~ neur von Georgia erlaſſen und an den Gouverneur von New Yort die Forderung geſtellt, den ſlüchtigen Betruüger auszuliefern. Naͤch langem Zogern und zweimaliger Weigerung entſchloß ſich Gouverneur Hoffman endlich der geſeplichen Forderung Genuge zu leiſten. Bulloct hat inzwiſchen das Weite geſucht und Niemand weiß wo er ſich jept aufbhaͤlt. Wenn enſonei ware, ſo wurde er ſich zur Unterſuchung cuen. Ebe Rufus B. Bullock ouverne ur von Georgia wurde, betrugen unſere Staatoſchulden nur 85,802, 000. Während der drei Jahre ſeiner Verwaltung wurden ſie verdre~ifacht. Seine Betruüͤgerei iſt erwieſen. —ln Süd-Carolina haben die Soldaten des Ullyſſes Grant einen Bürger obne Urſache erſchoſſen. Das geſtehen ſie ſelbſt ein. Wo und wann wird der Unfug enden? ln Florida wird ein gewaltiger Federkrieg ge führt zwiſchen Gouverneur Reed, der wegen ungeſet licher Verwaltung ſeines Amtes von der Legiolatur in Anklagezuſtand verſeht iſt, und S. F. Dav, Bice~ Gouverneur, der waͤhrend der Unterſuchung daͤs Amt des erſteren verwalten ſollte. Reed iſt es gelungen ſich des Staatoſiegels zu bemachtigen. Der eine wie / der andere beanſyrucht das Recht zu regieren. Wem ; ſoll dao Voll Gedor geben? 1 Direlte Beſteuerung. Die Vermogenstabellen in dem neuen Cenſus weiſen folgenden Ourglanin ver gerl n den neimel aen Staaten nach. tommen auf ben in RNew-York · 21,483 Oregon. 8067 Maſſachuſetto. 1,463 Nebrasla. 563 Connecticut.··· Ll4l Maine 565 Rhode -Joland 1,266 Minneſota. . 520 Californien.. · 1,140 Kanſas 518 Pennſolvanien.. losl Kentuchy 457 New Jerſev. · 1,038 Louiſiana 14 M 838 Weſtoirginien. ... . 131 Zllinois. 836 Lece 305 Marvland 824 Virginien. · 334 New~Hampſhire... 793 i e 322 Delaware. 777 Süd~Carolina. . · 204 Indiana.... 754 Miſ—iſfiipri 2—52 Miſſouri. 746 Nord Carolina. . 243 Nevada 732 Plorida 23 Vermont. 711 Georgia 2?26 Wioconſin. . . 665 Alabama.. 202 Michigan. 607 Texas. 104 Jowa. 001 Es tamen an Staats- und Communial ·Steuern auf den Herf in: Nevada. ·19.30 Indiana. 6.42 mns 1740 Oregon 6.20 Californien... 13.95 Minneſota. · 6.20 Connecticut. . · 11.28 Artanſas. 5.901 New Port. . · 1.07 Wioconſin. ·· 5.10 New Hamphire. .· 10.22 Kuun —— Rhode Joland.. . 9.98 Miſſiſſippi . 1.21 Louiſiana. · 9.71 Kentuchy 1.34 Ohio. 8.83 Süd~Carolina. ··. 3.92 Illinois. 8.690 Weſt·Birginien. ·· 3.89 Maine. 8.53 Virginien . ··· · 3.76 Maryland. ÿv. 8.49 Delaware. · 3.34 Nebrasta. 8.25 Alabama. 2.09 New~Jerſev. .. 8.18 Tenneſſee 2.69 diba l2 Uvi—— 2.21 Kanſas. 7.33 Nord Carolina.. · .2.20 Pennſolvanien. . . 6.96 Texad. 138 Vermont. · · 6.46 ; Werth Gr i uma in Atlaunta t Bertt des Ounſinenhim em dabre um 81,014,938.00 oermehrt. Die amerikaniſchen Blätter haben wieder viel unſinniges Zeng üůber Stoörung der friedlichen Zu~ ſtaͤnde zwiſchen Deutſchland und Frankreich in Um~ lauf geſetzt und unſere Stadt ·Nachbaren, wie gewoöhn~ lich, nehmen das dumme Geſchwaͤtz bereitwillig auf. Hecter ſagte ueulich in Chicago, daß in den Ver. Staaten ein Heer von 125,000 Beamten lebt, deren Entlaſſung oder Bleiben im Amte von dem Willen des Herrn Grant abhängt. ln der in New-Orleans tagenden National~ Convention der Neger wurde beantragt, alle Verbin~ dung mit den Arbeit-Reformern und den Liberal~ Republikanern zu desavouiren, indem Lehtere nur verkappte Demokraten ſeien. Pinchback ſprach gegen ven Antrag und machle den Wollkopfen begreiflich, daß Sumuer ja auch zu den Liberal-Republitkanern gehore. Eins unſer Wechſelblatter ſagt, daß der Deutſche ſtaiſer die in dem Senate der Ber Staaten gefuührten Debatten mit dem großten Inteſſe lieſt. Einige der Fortſchrittspartei Angehoöriße in Deutſchland ſind der Anſicht, daß das Waſhingtoner cabinet prompt um Aufklaͤrung in Betreff · der von tarl Schurz vorgebrachten Thatſachen angegangen verden ſollte. Zu Ebren des 75. Geburtotages des Deutſchen taiſers, war die Flagge des Deutſchen fiſerridee uf dem Hauſe des deutſchen Cvnſuls in Mobile ufgezogen. Der Tag wurde von einer Anzahl pro~ ninenter deutſcher Kaufleute als nationaler Feſtta niſvrechend gefeiert und am Abende wurde der Leitra in ſeiner Wohnung ſerenadirt. Atlanta. Unter unſeren deutſchen Mitbüůrgern n Atlanta macht ſich ein kraftiges, reges und verſtändiges Leben bemerkbar. e beſteht dort eine „eigentliche“ „Dentſche Geſellſchaft“, deren in der Verſammlung im 19. März angenommener Bericht, in dentſcher und engliſcher Sprache, uns von oem Selictär, Serrn Pr. Ch. Rauſchen~ berg zugeſchickt wurde. So weit wir ans dem Vorliegenden die Tendenz und die Anſichten des Vereins beurtheilen können, ſind wir mit dem Vorhaben vollkommen einverſtanden, und bereit den Zweck milt allen uns zu Gebote ſtehenden Kräften und Mitteln zu foördern. Wenn wir uns nicht irren, ſo wird dieſer Bericht, auch in ſeiner ausgezeichneten engliſchen Form üůberall einen ſehr günſtigen und gefalli— gen Eindruck machen, und wir hoffen, daß unſere Freunde und Landslente ſich der Bewegung eifrig anſchließen, dadurch werden ſie ihr eigenes Intreſſe befördern. Es ſcheint uns, daß die Geſellſchaft den richtigen Weg eingeſchlagen hat um das gewünſchte Ziel zu erreichen. Die in der Einſendung ausgeſprochenen Anſichten wird gewiß kein Deutſcher theil nahmslos von ſich weiſen. Im Gegen theil, wir hoſfen daß alle mit ernſten Nachdenken darauf eingehen werden. Nichts wuͤrde uns erwünſchter ſein, als daß dieſe Mittheilungen ein inniges Zů~ ſammenwirken zwiſchen den Deutſchen in Atlanta, Auguſta, Columbus, Macon und den üůbrigen Orten des Staates an bahnen mögen Als Bürger von Georgia haben wir alle ein gemeinſames Intreſſe, und dem ſollten unſere Plaͤne nund Hand— lungen entſprechen. In Einigkeit liegt unſere Stärke. Wir haben hier eine Ge—- legenheit zu zeigen was wir als Bürger im Staatsleben vermögea. Unſer Stre—- ben kann Niemand ſchaden, nnd mag Tauſenden nitzen. Gelingt es uns etwas Erhebliches zur Befriedigung des Bedürf niſſes des Staates, zur Zufriedenheit der Betheiligten, und zur Begründung des Algemeſnen. Wolles beizutragen, wer ſchen Mannes berechnen? Eingeſandt.] An die Redaktion der ʒ,Savannah Abendzeitnng.“ Geehrter Redakteur. : Im Auſtrage der „Atlanta Deutſchen Geſellſchaft“, erlaube ich mir Ihnen eine Copie des Berichtes des Einwanderungs—~ Comite's dieſer Geſellſchaft mit zwei Cir ularen, einem deutſchen vorzüglich für dentſche Landwirthe und einem engliſchen, vorzüglich für amerikaniſche Landeigen~ thümer beſtimmt, zuzuſchicken. Sie erſehen aus denſelben um was es ſich handelt und da uns natůrlich an der Erreichung unſeres Zweckes und an einer zünſtigen Beurtheilung unſerer Beſtre bhungen von Seiten des Publikums viel iegt, ſo erſuchen wir Sie freundlichſt uns urch Ihre Zeitung beizuſtehen und die Deutſchen Ihrer Stadt wo möoͤglich zur irekten Mitwirkung und die Ameritaner ur ſorgfaͤltigen Erwaäͤgung und Beant— vortnng unſerer Fragen zu veranlaſſen, venn Ihre Anſichten in Bezug auf die tͤſung der Einwanderungsfrage —wie ich vohl annehmen darf von den unſrigen icht weſentlich abweichen. ; Ein in Ihrenr Blatte von 6. Maärz un~ ter der urberriit: „Einwanderung enthaltener ikel, der vorzůglich eint 7 Correſpondenz eines unſerer Mitgliedet mit dem en einer Kritik unter wirft, veranlaßt mich im Namen des Einſ wanderungs-Comite s unſerer Geſellſchaf meine heutige Mittheilung an Sie welteſ auszudehnen, vorzüglich um Ihnen die iit Artikel gewiſſermaßen gefordert~ echenſchaft ůber die Natur unſerer Bel— ſtrebungen im Algemeinen abzulegen. Was dort der Correſpondent des Naſh ~ ville „Emigranten“ über unſere Geſellſ ſchaft, natürlich in ſeiner eigenen indivrſ duellen Aunffaßungsweiſe ſagt, iſt richtig.! doch die eigentliche Idee, die derſelben zrſ Grunde liegt und die Zwecke, denen diͤ ſelbe entſprechen ſoll, werden Ihnen woh aus den Bemerkungen eines unſert Mitglieder, wie dieſelben in einer unſerq erſten Verſammlungen, auf eine Auffot derung hin den Zweck der Geſellſchaft der Anweſenden zu erkläͤwen gemacht wurden, am Beſten erſichtlich werden. Ich erlaube mir alſo Ihnen dieſelben beinah wörtlih zu wiederholen: : „Die von uns angenommene Conſtitution, einſ Herren, bezeichnet als ſpezielle Beſtrebunge unſerr Geſellſchaft, die Behandlung der Einwand~ ngofas cnerſeits und die des dffentlichen Schulylſen anderſeits. . ~ be Beich~ Beide Gegenſtände verdienen die axnſtliche et tung und W“ cdigung der Deutſchen hier und in en ſͤgen Bevolterung im Laufe der letzten len tiniger~ maßen beachtet hat, muß zugeſtehen, daß der Zeilod~ ſchnitt gekommen iſt, wo die Theilnahme nnd Mawir~ kung ber Deutſchen eetitglia mwünſchenowerth und nothwendig wird und dieſe Bemüůtungen nanentlich in Bezug auf Einwanderung in die neturgemaß rich~ ftigen Bahntn zu leiten, digit uad Irrtkuͤmer vermeiden zu helfen und moglichſt ſegenbringe·de Er~ folge fur alle Betheiligte zu erzielen. üeber die Bedentung der Einwawerung, mit der ich im tug auf Geotgia und der Süden ganz vorzuůglich Anſedlung und gewinnbrirgende Bewirth ſchaftung der etzt noch inbebauten oder vernachlͤßig~ ten Tauſendei von Ackern mehr oder weniger frucht baren Landes neine, Erentrie werl kaum k ſprechen. Von der Vermechrung der Predutrion und Birgroößer~ ung des Kapitass, welches jährlich dem Bohen durch die Lendwittbfbnſt abgewonnen wird, häͤng' zunachſt und en vorzuůglich die zukünftige Wohlfchrt der Süudſtaaten ab. Mit dem Brtlſendt der Landbe~ voölkerung und der Zunahme des des Bodens, wächſt der n aller Bevů kerungv~ Klaſſen und jeder einzelne Bürger, ſei er Handwerker oder Kaufman, Handlanger odẽr Kapitalit, Prediger oder Wirth, Abvotat oder Bierbrauer, Azt oder Fa~ brikant empfaͤngt mit dieſer Zunahme deeallgemeinen Wohbilſtandes ſeinen verhaltnißmaͤßigen Antheil und ſollte wohl ſchon deßhalb ein aufrichtige und ernſtes Intereſſe an dieſer Angelegenheit zeiger. Wie viel und in welcher Weiſe, wir als neue Deutſche Geſellf4 aft in dieſer. Viatung wirken können, gehoört jetzt nicht bhierher und hängi ʒͤnz und·gar von den Fabigteiten und dem Eſt nn enundigar ven ſeren ſpteren Verhandlungea dieſem Gegentande angedeihen laſſen. Nur moͤchte ich Sie, meine Ha~ ren, ſchon jett darum bitten die Wirkung gründliher Eroͤrterungen und gediegener Bemühungen in Beug auf dieſen Gegenſtand von Seiten einer Deutſchen Geſellſchaft weder der amerikaniſchen Bevölterung „noch dem auswanderungsluſtigen Publikum gegenüber ja nicht zu unterſchaͤhen. Naͤch meiner beſten Ueba zeugung kann eine berartige Geſellſchaft mit Geſchit, Auodauer und Ernſt Bedeutendes leiſten. Naͤchſt der Einwanderungsofrage ſoll der öͤffentlihe Unterricht der Beachtung imſerer Geſellſchafe unte~ worfen ſein und es wird uns ſicherlich nicht an Gel ~ genheit fehlen unſere Thatigkeit auch in dieſer Rig~ inng bin erfolgreich auszudehnen. Manche von Ihnen, meine Herren, ſind vielleiht der Anſicht, daß uns ſolche Fragen noch zu fern liegm, daß wir an Zahl und Mitteln noch zu ſchwach ſind um etwas Erſprießliches leiſten, etwas Praktiſch Nuͤtliches zu Tage fordern zu koönnen und daß wir beſſer thaͤten uns nicht um dieſelben zu kümmermn. Ich bin, ohne anmaßend ſein zu wollen, entſchieden grade der entgegengeſt hten Anſichten und haltt dafür, buſ vdie Auobchaang ver Thaͤtigkeit unſerer Geſell~ ſchaft auf alle Fragen ausgenommen die der ; Politik deren Erorterung und praktiſche Erledigung zur Foörderung allgemeiner geiſtiger oder matrieller Intereſſen der Bevolkerung, reſp. ber deutſchen Bevol kerung beitraͤgt, im Sinne der Conſtitution anſerer Geſellſchaft hier und überall Georgia ganz wrzüg~ lich nothwendig iſt um unſeren Wünſchen und Bedürf niſſen Beachtung, unſeren Anſichten und inſerer Stellung als Deutſche in öffentlichen Angelegenheiten Anerkennung und Berückſichtigung zu verſchaffen. ; Alle ſolche Fragen, meine Herren, ſollten von uns Deutſchen, als Gliedern des Bolkſtammes, der ſich ; m Norden und Nordweſten der Union ſo erfolgreiche Anerkennung zu verſchaffen gewußt hat und der den Ruf einer wation von Denkern genießt, ernſtlicher Beachtung und gemeinſamer nüchterner Berathung unterworfen, deren Reſultate zu gemeinſchaftlichen Beſchlüßen und praktiſchen Maßregeln vereinigt und dieſelben dem Publikum gegenuůber durch einiges Han deln zur Geltung gebracht werden. Nur dadurch, daß wir uns an allemdas Allgemein wobl betreffenden Fragen als ein nationales Element, als ein geſchloſſener und geeinigter Koörper betheiligen kann es uns gelingen, deutſche Gediegenheit und Ge Gewiſſenhaftigkeit in hieſigen Verhältniſſen nnd Ein richtungen zu ſegensreicher Mitwirkung zu bringen und uns die Achtuug und mit ihr den Einfluß und die Anerkennung im Ganzen und im Einzelnen zu ver ſchafen, die uns wohl überall äm Süden noch mehr oder weniger fehlen. 2 In dieſem Sinne und zu dieſem Zwecke befürworte ich die Bildung einer Deutſchen Geſellſchaft im ächten und weiteſten Sinne des Wortes. ; Der einzelne Deutſche möoögen ſeine Kenntniße und Fähigleiten noch ſo bedeutend, ſeine Beſtrebungen ſ noch ſo ebrlich nnd aufrichtig ſein, kann allein in die— ser Richtung nichts leiſten, er bedarf der moraliſchen Unterſtühung gleichgeſinnter Landoleute und deshalb, ſ meine Herren, beduürfen wir Alle der Vereinigung, ; des Zuſammendenkens und Zuſammenhandelns, um alo Deutſche Berückſichtigung, Einſluß und Achtung zu genießen, die man unso hier wie überall uur in dem Maße zu Theil werden laͤßt, in welchem wir uns die~ selben durch unſere eigenen Fähigkeiten und Beſtre bungen zu erringen verſtehen.“ ; Dieſe Bemerkungen, mit den erſten Früchten unſeres Strebens, zunächſt in Bezug auf die Einwanderungsfrage, wer den vielleicht dazu beitragen, Ihnen etwas mehr Vertrauen in die Fähigkeiten, den auten Willen und den Gemeinſiun un ſenn Miltt den Lag tegen no Ihuen beweiſen, daß wir uns hier in Atlanta durchaus nicht ſelbſt genügen, ſondern die Erreichung nnſerer Zivecke ganz vorzüglich auf vereintes Denken ugd Handeln zu baſiren, beſtreben. Tadelu müſſeu wir wohl auch zu~ weilen, den Südländer ſowohl wie viel— leicht auch unſere Landslente. Wo der Tadel gerecht und zur Erreichͤng des Zweckes nothwendig iſt und ohne Gehäſ ſigkeit nnd;Vorurtheil ausgeſprochen wird, iſt er gewiß am Platze und kann bei der Beſprechung von Maßregeln zur Errei chung allgemein nützlicher Zwecke nicht ausgeſchloſſen werden. Ich erlaube mir im Namen unſerer Geſellſchaft die Hoffnung auszuſprechen, ! daß eine Průfung unſerer Ideen nnd Vorſchläãge nicht zu ernſtlichen Einwürfen von Seiten Ihres Blattes oder unſerer Landslente in Savannah, ſondern zuſ wohlgemeinter Zuſammenwirkung und erſprießlicher Hebung und Foörderung ge meinſamer Intereſſen und der Stellungh der Deutſchen im Staate beitragen wird. ſ! Mit Achtung und herzlichem Gruß ů Chb. Rauſchenberg, E Correſp. Sekretar der d „Atlanta Dentſchen Geſellſchaft“. ; Auguſta. ——7— Pird Anũual Horticeultural Exhibition. Am 8. und 9. Mai 1872 wird in Auguſta die dritte Horticultural Exihi ition ſtaatfinden. Jedem Freunde von Blumen möchten wir es rathen; wenn es hm irgend moglich iſt, bei dieſer Gelegen heit Auguſta zu beſuchen. Der Ort iſt einer der ſchönſten Städte im Süuͤden. Die Anlagen und Gärten der Umgegeud ſnd berühmt urd. ſehenswerth Viele Mühe wird von den Einwohnern auf Gartenanlagen und Blumenzucht ver wandt, und;mi großem Erfolo; und der Pramilenliſte nech zu urtheilen, wird Flora hier einen ung wöhnlichen Reitz entfalten. Auch dem Cemüſegarten verſagt man nicht ſeine Ere. Kurz, der Charakter des Detes und finer Einwohner wüůrde einen mehrtägigen Aufenthalt dem Fremden ſehr angenehn machen. Wir dankei Hrn. E. H. Gray, dem Se fretar der Ceſellſchaft für die güůtige Ein ladung: Die Eiſenbahnen befordern die Bſuchenden ſür die Halste des Preiſes. Kur für Hinreiſe wird bezahlt, die Rück— reiſe iſt frei. ; ———— Kentucty. Die Bäcket » &ineinnati beklagen ſich, daß, wenn ſie nach Gopington, einem Staͤdtchen in Kentucky aͤ & her ſegenden Seite des Ohio), mit ihren Sem meln zum Verkauf kommen, ſie angehal. ten, eingeſperrt oder mit Geldſtrafen be— legt werden. —— Sehen die Lente denn nicht ein, daß die Handlung der Covingtoner · Obrigkeit ganz in Ordnuͤng iſt? Cineinnati wůrde im entgegengeſeßten Falle daſſelbe thun. Wer in einer Stadt, oder einem Lande Geſchäfte macht und Gewinn ſucht, mnß auch helfen die Laſten und Abgaben der Stadt zu tragen. Die Leute in Cucn nati ſcheinen zu glauben, daß ſie ein Recht haben, in die ſůdlichen Staaten zu gehen, uͤm ʒe ernten was jie nichtgeſaͤet haben. Aach unſere Obrigkeit ſollte darauf ſe hen, daß jeder, der hier den Winter zu— bringt, um unſer Geld zu verdienen, auch ſein Antheil an den buůrgerlichen Laſten lrägt Ware es nicht der Můhe werth. daß unſere Büůrger darůber ernſtlich nach· ~ denken? Es ſollte Jedem einleuchten, daß viele dieſer Leute, die den Winter hier ſpeculiren und hantiren und während des Sommers ſich entfernen, unſerer Stdi keinen Pfennig Capital bringen, und ſo— viel wie moöglich, des Löwen Theil, von dem Ertrage der ſüdlichen Arbeit an ſich ziehen. Dadurch gereicht uns das Kommen und die Gegenwart dieſer Leute nicht zum Segen. Man erinnere ſich da ran, daß wo der Menſch Rechte beanſptncht er auch Pflichten und Beiträge dem Ge meinwohl ſchuldet. Das Erdbeben in Schemacha~ Ein Herr Kreslowsky, welcher von Ti flis nach Schemacha beordert war, um den durch das Erdbeben verunglückten Menſchen medieiniſche Hülse und ſonſtige Mittel zu überbringen, berichtet unterm 18. Februnar von dort wie folgt: „Die Reiſe von Tiflis währte vier Tage. Un— terwegs erfuhr ich, daß ſchon 85 Werſt von Schemacha das Erdbeben fühlbar ge~ weſen, am ſtaͤrkſten aber in Ach· Su. Die— ſſes Dorf hat jedoch keinen Schaden erlit— ten. Auf der entgegenſetzen Seite von Schemacha war das Erdbeben bis zum Kaspiſchen Meere hin bemerklich, in Bakn lſelbſt aber nur ſehr ſchwach. In den Dorfern jenſeit Schemachas wurde das Erdbeben ziemlich ſtark verſpürt. Am Sonntag den 28 Jannar, Vormittags um 9 Uhr 55 Min, erfolgte der erſte Stoß, wie die meiſten behaupten von NW. nach SO. Nach einigen Seeunden folgte ein zweiter und dann ein dritter. Viele Leu— te behaupten, daß der dritte Stoß von un— ten nach oben gegangen ſei. Sämmt. liche Stöße erfolatenr in der Zeit von 20 25 See. Der erſte Stoß war ſehr gering die beiden andern aber ſo heftig, daß man ſich kaum aunf den Füßen zu halten im Stande war. Der Thurm der ruſſiſchen. Kirche, der höchſte in der Stadt, ſoll mit ſeinem Kreuz auf der Spitze vollkommen pendelartige Bewegungen gemacht, der Boden aber ſo geſchwankt haben, daß ſich nicht nur Menſchen ſondern auch Pferde Kühe n. ſ. w. kaum auf den Füßen haben halten köͤnneͤü. Im unteren Theile der Stadt, der meiſt von armen Leuten be wohnt iſt, ſtürzten Tanſende von Häuſern zuſammen, auch Karawanſerais und Bu— den. Der durch das Einſtürzen der Häu— ſer anfgewirbelte Stanb war ſo groß, daß es vollkommen dunkel wurde. Nimmt man noch das Ee chrei der Erwachſenen, das Jammern der Kinder, den Hülferuf der Halbverſchütteten, das Flehen derjeni gen, welche für unter dem Schutte Begra—- bene Hülse ſuchten, dazu und dieſes alles bei einer Kälte von faſt 15~ R., hier eine uünd »Seltenheit und byi. tieiem. Achue. Clend dieſer ynglůcklichen Stadt. Bei alledem war ed ein großes Glück, daß das Erdbeben ſich bei Tage und an einem Sonntage ereignete, wo Schulen und Be hörden geſchloſſen waren. Die Zahl der durch den Einſturz der Häuſer Getoödeten wird ſehr verſchieden angegeben; nach po—~ lizeilichen Angaben ſollen es 114, nach an deren Berichten weit über 200 Perſonen ſein. Ruſſen, d. h. ſäͤmmtliche Enropͤer welche hier nicht beſtͤndig angeſiedelt ſind wie Beamte u. dgl;, wohnen alle mit Anusnahmen des Militärs in den von Ar meniern beſonders dazu erbauten Häu— ſern, welche beſſer und dausrhafter ſind, als die anderen. Nur drei oder vier Ruſ ſen beſitzen eigene Hauſer. Dieſe ſind aus Holz gebaut, und vollkommen unbeſchädigt geblieben. Die Caſerne hat gar keinen Schaden erlitten. Viele Ruſſen waren in der Kirche, wo eben Gottesdienſt ge ae wurde. Beim erſten Stoß verließ es die Kirche; eben ſo auch die Zurück gebliebenen ihre Wohnungen. Nur bei dem Einſturz des Hauſes eines Arzt Ge hülfen wurden, während die Eltern in der Kirche waren, drei Kinder getodtet. 4 ; ~ Der Thurm der ruſſiſchen Kirche hatte ſchon bei den Erdbeben in den Jahren 15 53 und 1869 gelttten; jeht ſind aber die Riſſe in der Kuppel bedentend größer ge— worden, doch droht teine Gefahr und der Gottesdienſt kann wie frůher fortgeſetzt werden. Die Molokanen wohnen im o en Theile der Stadt. Die Häuſer ſind im Styl der ruſſiſchen Bauernhäuſer meiſt aus Stein gebant und haben beden tenden Schaden erlitten, ſind jedoch mi ſtentheils in ſo weit wieder reparirt, daß ſie bewohnt werden können. Die Molo— kanen haben kein Verlnt n Todten oder Verwundeten zu beklagen. Die Armeno~ Gregorianer und Mohamedaner, die den arößten Theil der Einwohner der Stadt diſden haben am meiſten geliͤen. Der arößte Theil ihrer Hänuſer, beſonders der Aermeren, aus ungebrannten Ziegeln oder p 7 i Enlt on- aus Steinen gebaut, nicht mit Kan, wul dern mit Lehm gemanert iſt zuſammenge ſtürzt oder völlia unbewohnbar. Bie Hͤuſer der Reichen ſind bedentend dauer~ dafter gebaut, hoben aber doch ſo viel ge tten daß der ganzen Hauptſtraße eutlang keine 20 Häuſer vollkommen unbeſchädigt geblieben. Das zweiſtöckige Haus eines Deutſchen aͤs gebrannten Ziegeln mit dalt auf gehorigem Fundament getun chon drei Erdbeben ansgehalten un ; ; ch vollkommen unbeſchä ſteht auch jetzt noch 1 Gat da Die Armeno · Gregorianer hatten in Schemäͤcha ziri Kirchon, eine alte und eine neue; beide haben ſo ſehr gelitten, daß ſie geſchloſſen ſwerden mußten, weil ſie Gefahr drohten, während des Gottes dienſtes einzuſtůrzen. Die Mohamedaner haben zwei Moſcheen, von denen die große mehr als 800 Jahre alt iſt, und eine kleine nenere Auf der alten Moſchee iſt in ſpä terer Zeit eine Kuppel gebaut, die einge— ſtuͤrzt iſt, wäͤhrend die alte Kuppel nur un~ bedentende Riſſe hefommen ; Fauſt iſt das Gebäude vollkommen un eſchäͤdigt. Die andere aber hat gar nicht ue In einem Nebengebäude der alten Moſchee do der Ünterricht im Koran durch einen Mullah ertheilt wurde, ſtürzte das Dach ein und begrub unter ſeinem Schutte den Mullah und 16 Schüler, welche nachher todt ausgegrabẽn wurden. Die aus nur 500 Seelen beſtehende Gemeinde der ln theriſchen Armenier hat verhältnißmäßig den groößten Verluſt an Todten und Ber wundeten gehabt. Faſt 300 Perſonen /waren in dem Betſaal verſammelt, wäh: ! rend ſich auf dem Corridor desſelben 200 Frauen und Kinder befanden. Bei dem erſten Erſtoß waren die Männer auſge— ſprungen, wurden aber durch den Lehrer, der in Abweſenheit des Paſtors deſſen Stelle verſah, beruhigt Gleich darauf folgten zwei Stöße und jetzt ſtürzte eine Wand und dann auch die decke ein, und faſt 180 Männer wurden unter dem Schutte begraben. Davon blieben 22 ſtodt; 63 hatten mehr oder weniger ſchwere Verletzuugen, doch ſind ſie ſämmtlich der Geneſna nahe. Die Frauen und Kin der, die ſich im Corridor beſanden, blie ben alle unverletzt. Friedrich Karl in Moskan Prinz Friedrich Karl hat bei ſeiner An— weſenheit in Rußland und Moskan am lettgenannten Ort n. A. auch die zum An denken an den verſtorbenen Großfürſten Nicolaus und unter dem Schutze des ge ſgenwärtigen Fhronfolger von dem be— kannten Profeſſar und Publiziſten Katkow und ſcinem Kompagnon Leontjew gegrün— dete Schule beſncht, in welcher das pren— diſche Gymnaſialſystem als Muſter wiſ. nſdatden Heranbildung einer neuen Generation eingefůhrt iſt. Dadurch hat r Prinz ſich denn die Gunſt auch des großen Propheten errnagen, welcher in ſei ner „Mosk 3tg.“ ſch-eibt: Die Einfachheit und dos einnehmende Weſen bei dem hohen Namen des berůhm— ten Beſuchers haben einen lebhaften Ein ſdrm anuf die Zöglinge des Lyceums her vorgebracht, welches dieſem Beſnche für immer ein dankbares Andenken bewahren wird. Der Beſuch der Moskaner Univer ſitat und dieſes Lyceums zengt uon der Theilnahme, welche der berühmte Gaſt Moskaus, ein Prinz des prenßiſchen Kö nighauſes, an dem Werke ruſſiſcher Erzieh— ſung und Wiſſenſchoft nimmt; und für Nußland giebt es gegenwärtig kein wichti geres, weſentlicheres und notionaleres In rle als daß der Erziehung und Wiſſen ſſchoſt. Dieſe Belobigung aus dem Munde Ka tkow's fällt um ſo meqhr auf, als die ruſſi ſſchen Nationalen die demonſtrative Aus— zeichnung, welche dem Berliner Beſuch in Petersburg zu Theil geworden nur mit unverkennbarem Aerger angeſehen haben Ueber die Unterhaltung mit dem Prin— zen berichtet dann Katkow weiter. Kat kow äußerte dabei gegen ihn: „Wir wün— ſchen, daß Rußland in ſeinen Angelegen— heiten und in der Beurtheilung deſſen. moͤ h.. aune ~fedti elhſtndia ſri. ſruſſiſchen Intereſſe leiten, ſind aber kei neswegs die wüthenden Deutſchenfreſſer als welche uns die deutſchen Zeitun r darſtellen. “ Darauf erwiderte derd gen 2 E ar erte der Prinz: „Ich verſtehe Sie. In d Si : - qem Sinne würde ich an Ihrer Stelle der enlagirteſte Ruſſe ſein. Was Deutſchland betrifft, ſo wiſſen Sie ſelbſt, Sie lebten lebten 8 in Deutſchland daß die Deutſchen a friedliebendes Volk ſind Gott ſ De es iſt uns gelnn e Ot ſei Dant ins gelungens große Siege zu errin gen; wir wünſchen aber nichts als denF 1 den. Die dentſche K ; rie ie dentſche Kultur hat, wie ich glaube, einige Vorzůge vor der franzofiſ dea in Nußland der V anzofiſchen Bland der Vorrang eingeräumt wurde und es waͤre wůnſchenswerth, daß die?Ruſſen ſich mit der deutſchen Bildu ß näher bekannt machten. Wir haben eun großen Erfolgt gehabt, aber auech in Ri n land geſchehen Wunder. Sie vollbrogen in einigen Jahren, was andere Voltendt Jahrhunderten erreichten. Es iſt mir e kannt, daß Sie die Reformen Ihres e iert unterſtůützen. Deutſchland wünſcht den Frieden und die Freundſchaft mi~ Rußland. Unſere Intereſſen kollidir ut keiner Weiſe mit Rußland. iren n Deutſchland eine gewiſſe Unzufriedenheit mit Rußlaud herrſcht, ſo hat dieſe einzig in der zu ſtrengen Abſchließung ſeiner Grenzen und der übermäßigen Beengung des Handels durch die Strenge des Ta rifs ihren Grund; was aber iſt dagegen z thun Sich darüber zu belcen hat Riemand ein Recht Was den Tarif be— rifft, ſo waren wir niemals Fürſprecher der hohen Schutzzölle und ſind im Gegen theil der Meinung, daß ſie uns ſelbſt Nach~ iheil bringen, indem ſie unſere Produlti vität lahm legen. ~ Literatur. Des,Bienen Züchters Leitfaden mit gründlicher Anleitung zur Behandlung der Bienen für jeden Monat des Jahres“ ſt der Titel einés Heftes das uns kürzlich zugeſchickt wurde. Unter der Aufſicht des Herrn H. A. King, Herausgeber des „Bee . geepers Journals“ hat es ſeine 15 Auf lage und 40,000 Exemplare erreicht, und iſt ſetzt ins Deutſche überſetzt/ worden. Preis in Papierumſchlag, engliſch oder dentſch, 40 Cents, oder hübſch eingebun den in rothen Muslin 75 Cents. (Sonntags Schul Bücher.) In dem Verlag von Dunffien Cyepman Clumbia, S. C. Ruchhandler und Buchdrucker, erſchien kürzlich das folgend« Werk „Edgars Strugles“, das mehrſeits ſtark empfohlen wird In dem Catologe der uns zugeſchickt wurde, bemerken wir einige werthbolle von ſüdlichen Gelehrten verfaßte Schrlbücher, die ſich durch äußere Ausſtattung, Inhalt, und geringen Ko— ſtenpreis Eltern empfehlen moͤchten. Lei der ſind wir in Savannah, die ſich doch eine ſudliche Stadt nennt, im Erziehungs weſen nicht ſelbſtſtändig und ſchaͤmen uns nicht das Gute in unſerm Nachbarſtaat hochmůthig an die Seite zu ſetzen. Es finden ͤd in dem Bücherverzeichniß auch berſchiedene Lutheriſche Kliortſ n welche die Mitglieder der neigen nett Gemeinde, für den Unterricht der Kinder ſehr praktiſch finden werden. f i U Auflöſung des Räthſels in No. 52. Von O. C. M. H., Abonnent dieſes Blattes: 1.) Leben Nebel. 2:) Scherz Herz Erz. Cigars and Tobacco Foõẽ sale low by. ; C. L. Gilbert & Co. NUTS AND RAISINS For sale by 0. L. Gilbert & Co. REOCHIVING By J. V. BARBEE, 97 Bay Btreet, 2d door west Advertiser Office, cHoICẽk HAVANA SEGARS Of the ſollowing Brands: PARTAGAS, LA ROSA, LA FLOR, and JENNY LIND. Also, 10 CASES SMOKING TORACOO. Jolly Jaek, Elephant, and Virginia Ooiee, Which is offered at Manufacturer's prices, by single package or case. apr 17, 1872. Bekanntmachung. Bureaͤu des Erzdt Laepmeiſtere. ⁊ Savannah, 11. März, 1872. Die folgendi Steuern ſind jetzt fällig und in dieſer Office zu bezahlen. Grundeigenthum 1. Quartal 1872. Commiſſionen 1. Quartal 1872. Einkommen 1. Quartal 1872. Waarenvorrath 1.. Quartal. Handel mit Pferden und Maulthieren. ~ John R. Johnſon, —.Sdatneiſter der Stadt T.J. DUNBAR & CO. Importeure und Händler in Brandies, Whiskies, Gins, Wein, Cigarren etc. 0 Alle Waaren werden zu New-York Wholeſale~Preiſen verkauft. —0 ~ Eigenthůmer des berühmten Indian VBitters. Ausverkauf! —— Im Ausverkauf zum Koſtenpreis offerixe ich hiemit mein voll tandiges Lager, beſtehend aus den beſten Sorten im portirter Rheinweine, Champagner u. Abynth, ſowvie importirter und einheimiſcher Liqueure. o F. I. Ruckert, Afeterf e an Bekanutmachung. Mitbürge:! Ich we d als Co didat für die „Ordinary-Office von Chatham County“ bei der im nachſten Novenber ſtattfin /enden Waht auftretten, un, werde ſeiner Zeit um Eure freundliche Unterſtützung anſp eche.i. ~ Ino O. Ferrill. ——— Sparbank-Department. Savannah Bank & Trust Co. 10õ Vayſtraß~, Savannah, Ga. —— Charles Green, Prͤſident Mi' Hatch, Vize-Praͤſident. Edmund Ketcha.n, Kaſſirer. Die Direktoren wünſchen die Aufmerkſamkeit des Publikunis (namentlich die Arbeiterklaſſe, fůr deren beſonderen Vortheil bieſes Deparment or aniſirt wurde) auf die neuen Beigeſetze zu lenken, erten für den Nuten der Depoſitoren abgraͤndert wurdea. I: Einlagen von S 1 und mehr werden in Empfang genommen; die Bankbücher, weiche ausgegeben werden, enthalten die näheren Beſtimmungen. ; 2. Dir jaãhrlicheu Zinſen werden zu 6 pCt berechnet und ſend zahlbar jeden erſten Mittwoch in den Mona ten Janet. April, Juli und Oktober eines ne Jahres. 3. Keine Intereſſen werden bezahlt für Summen welche vor den obigen Terminen erhoben werden, für die Zeit, die ſeit der vorhergegangenen Vertheilung der Dividenden verſtrichen iſt. 1- Die Intereſſen, zu welchen Depoſitoren berechtigt ſind, können entweder erhoben oder zu · ihren Anlagen geſchlagen werden. 12 Niemand kann eine Summe, ſei es Kapital oder Intereſſen, erheben, ohne Borzeigung des Bankbuches, ausgenommen er hätte es verloren und brchte hin reichenden Beweis für den Verluſt deſſelben, und gebe eine geſetzliche Quittung zur Abweiſung aller ferneren Ferderuneen : 2 Einſegen Empfang genommen von —¡ traglich; Zurückerſtattungen w ſ gen werden gemacht von A. L gertrtat 1 Jas. H. Johnſton, ~ Direltoren d. äftsfü V. W Gordon) Eeſhattofuhrung~ 14-56 I. S. Hutton, Geſchaftsfuͤhrer.