Savannah Abend Zeitung. (Savannah [Ga.]) 1871-1887, May 29, 1872, Image 2

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Kurze Notizen. atden Prder dram hc Brate dat er n Prozedur gegen Marſchall ti Aſſembly eſern erſten itt ~: dae Geſeb zur Einberufung eines mit großer Kehrtel vaſſirt. In holge des hohen Benter des Angellagten macht die gu inmenfepuns des tiqe bedeutende Schw ten, waͤhren man eine ererſtbruns und Verurtheilung fur gerade~ zu unmöoͤglich haͤlt. Mabrid, 20. Mai. griten Frankreich und Spanien herrſcht e Erb eun der hrterrtnt welche d franeſgmn horden den fliehenden Carliſten angedeihen laͤßt. Kleinere Conſlikte mit den Carlten in den inſurgirten Pro~ vinzen fallen immer zu Gunſten der Regierung aus. —War 2: u, 24. April. Die Petersburger Blaͤtter beri wieder von wahrhaft empoörenden Steuerexecutionen, die neuerdings in mehreren Dor~ t des Kreiles Nowoladoga, im Gouvernement eteroburg, vollzogen rlareae Der Schauplap dieſer Executionen waren vier Doͤrfer, in denen ſaͤmmtliche Bauern, welche mit irren Steuern im Ruückſtande warea, auf Beſehl und in Gegenwart deo Iſprawnil (Landrath) Kreſtowo nrn nach ein~ ander uüber ein Bund Stroh l tund ſo lange mit Ruthen rti: wurden, bicẽ ihre eh und ht ir barn Erbarmen hatten und die rͤcſtäͤndigen Steuern für ſie airgien Die gemißhandelten Baͤuern haben ſich pr~ eſchwerde führend an den Gouverneur ge~ wendet, doch wird ihnen dies wenig nuͤhen. —Die Neubewaffnungderdeut fein Armee. Der,Allg. Zeitung“ wird geſchri-ben: „Bezuglich der Gewebrfrage hat man ſich her nun Annahme des Syſtems des wettenber~ giſt em Buchſenmachers Mauſer, nachden daſſelbe noch einige nicht, weſentliche Mobiſicatiegen erfahren haben wird, entſchieden. Verſuche, wycche mit dieſer Waffe in lehterer Zeit in Spandau ttgefunden ha~ ben, Librten zu ſehr befricdigendex Reſultaten: auf 400 Schritte gelang es z. B, ecxem Unteroffizier in liegender Vinn und mit loſen bequem zur Hand liegenden Patronen, 26 Schug in der Minute auf die Aelne Colonnenſcheibe abzugeden, worunter etwa 20 Treffer. Mit der bereito 5 1869 im Gange befind lichen Umanderung des bieherigen Zuündnadelgewehrs ſoll trohdem noch ſo lanxe fortgefahren werden, bis die vollſtaͤndige Auoruůſtung der Armee mit demſelben ſichergeſtellt iſt, was nach etwa zwei Jahren der Fall ſein wird; dann xwird aber mit aller Macht zur Fa~ brikation der Mouſer'ſchen Gewehre geſchritten wer~ den.“ Die „N. Pr. 3ig.“ bemerkt dazu: „Ob die obige Mittbeung genau und auch in Einzelnheiteu zuverlaſſig iͤ, laſſen wir dahingeſtellt ſein. So ;. B. darf man wohl annehmen, daß das umgeänderte Zundnadelgewehr zunaͤchſt fur bie Linie mar neber gang beſtimmt iſt, und daß dann daſſelbe, wenn die Ausẽrͤſtung mit Gewehren neuen Syſtems für die Linie ſichergeſtellt iſt, auf die Landwehr übergehen werde. Die ultramontane Agitation. Die „Alpen~ roſen“ ſchreiben in einem Leitartikel „Nieder mit der Bundesoreviſion“ ebenſo wahrheitoliebend als witzig: Das ſchweizeriſche Heer wird als 13. Armeecorps dem deutſchen Heere einverleibt, und erhält Pickelhaubeu. Die Truppen aus den waälſchen Cantonen werden alo Kriegogefangene in deutſche Feſtungen geſperrt. In Lauſanne wird die neue eidgenoöſſiſche Uni— verſitaͤt errichtet, ſͤmmtliche Profeſſoren liefert Preu~ hen, als theilweiſe Entſchaͤdigung fuůͤr den, zu Gunſten Straßburgs an der Schweiz begangenen Profeſſoren~ raub. Außer den Fiſchen im enen den Vogeln in der Luſt, und dem Hochwild auf den Bergen, werden auch die Kaͤsmilben auf ſaͤmmtlichen ien centraliſirt und unter eidgendöſſiſche Oberaufſicht geſtellt u. ſ. w.“ —ln Ba iern graſſiren jept die Bierkrawalle. Auch in Dillingen fand ein ſolcher am Abende des 1. Mai ſtatt, bei dem ſich hauptſachlich Uhlanen bethei~ ligten. Sie kammen zuerſt in'o Kreuzbraäͤuhaus und fragten den Gaſtwirh, was das Bier koſte. Auf .die Antwort: „H Kreuzer“, entfernte ſich der Hause und ging in das Hofbraͤuhaus des Hern Härtle. Dort koſtete das Bier 7 Krenzer und nun ging der Tumult los. Ein berbeigekommener Offizier war nicht im Stande, die Tumultanten zu beruhigen. Tiſche, Stůhle, Krüge wurden zertrümmert, die Lampen her—~ nntergeſchlagen und das Sommerlokal im Garten mit Steinen beworfen. Die herbeigekommenen Pa~ trouillen fanden nur noch wenige, von den Gaͤſten zu~ ruͤckgehaltene Excedenten vor. Tags darauf durch zogen wieder groöͤßere Haufen die Straßen; da das Bler aber allgemein von den Brauern um 6 Kreuzer abgelaſſen wurde, fanden keine weiteren Erceſſe ſtatt. Geh' ich heut' in d'Schul' und kann meint Sprüch' nit, ſchreibt mir's der Herr Lebrer in's Büchel und ich krieg' Mittag daheim keine Leberknoödl z'eſfen. Geh' ich aber hinter die Schul', ſo krieg ich morgen vom Herrn Lehrer in der Schul' und vom Vater da~ heim Prügel, aber ich lomm' doch nit um die Leber S'iſt doch geſcheiter morgen zweimal Schläͤge alo heute einmal keine Leberknoödel. (Drückt ſich um die Schule herum in den Wald.) Aus Waſhington. Die Civilrechtobill die es dem Neger geſtatten würde ſich in Hotels, Ei-~ ſenbabhn-Wagons, Varrooms, Poſtkutſchen, Theatern u. ſ. w., unter weiße Leute zu miſchen, iſt zwar im Senat angeaommen worden, wird aber wenig Aus-~ ſicht auf Annahme im Repraͤſentantenhauſe haben. Die infame Kuklur-Bill, welche dem Praͤſidenten geſtattet, die Habeas-Corpus-Akte im Süden auf ſerner und zwar bis zum 1. März 1873 uach Gutduͤuken fuſpendiren zu duůrfen, iſt zwar im Senat angenommen worden, doch iſt das Schickſal der Bill, im Hauſe zweifelhaft. Die Amneſtiebill des Hauſes, im Senat paſſirt, laͤutet wie folgt: „Sei es ver ordnet durch den Senat und das Repräſentantenhaus der Ver. Staaten von Amerika, im Congreß verſam~ melt, mit Zuſtimmung von zwei Dritteln der Mitglie~ der jedes Hauſed, daß alle politiſchen Entrechtirngen, auferlegt durch die dritte Sekltion des vierzehnteu Amendements zur Conſtitution der Ver. Staaten, diermit bei allen betroffenen Perſonen aufgehoben ſind, ausge nom men bei Senatoren und Repraͤ~ ſentanten des 36. und 27. Congreſſes, Beamte im richterlichen~, militaͤriſchen- oder Marinedienſt der Ver. Staaten; Chefs von Departements und auo~ waͤrtige Geſandte der Ber. Staateu.“ Die Weiber „Weiberrethtler“, wie Cadv Stanton, Lucy Stone u. ſ. w. haben beſchloſſen: „daß fein Weib mit geziementer Selbſtachtuns zu der Wabl des Horace Greely zu dem hohen Poſten, zu dem er ernannt iſt, mit Stimme oder Feder mitwirken fkann.““ Und warum das? Weil Greely nicht zur Weiberrechtlerei gehort, und die Weiberbewegung in ihren wabhrem Charakter ſchildert. Wenn die „Old Maido“ gegen Greely zu Felde zieben, ſo werden die „Old Bachalores“ ſich ſeiner annehmen müſſen. Vou allen Gegenden des Nordeno laufen Nach richten ein, daß die Arbeiter aufſaſfig ſind. Kürzere Arheitareit und ordHor~ Eohn ſind ihre Forderungen Die Zahl der deutſchen xatyornen in eincinan wird auf 120,000 geſchaht. 337 Geſetze ſind in Amerika gegen die Truuken~ beit erlaſſen worden. Ebedem thronte Bachus im Dlomp, jeht nur noch im Rinnſtein. Das iſt Fort~ ſchritt. ; Die Herren Steinway in New Pork daben bis her 25,000 Pianos angefertigt Das „Belletr. Journal“ verlangt ven dem beͤtnoe Snger Wachtel „Dankbarkeit fur die Aoͤd, doͤ0“ die er in Amerika verdiente. Was ſellen die Savannah Buürger von deu Minſtrelo, Lydia Thompſon, und andern Leuten der Art rlanten dit alljabrig alo ungebetene Gaͤſte, Hundert auſend us der Stadt Savannah allein davonſchleppen. Um eiue Differenz von zehn Cento wegen, pro~ zeſſiten in Savannab, Ga., zwei Kaufleute ſeit Zahr und Tag vor allen Inſtanzen. Die Prozeßkoſten de~ auſen ſich beiderſeits ſchon auf 800.. „Es muß ad ſolche Kauze geben!“ Auch Advolaten wollen leden. Süd-Carolina. —Cbarle ſton, ln der am 15. Mai enden~ den Woche ſtarbea in Charleſton im Ganzen 25 Ver~ onen. 6 Erwachſene Weiße und 7 Kinder; Fardige: Ewachſene und d Linder. Eine Verſon, wo uůber 76 Jahre, umd eine zweite über s Jahre alt. gum Beſten der neuen deutſchen St. Mathͤue ~ Kitche in Charteſton, wird unter der Leitung der Herren Heinemann und Edel ein Otatorium mit Orcheſter und Orgeibegleitung aufgeſͤhrt werden. Die Phoophate· Worts am Lſbley Fluß in der Nbe der Stadt, mit 22 Acer Lard, Maſchinen ~c.. urden vorige Woche für *l2, 090 verkauſt. Daſſelbe date vor zwei Jahren 40,000 gekoſtet. 1 In der Charleſton „Deutſche Zeitung“ wird vi daͤß wahrend der leyten Situne Lutb. General Svuode“, ein gewiſſer Paſtor der „Lutt at in der deutſchen Kirche RKube, bei ſeiner Gaſtpredigt in der deu de, ſich der engliſchen Sprache eedient en Rude iſt ein Dane, und iſt wirklich nicht im S Deutſch zu predigen. Wenn Liejeniten bit ihren Tadel da— ruͤber ausſprechen, regelmaͤhig den deutſchen Gotteo~ dienſt en men ſo würde der vermeintliche Grund Entrͤſtung ganzlich wegfallen. Sanmtlide Freiſulen in Sud-Carolina ſind auf orie des is· Suderintendenten der Schulen : loſſen worden. Es fehlt an Geld, die Lehrer zu ; ene Die Buürger liefern Tauſende und abermal Tauſende an Steuern, aber dieſe Sunmen verſchwin~ den in den weiten Taſchen der ach, wie heißen denn dieſe Kerle? Deutſche ſind es nicht, Sudländer ſind fes auch nicht wet ihnen emen Namen beilegen tann, der von Weißen oder Schwarzen mit Achtüng aenannt wird, ſoll General Grants Photograph zur Prmie erhalten. ln Gemaͤßheit eines neulich erlaſſenen Geſetzes bieten die Staatsbehorde eine große Maſſe Grundei~ nthums in jedem County rin daranf haftenden ISteuern zum Verkouf in der erſten Woche des Juni faus. Da der Staat die veu den Käufern Iſichert, ſo untergehen ſich die zah jeder Anſtrengung vcn den Betrag ~ rücſſtͤndigen Steu hern auſcbriuen und man glaubt, daß irie vor dem angeſehten Verkaufstermin ein Steuerbetrag von 181,500,00 eingezahlt ſein wird. Die Direltoren der „South Carolina Real Eſtate, vlantng und Mining Compagnie“, erwaͤhlte fol~ ende Beamten: W. Ailen, Praſident; W. I. Nagrath, VBice~Praͤſident; F. G. Cart, Selretãr fid Schahmeiſter; I. B. Cambhell, Anwalt. IDer Zweck dieſer Geſellſchaſt iſt, die jeßt ſo billigen 1 Laͤndereien des Staates anzukaufen, darauf in Engÿ~ land Gelder zů borgen, und dann womöoglich die Ein~ wanderung nach Süd~Carolina zu ziehen, und dem Einwanderer dieſe Laͤndereien gegen baar oder Credit in kleinen Parzellen zu verkaufen Die Geſellſchaft iſt authoriſirt, mit einem Capital von fünf Millionen Dollars zu operiren, und ſind von England bereito 1 3uſagen von bedeutenden Capitalien gekommen, und oon den bieſigen Pflanzern werden tauſend und aber tauſende Acker Land billig angeboten. Auch will man f von England aus Einwanderer ſenden, die im Stande ſind, ſich gleich 20 Acker Land ankaufen zu koönnen. Da dieſes Land hauptſachlich oben in den geſunden Gegenden des Staates belegen, und faſt ſo billig als Regierungoland im Weſten, fern von allen Eiſen~ bahnen, ſo iſt : Ausſicht vorhanden, daß unſer Staat auf dieſe Weiſe beſiedelt wird und wir eine fleißige, kräftige Bevölkerung bekommen, die dem Staat rege~ neriren wird. (Charleſt. D. 3.) (Eingeſandt.) Ueber den Schulzwang in Deutſchland. Nicht mit Unrecht ſagt inan, dẽr deutſche Schulmeiſter habe bei Koönigsgraͤt geſiegt. Er hat dort und eben~ ſoviel bei Worth und Gravelotte mitgewirkt zur Errin~ gung blutiger Lorbeerkraänze, ja mehr, vor deutſcher Wiſſenſchaſt ſant die Hauptſtadt Frankreichs, ſanken Mehz und Straßburg in den Staub. Und trot Pfaf fenthum, trotz relig. Bornirtheit u. polit. Kurzſichtig~ keit, troß Fanatismus nnd Partikularismus, wird der deutſche Schulmeiſter triumphiren, denn Aufklaͤ— rung und Gleichberechtigkeit werden kommen, weil ſie tommen müſſen und nur von der Schule koönnen ſie ausgehen. Aber es iſt rterweit der deutſche Geiſt, der die Schule als ein bffentliches Inſtitut entwickelt hat. Dieſe Schule kennt keinen Unterſchied der Geſellſchaft; ſie bietet, was ſie zu geben hat, für Alle. Ihre große Aufgabe, der Menſchheit die perſoöͤnliche Geiſtesent~ wicklung fuür Alle zu geben, erfuͤllend, iſt ſie die erſte Grundlage der geſellſchafilichen Freiheit, indem ſie allein das Aufſteigen aus allen in alle Klaſſen durch die Vermittlung der geiſtigen und ſittlichen Bildung ermoͤglicht. Auͤf das Sÿſtem des Schulzwangẽ wurde ſchon in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts das neuere Staatoweſen in Preußen gegruündet und nach der Eroberung Schleſtens gab der einzige Friedrich zuerſt ein würdiges Muſter der gleichartigen Behandlung der Volkoſchule. In den übrigen Culturläͤndern Europas, hat der Verlauf der Reformation eine andere Stellung des Staats- zu dem Unterrichtoweſen rluna deo Während in England der Volksunterricht in allen Stufen mit der herrſchenden Kirche eng verbunden blieb, erkannte zwar die franzoſiſche Revolution dle Erziebung der Jugend als „nationale Aufgabe“ an, allein bald verlor das Volk ſeine Selbſtbeherrſchung und den geſellſchaftlichen Gegenſaͤßen, die ſich mit unauf haltſamer Gewalt Bahn brachen, ſtand nur zu Anfang ein ſchwacher Widerſtand entgegen; aus dem Strom der kaͤmpfenden Intreſſen ging eine abſolu~ tiſtiſche Staatsgewalt hervor, die, ſchon zum Zwect der Selbſterhaltung, der Cennaliſation und einei engen Verbindung mit der Kirche bedurfte, welche un ter der Deviſe „Freiheit des Unterrichto“ bald genug eine unumſchraänkte Herrſchaft über die Erziehung und damit das ganze geiſtige Leben der niederen ſowohl als der doöheren Klaſſen erlangte, eine Herrſchaft, de— ren Früchte wir heute ſehen, denn ſie und nur sie konnte ein ſo reichbegabtes Volk wie das franzoſiſche, bis an den Rand des Untergangs fuhren. In Belgien hat dieſelbe Richtung den Schulzwang grundſäͤtlich verboten. Recht hat die Kirche, wenn ſie durch den Mund eines katholiſchen Schulinſpektors der vor dem hochwürdigſten Biſchof von Münſter und einer hochanſehnlichen Verſammlung berichtet, folgen— dermaßen ſpricht: „Man will der Kirche in dem Streit, der jetzt entbrannt iſt, ihren Lebensnerv un terbinden, und man fängt mit diaboliſcher Klugheit bei der Schule an.“ Der Grundſatz der Gleichheit der Bekenntniſſe iſt zwar in allen Culturländern anerkannt, aber nur Deutſchland die Schweiz und Nordamerika haben es ernſtlich gemeint mit ſeiner Durchführung. Der Schulzwang iſt in den beiden letteren Republiken eingefuhrt, aber nur Deutſchland hat bis jeht den Willen und die Kraft gehabt, dae Syſtem auch ſvſtematiſch durchzuführen. Aber weil wir es gethan haben, “weil wir weder durch PVfaffen noch Kurzſichtige verhindert werden konnten, der allgemeinen Aufklärung Geltung und erſte Stimme zu verſchaffen, ſind die Deutſchen in den Ruf der Irreligioſitͤt gekommeu, und doch iſt viel leicht der Deutſche gerade derjenige, welcher vor allen anderen Böllern dad meiſte Gefühl der wahren Re~ ligion beſitzt und die iſt, daß ſie keine andere für falſch zu erkläͤren braucht, um ſelbſt die richtige zu bleiben. G. A —— : Einwohnerzahl in Georgia. Die Einwohnerzahl in Georgia in 1870 war 1,184, 100; Weiße 638,926, Schwarze 545,141, Chi neſe i, Indianer 10. Unter dieſen waren 1,004, denen die Regierung der Ver. Staaten das Stimm recht entzog, obaleich ſie kein Verbrechen begangen hat ten. 234;971, hatten das einundzwanzigſte Jahr zu rückgelegt. Eines natürlichen Todes ſtarben 12, 854, in 668 Faͤllen war die Urſache des Toded nicht betonnt; in 1860 gehörten zu jenen 11,820, zu dieſen 2307. Auf je 127,044 Einw. kommt ein Repräſen tant im Congreß. Demuach hat Georgia bei einer Bevdlterung von 1,154,190 Seelen, ~ Repräſentanten Im Jahre 1860, war die Bevoölkerung des Staates 1,057,286; in 1870, 1,184,100, und dadurch entſteht ein Gewinn von 12,00, und der Staat rangirt als Nr. 12, nicht wie früher Nr. 11. Die Zahl der Wetßen hetrr vͤr ptöſent geidn~ nen, und rangirt N. 16, anſtatt Nr. 17 unter den Staaten. ʒ Die Zahl der Neger war: in 1960, 46,698; in 1576; 45,142; ein Gewinn von 17,06 Prozent. Unter der Geſammtzahl von 1,184,100 ECitr»., wur den 1172,982 im Staate, 11,127 außerhæh des Staates geboren; 23,814 hatten einen Etnwa~erer As Vater, 19,418 eine außerhalb des Staates ze~ dorene Mutter ; in 18,00 Faͤllen, waren beide Eltern außerhalb des Staates gehoren. Größe der Maierhoöfe (larms) in Georgia. 4 Nach dem Cenſus von 1570 beträgt die Geſammtzahl der Maierhofe im Staat Georgia 69,956. Maierhofe, die lAcker und weniger umfaſſen 3257; von io Acer bis 20, 6192; von 20 Acker bis 50 21971; von 50 Acter bis 100, 18,371; von 100 bis 500, 17490; von 500 bis 1000 Acter, 1506; uͤber 1000 hinaus, 419. n Im Durchſchnitt umfaſſen die Maier— höfe 338 Acker In 1560 enthielten ſie · durchſchnittlich 430. Der Flãcheninhalt ſͤmmtlicher Maicrhofe betrͤgt 23,647,941 ;Acker; in 15860 betrug er 26,650,490. Der Flächeninhalt des uneultivirten Landes betraͤgt 6, 531,556, im 1560 be rtrug er 58,062,758. . ; nbebautes Land hat einen Flͤchenin— helt von 16,816,055; m 1560, 15,587,- 1732 Das unbenutzte Land betraͤgt, g 71,1 Prozent des Flaͤcheninhalts der Maierhofe; in 1560 vetrug es 69,7 Proz. Die „Deutſche Geſellſchaft“ in Atlanta. Erziehung.) : Inm täglichen „Emigrant und Beochach ſter im Süden“, April, 25., finden wir leine Lorreirenden aus Atlanta. Wir haben dieſen Artikel bis heute zurück gelegt, und leten einen Theil ſeines In haltes unſeren Bemerkungen zum Grunde, nicht weil wir etwas tadelnswerthes da frin finden, ſondern weil die Wichtigkeit der Sache verlangt, daß die pictgten keit des Publikums immer von neuem auf den Gegenſtand ſollte gerichtet werden. Während wir nun Gelegenheit nehmen, deutlicher zu erklären was wir frůher ſag~ ten, und worauf der Artikel Rückſicht nimmt, wünſchen wir dieſelbe freundliche und achtungsvolle Geſinnung an den Tag zu legen~ wie ſie ſich in den Worten und Gedanken des Correſpondenten ausſpricht. Sprachen wir „über die höchſt ſchwierige und undankbare Aufgabe“, welche die Reform des Erziehungsweſens, denkenden Menſchen vorlegt, ſo ſind unſere Gedan— ken nicht ſo zu verſtehen, als ob wir glan— ten, daͤß die „Deutſche Geſellſchaft“ keine Befugniß habe ſich um das Erziehungs— weſen zu kümmern, im Gegentheil, wir würden ihr dankbar ſein für eine rege Theilnahme. Es lag nicht in unſerer Ab— ſicht eine Mißbilliguüng ihres Vorhabens auszudrücken, ſondetn wir wollten die Be— fürchiung äußern, daß ihrem nnabhängi— gen, energiſchen Handeln ſchwer zu beſei tigende Hinderniſſe in den Weg treten wuͤrden, wenn ſie weiter ginge, als bis zur Billigung der öffentlichen Schulen, wie man ſie jſetzt dem Staate aufzunöthi— gen beſtrebt iſt Es mag nun ſein daß vir in den Verhandlungen eine Billigung der Art entdeckt zu haben glaubten, und damit ſind wir auch heute noch nicht ein— verſtanden. Auf dieſem unſeran Stand puntkte ſind wir von bedeutenden und ein— ſichtsvollen Perſonen umgeben, und von der Erfahrung geſchützt. Auch wir wün— ſchen, daß die Erziehung dem Familien vater ſoviel wie möglich erleichtert, und auch den Aermſten zugänglch gemacht werde! Daß zur Erreichung dieſes Zwe— ckes das Freiſchulen Syſtem das einzige u. beſteMittel ſei, iſt uns nicht einleuchtend. Daß der Unterricht nicht den Bedürfniſſen des Volkes und der Zeit entſpricht, iſt uns gewiß. In dem Urtheil über dieſe Schu len ſcheinen unſere beiderſeitiger Anſichten auseinander zu gehen. Währerd nämlich der Herr Correſpondent uns zu beruhigen ſucht mit der Verſicherung, daß die Deutſche Geſellſchaft von Alanta gar nicht die Abſicht habe, „ſich as moderne Erzieherin aufzuwerfen“, ſo důrte er damit ſeinen 3weck kaum erreichen, dein es würde uns recht lieb ſein zu hoͤrm, daß die „Deutſche Geſellſchaft in Atanta“ damit umginge, „eine Muſterſchulezu gründen.“ „Wir ſtimmen mit dem dorreſponden— ten des „Emigranten“ dain überein“, daß die deutſchen Büůrger von Atlanta, welche die dentſchen Reaſchulen kennen, geeignet ſein möchteit, die Errichtung von aͤhnlichen Schulen zu beautragen.“ Um das naͤchzubilden und zu beſürworten was ſie ſelbſt in ihrer Jugenddurchlebt haben, iſt es allerdings nicht nöthig, daß ſie Männer des Schulfaches ſein, und den Erziehungsweſen ein volſtäͤndiges Strn— ; dium gewidmet haben pllten; aber daß der Correſpondent darüler im Klaren ſein kann, daß öffentliche Soulen den Privat ſchulen im Durchſchnitt vorzuziehen ſind, glauben wir nicht. Echon an und fürh! ſich iſt der Unterſchiet den er iſeh Privatſchulen und öfentlichen Schulerſ macht, nicht zulaſſig, ſenn Privatſchuler . ſind ebenfalls öffentlicke Schulen! : Wir moͤchten deshab eine andere Deſi nition auſſtellen, und nennen die einenſ! „Schulen, die vom Snate gegründet undſ unterhalten werden'; ſie anderenc „Schu t len, die von Privatluten gegründet und ~ unterhalten werden.“ Es beſteht zwiſchenr dieſen beiden Klaſſen derſelbe Unterſchied e welcher ſich zwiſchen Staats-Ciſenbahneſl nnd Privat Eiſenbahien findet. Ebenſt wenig wie man vonden Bahnen ſchlech weg ſagen tann, daßdie einen den ũ vorzuziehen ſind, eber ſo wenig kann manld es von dieſen oder jeren Schulen behaunp 2 ten. Che das Urthal gefällt wird, muj ſt a 1 V ——. x 10 der Beweis gelieſert werden. Iſt docl der Correſpondent ftineswegs davon über zeugt, daß die öffentlichen Schulen in At lanta den Forderungen der Zeit, reſp. Wünſchen des deatſchen Publikums ent~ ſprechen. Deshalb denken unſere Lands. leute daran, eine Realſchule zn gründen. Würde die aber etwas anderes als eine Privatſchule ſein? Das geben auch wir zu, daß öffentlich( Schulen in Atlanta, wie überall, n genůgen, weil eben die Lenute die an de Spitze derſelben ſtehen nicht im Stand fr a xthoſo moa hu Dote athh iſt. Die Schulen ſedoch ſind populi „vox populi, vox dei.“ O, ja! das Vẽ ſchrie auch: “Pinem et Circenses Das Volk wird dadurch geblendet, da der Unterricht venig oder gar nichts ko ſten ſoll, und ſt heißt „vox populi, vox dei“ auf Englſch,,Humbug“, denn ohne daß Wünthenswerthe zu leiſten to ſtet der Unterrizt, wenn man die toloſſa lin Betrügerein und die Untüchtigtei der hoberen un niedern Beamten in Be So kaͤn dai ; unſere deuhen in Bichl Irrthum Neuerungsluſaen zu ſehen, da.“ on erkſam mocen wollten, daß dieſe Reuf matoren xder Schulmaͤnner. not Staatomanrr noch Philoſophen inde d Dieſe Fordiung richtet unſer Vaterlan u ſein Culisminiſterium. Gerne wur den wir d üÜnvolitommenheit unjerer Ceute ůberhen, wenn ſie die geringſt Neigung zegten, die Fehler ihres Syſtems welche durſ die Erfahrung anderer Staa hen ans Liht gefoͤrdert ſind, zu vermeiden und wenier feindſelig. unduldſam und lfanatiſch u Werte gingen. Ihr Wer tann nichtbeſtehen. TorvenHEßZ, DANIEL & CO, ; No. 85 Nassau Street, New York. ; Aus Weſt-Texas (Weſt Texas, im Mai 1872.) Mehrere San Antonio Zeitungen brach ten vor Kurzem Berichte ůber ein ſchreck· liches Maſſaere von einer Partie Indianer an einem Train des Herrn· Gonzales von San Antonio verůbt. Der Zug beſtand aus etwa ſieben mit Eſeln beſpannten Wagen und war mit Goods für die an der El Paſo Road liegenden Forts bela— den. Gonzales führte in Perſon den ſ3ug. An Howards Spring, eirea 150 Meilen von San Antonio, einem bekann— Waſſerplatze, machte der Train Mittag, als er plötzlich unter fürchterlichem Kriegs—- geſchrei von Rothhäuten uͤberfallen wurde. 3wiſchen den Indianern etwa 75 Mann ſtark ſollen auch einige Mexikaner und deſertirte Negerſoldaten hgeweſen ſein. Der Ueberfall geſchah ſo ploͤtlich, daß die Leute des Trains noch ehe ſie ſich in Ver theidigungszuſtand zu ſetzen vermochten, ſich ſchon in der Gewalt der Indianer be— fanden mit Ausnahme von zweien, denen es gelang zu entkommen. Die Indianer plünderten ſofort die Wagen, auf denen ſich unter anderen Gegenſtänden/ auch eine Partie Waffen nebſt Munitlon für eine Compagnie Ver. Staaten Truppen in einem der Forts befand, ſchoben dann die Wagen zuſammen, ſchleppten Holz herbei, ſchichteten es unter und um die— ſelben, zündeten es an und verbranunten den ganzen Train. Die Gefangenen wurden gemartert und ſchließlich ins Feuer geworfen und ebenfalls verbrannt. Um dieſelbe Zeit, als dies geſchah, kam an derſelben Road, etwa 12 Meilen von Howard's Spring, der General Merrit mit 175 Mann Ver. Staaten Truppen (man ſagt Negertruppen) daher gezogen. Man bemerkte den aufſteigenden Rauch der brennenden Wagen und will auch ge bratenes Fleiſch gerochen haben, hatte aber keine Ahnung von dem Geſchehenen. Als man aber Howards Spring erreichte ſah man ſofort; was dort geſchehen und der Anblick der verbrannten Leichname der Fuhrleute ließ keinen Zweifel übrig daß Indianer dieſe gräßliche That voll bracht. Sofort wurde ihre Verfalgung angeordnet und ausgeführt. Bald hatte man die Indianer in Sicht. Die Solda ten jagten auf ſie zu; doch als ſie ihnen auf 600 Schritte nahe gekommen, mäß igte ſich ihre große· Eile ploötzlich, denn die Indianer hielten an, formirten einen Kreis, die geraubten Thiere in die Mitte nehmend und erwarteten in dieſer Stel lung den Angriff der Truppen mit zuver ſichtlicher Ruhe. Die Soldaten hatten die Sabel gezogen und ſchwangen dieſelben mit eutſetzlichem Geſchrei und geberdeten ſich, als wollten ſie alles maſſaeriren- Die Indianer hatten inzwiſchen den,„wei ßen“ Führer der Truppen ermittelt, nah men ihn ſofort auf s Korn und ſchoſſen ihn vom Pferde. Mit ſeinem Falle war mit einmal der „fürchterliche“ Mauth die ſer„braben“ Ver. Staaten Truppen da— hin. Sie rafften ſchnell ihren Lieutenant auf und traten in trauriger Stille, doch ſo raſch· wie möglich, ihren Rückzug an. Das iſt ungeſähr der Inhalt der Berichte. Was ſagen Sie zu einer ſolchen Helden— that, ausgeführt von 175 Mann unſeres „herrlichen Kriegsheeres, gegenüber einer Bande von7o Indianern! Iſt es nicht herzerhebend?! Und wir abſcheu lichen Texaner, sind wir nicht das un dankbarſte Volk der ganzen Union? Be— ſtändig klagen und jammern wir über Mangel an Schutz unſerer Grenze gegen die „rothen Brüder.“ Aus dorſhendan Beiſpiele iſt aber doch ganz klar erſichtlich. wie unrecht wir haben. Kaum iſt von den Indianern ein „kleines, harmloſes Unrecht“ begangen, ſiehe, da iſt auch ſchon hinter ihnen her der „rächende Arm“ der Ver. Staaten Armee. Mit Todesverach tung ſtürzen ſich die,„muthigen“ Truppen auf den Feind. Schon in einer turpen nung von 600 Schritten ſchwingen ſie init entſetzlichem Kriegsgeſchrei den „fürchter lichen“ Säbel und drohen den Feind in Atome zu zerhauen. Aber ſiehe da, die „frechen“ Indianer halten an, ja, es ſcheint ſie wollen ſich gar zur Wehre ſetzen. Ja, da müßen die braven Soldaten wohl ihre Taktik etwas ändern. Sie bändigen alſo ofort ihre Roſſe und ihren „ungeſtümen“ Muth und halten an, während die böſen Rothhäute es iſt horribel! plötzlich zu feuern beginnen und den ar er weißen Lieutenant vom Pferde ſchie ·hen! „Rohe“ Truppen, wie z. B.„Texas Rangers,“ wurden ſich nun in „blinder Wuth“ auf den Feind geſtürzt haben, um eihn zu vernichten; aber bei ſo,„wohldisei— plinirten, eiviliſirten Soldaten, wie unſere (Armee ſie hat iſt ſo ein „unſtrategiſches Eerla nicht denkbar. Der Liente ſian iſt zum Tode getroffen; wer ſoll ſiun die Führung übernehmen? Ohne Iweifel mögen wohl die Meiſten die uVe AMiliug dazu in ſich fuůͤhlen, aber ihre „Beſcheidenheit“ verbielet ihnen die „Ini tiative“ in dieſem kritiſchen Augenblicke zu ergreifen. „Genug des grauſamen Spiels“ der große Gedanke, der ſich Aller be nächtigt Man hebt den Schwerberwun eten auf und zieht ſich, aus „ſtrategiſchen Hründen“ natůrlich, zurůck. Die rotheu Brüder aber ziehen in Frieden weiter. —— Weſt-Indien. Kingſton, (Jamaiea) 10. Mai. er Dampfer Virginius ſegelte am 26. p. unter Convoy des Kanonenbootes anſas von Aſpinwall ab. Das ſpaniſche ſregatte Pizarro ſegelte auch bald nach und war ebenſowohl wie das Amerikani— che Kriegsſchiff ſchlachtfertig, Es ſielen och teine Feindſeligkeiten vor. Das rurne Schis blieb bald vier Meilen zu— eet fkonnte den Virginius nicht wie— k gren va Dieſer Letztere mußto im ler emerdde hggena einlaufen, weil er duna er nothivird aber nach Vollen. ~ee enren pounten frine d a dortije- Gewäſſern rthmen nag 41 t ſftanern. : e choice Hutter u. Sch ten en 43 1 erhieden C . Gilqert & Co. / In Eingiten, Jamaiea, traf am 14. April der Dampfer Edgar Stewart mit einer Ladung Kriegsmatrial für Cuba ein. Er hatte verſucht auf Cuba zu lan den und ſandte ein bemanntes Boot an's Land, welches jedoch nicht zurückkam. Eine Anzahl Cubaner ſtifteten eine Meu— terei an Bord an, und nahmen das Schiff in Beſitz. Da ſie jedoch von einem ſpani ſchen Kriegsſchiff verfolgt wurden, ſo über gaben ſie dem Capitän das Commando wieder und dieſer lief in den Hafen von Kingſton ein. In Folge der gegenſeiti gen Anklagen wurde das Schiff der Ma rine· Behörde in Port Royal und von dieſer nach reichlicher Ueberlegung dem amerikaniſchen Konſul rerun Es wird ebt unter Convoy des amerikani— ſchen Dampfers Wyoming nach Keh·Weſt ſegeln. Kingſton, Jamaica, 11. Mai. Die Angelegenheit in Betreff des amerikani ſchen Dampfers Edgar Stewart verur— ſacht große Aufregung. Der Comman— dant des Kriegsſchiffes Whoming hatte eine Mannſchaft an Bord geſandt und wollte den Dampfer nach Keh Weſt brin— gen. Die Cubaner proteſtirten dagegen und in Folge deſſen erklärten die engli— ſchen Behoͤrden, daß die Maßnahme gegen das Völkerrecht ſei. Was das Reſultat der Unterhandlungen war, kann nicht er—- mittelt werden. Gegen 6 Uhr Abends ging der „Edgar Stewart“ nach Port Rohal, um das Kriegsmaterial an Bord zu nehmen, welches gelandet worden war. Das ſpaniſche Kriegsſchiff folgte und ebenſo der amerikaniſche Dampfer Wyoming, welcher inzwiſchen Kohlen eingenommen hatte. Jedenfalls ſtehen entſcheidende Er— eigniſſe bevor. Die Cubaner erklären ſich bereit, den „Edgar Stewart“ zu überlie fern, nachdem ſie die Gewißheit haben, daß die amerikaniſche Regierung mit der von dem Commando des Wyoming ge—- troffenen Maßregeln einverſtanden ſſt. Bis jetzt iſt darüber noch nichts ermittelt worden. „Kingſton, Jamaica, 11. Mai. In Cap Hayti herrſchte am 19. April große Anfregung, weil der V. St Dam. pfer Nantadkei eine Anzahl Matroſen und Geſchütze zum Zwecke eines Haubit— zen-Manövers bei Carrenage an's Land ſeßte General Alexis, der Befehlshaber des Departements, hielt das für eine feindſelige Handlung und ſandte Truppen aus, um die Urſache der Landung frem— dec Geſchütze zu erfahren und proteſtirte bei dem amerikan. Conul. Auf An— ſuchen dès Letzteren ſchiffte Capt. Carpen ter ſeine Mannſchafſten und Geſchütze wieder ein und begab ſich nach Port an Prince, wo der Miniſter des Auswärtigenh von Hahti an die Geſandſchaft der Ver. h Staaten die Forderung auf ſofortige Ge-h nugthnung wegen der Beleidigung ſtellte. ſ— — e ' “ ß 1 ———— Adams und Greeley Der,„Phil. Dem.“ ſagt: Niemand wird in Abrede ſtellen koönnen, daß Adams eine ganz vorzügliche Nomination geweſen ſein würde, was den Charakter und die ſtaats männiſche Befähigung betriſſt. Aber eine ganz andere Frage iſt es doch, ob derſelbe wirklich ohne Weiteres, wie einzelne deut ſche Zeitungen im Weſten glauben eine ſolche Popularität beſeſſen hätte, um die liberalen Elemente aller Parteien und al ler Landestheile zu einer ſo großartigen Mehrheit zu vereinen. Im Süden, in den Mittelſtaaten und im Nordweſten iſt man ganz anderer Anſicht. Dort gibt ſehr Viele, auch viele Demokraten, ſo namentlich in New- York, welche der An— ſicht ſind, daß Greeley weit poͤpularer iſt, weit mehr Ausſicht auf einen Sieg über Grant hat, als Adams. Was die ſtaats— ſmänniſche Fähigkeit betrifft, in welcher Charles Franeis Adams bei Weitem hoö— her ſteht, als Horace Greeley, ſo denken Viele daß nicht der Präſident, ſondern ſein Cabinet und der Congreß die Fähig ten oder Unfäahigkeit einer Regierungs. Epoche ſchaffen. Mit der Anſicht, daß jede gründliche Reform vertreten ſei, weil nicht Adams, ſondern Greeley in Cin einnati nominirt, ſei, kann man nicht übereiuſtimmen. Eine grůͤndliche Reform iſt nicht an eine Perſon, ſondern an die Reformirung des ganzen politiſchen Par—- l9 1— e teilebens aller Parteien und der ganzen gewerblichen, wiſſenſchaftlichen, ſozialen ſund politiſchen Erziehung gebunden. : Mit dem Geſchrei nach Refoͤrm wird ge genwärtig ein miſerabler Mißbrauch ge—~ trieben, durch welchen ſich viele ehrenhafte aber argloſe Maͤnner von Namen und von ; denſelben politiſchen Schurken und Spitz~ buben täuſchen laſſen, welche nun ſchon ſeit Jahrzehnten die Millionen bon Wäh— lern in den Ver. Staaten an der Naſe her umfůhren Was gilt dieſer Canaille eine Platform, was die Perſonlichkeit noch ſo trefflicher Candidaten oder Reformpredi~ ger? Mittel zum Zwecke ſind ſie, das iſt Alles. Man braucht ſie, ſo lange Das Vortheil verheißt und hat man ſein Ziel erreicht: „Lebewohl, Mohr! Der Mohr hat ſeine Schuldigkeit gethan! Der Mohr kann gehen.“ Denkt an Cincin— nati. Da habt ihr die alte Lehre in neue Auflage. - Der Orangenbau in Califernien muß ſehr einträglich ſein; die Durchſchnitts ernte von einem Baume wird auf 1500 Früchte angeſchlagen. Doch nimmt man nur 1000 an und rechnet 70 Bäume auf jeden Acker ſo wüůrde ſich die Ernte von einem Acker auf 70,000 Stůck belaufen. Dieſe zu 820 per Tauſend veranſchlagt, gibt einem Gewinn von 814,000 auf einen Fruchtgarten von 10 Acker; ſelbſt die Hälfte dabon wäre ſchon ein enormer Gewinn. Ein Gartner in Los Angeles verdiente letztes Jahr 820,000 mit ſeinen ſ Apfelſinen, ivährend ſeine Geſammtausla gen für Pflücken, Bodenkultur und Pflege ſich auf nicht mehr als 8500 beliefen Weinkeller unter dem Exchange Building. Eingang von der Weſtſeite. y Importirte Nheinweiue und Champagner ; vorräthig. 56 Andrew Göbel. ; Proclamation. Mayors Bureau von Savannah, ; den 25. Mai 1872. Sintemal die Sommermonate herannahen, und da die Erhaltung des allgemeinen Geſundheitszuſtandes zum Frommen nnd Gedeihen unſeres Gemeinweſens weſentlich noöthig iſt, ſo veröffentliche ich dieſe meine Proclamation, und erſuche mit Achtung die Bürger, in der Anwendung der Verordnungen, deren Beobach-~ tung in Obigem nothwendig und rathſam ſein mag, die Stadtobrigkeit zu unterſtützen, und demgemäß drücke ich hiedurch höflich mein Verlangen aus, die folgenden Sanitätsregeln innerhalb der Stadtgrenzen von Savannah genau zu befolgen. Zum Zeugniß deſſen, haben wir obiges mit unſerer Namens Unterſchrift amtlich beſtätigt und das Ge~ meindeſiegel der Stadt Savannah hinzufügen laſſen, Tag und Jahr wie oben angezeigt. Bezeugt: : James Stewart, ; John Screven, Clerk des Stadtraths. Mayor. Sanitäts-Verordnungen. 1.) Die Mitglieder der ganzen Polizeimannſchaft werden als Sanitäts-Inſpectoren ernannt mit der Befugniß, täglich Wohnungen zu unterſuchen. 2.) Unbewohnte Häuſer, Speicher und Gebäude die nicht benutzt werden, ſollten gereinigt, und mit Kalk geweißt, und alle Krankheitsſtoffe aus denſelben entfernt werden. Sie müͤſſen wenigſtens einmal in jeder Woche geöffnet und gelüftet werden. 3.) Keller, insbeſondere die Keller unter Waaren häuſern, erfordern dieſelbe Vorſicht wie unbewohnte Häuſer, unbenuhte Speicher und Gebaͤude, und müſſen häufiger dem Luftzug ausgeſetzt werden. 41.) In allen geheimen Gemächern, Appartements, Gewölben, Abtritten und offenen Abzugskanälen ſoll~ ten die aufſteigenden Dünſte neutraliſirt und nieder~ geſchlagen, dazu der üble Geruch beſeitigt und die Vernachlͤßigung der Entleerung derſelben, dem „luspector of Sinks“, in dem Boͤrſengebäude ange~ zeigt werden. Appartements, gleichviel ob ſie mit einem oöffentlichen Abzugskanal in Verbindung ſtehen oder nicht, ſollten ſorgfaãltig disinfizirt und dendoriſirt werden. ~.) Unkraut und alle Unreinigkleiten, gleichviel od animaliſcher oder vegetabiliſcher Art, důrfen auf Bau~ pläͤhen und Haushöfen nicht geduldet werden. Das auf Banplaͤtzen, Höfen und in Häuſern zuſammenge~ fegte „Mill“ muß täglich in Kaſten oder Tonnen ausgeſett werden, ſo daß es der Straßenkehrer weg~ nehmen kann. Es iſt ſeine Pflicht, Sonntag ausge~ nommen, den Inhalt dieſer Kaſten oder Tonnen, täg~ lich zu entfernen. Jede Vernachläſſigung in dieſer Hinſicht, welche der Straßenkehrer ſich zu Schulden fommen laͤßt, ſollte dem Mayor ſchriftlich angezeigt werden. 6.) Die Bewohner der Haäuſer, dürfen es weder ſich ſelbſt noch ihren Dienſtboten erlauben, in die Straßen oder Lanes, irgendwelchen Abfall, Unrath, Schund zu werfen, oder ſchmuhiges Waſſer auszugie ÿ~ Ben. Schmutiges Waſſer, Abfall oder Unrath in die Oeffnungen der Abzugskanäle zu werfen, iſt gänzlich verpönt. Auf dieſe Weiſe werden die Oeffnungen der Abzugoökanaͤle, welche zur Befoörderung der Sani~ tãt dienen ſollen, Sammelplätze der Unreinlichkeit, lͤſtig den Sinnen und der Geſundhbeit gefährlich. Irgend eine Perſon, welche die Plätze verunreinigt, ſollte ſogleich der Polizei angezeigt werden. 7.) Obige Verordnungen ſind den beſtehenden Stadtgeſetzen entlehnt, und werden ſtreng ausgeführt werden. 8.) Unbemittelten Bürgern, die nicht dafůr bezah~ len koͤnaen, werden die chemiſchen disinfizirenden Subſtanzen in der Exchange unentgeltlich verabfolgt, ſobald ſie die Anweiſung (order) der Inſpektoren vorzeigen. ; ; Hamburg-Amerikaniſche Packetfahrt Actien— Geſellſchaft. Wöochentliche Poſt-Dampfſchifffahrt zwiſchen Hamburg, Plymouth, Cherbourg, Habre und New-York, vermittelſt der neuen, auf's Solideſte erbauten u. Ele~ ganteſte eingerichteten großen eiſernen Poſt-Dampfer: Allemania, 3000 Tonsõ, Capt. C. L. Brandt. Bavaria, 2400, Keyn. Borussia, 2400 ;; „W. Kübhlewein. Cimbria, 3000 ; „W. Stabl. Franconia, (neu) Frisia, (neu) Germania. 3000,, (ney) „ C. Hebig. Hammoma 3000 ; 3. Nexer. Holsãtia, 3000 ;; „ A. Barends. Pommerania (neu) Saxonia, 3000 3. Vinzen. Silesia, 3200 „N. Trautmann. Teutonia, 2400 H. Nilo. Thuringia, 3200 ; „E. Meier. Vandalia, 3000 (neu) („Hiſcher. Westphalia3ooo ; „ H. F. Schwenſen Die Dampfer dieſer Linie befoördern die Vereinigte Staaten Poſt (Vnited sdtates Mail) und werden während dieſes Jahres regelmßig Donnerſtags, um 2 Uhr Nachmittags, von New-York nach Hamburg abfahren. 1 Paſſage -Preifſe: IVon New- dork nach Plymouth, London : Cherbourg uͤnd Hamburg. Erſte Cajůte Oberer Salon sl2O 00 ~ 7 Unterer Salon 72 00 etitar Bwiſchendet 36 : Von Hamburg u. Havre nach New- York. Erſte Cajüte Oberer Salon sl2O 000 ablbar ; Unterer Salon 72 00 rar 3wiſchendeck 20 e Kinder zwiſchen lu. 10 Jahren die Halste. (Alk incl. Beloſtigung.) Retour~Ticketõ zu ermaͤßigten Preiſen. Wegen Paſſage in dieſen Dampfern wende man ke in New~York an die General ~ t: Agenten der Linie: C. B. Richard & Boas, No. 61 Broadway, neben Adams Expreß Compaũůy's Offices. Bekanutmachung. Mitbürger 1 Ich werdeẽ als Candidat für die „Ordinary ·Office von Chatham County “ bei der im naͤchſten November ſtattfindenden Vetl auftretten, und werde feiner Zeit um Eure freundliche Unterſtͤtzung anſprechen. ~ Ino O. Ferrill. 46. b.v. C. Bb. RICHARD & BOAS, No. 6 Bareley Straße, nahe Broadway. Wir beſchäftigen uns ſeit dem Jahre 1847 mit dem Verkauf von Wechſeln auf Europa und mit ac ungen von Geldern in jedem Orte Deutſchlandoõ, dtt den Empfängern frei in's Haus gebracht werden; . ferner als alleinige Geueral·Paſſage-·Ligentur der Hamburger Dampſſch iſſe mit dem Verkauf von Schiffoſcheinen zur Reiſe nach und von Enroya, fůr die Dampfſchiffe der Linie; mit der Ausſtellung von Schiffoſcheinen zur Reiſe nach New~York, für die von Hamburg und Bremen direkt (nicht über England) fahrenden deutſchen Se~ gelſchiffe; mit der Verzollung eingehender Waaren, Weine ~c.. überbaupt mit allen im Zollhauſe zu verrichtenden Geſchäften, 2 und mit der Befoörderung von Gütern jeder Art, nach und von Europa, oder in das Innere Amerika'o. C. B. Richard & Boas, 6 Barclẽy Street. : e—— u Der Platz, wo man die „billig. ſten Bilderrahmen“ haben kann, iſt The Picture Frame Store, Ecte St. Julian Str. u. Jobnſon's Square.