Savannah Abend Zeitung. (Savannah [Ga.]) 1871-1887, June 19, 1872, Image 2

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uloio“), ſſt in d d geſeyt, die fol Puntie aus der von arſchall e beab u übergeben. Bei ge en bonay 2 chen Beziehungen dieſes B irq en der Richtigkeu einer Angabe kaum mehr zu z n. Der Vdai ; taine tſich d x ; ; berbefehl über die Ar tt: detr— a a i Aced tleinſte Element eines rtelgee oder einer erfolgreichen Leitung gttie arerr ten 1 7 2.) Der Marſchall Mac-Mahon ſei es geweſen, der durch das ſo unvorſichtig engagirte chn von Weißenburg, wo er eine arten ganz iſolirt und in die Luft ebend aufgeſtellt hatte, und durch die Schladt ven hreſaweilet die g tertnet důrfen, unſer Landeogeblet dem Feinde geöffnet hat. 1) Seu dem 18. gerut dem Tage Rezonyville, habe Bajaine mehrfach ganz entſchiedenen ungehorſan angetroffen, der ſchon den Ausgang jenes rarperſam ges gefaͤhrdete. 4.) Am 17., konnte er ſeinen Weg nicht fortſehen, ohne rt unbeſchuͤtten Nachtrab 250,000 Feinden audzuſeben, die ſicherlich ſehr bald »ellize Unordnun in die franzoſiſchen Reihen getragen und eine rrruns Flucht bis uͤber Chalons binaus veranlaßt haben würden. 5.) Am 18. Auguſt habe der Marſchall nicht ine General mit ſeinem Armeecorps auf cinen gefaͤhrlichen Poſten entſenden koönnen, weil der General ſich geweigert, ohne eine geſchriebene Ordre zu marſchiren. 0.) Am 26. Auguſt habe der Marſchall nicht vor~ ruůcken loͤnnen, weil er das kaiſerliche Telegramm vom 19., welched ihm die Richtung angeben hetra damalso noch nicht empfangen hatte. 7.) Was den 21. Auul anbetrifft, ſo weiſt er nach, daß mehrere Generale durch ihren Ungehorſam den Tag verloren haben; er macht unter ungeder den General Caſtagny namhaft, dem er in Vorausſicht eines neuen Offenſivſtoßes der Preußen vorgeſchrieden hatte, einen 2 Kilometer entfernteren un ͤ beſe~ pen, als detjenige war, auf welchem ſich der General ut tlgener Machtvolltommenheit zu etabliren für gut efand. 8.) Scthließlich behauptet der Marſchall, die Mu~ nitions- und Mundvorr aͤthe ſeien ſchlecht vertheilt worden und Marſchall Bazaine ſcheint nicht abgeneigt tieſu den Gouverneur von Metz, General Coffinieres de Nordet, direkt verantwortlich zu machen. Bildung. ln einer Arbeiter~ und Voltover~ ſamulung in Goörlitz, bemerkte der Vorredner, es ſei boöchſt gleichgultig ob der Arbeiter wiſſe, wie viele Junge der Elephant habe, oder nicht. Eitr merlte ein Anderer, ein Arbeiter muͤſſe wenigſteno wiſſen, wie alt der Ochſe ſei den er vor ſich habe. Der wachhabende Polizeibeamte verlangte die Raͤu~ mung des Saales. Auch von Böhmen her werden furchtbare Ueberſchwemmungen gemeldet. Ganze Dorfer ſollen verwüſtet nnd an 700 Perſonen ertrunken ſein. Wohnungoönoth in Wien. Ein ſchauerliches Bild der Wohnungsönoth, ſchreiben die Wienerblätter, entrollte ſich dieſer Tast vor den Augen einer Comiſ~ ſion, die das Haus No. 3. in der Keinergaſſe im dritien Bezirk beſuchte. Der Keller dieſes Hauſes, der nur 24 Schritte lang und 4 Schritte breit iſt, galt als Wohnung fuür 48 Menſchen! Der Keller hat weder genůgend Licht, dennoch ſcheute ſich der Haus~ berr nicht, dieſen Raum von Menſchen, und ſo vielen Menſchen bewohnen zu laſſen. Und wie wohnen dieſe armen Lente! Im Keller ſind zwoͤlf ſchmale Betten eng an einander gereiht und zwoölf Betten darüber ge~ ſtellt; in jedem Lren müͤſſen zwei Perſonen uſt und fur dieſen jaͤmmerlichen Aufenthalt zahlt jede Perſon 60 Kreuzer wochentlich. Wie i iſt die Wobhnungonoth in Wien, wenn es moglich iſt, ſolche Räume zu vermiethen, und wenn es e gibt, die fuür eine ſolche Hoöhle ſo horrende Miethpreiſe zahlen! Dabei iſt dieſer Keller ſtets voll belegt. Es ſind jett vierzig Maänner, ſieben Weiber und ein Kind darin! Muß nicht ſchon das Mitleid die Behoͤrden veranlaſ~ ſen, dieſem Elend abzubelfen? Der Hausherr, der einen ſo geſundheitoſchäͤdlichen Raum als Wohnung vermiethet, důrfte wahrſcheinlich beſtraſt werden, und die Parteien werden degolirt; aber iſt damit geholfen? Wie lucrativ das Unternehmen iſt, Wohaungen gegen Wochenmiethen zu vergeben, zeigt ja der erwaͤhnte Fall. Für den Keller bezieht der Hausherr wöchent~ lich 28fl. 8 kr., und jͤhrlich 1440 fl. Aus Ober~Elſaß. Ein deutſcher Reiſender erzahlt im, Neuen Reich“ aus Ober ~Elſaß folgendes: „Auf der Fahrt von Pfirt nach Baſel ſah ich in der Entfernung von 200 Schritten einen großen Hund uͤber den Weg in die Büſche laufen; der Hund meines Reiſegefͤhrten, eines Elſaͤßers, wollte ihm nachjagen, kehrte aber auf den Pfiff ſeines Herrn zurück. Der Elſaſſer lachie in ſich hinein und rief ſeinem gehor— ſamen Thier zu: „So recht, Muſche; geht dich nichto an, ſtehſt nicht im Dienſt; bei Leibe nicht ſiören im Geſchaäft!“ Der vertraulich gewordene Elſaäſſer löſte mir bald das Raͤthſel. Der fremde Hund kam aus de: Schweiz und brachte ſeinem Herrn im Elſaß eine kleine, aber koſtbare Ladung von Contrebande alo da ſind: Spipwerk, Uhren nnd Goldſachen. Die La dung war mittels einer Art Sattel an ſeinem Koörper befeſtigt. Dieſe Hunde ſind klug, vermeiden die Grenzjaͤger, ſchwimmen durch Vache nnd klettern über Felſen, bis ſie ihre Waare heimgebracht haben; nnr ſelten wird einer weggepitſcht. Dieſe Huude werden auf einfache und ſchlaue Weiſe dreſſirt. Der Hund wird zu Hauſe gut gefuttert und dann über die Grenze nach dem Orte geführt, wo er ſpater ſeine Ladung zu empfangen hat. Dort wird er eine Zeit lang einge~ ſperrt und erhalt nicht nur keine Nahrung, ſondern auch Schlaͤge von einem mit der Uniform eines Grenz~ jaͤgers betleideten Manne. Wird der Hund losgelaſ~ ſen, ſo eilt er ſpornſtreichs nach Hauſe zurück. Unter wego aber, beſonders auf groößeren Straßen, die er verfobgen konnte, ſteben Leute mit Peitſchen oder auch Flinten, die mit Erbſen geladen ſind, und ſchlagen und ſchießen auf ihn. Der eingeſchuüchterte Hund ſtürzt ſich ſeitwarts in die Büſche und vermeidet ſehr bald alle fremden Menſchen. Nach zwei oder drei maligen Laufen hat das kluge Thier ausgelernt und iſt der beſte Paſcher. Sechö Hunde ernaͤhren gut ihren Mann.“ In der Provinz Poſen iſt jungſt ein Lehrer, der zur Auswanderung Anleitung gegeben batte, zu 350.00 Strafe verurtheilt worden. Koͤ ln. Die Geſammt-Einnahme des Cen~ tral ~ Dombau - Vereins incl. des VBeſtandes aus dem vorhergebenden Baujahre (26,209 Thaler) belief ſich auf ůber 166,000 Thaler; davon wurdců ca. 151,000 Thaler fͤr den Fortbau derwendet. Die letzte Dom Lotterie ergab zu Gunſten des Domes 172,000 Thaler, überhaͤupt ſind zur Zeit noch 432, 000 Thaler aus ſaͤwmtlichen Lotterien fuüͤr den Bau zur Verwendung dioponibel. Conſtantinopel, Türtei) 18. Mai. Der dem Sultan vom Großvezier erſtattete Jahresbericht con~ ſtatirt, daß die Armee, die Reſerve mit inbegrifen, auf 800,000 wohlbewafnete und ecquipirte Mann nebſt entſprechender Anzabl Kanonen gebracht worden iſt, daß die im Marineweſen bewertſtelligten Fort ſchritte die Türkei zu einer der erſten Seemächtie ge~ macht haben, daß die Grenzbefeſtigungen auf's thaͤ tigſte betrieben worden und die Leiſtungen der Arſenale bedeutend ſind. Der Bericht meldei ferner Verbeſ~ ſerungen und Erweiterungen in Juſtiz-, Schul- und Eiſenbahnweſen, in der Schifffabrt, im Bergbau und in der Bodencultur. Die Antwort des Sultano ſpyricht ſich mit Befriedigung uüber die ſchon erreichten Erfolge auo, bedauert, daß der Stand der Finanzen ; noch nicht vertrauenerwecken und den Bedurfniſſen ded Landes, volllommend entſprechend ſei, und erkennt ; an, daß das gegenwartige Zeitalter raſcheres Handeln fordere. (Alles auf dem Papier.) Atlanta. Der Unternehmungogeiſt in Atlanta iſt noch immer lebbaft. Die unanſebnlichen ſ Gebaͤude, welche eilfertig nach Beendigung des Bür~ gerkrieges erbaut wurden, werden abgeriſſen, und an ihrer Stelle erſcheinen groͤßere, für die Dauer be ſtimmte Gebaͤude, von denen nicht wenige der Stadt zur Zierde gereichen. Die demoklratiſche Staats ·Convention von Süd~Carolina, die ſich am 11. d. V. in Columbia verſammelte, hat ſich zu Gunſten von Greeley und Brown erklaͤrt. Das Geld regiert die Welt. Verbum sat. ! Die deutſche Charleſton Zeitung ſagt, daß die Steuerbeamten der Stadt es baͤuſig unterlafſen ha~ ben, den Empfang des Geldes in die offentlichen Bücher einzutragen, daher kommt es, daß die Bürger jept noch mit Forderungen für die Jahre 1869 u. 15870 beunrnhigt werden, und wenn ſie die Empfangoſcheine nicht aufweiſen koönnen, noch einmal Zablung leiſten ; müſſen. Unter den Heubaändlern im Weſten giebtes ei nige, die, nachdem der Wagen halb aufgeladen iſ, die Ladung mit zwei bis drẽihundert Pfund Waſſer, gründlich anfeuchten, dann wird der Wagen vollgela~ den, und dieſelbe Prozedur wiederholt, ſo daß cdine ſolche Tonne Heu 500 bis 600 Punfd Waſſer enthalt. ſ Unter den deutſchen Zeitungen des Weſtens erriar grete Gaſtfreundſchaft. Das Modernſte und in e nee ſi bei n pe inen epe u ufntae “ ſerer ſqluatn als~ co das beſte Bocbier aus Cincinnati waͤre. Auch das gehort zum Fortſchritt. Bei dem Wettrudern zwiſchen Amerikanern und Eiiein in London, rltgat gewannen die fEnglaͤnder den Sieg. e Strecke von ͤ1 Meilen, wurdeẽ in 21 Minuten und 16 Sekl. zurückgelegt. Man ſagt, daß in den Goldminen Auſtralien 42,010 Europaer beſchͤftigt werden. Die Revolution in Meriko iſt noch nicht unter-~ drückt, die Regierungoötruppen ziehen ſich von Mon~ terey nach Matamoras zurůck. Die letten Nachrichten aus Europa ſcheinen anzudeuten, das der Waſhington Friedensſchluß wahrſcheinlich erfolglos ſei. Die Ueberſchwemmung des Po, hat in der Pro~ vinzFerrara allein, ?0, 000Perſonen obdachlos gemacht. Die Chemie hat es endlich dahingebracht Brantweln F ei zu ctten M c rten Bald wird man Wein aus alten Schuh-~ ohlen preſſen. Die Pennſylvanier, die bei der Grant-Conven~ tion in Philadeiphia anweſend waren, ſind durch die Reden der Neger~Delegaten aus dem Suden ſehr er~ baut worden. Wie waͤre es, wenn Barnum jun. einige der Sůd-Carolina Neger ~Politiker engagiren eintae mit ihm im Lande enr ithen um das nordliche Bolt uüber politiſche Fragen zu belehren ? Phrenolep~ia erotimatica. „Krankhafte Frageſucht“, ſagt das „Danziger Dampfboot“, iſt cine erſt in neueſter Zeit beobachtete, “igentimliae Form von Geiſteskrankheit. Von dem Forſchertriebe eee Wißbegier, unterſcheidet ſich dieſe krankhafte Hrübelei nur dadurch, daß Patient ſeine Fragen eben~ ſo raſch trgieht. als er ſie aufſtelli, und daß er es an nachhaltigen Bemuhungen, ſie wirklich zu ergründen, fehlen 8 Lebendig begraben worden iſt neulich ein junger Mann in Columbus, Ohio. Da man bei ſonntaglichen Begräbniſſen die Saͤrge nur mit einer duůnnen Schicht Erde zu bedeken yflegt, um die Gruft am folgenden Tage aufzufüllen, ſo wurden die Hͤlfe~ rufe von einem Sonntag Abends über den Friedhof tden Manne deutlich vernommen. Bei der effnung des Sarged fand man das Glas im Deckel zerbrochen und die Leichentuůcher zerriſſen. Jetzt jedoch war der Tod wirklich eingetreten. : Aus Texas. Vou der ptertr tren Aus~ dehnung, in welcher die Biehzucht in Teras betrieben wird, kann man sich durch nachſtende Einzelnheiten einen ungefäͤhren Begriff machen. In Santa Cabru~ tus Ranch, am Santa Cabrutus River, Eigenthum des Col. Richard King, umfaßt 84,182 Acer Land, mit 65,000 Stück Rindvieh, 10,000 Pferden, 7006 Schaafen und 8000 Ziegen. Zur Ueberſicht dieſer ungeheuren Heerde ſind 300 mexikaniſche Hirten an geſtellt und 1000 Sattelpferde in ſtetter Bereitſchaft. ln Cuba und Metxito~, regt e noch immer die Revolution. Die Aufſtändiſchen ha~ ben bei Monterey große Vortheile' über die Re~ gierungotruppen errungen. Wie wir vom,„Emigrant“ wahrnehmen, iſt auch Naſhville mit einer Garniſon geſegner und noch dazu Cavallerie. Es ſind jett nicht die Kuklure, ſondern die böſen Branntweinbrenner, die keine Lizenz bezahlen wollen, welche ſie in den Harniſch bringen. Canton, Ills. 7. Juni. Der furchtbarſte Wolkenbruch, der je Mittel~lllinois heimſuchte, ergob ſich heute uüber unſere Gegend. Die Saaten ſind alle ruinirt; an Tauſend Stück Vieh ertranken und ſogar drei Menſchen haben ihr Leben verloren. Die ſaͤmmtlichen Eiſenbahngeleiſe und Brücken ſind zer~ ſtört und erſt nach einigen Tagen wird ein Verkebr moͤglich ſein. ——— Der Waſhingtoner Vertrag. Die Unterhandluugen zu Ende. England hat die Annahme des vom Ver. Staaten Senate paſſirten Supplementär · Artikels rundweg abgeſchlagen und ſeineForderung daß der Artikel des Carl Granville als maßgebend für die Genfer Conferenz an geſehen werde, anch noch die hinzugefůgt, die Arbeiten der Letzteren auf weitere acht Monate zu verſchieben. Das heißt wonl in andern Worten, daß England von dem ganzen Vertrage, den es wohl überhaupt nur einging, um ſich während des franz. ·deutſchen Krieges den Rücken zu decken, loszukommen wünſcht. Der Ver. Staaten Geſandte hat bereits die Inſtruktion erhalten, alle weiteren unterhandlungen abzubrechen n. damit erreicht wohl die ganze Waſhing— toner Bertrags · Geſchichte, welche ſo lange das Publikum auf beiden Seiten des Meeres beſchaftigte, ihr Ende. Die Ver. Staaten verlangten Anfangs zu vielund erhalten vorderhand gar nichts. Das ſreundſchaftliche Verſtaͤndniß zwiſchen den Ver. Staaten und England wird übrigens durch dieſe neueſte Wendung in der Geſchichte des Vertrages keineswegs gefoͤrdert und beide Nationen werden ſich auf s Neue auf die Lauer legen, um un— vorhergeſehene Creigniſſe abzuwarten, die endlich zur Löſchung des fadalen Contos zwiſchen den beiden Ländern zu führen geeignet ſind. (Balt. Corr.) General Schenck inſtruirt, die Ver treterder Ver. Staaten vom Schieds— gerichte zurückzurufen. Cine Waſh— ingtoner Depeſche meldet, daß der Fehl· ſchlag des Waſhiugtoner Vertrages, ſo— weit derſelbe die Erledigung der „Ala— bama Angelegenheiten betriſft, von dem Praͤſidenten zugegeben wird. Sekretär Fiſh begab ſich geſtern zum Praſidenten mit einer von Geu. Schenk eingetroffenen Depeſche, welcher die Note des Carl Grauville über die Art und Weiſe der! Erledigung der Geſchaͤfte des Schiedo— gerichts am 15. d. Mts. beigeſchloſſen war. Der Praͤfident ſagte, das einzig richtige Verſahren ſei, den Anmaßungen der Briten in ihrer eigenen Ausdrucksweiſe ſentgegenzutreten. Infolge Deſſen wurde Gen. Schenck geſtern inſtruirt, das Schieds gericht aufzugeben. In den an General Scheuck gelaugten Inſtruktionen wird dar· gelegt, daß die ameritaniſche Regierung ſes ablehnen müſſe, ſich mit Eugland zu vereinigen, um von dem Schiedsgerichte ſam 10. einen weiteren Auſſchub zu er— ſbitien. Da das Schiedogericht jedoch das Recht habe, ſich zu verlagen, ſo werde Amerila ſeine Zuſtimmnng geben, im Falle England eine Vertagung beantrage. Dieſe Regierung koönne jedoch nicht an ein Abkommen theilhaben, nachdem Eng— land ſein Argument bedingungsweiſe vor~ lege. Die VBerbindlichteiten, welche der Vertrag auferlege, ſeien gegenſeitig und die Ber. Staaten ſühlen ſich verpflichtet, gegen bedingnnswene Vorlegung des bri tiſchen Arguments zu proteſtiren. Wenn die britiſche Regierung das Recht habe, oder den Wunſch hege, ſich von dem Schiedsgerichte zurůckzuziehen, oder ſeine Vervftichtungen abzuſchůttelu, ſo müůſſe es dieſes thun, ohne den Conſens der her Staaten zu verlangen. Wenn ſolche Nonz einer Zurůckziehung, wie ſie Granville s Note andeutet, wirklich gegeben wird, ſo iſt es die Pflicht der amerikaniſchen Ageuten und Anwälte, denſelben entſchieden zu opponiren nnd Iwar in Ausdrücken, welche die Selbſt achtung erfordert. Eine ſolche Notiz würde ſofort allen weiterrn Unterhandlungen Seitens dieſer Regierung ein Ende ma chen. Baneroſt Davis emne häß in— ſtruirt worden. Walt. Corr.) —— In Köln iſt es zu einem Conflitt zwiſchen dem katholiſchen Feldprobſte und den Militärbehörden gekommen. Der Feldprobſt, Biſchof Ramszanowski, da— bon benachrichtigt, daß mit Genehmigung des Kriegs · Miniſters die Altkatholiten Gottesdienſt in der dortigen St. Panta leon · Kirche halten, unterſagte, ohne Ge nehmigung des Kriegs Miniſterinms dem Dibiſionspfargr Lünneman die Benuhß— ung der ars: zu ſeinen priſterlichen Funktionen und beauftragte ihn ſich um einſtweilige Ueberlaſſung einer anderen Kirche, an das erauan Vikariat znu wenden. Det Gokwerneur, General Lien tanant v. Frankenberg, beſtand indeſen daranf, daß der Ps. Lünneman in der ihm vom Staate überwieſenen und nn 25 Jahre lang von katholiſchen Militärge meinde benuhten Kirche ſeinenGottesdienſt halte, ſo lange das Kriegsminiſterinm nicht andere Entſcheidungen treffe. Bi ſchof Ramszanowski wurde vom Kriegs miniſter hlervon in Kenntniß geſetzt. Hierauf hat · Biſchof Ramszanowski an den Papſt berichtet und unter dem 21. d.~ M. ohne guziehung oder Kenntniß der Militaͤrbehoöͤrde dem Diviſionspfarrer Lün nemann die Ausübung aller prieſterlichen Funktionen in St. Panteleon ſo lange, aãls der Mitgebrauch dieſer Kirche Seitens der Alt · Katholiken nicht durch amtliche Mittheilung inhibirt ſei, bei Strafe der Suspenſion unterſagt. Der Gouverneur, der Anſicht, daß der katholiſche Militär— Gottesdienſt in St. Pantaleon ſtattzufin den habe, ſo lange als das Kriegominiſte rium nicht anders entſcheide, geſtattete aus beſonderer Rückſicht für Diviſionspfarrer Lünneman, daß der betreffende Gottes— dienſt an dem bevorſtehenden Sonntage ausfalle, da vorausſichtlich die Entſchei dung des Kriegsminiſteriums in den nãchſten Tagen eintreſfen werde. Berlin, 12. Juni- Der Bundes· rath hat ſchon ſeit läͤngerer Zeit Berathun gen über die ihm nach Reichstagsbeſchluß anheimgeſtellten gegen die Jeſuiten zuer greifenden Maßregeln gepflogen und heute eine Verordnung erlaſſen wonach die Je ſuiten aus dem dentſchen Reiche ausgewic ſen werden. Das Edikt betrifft ſelbſt die, welche geborne Deutſche ſind. Aubs der Berliner,„Welt.“ In ari ſtokratiſchen Kreiſen und denen der Halb· finanz Berlins machte es, wie ein dortiges Blatt erzählt, vor mehreren Jahren großes Aufſehen, als der Priuz H., ein Schwie gerſohn des Kurfürſten von Heſſen, mit einer Schuldenlaſt von mehreren hundert tanſend Thalern plötzlich aus Berlin ver ſchwand. Als die Legion ſeiner Gläubi ger rebelliſch wurde, ließ der Prinz von Köln aus die Nachricht durch die Zeitun gen verbreiten, er habe die Reiſe nur zur Inſpektion ſeiner bedeutenden Güter un ternommen. Ein dortiger, ſehr geachteter Kaufmann, Herr M. der in befreudeten Kreijen mmer nur „Herr Commerzien rath“ genannt wurde, hatte in ſeiner Ver trauensſeligkeit dem hohen Herrn ſein Giro in der Höhe von hunderttauſend Thalern gegeben. Dieſer M. war durch die Flucht des Prinzen faſt ganz ruinirt. Er a mehrere Häuſer im Bau, die Arbeiten blieben liegen, Alles ſtürmte auf ihn ein er zahlte ſo weit er konnte. Da aber die Inſpektionsreiſe' des Prinzen ſich von Woche zu Woche erweiterte, ſo machte ſich Herr M. zur Verfolgung des Flüchtigen ſauf. Ihn aufzufinden war aber nicht ſo leicht denn der Prinz war bald in der Schweiz, bald in lialien, in Belgien, Frankreich England und dann wieder im ſͤdlichen Deulſchland. In jedem Lande nahm er einen anderen Namen an. Ueber lein Jahr ging die Hetzjagd; da erſuht Herr M„daß der Prinz H. Briefe posto restante in Paris empfing. Dort ſchrieb der Verfolger hin und drohte dem Schuld ner, ſeine Handlungoweiſe offentlich dar· zulegen, wenn er ihn nicht auf eine oder die andere Weiſe befriedigen oder ſicher ſtellen würde. Der Prinz beſtimmte hier en eine Stadi in der Schweiz zur Zu· ſammentunft und Ansgleichung. Der Vorſchlag wurde angenommen, und diel Zuſammeukunft fand ſtatt. Das Erſte was der Prinz bei ſeinem Eintritt in das Hotelzimmer zu Herrn M. ſprach war: „Herr M, ich weiß, daß Sie ſtets eine ge~ ladene Piſtole bei ſich tragen; aber ich bin auch mit einer ſolchen verſehen.“ Hier— bei holte er eine lange Reiterpiſtole aus der Taſche und legte ſie vor ſich auf den Tiſche Herr M. that daſſelbe, und ſo be ganneun die Berhandlungen zwiſchen den beiden bewaſffneten Maächten. Der Prinz cgun ſein au M. begangenes Unrecht und verſprach vollſtändige Zahlung, nur ein Jahr Auſſchub verlaugte ec, was ihm nothgedrungen bewilligt wurde. Daſ brach der Krieg mit Oeſterreich aus der Kurfürſt von Heſſen wurde entthront, und Hr. M.—ſieht in die leere Luſt. Die Ber folgung in und durch aller Herren Län. der hatte zwei Jahre gedanert, und der Gläubiger haite dabei noch zwanzigtan ſend Thrler „verreiſt.“ Unterwegs ſtarb ihm die bruſtkranke Frau und nun ſitzt Herr M. mit zwei unerwachſenen Kindern für die er auf der Reiſe eine engliſche Gouvbernante engagirt hat, und wartet auf die Wiedereinſezung des Kurfürſten von Heſſen der dann vielleicht für ſeinen Schwiegerſohn auch nichts bezahlen wird. Es ſoll in Berlin übrigens noch eine Menge Leute geben, welche dem verfloſſe nen Prinzen H. nachtrauern —— Japan. ln der Verſchwörung jſollten von 40. bis 50.,000 Menſchen ver wickelt ſein, und der Plan war, an einem Tage ſich aller offenen Hafenplätze des VPalaſtes in Jeddo und des Mikado ſelbſt zu bemächtigen, worauf ſie dieſen nach Kioto fůhren wollten, wo er ſeine alte Po—~ wieder eiunehmen ſollte, auch alle Fremden vertilgt werden. Die Regierung ereau den Plan, viele der Anſtifter Iwurden enthauptet, andere verwieſen und die Verſchwörnng als zu Ende gekom“ men angeſehen. Jetzt übrigens ſcheint ſie wieder aufzuleben und es iſt natuͤrlich, daß man dieſen Angriff als damit in Verbindung ſtehend annimmt. Je ddo war am 3. April die Seene eines der größten Feuer, welches je inner~ halb ſeiner Manern gewüthet hat. Es begann um Mittag des Tages und brannte noch die ganze folgende Nacht hiudurch mit der größten Wuth. Die Ana der zerſtörten Gebäude beſtand in 17 Regierungsbureaux, 278 anderen der Regierung gehörige Gebäuden, deun der pel, 4753 Wohn- und Geſchaftshaäͤuſern, im Ganzen 5117 Gebäͤuden· Der Verluſt dadurch wird auf über 14 Millionen Dollar geſchätzt. Ueber 20,900 Perſonen verloren ihr Habe. ——— e íf— Den furchtbaren Orkan, welcher Zanzibar am 15. April beimgeſucht hat, beſchreibt der zur Aufſuchung ſeines Vaters ausogezogene junge Livingſtone folgendermaßen: „Gegen zwei Uhr Nachmittags riß ein furchtbaͤrer Windſtoß unſere Fenſter auf und warf Stühle und Tische kunterbunt durcheinander. Das Getöſe war ſchreck lich, Der Wind und das vom Meere aus durch unſere Fenſter gepeitſchte Waſ ſer machten einen Laärm, wie wenn Dampſ aus einem Dampfkeſſel entweicht Die Zimmer waren mit Waſſer gefüllt und alle unſere Sachen ſchwammen darin he— ſrum. VBon allen Haäuſern in der Stadt wurden die Dächer abgehoben und viele wurden anderweitig bedeutend beſchädigt. Im Hafen hielt nur die „Abydos“ (das Schiff, auf welchem die Livingſtone · Expe dition nach Zanzibar gekommen war) ſich flott, indem ſie mit Extragewichten auf den Sicherheitsventilen gegen den Wind andampfte. Der Sultan hat ſeine ganze Flotte verloren mit Ausnahme einer ein— zgen Lacht, welche mit Herrn New in Angelegenheiten der Expedition nach Mom— bas gegangen war. Fünf Kauffarteiſchiffe ſcheiterten, eines mit allen Mann an Bord und über 1 Dſchunten verſanken, viele /mit werthvollen Ladungen. Auf dem Lande blieb von 30 Cocosnußbäumen nur leiner ſtehen und die Gewürznelkenbaäume ſind faſt alle zerſtört, ſo daß Zanzibar auf einige Jahre hinaus ruinirt iſt.“ —— Das Sangerfeſt in St. Louis am 12 Juni. Et. Lonis, 11. Inni. Vou allen Sei~ ten ziehen bereits die Sängergäſte und zahlreiche Fremde hier ein Faſt die ganze Stadt iſt dekorirt, die rieſige Sängerhalle glänzt im Feſtagsſchmucke, und in allen Hotels herrſcht reges Leben. Man rechnet auf den Beſuch von mehr als 20,000 Fremden. Carl Schurz wird morgen hier erwartet. Die ganze Stadt befindet ſich in freudi ger Aufregung über das am Mittwoch be— ginnende Sängerfeſt. Die Vorbereit ungen für Empfang, Unterhaltung und Gaſtfreundſchaft für die fremden Gäſte ſind enoem. Morgen großer Umzug durch die Haupt Straßen der Stadt, der eine Länge von 5 Meilen haben und gebildet ſein wird aus 59 Geſangvereinen, 230 Civil -· Corporationen, 25 Militär · Com— pagnien, 500 Damen in Kutſchen, 1000 Perſonen zu Pſerde und 35 Muſikcorps. Man erwartet 20,000 Perſonen im Zuge ſzu ſehen. Die Straßen prangen im ſchön. lten Schmucke; in 4., Market· und Wal~ uutſtr, Carondelet · Avenue, Waſhington Ave. u. ſ. w. ſind rieſenhafte Triumphbo gen errichtet. Von allen Hotels wehten Pina: und amerikaniſche Flaggen und Banner in Hülle und Fülle. üÜeberall herrſcht das regſte Leben in Erwartung der Dinge. Morgen Nachmittags 2 Uhr, ſindet der große Feſtzug und Abends Empfangs Conzert und Bewillkommnung der Gäſte, Donnerſtag, Abends, das erſte Haupteon— zert, Freitag Nachmittags, eine gemein— t r Sängerfahrt in die Umgebung der Stadt und Abends das zweite Haupt Conzert, am Samſtage Vormittags Bun desſitung, Abends Conzert mit Solo— Vorträgen und Wiederholung von Maſ ſenchören, und dann Fackelzug und Som— mernachtsfeſt, und am 16. Juni großes allgemeines Pienie ſtatt. Wie die Anmeldungen erwarten laſſen ſwerden etwa 1200 auswärtige Sänger und 300 auswaärtige Muſiter andem Feſte, Theil nehmen und insbeſondere die Staa ten Jowa, Indiana, Ilinois, Kentucky, Michigan, Minneſota, Miſſouri/ Nebraska New- Bork, Ohio, Wisconſin, Weſt· Birgi— nien und Colorado durch deutſche Sänger vbertreten ſein. Der Componiſt Frauz Abt wird ſich als Ehrengaſt der Stadt und der Saäͤnger von St. Louis an dem Feſte betheiligen, und Senator Carl Schurz wird die Feſtrede halten. St. Duls hat allen Beſuchern deutſche Muſik deutſche Gaſtfreundſchaft und fröhliche ge nußreiche Tage während der Feſtwoche ſverſprochenu, Die eigens für das Feſt er ſrichteie Tonhalle iſt ein Prachtgebände und bietet Raum fůr eine ungehenre Men jeumenge. ; Euch Schützen Heil! (Vorgetragen von Frl. Hedwig Schlamm, bei der Ueberreichung eines prachtvollen Kranzes au die Savannah SchützenGeſellſchaft.) Heil dir, du ſchöner Tag, der uns vere Zum Schützenfeſt, am neu erbauten Heerg! In frober Stimmung Jeder, der erſcheint, Im neuen Land die alten Braͤuche ehrt! Umſchlingen moͤge uns der Eintracht Bund, Wie heut' zur Luſt, in Stunden der Gefahr! Dies Sinnbild thue Eu're Eintracht kund, Im Blumentranze bringt ſie ſelbſt ſich dar. Euch Schůtzen Heil! Ihr tämpfet um den Preis. Dem beſten Schützen jauchzen Suͤd und Nord! D'rum ſich're Hand! Erzaͤhlen wird dert Greis Dem Enkel ſtolz: „Auch ich war damals dort“ Hr. Elſinger, empfing das Geſchenk im Namen der Schützengeſellſchaft, als doppelt werthvolle Gabe, da ſie von einer im Süden gebornen jungen Dame mit deutſchen Worten, den Mitgliederu gewid— met wurde, 2 (Eingeſandt.) ʒ r Proto! 4 des Comite'a der Geelſgatt Tin Savannah, deu 7. Juni 1872. Die regelmͤßige Verſammlung des Executiv·Co~ mite's eure detiſtatt Eit und Chatham County, wurde am Freitage den 7. Juni, m Geſchaͤftolotale des Herrn Praͤſidenten John Nisbet, abgehalten. Anweſend waren die Herren: John RNisbet, C. Heinſius, Banſemer, Knorr, Guckenheimer, Kolb, Scheibing, Gehe, Stegin Wiarda und Rückert. Abweſend mit Entſchuldigung, die Herren: Gammert, Wittkamp, Gemünden und Geil. u Leſung und Annahme des Protokoll's der Extra-Verſammlung vom ~. Mai, übergab der Herr Praͤſident den Vorſiß dem Herrn Rückert, um den ñachfolgenden Bericht des ſtehenden Sub-Comite's, für Ceſur und Politik, vorzuleſen. ; In einer Sitzung de obengenannten Sut Lemiur~ beſtehend aus den Herren: Nisbet, John Schwarz, Gazan, Kolb und Clſinger, welche am 10. Paiartt halien wurde, wurden folgende Beſchlüſſe ele t: 1.) Daß Herr John Schivarz erſucht werde, ſich mit Herten in Communication zu ſetzen, zur Erlangung moglichſt genauer ſtatiſtiſchen Information über die deutſchen Einwobner von Savannah und Chatham County. 2) Daß Herr Elſinger ſich mit der Schützengeſell ~ ſchaft berathen soll, ob eo zweckmaͤßig ſei, einen Red~ ner aufzufordern, bei Gelegenheit des bevorſtehenden Schüůtenfeſtes eine Anrede an die Deutſchen, über die Zwece der deutſchen Geſellſchaft zu halten. : 3.) Daß die Vorſteher der verſchiedenen deutſchen Vereine uſgeſerdert werden, den Nugliedern der~ ſeiben, die Rothwendigkeit ſich als Mitglieder der deutſchen Geſellſchaft anzuerkennen, dringend an's Herz zu legen. RNach Leſung des eerzchenden Berichts und An~ nahme deſſelben, übernahm Herr Nisbet wieder den Vorſitz und wurden darauf folgende Beſchlüſſe ein~ ſtimmig gefaßt: I,Daß der Praͤſident ein Comite von õ Mitglie~ dern ernenne, welches in Betracht ziehen und in der nachſten regelmaͤßigen Verſammlung berichten ſolle, ob und in welcher Weiſe die deutſche Geſellſchaft hteidenden Deutſchen“ Hilfe angedeihen laſſen kann. Comite: Heinſius, Stegin, Banſemer, Wittkamp und Scheibing. : ; 2.,) Daß das Comptoir des Sekretärs, als das „vfftzielle Geſchaͤftolokal der deutſchen Geſellſchaft angeſehen werden ſoll. 3.) Daß der Praäſident ein Comite von Mitglie~ dern ernenne, deſſen Pſlicht es ſein ſoll, der ne Verſammlung des Gefammt-Comite's Beſchlüſſe vorzulegen, ͤm den Gouverneur und die Legislatur des Staates, in Betreff der eenona zu memorialiſiren. Amendement: Daß das genannte Comite perma~ nent ſein ſoll und es demſelben zur Pflicht gemacht werde, dem Cxecutiue ~ Comite, von Zeit zu Zeit, Berichte über die Einwanderungsfrage vorzulegen. Comite: Gehe, Knorr, Wiarda, Rückert und Guckenheimer. 4.) Daß das genannte Comite ſich mit der deut~ ſchen Geſellſchaft in Atlanta in Correſpondenz ſeten ſolle um mit derſelben Behufs Verfaſſung eines ſtariſtiſchen Berichtes über den Staat Georgia zu cooperiren. 3.) Daß der Sekretär, der „Savannah Abend Zeitung“ die Protokolle des Exceutive·Comite's zur Veroöffentlichung mittheile. 6.) Daß der Sefkretaͤr der deutſchen Geſellſchaft in Atlanta, die Organiſation der hieſigen deutſchen Geſellſchaft anzeige; Worauf das Comite ſich vertagte. ; U. Heinsius, Sekretãr. —V VVV— , Stotteru Dr. N. A. Moſes. Unſern entfernten Freunden empfehlen wir Dr. N. A. Moſes. Das iſt aber nicht der Moſes welcher die Kinder Iſrael aus Egvpten führte; ſondern wahr~ ſcheinlich ein Verwandter von der Moſes-Familie in Süd~Carolina, die unauf horlich bemůht ſind, die ſie~ ben Plagen von Egyptenland von neuem über ihr Vaterland zu bringen. Dieſer Wunderdoktor beſitzt die Macht, dem Hankee das Fell von den Zähnen abzuziehen, und den Penn— ſolvaniſchen Bauern die ſilbernen Dollars aus der Hoſentaſche zu locken. Der Dokior beſchaͤftigt ſich damit, das Stammern zu curiren, und machte ſich verbindlich, für ein Honorar von 100 Dallars, einen gewiſſen Zacharias (nicht der, zu dem der Engel ge~ ſchickt wurde) von dem Uebel des Stotterno zu befreien. Ans der andern Seite verſprach Zacharias, genau die Anweiſungen von Dr. Moſes zu befolgen; wo nicht, ſo ware der Lehrer fuür die Folgen nicht verantwortlich. Die Hälfte des Honorars wurde vorausbezahlt. : Endlich ſollte die erſte Lektion gegeben werden. Dr. Moſes richtete ſich majeſtatiſch empor, ſah ſeinem Schüler in's Auge, und ſagte in befehlendem Ton: „Sprich und ſtottere nicht“. Herr Zacharias ſprach, laber datei— ſtotterte er auch, und natürlich folgte er nicht dem Befehl ſeines Lehrers. Die zweite und dritte Lektion wurde gegeben ; da verlangte Dr. Moſes das Honorar. Zacharias aber hatte noch nicht gelernt, ohne Stottern zu ſprechen; dieſes und noch viel mehr als dieſes, ſtotterte er dem Dr. Moſcs vor. Die Folge davon war, eine Klage vor dem Friedenorichter. Beide Parteien wa~ ren durch Rechtogelehrte vertreten. Herr Zacharias brachte Dr. Beſt und Herrn Houſton als Zeugen mit. Dieſe drei hatten Unterricht von Dr. Moſes genom~ men. Ibhr Zeugniß ſtimmte darin überein, daß ſie nach wie vor ſtottern. Der Friedensrichter entſchied, daß Zacharias nicht verbunden ſei, die zweite Hälfte der Hundert Dollars zu bezahlen. ——— Ueber die Arbeiter-Bewegung. Nac der niedrigſten Schätzung, baben ſeit der Mitte des Mai, 40, 000 Perſonen an den Strikes theilgenom~ men. Von dieſen haben etwas über die Hälfte ihre Arbeitgeber zur Bewilligung ihrer Forderungen ge~ zwungen. Von 15—20,000 von ihren „Boſſes“ abgewieſen, blieben ſeit dem 1. Juni arbeitslos und leben von den Erſparniſſen jahrelanger ſchwerer Arbeit 93 Firmen haben ibre Geſchäfte geſchloſſen. Schlaͤgt man die Zahl der Arbeiter nur in zwei der großen Geſchäftszweige zu 10,000 an, ſo wird der Ausfall des Arbeitslohnes per Jahr auf 9,360, 000 berechnet. Bei der Bewilligung der Forderung der Striker, würde den Arbeitgebern ein Mehraufwand von 82,340,000 jhrlich erwachſen. Wendet man den ſelben Maßſtab auf die Geſammtzahl der 40,000 Ar~ beitseinſteller an, ſo wurde der Mehraufwand der Produktionskoſten per Jahr 89,360,000 betragen. Dafuür würde den Arbeitgebern nicht die geringſte Vergüůtung geboten ſein; d. h. mit andern Worten: „die 40,000 Striters verlangen von ihren Anſtellern, daß ſie ibnen ein jährliches Geſchenk von $9,360, 000 machen ſollen. Dieſe Summe würden die Arbeitge ber, wenn ſie den Strikers nachgeben wollten, nicht aus ihrer eigenen Taſche bezahlen; die Abnehmer, die Bürgerſchaft von New York, würde ſie aufzu bringen haben, und die Arbeiter ſelbſt gleich Allen uübrigen wůrden zur Mitleidenſchaft gezogen werden, ſie wuürden für Kleidung, Wohnung, Hausrath und Lebensbedürfniſſe 25 Prozent mehr als jetzt zu be~ zahlen haben. Würden alle Arbeitgeber ſich einigen und die Forderung der Striker eugerer ſo würde ſich der für die Einſteller erwachſende Berluſt auf 837,400,000 ver Jahr belaufen. Aus dieſem ergiebt ſich deutlich, daß „Strikes“ nur Verluſt und keinen Gewinn darbieten, daß über baupt der ſo oft gerühmte „Fortſchriti“ der Neuzeit nicht den richtigen Weg einſchlagt, ſein ideales Ziel zu erreichen. Es wird ferner geſagt, daß es beſon~ ders Deutſche waren, die. an den oͤffentlichen Aufzü~ gen ſich betheiligten. ———— Das Friedens- Jubileum in Boſton. Der erſte Tag des Friedensfeſtes wird Amerika gewidmet ſein, der zweite Eng~ land, der dritte Deutſchland, der vierke Frankreich, der fünfte Oeſterreich, der ſechſte Rußland. Am Sonntag Abend wird ein großartiges Saered·Conzert ab~ gehalten werden. Am Dienſtag, den 18. wird die britiſche Nationalhymne von 20,000 Saängern vorgetragen werden; das Solo ſingt Fran Ermina Rudersdorf mit Begleitung des Muſikeorps der Gre— nadier· Garde. Das Orcheſter zählt 1000 Muſßiker und gleich ſtark sind die mitwir kenden Militär-Muſikeorps. Die Glocken von Boſton werden geläutet und Geſchůtze vermittelſt Eleetrieitͤt abgefenert werden. Verheirathet, Donnerſtag, 13. Juni, Herr Charles Ratz mit Irl Lizzie Kraft, im Hauſe des Herrn John Derſt. : Hamburg-Amerikaniſche Patketfahrt Actien Geſellſchaft. ; Wöchentliche Poſt-Damp chifffahrt zwiſchen Hamburg, Plymonth, Cherbourg, Havre und New Pert. vermittelſt der neuen, auf's Solideſte erbauten u. Ele~ ganteſte eingerichteten großen eiſernen Poſt-Dampfer: Allemania, 3000 Tons, Capt. C. L. Brandt. Vararin Borussia, 2400 „ W. Kühlewein. Oimbria, 3000 „W. Stahl. Franeconia, (neu) Frisia, (neu) : Germanisa. 3000, (ney) „ C. Errir: Hammoma 3000 ,„ 3. Meper. Holsatin, 3000 A. Barendo. Pommerania (neu) ~ Saxonia, 3000 „ u ; Winzen. Silesia32oo N Teautmann. Teutonia, 2400 Nile. Thuringia, 3200 ~E. Meier. Vandalia, 3000,„ (neu) „ ſfiſcher. Westphalia3ooo H. F. Schwenſen Die Dampfer dieſer Linie befoördern die : Vereinigte Staaten Peſt (Vnited States Mail) und werden während dieſes Jahres regelmäßig Donnerſtags, um 2 Uhr Nachmittags, von New-York nach Hamburg abfahren. Paſſage -Preiſe: Von New- Lork nach Plymouth, London Cherbourg und Hamburg. Erſte Cajüte Oberer Salon $l2O 00 ablbar ; Unterer Salon 72 00 1 Gad Zwiſchendeck. 1830 00 : Von Hamburg n. Havre nach New-York. Erſte Cajůte Oberer Salon sl2O 00 “ Unterer Salon 72 enra gwiſchende 00) · Kinder zwiſchen lu. 10 Jahren die Hälfte. (Alle inel. Beköſtigung.) Retour~Ticketõ zu ermßigten Preiſen. Wegen Paſſage in dieſen Dampfern wende man ſe ſin New~York an die General a er Linie: 0. B. Richard & Boas, No. 61 Broadway, neben Adams Expreß Company's Offices. ; Baltiſcher Lloyd. Direkte, regelmäßige Dampfſchifffahrt zwiſchen Stet~ htin und New-York, via Copenhagen u. Chriſtianſund vermittelſt der neuen tleganten Poſt-Dampfer „Hum~ boldt“, „Franklin“, „Thorwaldſen“ (im Bau),„Ernſt Morit Arndt“ (im Bau),„Waſhington“ Bau. Dampfer „Franklin“, Capt. F. Drever, ſegelt am 29. Juni, Negmit e 2 Uhr, von Pier 13 N.R.; Dampfer „Jaſon“, Capt, Haack, folgt am 13. JZuli; Dampfer Humboldt“, Capt. Arnold, am 27. Juli. Von Stettin, Cajüte . . . Gold 90. ( „ .Zwiſchendeck,, 410. Von New-York Cajüte . . „100. ; : Zwiſchendeck,, 30. Excurſions Billette, auf ein Jahr gültig: Cajütte, Gold 8170. Zwiſchendeck, Gold 865. Kinder, unter 10 JZahren die Hälfte. briſteneae aſuteren werden Matratzen giliefert. Wegen Fracht nach den Qſtſeebaäfen und Paſſage wende man ſich an Wendt & Rammelsberg, Agenten. Office No. 10. Broadway, N.B. Bekanutmachung. Mitbürger! Ich werde als Candidat für die „Ordinary ·Office von Chatham County“ bei der im nächſten November ſtattfindenden Wahl auftretten, und werde ſeiner Zeit um Eure freundliche Unterſtützung anſprechen. ; Ino O. Ferrill. 416. b.v. C. B. RICHARD & BOAS, N 0.611. Broadway. Wir beſchäftigen uns ſeit dem Jahre 1847 mit dem Verkauf von Wechſeln auf Europa und mit Auszahl ungen von Geldern in jedem Orte Deutſchlands, die den Empfaͤngern frei in's Haus gebracht werden; ferner als alleinige General·Paſſage·-Agentur der Hamburger Dampſſchiſfe mit dem Verkauf von Schiffoſcheinen zur Reiſe nach und von Enroya, für die Dampfſſchiffe der Linie; mit der Ausſtellung von Schiffoſcheinen zur Reiſe nach New~York, für die von Hamburg und Bremen direkt (nicht über England) fahrenden deutſchen Se~ gelſchiffe; mit der Verzollung eingehender Waaren, Weine ~., überhaupt mit allen im Zollhauſe zu verrichtenden Geſchäften, und mit der Beförderang von Gütern jeder Art, nach und von CEuropa, oder in das Innere Amerika's. C. B. Richard & Boas, 61. Broadway. Der Platz, wo man die „billig— ſten Bilderrahmen“ haben kann, iſt The Picture Frame Store, Ecte St. Julian Str. u. Johnſon's Square. R. A. 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