Savannah Abend Zeitung. (Savannah [Ga.]) 1871-1887, September 11, 1872, Image 2

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Allgemeine Nachrichten und Betrachtungen. Schwulitͤten. Louioville, 2. September. Heute Nachmittag miſchte ſich Blanton Duncan im Foyer des „Galt ·Houſe“ gelegentlich in eine Unter~ redung zwiſchen General George W. Cuſtar, welcher hierhergekommen iſt, um der Eroöffnung der Bour~ bonen ·Convention beizuwohnen, und Dr. I. W. Kellar, einen prominenten Mzt dieſer Stadt. Es kam zu einem heftigen Wortwechſel, in welchem Dun~ can erklͤrte, daß man ihm von Seiten der Greelev~ Partei eine halbe Million geboten habe, um dieſe Convention zu verhindern. Gen. Cuſtar erwiderte, daß dann die Grant~Partei augenſcheinlich mehr ge~ boten habe, denn er koͤnne beweiſen, daß Duncan ge~ ſagt habe, „die ganze Sache ſei ein Handel und ein Verkauf,“ und wenn er ſich einmal verkaufe, ſo werde er zu derjenigen Partei gehen, welche den höchſten Preis zahle. Duncan erwiderte, daß Der, welcher dem Geueral dieſes geſagt habe, ein Lügner ſei. Dr. Kellar ſagte ſofort: „ich bin verantwortlich da~ fuür,“ und verlangte, daß Duncan das Wort zurüct~ nehme. Duncan weigerte ſich, worauf Kellar ihm einen furchtbaren Schlag in's Geſicht verſetzte. Dun~ can ſtrauchelte, aber er ſtuürzte nicht, ſondern ergriff einen Stuhl, um auf den Doktor loszuſchlagen. Es kam noch zu gewaltigen Schlaͤgen, bis die Kaäͤmpfenden ſchließlih getrennt wurden. Unſere Beziehungen zu Spanien. Neuere Berichte von Spanien melden, daß jeht wieder freund~ ſchaftliche Beziehungen zwiſchen dem amerikaniſchen Geſandten Sickles und der ſpaniſchen Regierung ob~ walten, welche unſere Regierung infolge Deſſen er ſucht hat, den Geſandten auf ſeinem Poſten zu belaſ~ ſen. Gen. Sickles fährt fort, bei der ſpaniſchen Re~ gierung Propaganda für die Anſichten des Staa tode~ partements mit Bezug auf die Sklaverei auf Cuba und Porto~Riko zu machen. Die ſpaniſche Regierung hat infolge Deſſen den Wunſch zu erkennen gegeben, das Dekret uͤber allmãlige Emanzipation in Kraft zu ſehen. Gerettet. Eine Depeſche von Stonington meldet, daß 107 Perſonen von der verunglückten „Metio“ gerettet wurdeu. 25 Leichen wurden gefun~ den und 23 Perſonen werden noch vermißt. Bonds des Staates Georgia in Deutſchland. Frankfurt, a. M., 2. September. Die hieſige Boörſe hat von ihrem Brette jede neue Ausgabe von Bonds des Staates Georgia ausgeſchloſſen, bis der Staat Beweiſe liefert, daß ſeine Werthpapiere faltiſch Etwas werth ſind. Conflikt mit China. Eine in unſerem Jahr~ hundert ungemein komiſch klingende Urſache dürſte auch einen Conflikt der europaͤiſchen Maächte mit China erzeugen. Die europaͤiſchen Geſandten haben Angeſichts des nahe bevorſtehenden Regierungsan~ tritis des jungen Kaiſers von China die beſtimmte Weiſung erhalten, bei dieſer Gelegenheit nur dann vor dem Himmelsſohn zu erſcheinen, wenn er ein fur allemal auf den alten Gebrauch verzichtet, wonach die. Repraͤſentanten der fremden Maͤchte die Audienz da~ durch einleiten mußten, daß ſie ſich vor ſeinem Anllit in den Staub werfen. Wird ihnen dies auch jetzt noch zugemuthet, ſo ſollen ſie ihre Flaggen ſtreichen und die Hauptſtadt verlaſſen. Man iſt aber noch keineowegso ſicher, ob der junge Kaiſer auf dieſe For derung eingeben wird. Wie ein der chineſiſchen Dinge kundiger Correſpondent boört, ſind die Geſand ten einſtimmig der Meinung, ſie würden damit abge wieſen werden. Die Fortſchritie, welche Chiaa inſ der maritimen und techniſchen Induſtrie macht, fan-ſ! gen an, die Aufmerkſamkeit der engliſchen Politiker auf ſich zu lenken. Es iſt jedenfalls ein bemerkens werthes Ereigniß, daß im Arſenal von Shanghai eine ſchwere Kriegöfcegatte von 2700 Tonnen und 1800 f Pferdekraft, die mit 26 Vierzigpfündern und 2 Neun zigpfundern beſtüctt wird, vom Stapel gelaſſen wurde, bei deren Bau nur vier ECuropaͤer beſchäͤſtigt waren. Vor zehn Jahren haͤtte man dies nicht fur möglich gehalten. Die internationale Geſellſchaft. London, 30. Auguſt. Die Zwietracht, welche ſchon lange zwiſchen den Führern der internationalen Geſellſchaft herrſcht, 2 hat in lehter Zeit ſo ſehr an Bitterkeit zugenommen, daß ſich die einzelnen in den verſchiedenen europaͤiſchen ſ Landern beſtehenden Zweige der Geſellſchaft in ra ſcher Reibenſolge auflöͤſen. In Folge des Mangeloö an Harmonie bei den Berſammlungen und Bera-; thungen treten die Mutglieder maſſenhaft aus und derſ maͤchtige Einfluß, deſſen ſich die Geſellſchaft früher erfreute, Tiſt faſt ganz dahin. Die amerikaniſche Ab theilung beabſichtigt nun das Hauptquartier der Or~ ganiſation in Rew Pork aufzuſchlagen, uni der Ge—~ ſellſchaft dadurch, daß ſie dieſelbe dem Einſluſſe ibrer enropaͤiſchen Führer zu entziehen ſuchen wird, neuen Aufſchwung zu verleihen. Die Lebenokraͤfte der Erkaiſerin Charlotte von Merxilo ſinken raſch und iſt keine Hoffnung mehr auf « ibr Wiederaufkommen vorhanden. (Dieſelbe, eine : Tochter des Koönigs Leopold 1. von Belgien, ward am 7. Juni 1840 zu Laeken in Belgien gedoren, und am 27. Juli 1857 mit dem unglucklichen Erzherzog Marimilian von Oeſterreich getraut. Noch bevor : derſelbe in Oueretaro 19. Juni 1867 erſchoſſen wurde, batte Wabhnſinn den einſt ſo ſtrahlenden Geiſt der armen Frau umnachtet. Sie beſindet ſich indeſ ſen nicht in Wien, ſondern in dem Schloſſe Laeken . dei Brüſſel. Eine der merkwürdigſten Thatſachen, die durch Dr. Livingſtone's Nachrichten aus Afrika beſtaͤtigt wird, iſt, daß das Hochland im Innern zwar ſehr fruchtbar und reich an geſunden Quellen, aber dennoch ; ſein Anbau fur civiliſirte Nationen unmoglich iſtund ſ! zwar ſonderberer Weiſe wegen einer dort eriſtirendenſ Art von Fliegen. Dieſelben ſind braun und habenſ! nur die Groöße unſerer Stubenfliegen, aber ihr Stich iſt abſolut todtlich. Die Kraft des Giftes iſt eine ſo ſtarle, daß 3 oder 4 dieſer liebenswurdigen Thierchen den ſtarkſten Ochſen todten. Bald nach dem voölligh ſchmerzloſen Stiche ſtellt ſich bei dem Opfer ein Tau— meln und Blindbeit ein, der Koͤrper ſchwillt furchbar an und in wenigen Stunden erfolgt der Tod unterſ heftigen Convulſionen. Das Merkwürdigſte bei alle dem iſt, daß das Gift den Eingeborenen, ſowieh: ſaͤmmtlichen wilden, und von zahmen Thieren demſ Schwein, dem Mauleſel. dem Eſel und der Ziegeſ ungefaͤhrlich iſt. Wer loſt dieſes Raͤthſel? Jeden falls waͤre es cine gute Spekulation, ein Gegengiſtſ gegen dieſen Stich zu erfinden und ſo CentralAfrika der Cultur zu öͤffnen. Beiſpielloſe Wette. In Neuburg wettete Hr. Coreter mit einem Herrn Throcmorton um 10001 Guinen über Tuchfabrikation. Früh ~ Uhr brachtef der Lehtere dem Erſteren 2 Schafe, von deren Wolleſ dieſer ibm bis Abends ~ Übr einen fertigen Rock lie~, fern ſollte. Die Schafe wurden alſo geſchoren, die ~ Wolle geſponnen, das Garn geſpult und gewebt, dasſ Tuch gewallt u. ſ. w., geſchoren, gefaͤrbt und gepreßt, 4 Uhr Nachmittage den Schneidern uübergeben und 20 Minuten vor v Übr brachte Herr Coreter dem Herrn Trockmorton den fertigen Rock der damit in einer Verſammlung von mehr als 5000 Zuſchauern erſchien. Die beiden Schafe wurden gebraten und Eins dagen ; nebſt 120 Kannen Doppelbier den Arbeitern in der Fabril, das Andere nebſt Getränken dem Publikum an Bord des „PVPrinz-Regenten“ übergeben, und ſo E war die Wette, die biober ohne Beiſpicl daſtebt, in der kurzen Zeit von 13 Stunden und 20 Minuten ge~ wonnen. 1 Die egvyptiſche Raͤuberbande europaiſcher Aben~ teurer iſt in Abyſſinien eingefallen um Beute zu ma~ chen, denn ein triftiger Grund des Krieges iſt nicht vorhanden. Der Schweizer Münzinger, ein Jeſuiten~ zoögling und franzoſiſcher Conſul in Abvſſinien, unter~ nahm die Erpedition mit Wiſſen und Willen der franzoſiſchen Regierung. Der Kaiſer von Abyſſinien wiederum, heißt ee, bat ſich an die Koönigin Viktoria und an den Deutſchen Kaiſer gewandt, und man er~ wartet, daß deren Vorſtellungen den Khedive auf an dere Gedanken bringen werden. Der Sultan iſt uͤber das Benehmen des fran~ zöſiſchen Geſandten mißgeſtimmt. Am Hofe von Conſtantinopel herrſcht die Etiquette, daß wenn der ruſſiſche oder engliſche Geſandte Audienz erhalt, er vom Sultan erſucht wird, ſich zu ſetzen. Dieſe Aus zeichnung ſcheint der franzoöſiſche bisher nicht beſeſſen zu haben. Naturlich wollte der Lehtere ſeinen Colle~ gen nicht nachſtehen. Auf ſein Verlangen wurde ihm zwar die Ehre des Sitzens gewährt, aber auch eine Note nach Paris geſandt mit dem Erſuchen, den Ge~ ſandten abzuberufen. Darauf bemerkte der Miniſter der ausw. Angelegenheiten, daß wenn er den Wunſch berückſichtige, ſo wuürde die Stelle wahrſcheinlich nicht wieder beſeht werden. Die neueſten Nachrichten von Alexandria ſagen, daß die egyptiſche Armee bis an die Grenze von Abyſſinien vorgedrungen ſei, und dort einſtweilen zum Schuhe des eigenen Landes bleiben werde. Dolitik. Die Nachrichten über die Zuſammen—~ kunft der drei Kaiſer, beſchränken ſich auf ſtereotypiſche Ereigniſſe, die bei allen der artigen Gelegenheiten in derſelbenForm ſich zeigen. Es iſt uns nicht moͤglich, ſo leicht~ fertig darůber zu urtheilen wie amerika niſche vad auch wohl einige deutſche Blät ter es verſuchen. Vom Standpunkt der Humanität und Civiliſation (das Erſte uͤnd Edelſte des Menſchen, die Religion, wollen wir nur einfach erwähnen) betrach tet, iſt dieſe feierliche Anerkennung des Friedens und das ernſte Beſtreben ihn zu erhalten ein achtunggebietendes Ereigniß. Doch dürfen wir dabei nicht die Macht überſehen, die ſich hier repräſentirt. Deutſchland undOeſterreich allein könnten mit Leichtigteit zwei und eine halbe Mil— lion Truppen ins Feld ſtellen, dazu kom men noch Rußland und Italien mit ihren Heeren. Wie könnte es doch dem Men— ſchenfreunde gleichgültig oder gar lächer lich ſein, daß dieſe Maͤchte den Frieden ſuchen! Abgeſehen von den unnausſprechlichen Leiden und Verwüſtungen des Krieges, würde der Stillſtand der Geſchäfte in Europa die ſüdlichen Staaten ſchwer be laſten und entmuthigen, und wenn der Süden verarmt, muß auch der Norden, trotz aller ſeiner geſetzwidrigen Erpreſſun— gen mit leiden, wenn auch hie und da einige Menſchen durch Börſenſchwindel, Waffenſchacher, Abenteuerei, u. ſ. w. ſich bereichern ſollten. Die Politik des noördlichen Volkes iſt die incarnirte Selbſtſucht, ſie will keine aadere Macht neben ſich dulden, und ob gleich ſie eine eigenthümliche Form zu bewahren ſtrebt, ſo ſteht ſie doch der Staatsklugheit des Vatikans am nächſten, die alles zu ihrem Vortheil auszubeuten ſucht. Extreme begegnen ſich, deshalb finden wir auf der einen, wie ans der an dern Seite, dieſelbe Habgier und Herr— ſchaft, denſelben Uebermuth, Stolz und Verfolgungsgeiſt, dieſelbe unerſattliche Erpreſſung, Rache und Feindſchaſt, den— ſelben Sittenverfall. Das ſind die Fol— gen des Egoismus, gleichviel ob er im Gewande des Prieſters, oder unter der Zipſelmütze der amerikaniſchen Freiheit und Freidenkerei im Lande herumſchleicht Das iſt der Geiſt, dem wir die langſame, kümmerliche Entwickelung unſerer Kräfte und die Klage über den Stillſtand der Geſchäfte zuſchrei ben müſſen. Hundert Jahre ſind ſeit der Theilung Polens verfloſſen. Preußen erhielt nur den elſten Theil von dem Lande und wird auſs Härteſte getadelt Obgleich die Ci— vilijation in dieſen Gegenden noch viel zu wünſchen übrig läßt, ſo iſt dennoch der Fortſchritt zum Beſſeren ſo bedentend, daß der Erfolg die Erwartung des wärmſten Menſchenfrenndes üůbertriſft. Das ſeheun die Polen nicht ein. Der Clerus, wel cher die Verbindung mit Italien als die Todſünde Preußens anſieht, erwartet mit Sehnſucht die Zeit, wenn dem Deutſchen Reich die Ferſe zerſchmettert werden ſoll, aber nicht durch „Fahnenflucht und Hochberrath“ Es ſcheint, da iſt doch etwas Gutes in dem chriſtlichen Wunſch. Nichts 25 weniger hat der Publiziſt Julian Klaezko, Mitarbeiter der “ Revue des deux mondes“ unter der Begünſtigung des Fürſten Czartorysti einen Federkrieg! gegen das Deutſche Reich eroͤffnet. Daß Rußland und Oeſterceich ſich der daäniſchen Hoffnungen und Wünſche an nehmen werden, iſt nicht wahrſcheinlich. Der deutſche Kronprinz iſt auf ſeiner Reiſe in Würtemberg überall auf das herzlichſte empfangen worden. Die Vorſchläge, die Bismarck in Hin— ſicht auf die widerſpenſtigen Biſchöfe ge macht hat, haben noch immer nicht die kaiſerliche Sanktion erhalten. Ueber des Kanzlers Mißſtimmung waren die wun derlichſten Gerüchte in Umlanf. Obgleich man allgemein ſagte, daß des Fürſten Geſundheitszuſtand ihm nicht erlauben würde, nach Berlin zu kommen, ſo war er doch bei der Verſammlung der Kaiſer anwejend 1 Die Vereinigung der preußiſchen Pro— viuzen mit der Krone, wird in der Mitte des September durch große Feſtlichkeiten iu Marienburg, Weſt-Preußen, gefeiert werden Die Entſcheidung des Geufer Schieds gerichts wird am 15. September den be·f ireffenden Regierungen bekannt gemacht werden. Nachrichten aus London ſagen, daß die Entſchaͤdigungsſumme dreißig Millionen Dollors betrage, mit Intereſ ſen zu 7 Prozent für ~ Jahre. Dagegen beſchraäͤnken Mittheilungen ans New York dieſelbe auf 15 Millionen in Frankreich iſt die Anleihe nicht nur der großen Maſſe der Chauvius ſondern auch den beſonnenerenLeuten bedenklich in den Kopf geſtiegen Sie vergleichen diel Erfolge der deutſchen Waffen mit dem Siege bei Marathon, wo 10,000 Hriechen 100,000 Perſer in die Flucht ſchlugen, —ein für die Deutſchen in mehr als einer Hinſicht ſehr ehrenvoller Ver— gleich, Da dieſe Anſpielung nach der Analogie der perſiſchen Geſchichte auf neue Augriſfe von Seiten der Franzoſen hin zielt, ſo würden die Letzteren wohl daran thun, an die Niederlage der Perſer bei Salamis und Plantaea zu denken. In Frankreich ſteht man mitten in den Rü ſtungen zu dem großen Rachekriege, und die eifrigſten Anſtrengungen werden ge— macht, um das franzoöſiſche Heer in den nächſten achtzehn Monaten zum Range der erſten Armee in der Welt zu erheben. Mit Generalsſtabskarten, ſtrategiſchen Plänen und vielen Büchern der Kriegs— wiſſenſchaſt ausgerüſtet, begab ſich Herr Thiers nach Tronville, und beſchäftigte ſich dort mit der Unterſuchung der verbeſ ſerten Vier- und Siebenpfünder. An verſchiedenen Orten in Frankreich haben Unruhen ſtattgefunden, zu deren Unter— drückung das Militär aufgeboten werden mußte. In Elſaß auf dem Lande iſt die Volts ſtimmung hie und da eine verſoöhnliche geworden; in den Städten aber baben die franzoöſiſchen Sympathien merklich an Intenſitͤt gewonnen nach dem großen Erfolge der franzöſiſchen Anleihen. Baiern leidet an einer chroniſchen Mi— niſterkriſis. Herr von Gaßer, Gegner der deutſchen Einigkeit und Partienlariſt; hat die Stelle des Miniſterpräſidenten nicht erhalten. Der Platz iſt unbeſetzt. Es iſt ſchwer eine paſſende Pernlichkeit dafür zu finden, denn diejenigen, die für die Reſervationsrechte Baierns einſtehen, ſind gewöhnlich dabei eben ſo eifrige Ultra montanen, und denen iſt der Koööͤnig nicht gewogen. England erfrent ſich einer gründlichen politiſchen Stille, nachdem die Ruhe in Belfaſt wieder hergeſtellt iſt. Die Ernte hat ſehr durch anhaltendes, heftiges Re— genwetter gelitten. Auch auf dem Conti— nent und in Frankreich wird über Regen wetter geklagt. In den Schattengängen des Parks von „Holland Houſe“, werden „garden par ties“ gegeben, bei denen Perſer, Indianer— Häuptlinge und die Einwohner von Bir mah, in ihrer Nationaltracht erſcheinen. Die iberiſche Föderativ Republik, welche Verſchwörer zu ſtiften beabſichtigten iſt beim Volk in Portugal nicht beliebt. Die Berſchwörung welche am 24. Juli, dem Tage an dem der Einzug der Don Pedro' ſchen Truppen (4. Inli 1533) ge~ jeiert wird, mizlang, das Volt blieb ruhig. China und Japan, ſagt man, haben ein Bündniß geſchloſſen, um ſich gegen die Vormundſchaft der Amerikaner, Eng länder und Franzoſen zu ſchützen. In China wird ſtark an Schanzen und Fe ſtungswerken gearbeitet. In Amerita herrſcht Friede, ans— genommen in Cuba und Honduras. Mehrere Dampfboote ſind in amerilan— ſchen Gewäſſern verunglüekt, wobei piele Menſchen ihr Leben verloren. ln New York klagt man über Mädchen- und Frauen - Raub; mehrere Perſonen ſind ſpurlos verſchwunden. Eine Ahnung von ihrem Schickſal hat man wohl, aber bis her blieben die Bemühnngen der Polizei fruchtlos Or. Schoöppe iſt von dem Schwurgericht freigeſprochen worden Die Convention in Lonisville iſt ſo weit erfolglos; Herr OConnor hat die Nomination nicht angenommen. Etwas Gutes haben die Verſammlungen gethan ſie haben den berüchtigten G. F. Train aus der Convention herausgeworfen. Wäre es nicht thunlich ihn einzuladen, ſich um die Stelle des Mayors von Savban— nah zu bewerben? Er würde nicht übler ſein als ſeine Beſchützer, Freunde. und Bewunderer, die nach hohen Aemtern geizen. Wie der Japaneſe ſeine Handelsge ſchüfte betreibt. (Aus einer Reiſebeſchreibung nach Japan.) Wir hatten, als wir nach Hauſe kamen, kaum unſere Pferde abgegeben, als wir faſt regelmäßig in die Läden mit Lackir waaren, welche die Straßen in Yokohoma beleben, gingen, um dort eine Stunde zu verleben; wir waren von einem förmli chen Fieber befangen: Wir hätten alles kaufen und den Preis jedes Stücks in al len Laden kennen mögen. Wir waren tiefe Bewunderer der japaneſſiſchen Hand arbeiten geworden, kannten aber auch ihre Sprache nnd ihre unzähligen Veirü gereien. Der Ladenbeſitzer in Japan iſt in ſeinem Gewerbe höchſt ſonderbar. Seine! Regel als Verkäufer iſt indeſſen außeror— dentlich einfach; er verkauft zu dem mög lichſt höchſten Preiſe! Es ſcheint ihm nie ſehr am Herzen zuͤ liegen, einen Handel abſchließen, und eben ſo wenig ſcheint es ihn zu ſchmerzen, wenn die Gelegenheit dazu ihm verloren geht. Er wird von dem Ausländer den zwanzigfachen Werth für ſeinen Gegenſtand forden und ganz! ungeſtört in ſeinem kleinen Laden rauchen und trinken, und Stunden und Tage— ſorglos verſtreichen laſſen, bis er zulezt ůber die Geduld des Käufers triumphirt hat. Wir haben es aber denangenom menen orientaliſchen Gewohuheiten zu verdanken, daß wir auch außerordentlich geduldig geworden ſind. Ich habe mich bereits zu verſchiedenen Zeiten länger als zwanzig Stunden in einem Laden aufge— halten, ohne einen Son auszugeben! Wir treten in einen Laden uud werden ſo fort mit höflichen Complimenten, Pfeifen und einer Taſſe Thee begrüßt; der Krä mer ſtellt dann die geringſten Lackirarbei teu vor uns und hofft, uns unerſahren ge· nug zu finden, ſie zu kaufen. Wir fangen aber an zu plaudern, bieten ihm Cigar retten an ſagen ihm, daß wir Franzeſind, ! lachen und wechſeln mit der Dame des Hauſes Complimente. Ah! Sie Fran zoje! ſagen ſie zu uns in ihrer eigenen Sprache; Sie lachen eben jo gern, wie bir; Sie führen den Krieg in Corea Sie haben die ſchöne Fregatte La Guer-~ riere und Ihre Officiere in ſchoöͤner Uni-· form lehren uns das Fechten. .. Wie maunche Stunden haben wir bei Jihnen angenehm verplaudert! Dann ſe hen wir uns mit der ſorgloſeſten Miene lauf dem Ladengeſtellen um und finden ein hübſches lackirtes Cabinet. „Itoura?“ (Wie viel?) Dann blickt der würdige Mann ſehr feierlich, reibt ſeinen Schenkel runzelt die Stirn und nach einem Spiel von großer Ernſthaftigteit ſagt er aus der Tiefe ſeiner Bruſt und traurig: „Ftaz pack— ichi bon!“ (200 Bou oder 13 Pfund Sterling) während es etwa 2 Pſund Sterling werth iſt. Dann ſetzen wir uns wieder nieder, ſcherzen ein wenig und ſagen: „Alg gigotol“ was bedeutet: „Zeigen Sie uns etwas Anderes!“ und dann breitet er Hunderte von hübſchen Dingen, immer laͤchend, vor uns aus, u Sie ſollten die Abgeſchmacktheiten hören die er dabei ſagt! Wer nur kurzſichtig genug iſt, die Hälfte des geforderten Prei ſes dafür zu bieten, iſt noch immer um ungefähr 4 Pfund St. betrogen. Kluge Leute kommen am nächſten Tage wieder erzählen dem Kaufmanne, daß ſie große Käufe zu machen gedenken, ſcheinen dann aber ihre Abſicht zu veräudern; nun ſeufzt unſer Freund, und mit einer Stimme, die ich nicht beſchreiben kann, ruft er von der Schwelle ſeines Hauſes, das man eben verläßt: „Magotto! Magotto! Ni jion bou!“ (Zum niedrigſten Preis zwanzig Bous). Man kehrt um, raucht wieder, plaudert und trinkt. Man nimmt zwölf Bous aus ſeiner Taſche und legt ſie in die Hand des Kaufmanns, der ſie zurück— weiſt, ſich niederwirft und dann ſeinen Laden ordnet; aber zuletzt nach Verlauf von etwa zwei Stunden, wenn man eben wirklich fortgehen will, ruft er dea Kun— den, und in Verzweiflung, läßt er ihm die Sachen, für welche er 200 Bous ge—~ fordert hat, für 12 Bous. Mann ſchlagt dann ſeine Hände dreimal zuſammen, und ruft „Ironichi!“ und der Handel iſt geſchloſſen. Dann zerſtreut ſich die letzte Wolke der Aengſtlichkeit; der Lacher iſt unſer beſter Freund, er läßt uns in ſein Haus zurückkehren, packt die von uns ge— kauften Sachen mit der größten Sorgfalt in hübſche kleine Käſtchen, giebt uns Ku— chen, ſucht uns noch zu einem Kaufe zu reizen und Jeder iſt von ſeinem Handel entzückt. Die Engländer verfahren nie ſo; ich habe geſehen, daß ſie Artikel ſieben und achtmal theurer bezahlen, als wir. Sie treten mit ihten weißen Kragen ganz ſteif ein, bleiben ſtolz auf der Türſchwelle des Ladens ſtehen, halten es unter ihrer Würde, zu handeln, bezahlen thener und blicken mit Verachtung auf den Japane— ſen, mit dem familiär zun ſprechen ſie ſich nie herablaſſen. Ohne Zweiſel iſt es nicht bios unſer offenes Verfahren, ſondern eben jo viel die familiäre Art unſere Na tion, unſer Abandon, die Liebe zur Heiter keit, unſer lebhafter Charakter, die uns die Sympathie dieſer Nation großer Kin der gewonnen haben. Das theure Vaterland. In der Rew— Orleanſer „Dentſcher Zeitung“ finden ſwir nun eine Einſendung, die die im obi— ſgen Artikel üter Theuerung der Lebens bedürfniſſe in Deutſchland gemachten An gaben widerlegt. Es heißt darin u. A.: Schreiber dieſes war kürzlich in Deutſch land und, von dort zurückgekehrt, iſt er aach noch im Beſitze eines guten Theils voa Hotel-Rechnungen der betreſfenden Großſtädte und muß den Herren bezüg— lich der Theunerung entgeanen, daß dieſelben jene Nachrichten einem Grünhorn verdan— ſken, oder das Ganze nur ein Propanz ſein ſoll, für ſolche, welche zum Vergnügen das alte Vaterland aufſuchen. Ich gebe Ihnen einige Beiſpiele zum Beweis für die Richtigkeit meiner Angaben, z. B Dresden. Ich ſpeißte Mittag im „Cafe Francais“ nahe dem Donaplatz. Ich er— hielt eine Suppe, Fleiſch, Braten, Salat u. Zuſpeiſen, Nachtiſch u. Caffee und be zahlte 10 Silbergroſchen, iſt gleich 25 Cts. Silber. Die Speiſen waren ausgezeich net, das Hotel iſt erſter Claſſe. Iſts in ſChicago auch ſo thener? Ich bezahlte für ein feines Zimmer, mit Klavier, Schlafzimmer, Aufwartung und Caffee und· Brod des Morgens 8 Thaler, ſind gleich 86 Gold, den Monat, ich wohnte ſam Joſtplatz, einem der beſten Theile der Stadt. Chieago auch ſo billig? End— lich wandte ich mich nach einem Kurplatz bei Dresden, wo ich vielelAmerikaner, un— ter Anderen den amerikaniſchen Conſul traf. Wir bezahlten im Kurgarien 7 Silbergroſchen, ſind gleich 172 Cts. Gold. Wie in Chicago? Ich kam Mittwoch Abend in Hamburg an, be— lzahlte für ein ſehr feines Zimmer (Par erre „ mit beſter Ausſicht und feinem Tiſch, Aufwartung und den Gebrauch ſvon 3 Droſchkenfuhren bis Samſtag früh lin Fiſcher's Hotel an der Börſe 13 Markt Beo. Ich will hierbei bemerken, daß ich gegeſſen habe. Wenn nun Eier 22 Ets. toſten ſollen (hier bezahlte ich geſtern 25 Ets. für friſche Eier), und Butter 44 Cts. ſo würden wohl die Hotels ſchlechte Ge ſchaͤſte in Deutſchland machen. Ich kann ſlhnen noch viele, ja recht viele Städte und deren Preiſe angeben, und muß be ſonders hervorheben, daß ich nur Häuſer erſter und zweiter Claſſe beſuchte, ich will Sie aber nicht damit langweilen ; (Ralt D. C) 1 Eine der größten Eigenthümlichtei ten Elſaß Lothringens ſind ſeine Zigeuner Colonien. Der Hauptiitz derſelben befin det ſich genau auf der Grenze der beiden Provinzen in den großen Wäldern zwiſchen VBitſch (Lothringen) und Reichshoſen (El ſſaß). Folgt man einer dieſe der Wälder ſdurchſchneidenden Straßen, dann gewahrt ſman bald zu beiden Seiten einzelne in die Felſen gearbeitete Höhlen oder an die lſelben ſich anlehnende, höchſt primitive lelende Hütten, aus denen öfters Ranch aufſteigt. Iſt das Wetlter ſchon, ſo dieten ſich auch bald lungernde, faullenzende Gruppen von lumpig buntgekleideten Ge ſſtalten mit brauner Hautfarbe dar. Alles ſwas die Einbildungskraft der Maler und Bühnen Decorateurs uns von dem 3i unen: vorzuſtellen aeſucht zeiat ſich hier aus erſter Hand in greifbarſter Wirk— uͤchkeit. Der zerklüftete, felſige Boden gewahrt die reichſte Abwechslung, welche üoch durch den großen Unterſchied im Baumwuchs vermehrt wird. Bald ſehen wir mächtige Hochſtäͤmme, bald nieders Buſchwerk zwiſchen den Felſen und cdene ten bald kahle Stellen Und dazwiſchen hin und wieder eine vereinzelte Zigeuner- A hütte oder Höhle, bald eine ganze Gruppe derſelben beiſammen. Dieſe Zigeuner— Colonien ſind unbedingt die zahlreichſte Niederlaſſung dieſes Völkchens im ehema— ligen Frankreich. Die hier wohnenden Zigenner ſtehen mit ähnlichen Anſiedelun— lgeu in Weſtphalen in Verkehr. Sie bil den die wandernden Truppen, welche ſich in allen Dörfern Elſaß ·Lothringens durch Schauſpiel, Muſik, Wahrſagen, Betteln, Viehheilungen, Quackſalbereien und ähn liche Gewerbe ihr Leben friſten. Sie ſteh len auch, doch meiſt nur unbedeutendere Gegenſtäͤnde, Lebensmittel und zuweilen lauch Kleinbieh, Schafe, Ziegen ~e. Geld~ diebſtähle und Einbrüche ſind ihnen zu ge~ wagt. ——— —— Der Prozeß Vazaine geſtaltet ſich für den angeklagten Marſchall immer ungün—- ſtiger Man lieſt im „Rappel“ „Den Haͤuptpunkt des Prozeſſes bildete bisher die Frage, ob es wahr iſt, daß der Ange— klagte rechtzeitig vom Marſche des Mar ſchalls Me Mahon nach Norden in Kennt niß geſetzt worden war. Nun hat die Unterſuchnng jetzt den offenbaren Beweis gewonnen, daß am 26. Aunguſt, in dem Augenblicke, da auf dem Pachthofe von Grimont die Conferenz der Corpsführer der Rheinarmee ſtattfaud, der Marſchall Bazaine die Depeſche des Marſchall Me Mahon in Händen hatte, von deren Exi ſtenz er Nichts gewußt zu haben vorgiebt. Mehr als ſieben Couriere waren von Me— Mayon zu Bazaine geſchickt worden. Dreien gelang es, die preußiſchen Linien zu paſſiren und den Oberbefehlshaber der Armee von Metz zu erreichen. Einer von ihnen iſt glücklich widergefunden und von dem mit der Unterſuchung betrauten General Sere de Riviere vernommen worden; er wird anch in der öffentlichen Verhanblung vor dem Kriegsgerichte er— ſcheinͤn. Desgleichen hat die Unterſuch— ung feſtgeſtellt, daß der Marſchall Bazaine verbotene Beziehungen mit dem Feinde unterhalten hatte Man hat in Saint Avold einen Zeugen gefunden, der dem Marſchall in ſeinen Unterredungen mit dent Prinzen Friedrich Karl wiederhott als Dolmetſcher gedient hat. Achtbare Bürger von Metz haben die Aufmerkſam· ſkeit des Unterſuchungsrichters ans dieſe Mittelsperſon gelenkt Endlich ſei noh das Detail erwͤhnt, daß der General von Riviere ſich für dieſe lange und mühſame Unterſuchung den Oberſt Coſte als Gehül fen beigeſtellt hat. Der ſchlane Mar · ſchall hat ſich in ſein eigenes ſein geflochte nes Netz verſtrikt. Ihn ereilt langſam aber unerbittlich, die ganze Strenge des Kriegsgerichts, ihm zur Straſe und An— deren zum Exempel. ! —— f Reformen in Japan. Japan hat in der letzten Zeit die Welt in Verwunderung geſetzt durch den Fort— ſchritt, der ſich darſtellt in der Annahme weſtlicher Sitten und Erfindungen. Die Eiſenbahn, der Telegraph und die Druk ferpreſſe ſind eingeführt worden, eine ſte· hende Armee iſt geſchaffen, die lugend des Reiched wird fortgeſchickt, um erzo gen zu werden, Collegien und Schulen ſind gegründet, und eine nene fremde Politik iſt eingeführt, vermittelſt welcher Geſandſchaften ansgeſandt werden, und die Freundſchaft der Großmächte wird ge~ ſucht Dies ſind wirklich merkwürdige Fortſchritte für ein Volk kaum ein Vier— tel Jahrhundert mit der Außenwelt be kannt, welches überdies ſeine feindliche Stellung zur Civiliſation und ſeine Ge— wohnheiten noch nicht die Hälfte jener Zeit verlaſſen hat. Daß die Japaneſen uns Barbaren plötzlich der Nacheiferung in allen dieſen Dingen für würdig halten, daß ſie Handelsverbindungea mit uns wün ſchen, die ſie frůher abwieſen; daß ſſie bemüht ſi nd, unſere Freundſchaft zu ſichern ſtatt feindliche Gefühle zu mterhalten; dies Alles iſt ein ſo merk— würdiger Wechſel bei einem Volke, wie ihn die Welt je geſehen. ——— Eine Bauernhochzeit im Amerikani ſchen Weſten. Daͤs Minneſota,Volks blatt“ beſchreibt eine ſolche folgenderma— ſhen Kürzlich feierte Hr. Peter Gäg, der weit und breit bekaunte„Böhmer Koö— lnig“ von Cottonwood bei New Ulm, Miun, die Doppelhochzeit ſeines älteſten Sohnes Joſeph mit einem der ſchmuckſten Böhmer Madchen und ſeiner älteſten Toch—~ ſter Käthi mit einem Deutſchen. Die Traunng wurde um 2 Uhr Vormittags ſin der dichtgefüllten katholiſchen Kirche in New Ulm von Paſtor Berghold feierlich ſootenn worauf die Jungen Paare, von leiner Maſſe von Freunden zu Pferde und Wagen eskortirt, zu der drei Meilen von ſNew Ulm ſchön gelegenen Farm des al ten Böhmenkoönigs fuhren, wo Alles zum Empfange der Gäſte vorbereitet war. Alle Böhmen auf 30 Meilen im Umtreiſe ſund alle Deutſchen von New Ulm und Cottonwood waren eingeladen und meiſt auch erſchienen. Der,„König“, von einem ſdgeten Miniſterium umgeben, empfing die Gäſte, 500 bis 600 an der Zahl, un ſter lautem Klang der ganzen böhmiſchen Kapelle, woranf das Feſt mit Tafelfren ſden, Muſit und Tanz ſeinen ſnahm, und Morgens 11 bis zum nächſten Morgen dauerte, wo die letzten Gäſte un ſter innigen Glückwünſchen für die Ehe paare unter den Klängen der Muñt ſich derabſchiedeten. Vei dieſem Feſt e ſconſumirt: 1 dreijähriger Stier, ~Kälber. l 40 Puter u. Gänſe, 49 Fäßchen Bier, d 9 Gallonen Wein, 10 Gallonen Whistey; Die Maſſen von Schinken und Würſten, Pop, Kasse ~e. ungerechnet.“ Der amerikaniſche Nähmaſchiuen Han del. Während Auͤfangs der ͤver Jahre mit ſchwerer Mühe höchſtens 200 Maſchi nen an den Mann gebracht wurden, be— : 2 läuft ſich ·der Totalumſatz der fünf bis ſechs großen lon —egnlͤren Nähmaſchi nen · Fabriken auf nicht weniger als 600,- 000 Stuck jährlich mit einem Reinerlös von zwanzig bis dreißig Millionen Dol. lars. Abgeſehen von den Personen, wel— che ihren Verdienſt in den zur Erzeugung der Nähmaſchinen · Fabrikation erforder— lichen Rohmaterialien finden, werden ddr : u pc mindeſtens 0,000 Arbeiter in den Fab— „riken beſchäftigt und erhalten dieje unge— fähr 74 Millionen Dollars jährlichen Lohn. Die größeren Nähmaſchinen· Com pagnien unterhalten in großen bedenten—- den Städten elegante und ſehr koſtſpielige Niederlagen; eine Geſellſchaft gibt für Localmiethen 8200, 000 und Inſeratkoſten bis 100, 000 Dollars ans. ——— (Eingeſandt) ſUeberſetzt aus dem Engliſchen von K. K.] Das Treibſand~-Geſpenſt. I. Die kaltblaue See küßt mit ſchaͤumender Lipp' Den grundloſen trügenden Sand, : An welchem manch' Schiff wohl ſchonSchiff bruch erlitt, Und welcher den Schiffer macht bang'; Küſſet den Rand mit gewaltiger Well', Und wenn die Dämm'rnng verſtiegt, Und der Nachtwind heult und der Mond ſcheint hell Das Geſpenſt des Treibſands fliegt: Eine Frauengeſtalt, welche ſchön einſt war, Jetzt verzweifelt mit irrendem Blick; Mit fliegenden Armen und ſtrömendem Haar Mit wildem und eiligem Schritt. 11. Wobl dann und wann ſchaut zurück ſie geſchwind Cine bange, gejagte Geſtalt ; Und zulett, wenn durch den laut heulenden Wind ſlbr durchdringender Furchtſchrei erſchallt, Dann ſtürzt ſie hinein in den Sand ohne Grund, Woſelbſt ſie dann langſam verſinkt. Und thut dann der See ihre Klagen noch kund, Der See, der geheimnißvoll blinkt, Und der Wind heult laut, aber ſtill zieht der Mond ünd ein anderer Tag ſcheint hell; Doch die nächſte Nacht mit 'nem vollen Mond Bringt das Treibſands Geſpenſt zur Stell'. 11. Es geht eine Sag' bei den Schiffern herum, (Zwar iſt ſie ſehr unbeſtimmt:) „Daß dieſer Geiſt welcher nicht kann ruh'n „War einſt eines Edlen Kind. „Sie wurde geliebt von 'nem Rittersknapp, „Und ſie liebte ihn treu und heiß, „Doch im Flugſand lebendig begraben er ward „Auf des grauſamen Vaters Geheiß. „Das Mädchen zart wurd' ſcharf bewacht „Im Thurme, der einſam lag, „Ob, wahnſinnig ward ſie, eh' Morgen tagt: „Und ihr Herz das Arme brach. 1. ſ„Doch in wilder Nacht wäͤhrend Sturmes Höh' „Sie entrieß ſich des Wächtes Hand, „Hinunter dann eilt ſie zur kaltblauen See „Und verſanl in dem zitternden Sand.“ Ich weiß nicht ob wahr dieſe Sage iſt, Doch dies jeder Schiffer ſagt: Daß noch jede Nacht, wenn Mondſchein iſt Und der feuchte Scewind klagt: Das Geſpenſt des Treibſands kommt hervor, Mit wildem verzweifelndem Blict, Mit fliegenden Armen und ſtrömendem Haar ſUnd wildem und eiligem Schritt. —— ; ~ rli 2 Rev. Droſ. C. I. Banſemer. zeigt hiemit dem deutſchen Publikum an, daß er geſon— hnen iſt, Einzelnen und Klaſſen Privatunterricht in der engliſchen Sprache zu ertheilen, ſo wie in den neueren Sprachen und anderen Unterrichtögegenſtaäͤnden, die ſznin Geſchaͤftsleben, oder zur höheren, wiſſenſchaftli chen Schulbildnng gehören. Das Naähere erfährt man in der Office der Savannah Abend Zeitung ſlos Bayvſtraße, 3. Thüre öſtlich von Barnardſtraße. SAVANNAH InrROVED GAS LIGHT COMPANY. Herr Redakteur: Seien Sie ſo freundlich und pub~ liziren Sie das Folgende, welches mir von einem wohl~ ſbekannten Hauſe in dieſer Stadt unaufgefordert gefaͤl ſligſt geliefert wurde. Daſſelbe iſt ein Vergleich zwi ſſchen dem Verbrauch von Gas während zweier Jahre ſmit unſerem Carhurettor und ohne denſelben. Der EI 0 jedem Jahre. Wir bezeichnen Wohnung als No, 1. N 0.2 u. Store. Verbrauch in 1870 . . . . · 19.50 321.00 $54.00 in 1871... .. 22.00 36.00 48.30 Durchſchnittsſumme per Jahr 20.75 328.65 S 1 Verbrauch in 1872. . · 510.50 814.25 826.50 73A M. el. Cohen, Praäſident. Das Erlernen des Leſens erleichtert. Die engliſche und franzöſiſche Schule der Niss L. Blois wurde am Montag, den 9. September, eröffnet. In der unterſten Klaſſe wird die neue Lautirmethode angewandt werden, wodurch Kinder in der Hälfte der Zeit, und mit der halben Mühe, welche die frühere |Methode forderte, das Leſen lernen. Naͤheres iſt zu erfragen No. 134 Hullſtr. * MILLEN, WADLEY & CO., Sägemühle~ Bauholzlager Libertyſtraße, zwiſchen Eaſtbroad und Pricẽ, Savannah, Ga. Wir haben beſtändig zu den billigſten Preiſen vor ſräthig ein volles Lager von: Trockenen Dielen, Brettern, Fenſter- und Thür pfoſten, Bauholz fuür Schiffe, Zäune, Werfte, und ſjede Art oon zugerichtetem und anderem Bauholz. Beſtellungen werden prompt und mit Sorgfalt aus gefůhrt. ; D. C. Bacon, IWerkführrr. Geo. T. 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