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e
Kurze Notizen.
;
derſchiedenen auf die im lepten ;
genommenen Trophaͤen dürften jeyt vorgenommen
werden. Da die aren bei den meiſten au
latenen, ſo namentlich eer ert ren meiſten u. Pario
ihre h: duigen vertragowidrig einfach vernichteten,
ſo iſt die Zahl der im ganzen Kriege erbeuteten Feld~
zeichen im Vergleich zu den erbeuteten rſenren eine
chwindend kleine, ſie betrͤgt nur 54. erſte
„der des 36. franzoſiſchen Linienregimento, iſt
bei Worth von dem baleriſchen Regiment Kronprinz
Nr. 2, das erſte feindliche Geſtn dingcten bei Wei~
Benburg von dem ð. ertrti h e gerbataillon und
die beiden Mitrailleuſen ebenfalls bei Worth
von dem 81. preußiſchen Regimente erobert worden.
Den Adler des 17. franzoſiſchen Linienregiments hat
bei Sedan das Garde-Füsilier- nnd die Turcos~
tarn ebendori das 103. ſaͤchſiſche Regiment erobert.
ie beiden nindten Feldzeichen vor Toul ſollen
von dem m enburgicden Grenadierregiment Nr. 88.
erbeutet worden ſein. Beſonders glůcklich ſind das
2. preußiſche Linien~ und~. Btlanturtaimen gewe~
n von denen das erſtere im Gefecht bei Villerſerel
Adler, das leptere im Gefecht bei Longpre 3 Fahnen
crober dat Außer der Capitulation von Met ſind
in leiner Schlacht und bei leiner Gelegenheit mehr
als drei feindliche Feldzeichen zugleich erbeutet worden
Die diplomatiſche Vertretung des deutſchen
:: im Auslande wird gegenwärtig durch vier
Botſchafter, dreizebn Geſandie beziebungoweiſe Ge~
ſthaͤfſtotrͤger und ſechs Miniſterreſidenten repraſentirt.
Botſchafter befinden ſich in London (Grf. Bernſtorf~,
e (Graf Arnim), St. Pteroburg (General~
ieutenant Prinz Reuß) und (General~Lieu~
tenant v. Schweiniß.). Außerordentliche Geſandte
und err Umi gtore Miniſter giebit es in Athen
(». Wagner), Bern (General~Lieutenant v. Roeder),
Bruſel (v. Valan) Haag (Graf Perponcher), Con~
ſtantinopel (Graf alſerling· Rautenburg, z. 8. be~
urlaubi, als Geſchaͤftotraͤger fungirt General ·Conſul
v. Radowih), Kopenhagen (Frhr. v. Hevdebrandt
und der Laſa), Liſſabon (Grf. Brandenburg), Madrid
rr v. Caniß und Dallwitz), Peking (v. Rehfues),
om (Graf Braſſier de St. Simon beim italieniſchen
et waͤhrend die Geſandtſchaftogeſchaäfte beim paͤpſtl.
tuhle augenblicklich vom Legationsſekretͤr von De~
renthal als Geſchaͤftotraͤger wahrgenommen werden),
Stockholm (Frhr, v. Richtbofen) und Waſhington
(Drt. v. Schloözer). Miniſterrefidenten begegnen
wir in Buenos ·Ayreo : Maiſtre], Caracas ſern
Guͤlich), Merico ; Enzenberg], Lima [Frbr. v.
Bunſen], Rio de Janeiro Graf Seims] und Sant~
jago [Lewenhagen]. Die Botſchafter und Geſand~
ien, mit Ausnahme des Grafen Bernſtorf, welcher
10,000 Thir. bezieht, haben ein jaͤhrliches perſonliches
Gehalt von 6000 Thlr. und außerdem an Repräſen~
tationokoſten 2000 —30,000 Thlr. jͤhrlich. Die Mi~
niſterreſidenten beziehen jährlich an Gehalt 3000 Thlr.
und an Repraͤſentationskoſten 99000 Thlr. Das hochſte
Dienſteinkommen haben die Botſchafter in London
und Paris cp Thlr. nebſt ſreier Wohnung, bez.
Miethsentſ~ Liannel: das geringſte amtlicht Ein~
kommen hat der Geſandte in Athen [9,000 Tblr).
Auf den Kaiſer von Japan (den Milado) iſt
unlaͤngſt ein Mordverſuch gemacht worden. Irriger
Weiſe wird dieſes Attentat den verfolgten Chriſten
Lttſ~ritten Es iſt aber wahrſcheinlicher daß der
hater unter den mit den großen Veränderungen der
Neuzeit unzufriedenen Adeligen zu ſuchen iſt. An der
Sypite dieſer Adeligen ſtand der Taikun. Ueber das
Verhältniß zwiſchen den beiden, entnehmen wir dem
„Deutſch. Correſp.“ das folgende: „Wie ſich der
Kaiſer von China einen Sohn des Himmels nennt,
und von den bezopften Unterthanen abgottiſch verehrt
wird, ſo führt auch der Mikado ſeine Abſtammung
in's nebelgraue Alterthum zurück, und genießt bei den
Japanern ahnliche BVerehrung. Die Etiquette hat
dieſe Stellung des Kaiſers ſchließlich ſo iſolirt, daß
der Milado von keinem Sterblichen, außer ſeintr aus
einer bevorzugten Klaſſe des hohen Feudaladels be~
ſtehenden Umgebung, geſehen werden konnte; er war
dem Volle der unſichtbare Gott. Die Verwaltungo~
geſchaͤfte und die Kriegofuührung ruhten in den Haͤn~
den eines Adeligen, der ſich Taikun nannte und ſeine
Stellung mit der Zeit erblich zu machen verſtand.
Als das Land den Fremden erſchloſſen wurde, war es
der Taikun, welcher ſich den Geſandten als Oberhaupt
der Nation praͤſentirte, der Milado war eine unbe~
fkannte und unſichtbare Groöße und es konnte nicht ſeh
len, daß ſich eine ſo irrige Anſicht, wie oben berhrte,
bildete. Nun trachiete der lepte Taikun vor einigen
Zahren ernſtlich nach der Alleinherrſchaft, aber der
Milado war ibm ſchließlich gewachſen, der Taikun
verlor und dieſer beſchloß zett, die bisher eingenom—
mene Sonderſtellung aufzugeben. Als die noch
immer durch ungeheure Leben maͤchtigen Daimiosd ge
gen dieſe Reform opponirten, als ſie ſahen, daß die
aͤdelige Schuhwache, welche wie ein Ring den Thron
umgeben hatten, durchbrochen war, agitirten ſie wieder
für Herſtellung der alten Zuſtaäͤnde und für Ernen
nung eines neuen Taikuns. Der Mitkado ging deß
balb noch einen Schritt weiter und ſchaffte auch die
großen Lehen ab, d. h., er depoſſedirte den fürſtlichen
Adel. Der Mordverſuch auf den Mikado wird jebt
wohl erklarlich ſein, es iſt die alte Geſchichte. Nehmt
einer Klaſſe ein Vorrecht und ſie wird verſuchen,
ſich blutig dafuͤr zu raͤchen.
—Erdbeben. Telegramme aus Conſtantinopel
melden, daß ein furchtbares Erdbeben in Antiochia
und der Umgegend ſich ereignetk. Eo waren drei hart
auf einander folgende Stoße, welche das Erdreich ſo
in's Schwanken verſeten, daß die Gebaͤude hin und
ber wankten. Die Bewohner verließen ihre Häuſer
und ergriffen die Flucht von der Stadt nach dem oſſe
nen Lande. Der Fluß „Orandes“ ſchwoll an, über
ſchwemmte die tieferen Stadttheile, rieß die Bruücken
weg, und untergrub einen bedeutenden Theil der
Stadtmauer. Antiochia, einſt die Hauptſtadt des
ſyriſchen Reiches, in ſeiner Bluͤthezeit„das Auge und
die Perle des Orientos“ genannt, zählte damals
460,000 Einwohner, und war als Sitz der claſſiſchen
und chriſtlichen Wiſſenſchaft im Orient beruüͤhmt.
Hier entſtand der Name „die Chriſten“. Es wurde
301 v. Chr. gegründet, mehrere Male durch Krieg und
Erdbeben ganzlich zerſtort, wechſelte eben ſo oft ſeine
Regenten, und ging. 1516 in den Beſit der Türken
über. Heute, Antalieh genannt, enthält es 6000 Cinw.
(Deutſche Generale und franz. Komoͤdianten.)
Im Verlauf der Anweſenheit der deutſchen Generale
in Petersburg wurden vom Hof aus Dispoſitionen
etrofſen, daß ſie den Vorſtellungen bald des einen
fr des anderin Theaters beiwohaten. Auch dae
franzoſiſche Theater kam an die Reihe. An dem be-~
ſtimmten Tage ſtürzte der Direktor des kaiserlichen
Theaters, Gedeonow, in das Winterpalais, laͤßt ſich
beim Kaiſer melden und theilt ihm die Schreckens
botſchaft mit, daß die franzoſiſchen Hauptacteure ſich
weigern, vor preußiſchen Generaͤlen zu ſpielen. Der
Kaiſer hoörte dem Director rubig zu und antwortete:
„Sorge dafur, daß die deutſchen Schauſpieler an de
ren Stelle ſpielen; den franzoſiſchen Herren und Da
men aber ſage, daß ſie das machen können wie ſie
wollen, daß ich aber Jeden, der ſich heute weigern
ſollte zu ſpielen, morgen per Gendarm über die Grenze
bringen laſſen werde. Jenes iſt ihr Recht, das iſt
das meinige!“ Alle Herren nnd Damen ſpielten an
jenem Abend und, wie man ſagt, beſſer als je zuvor.
(Unnachahmbares Papiergeld.) Einem Berliner
Lithographen, Namens Guſtav Schwarzwald, iſt es
nach mehrjaährigen Studien gelungen, unnachahmbaree
Papiergeld berzuſtellen. Die Unnachahmlichkeit des
mittelſt dieſes Papieres bergeſtellten Geldes entſpringt
weder aus der Zeichnung noch aus dem Druck der
Scheine, ſondern einzig und allein aus der Farbe des
Papiers ſelbſt. Dieſe Farbe, reſp. Farben, auf
chemiſchen Wege hergeſtellt, ſollen gleichwobl nach der
Verſicherung des Erſinders chemiſch nicht zu analy
ſiren, alſo auch in ihren Beſtandtheilen nicht zu er
gründen ſein, waͤbrend ſie anderſeits, durch dit Loupe
betrachtet, ſofort von allen biober betannten Farben
zu unterſcheiden ſind. In ibrer Eigenſchaft als Far
ben laſſen ſie auch weder ein Nachmalen, noch Photo
graphiren, noch ein ſonſtiges Uebertragen zu. Au
Berdem bebauptet der Erfinder, daß durch ſein Syſtem
jeder Staat in den Stand geſett wird, ſich ſein ei
genes Geheimniß der Farbendereitung zu ſchaffen,
und daß die Herſtellung des Geldes aus dieſem Pa
pier nicht groͤßere Muühe und Koſten verurſacht, als
die jeige Papiergeld·Fabrikation.
[Der Bericht über die Dampfer~lnſpektionen
im Jahre 1871), enthaͤlt wahrhaft erſchreckende That
ſachen. An der atlantiſchen Küſte wurden im Gan
en 1410 Campfer inſpizirt. Der Werth des Eigen
thums, das durch Erploſionen, Colliſionen u. Dal.
erſtort wurde, betraͤgt 81,324,000, und gingen bei
den Unglüctefaͤllen 319 Menſchen verloren. Auf den ;
n den Golf von Merito mündenten Gewäſſern wur
den 1077 Dampfer inſpizirt; der Werth des zerſtoörten
Cigenthumso beirug s 1,414,000; der Berluſt an Men
ſchenleben 695. Auf der See war das Verhaltniß
wie folgt: Zahl der inſpizirien Dampfer 640, Ver~!
ut an Eigenthum 496, 000, an Menſchenleben 235. J
an der Paciſic- Küſte wurden 180 Dampfer inſpizirt, !
der Verluſt .n Menſchenleben betrͤgt 206, der Wertb!
es zerſtoörten Eigenthums wurde nicht ermittelt.
Im Ganzen: inſpizirte Dampfer 3307, Berluſt an
enrnm 23231 000 an Menichenleben 143.
———
Unter den 48,956 Ein ern Eharrſen.
ſind 22,749 Weiße, 26,173 Farbige und 4 India~ ;
ner. Deutſche itr nur tent wobei
natůrlich nur die Eingewanderten, nian ein Süd~
Carolina geborenen mitgezahlt ſind. Die Charleſton
Deutſche Zeitung“ ruͤhmt von dieſen Deutſchen: f
Dieſe 18~6 Deutſche haben ſeit dem Kriege eineh
ütde grten. welche $50,000 telt eine Halle, die f
36 dod toſtei; ſie bezahlen ein Fůnftel der ſaͤmmtli· f
chen Steuern Ctarneſtone. haben die rrhnr und mei
len arſrite uſer, ja man lann faſt er uüber
ie Hälfte ſͤmmtlicher Kaufleute ſind Deutſche, und
die deutſchen Handwerler ſind unter den geachtetſten ſ
der Stadt. Wir haben bier deutſche Bankpräſidenten
und einen deutſchen Mavor.“
und Fortlauf. ln
Naſhville wird, ſo lautet das Gerücht, ein Haus von
Geſpenſtern beimgeſucht. Zuerſt begab ſich eine An~
zahl Soldaten, mit Revolvern t reger in der Gei~
ſterſtunde an die Statte. Die Geſpenſter aher er~
ſchienen nicht, und die Geſchichte blieb im Dunkel.
Darauf faßten muthige Junglinge die in einem deut~
ſchen Koſthauſe zuſammen leben, den Entſchluß, die
nn fortzuſepen.. Mit Knuͤtteln und einem
Pact Spiellarten bewaffnet, drangen ſie in das be~
ruchtigte Gebaͤude und erwarteten die Geiſter. Nach
einer nur zu kurzen Unterhaltung am Spieltiſche,
ſehte ein unerklarliches Gerauſch die tapferen Mannen
in ſo furchtbare Angſt, daß ſie mit Zurücklaſſung der
Karten und Knütnel, Hals uͤber Kopf das Haus und
den Saal verließen. Eine dritte Expedition machte
ſich auf den Weg, aber auch die haben die Sache noch
nicht aufgeklart. ;
Drt. Woodhull, Gatte der bekannten Victoria
Woodhull in New York, ſtarb am ~. April.
Die „Bremer Dampfer Linie“ zwiſchen Bremen
und Baltimore rentirt ſich ſo vortrefflich, daß der
„Norddeutſche Lloyd“ ſich entſchloſſen hat demnachſt
die Dampfer derſelben allwochentlich laufen zu laſſen.
„Pennſolvanien iſt jetzt auch mit einer Art von
Temperenzgeſetß beglückt“, ſagt die,„Tägl. Ev. Union“.
Demnach werden dort die Leute att ein beſſeres
Deutſch ſprechen.
ln den Staatoͤwahlen von Connecticut ſiegten
die Republikaner. Die Demokraten gaben 141,146,
die Republikaner 46,286 Stimmen ab. Majoritt 74.
Nach den letzten Berichten aus Spanten, ſteht
der Regierung (dem Miniſterium Sagaſta), beinahe
eine zweidrittel Majoritͤt in der neuen Deputirten
Kammer in Auſſicht.
—,
(Weinfaͤlſchung in Stuttgart.) Man ſchreibt
aus Stuttgart: „Mit dem Weinfabrizireu wird hier
ein heilloſer Unfug getrieben. Es gibt ſehr beſuchte
Weinwirthſchaften hier, in welchen kein Tropfen rei—
ner Wein zu baben iſt; der dort verzapfte Wein iſt
nicht in einem Weinberg wzewachſen, ſondern aus
Hollunderbeeren, etwas Spiritus, Zucker und Waſſer
gemacht. Juden und Chriſten beſchaftigen ſich gleich
difrig mit dieſer Induſtrie und tragen ſo gerade nicht
dazu bei, den Ruf der würtembergiſchen Weine zu
herboͤhen. Selbſt einige Weingaͤrtner, bei denen
man ſonſt immer einen reinen Wein auszuſchenken
yſlegte, ſollen ſich mit dieſer,Mauſcherei“ abgeben.
gur Geſchichte der Kartoffeln.
; 1580 brachte ſie Hieronimns Cardanus nach Italien
1584 brachte ſie Admiral Walter Raleigh aus
Virginien nach Irland.
1586 famen ſie mit Franz Drake aus Amerika
nach England.
1590 wurden ſie in Holland bekannt.
; 1616 kamen ſie in Frankreich auf. die königl. Tafel.
1648 wurden ſie in Heſſen, einem braunſchweig~
hiſchen Drrkgu gebaut.
1695 im Badiſchen.
1708 im Medlenburgiſchen.
1710 im Würtembergiſchen.
1729 fuͤhrte ſie Thomas Altſtrͤm in Schweden ein.
1730 wurden ſie in der Schweiz bekannt.
1740 wurden ſie in Magdeburg angebaut.
1740 baute man ſie in Niederſachſen.
1764 waren ſie über ganz Deutſchland verbreitet.
~ —— ~
Berlin, 1. April. Der Reichstag
wurde heute wieder eroffnet. In Abwe—-
ertt des Kaiſers verlas Bismarck die
Throncede. Diejelbe zählt die verſchiede
nen Geſetentwürfe ans, welche dem Reichs
tage vorgelegt werden. Darunter befin~
det ſich der Entwurf eines Militärſtrafge
ſetzes, eines Bier· und Malzſteuergeſetzes,
die Radification des Handelsvertrages
mit Portugal, des Conſularvertrages mit
den Ver. Staaten, des Poſtvertrages mit
Frankreich.
Die Zunahme des deutſchen Handels—
verkehrs geſtattet der Regiernng ihre Ein—
nahmsvoranſchläge höher anzuſetzen und
die Stenerſäͤße verhältnißmaßig zuermäſ
ſigen.
Betreſfs der Verwendung der großen
Ueberſchüſſe des Jahres 1571 und den
aus der franzöſiſchen Kriegsentſchädigung
erhaltenen Summen werden Geſetzent~
würfe vorgelegt.
Clſatz Lothringen erholt ſich von dem
im Kriege erhaltenen Stoße. Die Grund—
lage einer deutſchen Verwaltung wurde in
dieſer Provinz gelegt. Die nene Univer—
ſfitat Straßburg wird am 1. Mai eroöffnet.
3ur Herſtellung den für die Univerſität
nöthigen wiſſenſchaftlichen Nebeninſtitute
werden Credite verlangt.
Die Thronrede ſchließt wie folgt:
Sie werden die Befriedignng theilen,
welche die Reichsregierung über die Re—
ſultate des erſten Jahres ſeit der Grün—
dung des Reiches empfindet, und freudig
weiteren Entwicklungen entgegenſehen.
Ebenſo werden Sie mit Befriedigung die
Verſicherung entgegennehmen, daß es der
von der Regierung befolgten Palitik ge·
lungen iſt, das Vertrauen aller fremden
Mächte zu erhalten und zu kraäftigen
w durch Gründung des Kaiſerreiches ge
wonnene Kraft iſt das Bollwerk Dentſch
lands und eine Friedensbürgſchaft für
Europa.
-
Souderbarer Zufall.
Nach der Schlacht bei Roßbach im ſie
benjährigen Kriege verfolgte ein Corps
preußiſcher Huſaren die fliehenden Fran
zoſen. Es wurde Nacht, und ſie des
Nachſetens müůde. ;
Kinder, ſagte der Officier, Ihr habt
heute genug gethan. Es iſt kalt; hier iſt
ein Gehoöͤlz. Sattelt ab, macht Feuer,
waͤrmet Eure můden Glieder, kocht etwas,
eßt und trinkt; morgen wollen wir wei
ter.
Die Huſaren bedienten ſich gerne dieſer
Erlaubniß, und noch war keine Viertel
ſtunde vergangen, ſo lagen ſie ſchon alle
um ein Feuer herum Kaunm aber warenſ
ſit eine Weil gelegen, ſo hoöͤrten ſie etwasſ
von einem Baume fallen. Sie ſprangenſ
auf und zu den Waffen. Aber die Muůͤheſt
war unnoͤthig: es war weiter nichts, als
ein Franzoſe, der ſich auf einen Baumſ
geflüchtet hatte, und wegen der empfind~
lichen Kaälte es nicht lͤnger darauf aus ·ſ
halten konnte. Er ñel auf die Knie und ſj
bat um ſein Leben. 1—
Die Preußen waren jedoch zu menſch· f~
lich, um einen werthloſen, armen Tenfelſt
üubel zn behandeln; ſie nahmen ihn daher /(
mit an ihr Feuer und gaben ihm zu eſſenſl
und zu trinten. d
Bald hoörte man wieder einen Fall; was ſi
war s? wieder ein Franzoſe, den die Furcht f 2
ebenſalls auf einen Baum getrieben hatte. E
Er wurde ebenſo aufgenommen und be- hſe
HCER EE SNN E REE RE VC NN Mtre mtu E vrſem rmn rnn
handelt, wie ſein Kamerad. Dies machte
einem Offizier Luſt, auch vom Baume
herermſeiten, der es ohnedies wegenſ
größerer Weichlichkeit noch weniger aus·
ur vermochte, als ſeine Peidate
Ihm widerfuhr eben ſo wenig etwas Bö
ſes, wie den beiden Erſten. Indeſſen
mußten die Preußen ob dieſer ſeltſamen
Früůchte, die von den entblätterten Bäumen
fielen, herzlich lachen, und der preußiſche
Oberſt trat deßhalb auf den franzoöſiſchen
Offizier zu und fragte ihn:
in aller e kommen Sie auf
dieſe Bäͤume, meine Herren?
Ach, erwiderte der Offizier, laß Sie
nur ſchütteln der Bäum, mein ganzer
Compagnie ſitzen darauf.
—Um allen Zweifeln über
dieSicherheitvonGeimpften,
in deren unmittelbarer Umgebung oder
Nachbarſchaft die Blättern herrſchen, tin
Ende zu machen, rufe man die Desinfici—
rung der zu athmenden Luft noch zu Hülse.
Die kraftigſten Zerſtörer der mit der umge~
benden Atmosphäre gemiſchten Molecule
vonContagium und Miasma ſindChlorgas
ſchwefelige Säure und Carbolſäure; die
Wirkung der ſchwefligen Säure insbeſon
dere iſt eine raſche und zuverläſſige.
Leider aber führen alle dieſe Subſtan
zen und ihre verwendbaren Verbinduugen
den Nachtheil mit ſich, daß ſie ſehr beläãſtigend
fůr die Reſpirationsorgane ſind, ſomit die
von ihren Dünſten durchdrungenenßäume
zeitweilig oder ſo lange unbewohnbar ma—
chen, bis die erforderliche Auslüftung er
folgt iſt. Von Chlor und ſchwefliger
Saure gilt dies ganz beſonders, während
die Carbolſaͤure durch ihren penetranten
Geruch ſich unvortheilhaft auszeichnen.
Längere Zeit gelagerter und dadurch ge
ſchwaͤchter Chlorkalk dringt nicht gehörig
durch; friſch bereiteter, kräftiger Chlorkalk
verurſacht bald Huſtenreiz und Stechen im
Schlund und Bruſtkaſten. Das Verbren
nen von Schwefel zum Zweck der Erzeu—
gung von ſchwefligſauren Dämpfen macht
die Luft noch raſcher unathembar. Die
Wirkung von freigebig angewandter Car
bolſäure auf die Geruchs u. Athmungsor
gane iſt bereits allbekannt. Um bei der An—
iwendung dieſer Desinſicirungsmittel den
ſie begleitenden Uebelſtänden möglichſt zu
entgehen und troßdem deren volle Wir—-
kung zu ſichern, iſt ganz neuerdings die
folgende Miſchung in Anwendung gekom
men. Man hat ermittelt, daß concen
trirter Alcohol (von 55 bis 90 Grad
Beaumd) die Eigenſchaft beſißt, ſein drei—
hundertfaches Volumen an dampffoörmi—
er ſchwefliger Säure zu abſorbiren, in·
ee einfach die Dämpfe der Säure in
ein den Alcohol enthaltendes, abgekühltes
Gefäß hinübergeleitet werden, bis 33
mehr oder weniger vollſtändig damit ge—
ſättigt iſt. Mit dieſer Miſchung von
Zeit zu Zeit einen Flanelllappen oder ein
Stück Filz zu befeuchten und im Kranken
zimmer oder ſonſt verdächtigen Räumen
hoch genug aufzuhängen, ſo daß es nicht
von Kindern erreicht werden kann, erfüllt
den Zweck der Desinfieirung auf's voll
ſtändigſte und ohne alle Beläaſtigung.
Wenn immer nämlich die Geruchs- oder
Athmungsorgane die Zimmerluft zu ſtark
mit ſchweſlicher Säure geſchwängert fin
den, nimmt man entweder eine Lüftung
vor oder entfernt den Lappen zcteelia
aus dem Zimmer.
Die Vertheilung der Dämpfe der Säure
über ein gegebenes Luftvolumen geht in
dieſer Form durchaus gleichmäßig vor ſich
und man hat dieſelbe vollſtändig unter
ſeiner Controlle In Hoſpitalumgebun
gen iſt dieſe Miſchung vor allen andernzu
empfehlen. Auf den Boden eines Koffers
oder Schrankes in denen verdächtige Klei—
dungsſtücke aufbewahrt werden, braucht
man blos eine kleine Quantitäãt der Flüůſ
ſigkeit zu ſpritzen, oder ein damit geſchwän
gertes Stück Baumwollſtoff auszubreiten
um ſicher zu ſeiu, daß uach wenigen Stun
den etwa inhaärirende Anſteckungsſtoffe un· !
ſchädlich gemacht ſein werden. Direct
mit Seide· und Wollenſtoſfen die Flüſſig
keit in Berührung zu bringen, iſt nicht an-·
zurathen, da wegen der bleichenden Eigen-·
ſchaften der ſchwefligen Säure leicht deren
reſpeetive Farben zerſtört werden könnten.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dieſes Des—
infectionsmittel nicht blos bei Blattern,
ſondern mit der gleichen Wirkung bei allen
anſteckenden epidemiſchen Krankheitsfällen
ſeinde Verwendung findet.
Eine Gauner-Bilder- Gallerie
Der „Lonisviller Anzeiger“ theilt mit.
Die hieſigen Geheim-Poliziſten Bligh und
Gallogyer erhielten dieſer Tage von Herrn
Pinkerton, Chef des Burean der Chiea—
goer Geheimpolizei, ein Exemplar eines
Werkes, welches als intereſſantes Material
zur Geſchichte des Verbrechens zwar nicht
einzig in ſeiner Art daſteht, aber nur viel
leicht nur von wenigen Zuſammenſtellun—-
gen dieſer Art an Intereſſe eneunn
wird. Es iſt dies ein aus hundert Blät·
tern beſtehendes Album in Großqunarzfor
mat, unſcheinbar in Pappe gebunden, auf
jeder Seite vier Photographien, alſo im
Ganzen vierhundert Photographien von
Verbrechern nebſt beigefuügter Perſonalbe—
ſchreibung und der Bezeichnung, zu welcher
Klaſſe von Verbrechern der Portraͤtirte
gehört. Alle Stufen des Verbrechens ha—
ben in dieſer,Rogues Gallery“ ihre Ver
treter. Da iſt ein jugendlicher „snoak
thief“ der ſich in Häuſer einſchleicht, um
das, was ihm gerade unter die Hände
kommt, mitzunehmen. Dort eine hůbſche
17jährige Hotel· Diebin, die ſich unter
Vorwand als durchreiſende Fremde in
einem Hotel oder Koſthaus einlogirt, nm
dann die Gelegenheit zu erſpäͤhen, Werth—
ſachen aus den Zimmern der Gäſte, oder
Beſteck von der Tafel mitgehen zu heißen. ſ
Dort iſt das zuſammengekniffene verſchmißzt ſ
blickende Geſicht eines muskulös gebautenſ
Einbrechers und dort die brutal ausſe.
hende Phyſiognomie eines Moͤrders, aufſ
deſſen Kopf ein Preis von 81000 geſtelltſ;
ſt. Hier iſt eine Dame in faſhionabler ſ;
Toilette, die ihr mit Chignon undh;
Schmachtlocken ausgerüſtetes Koöͤpfchen /j
chmachtend zu Seite wendet. Sie iſt 1
eine vollendete Abentenerin, die ihre Hen h
bei der Ermorderung eines Hotel · Clerks ſ
im Spencer Haͤuſe zn Cineinnatti mit imſ
Spiel hatte. Da iſt ferner der Reſpeetabi·
litãt ergelnee gauger der ein geſchäfts·ſ
manniſches Aeußere zur Schan trägt, undſ
dort iſt das Milſchgeſicht eines ſechzehnjäh
rigen jungen Bankboten, der mit mehreren
Taͤuſend Dollars durchgebrannt iſt, die er
nach eiuer anderen Baunt zu tragen hatte.
Die dandyhafte Erſcheinung des groß—
ſtͤdtiſchen Taſchendiebs ein Mitglied
der „swell-mod“ Zunft, tritt in dieſen
Blättern ſehr hänfig auf. Welch reichen
Stoff zum Nachdenken geben dieſe nicht
blos dem Geheimpoliziſten, der nach einer
ſeinem Gedächtniß vorſchwebenden Phy—
ſiognomie ſucht, ſondern auch dem Pſycho—
logen, der an den verſchiedenen Geſichtern ſ.
dit Charakter Eigenthümlichkeiten des Ver
brechens zu entdecken bemüht iſt.
Das ganze verſteuerte Vermögen der
Bewohner aller Staaten und Territorien
in der Union beträgt $14,178,986,732,
wovon 89.,913,780,875 in Liegenſchaften
und 84,264,205,907 in beweglichem Ei—
genthum beſteht. Da, wie wohlbekannt
Grundeigenthum in . faſt allen Staaten
der Union für Stenerzwecke nur auf die
Hälfte ſeines Werthes angeſchlagen wird,
uͤnd vom Mobiliarvermoögen nur ein ſehr
kleiner Theil von den Steunerbeamten er—
reicht werden kann, ſo iſt es offenbar nicht
zu hoch gegriffen, wenn die Cenſus Be
amten das Geſammt· Vermöͤgen der Ein
wohner der Unionsſtaaten ans über drei—
ßig Tauſend Millionen Dollars ſchätzen.
Nach ähnlicher Berechnung betrng das
Gezammt-Vermögen im Jahre 1860816,
150,516,068 und im Jahre 1810 87,135,-
780 288, wonach ſich der Reichthum in
den Ver. Staaten von zehn zu zehn Jah—
ren nahezn jedesmal verdoppelte. Wäre
er gleichheitlich vertheilt, ſo käme etwa ein
Vermögen von 8750 auf jeden Einwoh—
ner.
Eine Blumenleſe.
Nach den wiederholten emphatiſchen
Behauptungen des hieſigen “Demoerat“
und der ganzen ſubventionirten Admini—
ſtrationspreſſe des Landes wird die unab—
hängige Reformbewegung von folgenden
notoriſchen Charakteren geführt:
Schurz: ein Verräther, ein Schuft, ein
Lump, ein Monarchiſt im Solde Bis
marck's, ein Revoluntionͤr ans den Um
ſturz dieſer Republik und die Gründung
eines amerikaniſchen Kaiſerreichs bedacht.
Sumner: ein niederträchtiger Verrä
ther an der Partei und Adminiſtration
(die er ſelbſt zu ſchaffen geholfen), ein ſtol
zer Ariſtokrat, ein verdrehter Gelehrter
der aus pnrem Hohn ſo tiefes Wiſſen, ſo
viele Sprachen und ſo große Staatsweis
heit erlangte, daß er einen geiſtig und mo—
raliſch hoch über ihm ſtehenden Menſchen
wie Grant aufs Tiefſte haſſen muß und
dadurch vollſtändig unzurechnungsfähig
wird.
Horace“Greeley: ein ganz gemeiner
Aemterjaäger, der ſeit einem halben Jahr—
hundert nichts that, wie Praäſidenten zu
machen und nie ein Amt bekommen
konnte, bis er jetzt aus purem Neid ans
ſämmtliche hundert Tauſend Aemterhal
ter Grants bis zum Wahnſinn wüthend,
und natürlich auch unzurechnungsfähig
iſt; ein Menſch ſo jeglicher Scham und
Ehre baar, daß er gegen die Abſicht ſeiner
gleichgeſinnten Freunde proteſtirt, ſich in
Stein aushauen, und ſchon jetzt neben
Benj. Franklin aufſtellen zu laſſen; und
ſein ſo bodenlos unpraktiſcher, bornirter
Menſch, daß er nicht einmal die zu dieſem
Zwecke bereits zuſammengeſtenerten 830,
000 annehmen will.
Lyman Trumbull: ein Stück Eis in
Menſchengeſtalt; ein Menſch, der unbe—
dingt ebenfalls nnzurechnungsfähig ſein
ſmuß, da er allen gewoöͤhnlichen in Waſh~
ington gebräuchlichen Einflüſſen unzu—
gänglich iſt, ſei es nun Geld, ſei es Wein,
Weiber und Geſann; ein Menſch, der zu
blind iſt, um einzuſehen, daß ſolche Unter
ſuchungen, wie die des New Yorker Zoll
hauſes und des Waffenſchachers, ſowohl
Grant's Adminiſtration wie der ganzen
„Partei“ großen Schaden bereiten müßte;
mit einem Wort, ein wahrer Unmenſch.
Charles Francis Adams: ein Mann,
der ſelbſtverſtändlich Grant und u
Murphy Conkling Butler Brod
und Butter Adminiſtration feindlich ſein!
muß, da er eine viel zu klaſſiſche, europäã
liſche Bildung beſitzt, Sohn des Praͤſiden
ſten John Quineyh Adams iſt, ſelbſt lange
Jahre Geſandter am Hofe Englands war!
ſund ſchon einen Großvater hatte, der als
Praͤſident der Ver. Staaten (Nachfolger
Waſhington's) an das Intermin ·Prineip
glauben mußte, wie auch ſein Vater. ;
B. Gratz Brown: ein Menſch, deſſen
politiſche Verrätherei au ſeinem rothen
Bart und deſſen deutſche Abkunft 'an
ſeinen Reden gegen den großen Waſſen—
ſchacherer zu erſehen iſt; ein Menſch, deſſen
vollſtändige Unzuverläſſigkeit ſchon da
raus erkannt werden kann, daß er gleich
Lincoln, in Kentucky geboren wurde und
hier in Miſſourie nicht nur die republika
niſche Partri gründete, ſondern auch durch
ſein Gehirn den „Demoerat“ zu Dem
machte, was er jetzt iſt!
Die Feder ſträubt ſich uns mit der Be—~
ſchreibung fortzufahren, obſchon die Liſte
noch nicht zur Hälfte vollendet iſt. Solche
Leute wagen es, dem frommen Harlan
und den tugendhaften Simon Cameran,
Zacharias Chandler, Conkling, Carpenter
Butler, Morton, Murphy, Grant u. ſ.w.
Opposition zu machen. Unerhorte Nieder
tracht! (Weſtl. Poſt.)
Die nächſte Präſidentſchaft.
Unter dieſem Titel wollen wir verſuchen
unſern Leſern einen Ueberblick üůber den
gegenwärtigen Staund der Dinge zu geben.
„Vielleicht noch nie in der Geſchichte
der Ver. Staaten“, ſagt eins unſerer!
Wechſelblätter, „haben die Bürger dieſerh!
Republik eine ſo große Auswahl bdon Par ·
teien und Parteichen gehabt, ais im be·
vorſtehenden Präſidentenwahlkampfe. Bis
jetzt ſind die folgenden Parteien im Felde ;
naͤmlich —7
.
M Die unbedingten Aepublitaner l
die ſogenannten Grant Republikaner, 24 ;
Diejenigen, welche unter allen nnſtanden
; ollen.
Grant wieder erwählen wollen e
Füůhrer dieſer Partei ſind Conkling, Mor
ton ete. ;
2). Die nnznfriedenen Kerltone
unler Leitung von Schurz S :
Trumbull u A. unſtreitig tůchtige un
auflußreiche Maͤnner, die entſchloſſen ſind
auf dem Prineip der Liberalitͤt und Re·.
1 zureiten, bis entweder das
form herumzureiten, bi cutweder o
Princip, oder ſie ſelbſt den „Wolf m
men haben.
3). Die aktiven Demokraten.
41 Die paſſiven Demokraten.
5 Die Temperenzler auch ne
ſchöne Gegend zwar etwas er
aber im „kühlen Keller“ im Hanſe ſieh
anders aus. : :
6). Die Arbeiterpartei, mit Richter
a an der Spike zur Mehrzahl recht
D der Spitze, zur B ;
Davis au der Spitze, ʒ aten
odrabe Leute, die ſich leider von, Arbeitern :
die nichts arbeiten an der Naſe rmin
ren laſſen und auf die Zeit hoffen, wo
Niemand mehr zu arbeiten brancht, ſon—
dern Jeder alle lebrigen für ſich arbeiten
läßt. ationsſtim—
m-7). Die Frauenemaneipationsſ in ~
rechtler. Sie erwarten von der r
Vietoria Woodhull oder Sulen Anthony
trei freie Liebe
freie Rechte und freie Liebe.
H Endlich, doch geharniſcht tritt die
Partei „No President at all auf, n
fleines, aber entſchloſſenes Fähnlein wel
ches kuͤhn die Lanze einlegt, wie Nitier
Don Quixotte dela Mancha. Daß die
Roſinante lendenlahm geworden iſt, ſoll
damit nicht geſagt ſein.. :
Von der Ärbeiter-Partei, die im März
in Columbus tagte, und Richter Daris
und Joel Parker, als Praſident und Vice-
Präſident nominirte wird zwar wenid ge—
ſorochen. Sie beſteht indeſſen fort und
arbeitet im Geheimen; das Gelingen ihrer
Pläne hängt von den Handlungen der
andern Parteien ab. Die republikaniſche
Convention tritt im Juni zur Auſſtellung
eines Candidaten für das Präſidentenamt
in Philadelphia zuſammen. Die liberat:
republikaniſche Partei wird nãchſten Mai
in Cineinnati erwartet. Der Standpunkt
der Demokratie wird allem Anſchein uach
von dem Ergebniß beſtimmt werden, das
aus jenen Verſammlungen hervorgeht.
Die liberal republikaniſche Partei entfaltet
die größte Thätigkeit im Weſten, und wird
ſehr zahlreich repräſentirt werden. St.
Lonuis allein ſendet 700 Abgeordnete.
——
An die Freunde der deutſchen
in: Aorr 9
belletriſtiſchen Literatur. Herr L. Byck
hat uns gütigſt eine Anzahl von Journa—
len vorgelegt, von denen jedes dem Leſer
ſehr intereſſanten und belehrenden Stoff
bietet. Sein Vorrath geſtattet eine große
Auswahl. Wir erwähnen darunter, das
: ã : 2
„Daheim“, „Gartenlaube“, „Omnibhns“,
„Veber Land und Meer“, „Illuſtrirte
Welt“, das „Sonntagsblatt“, „Alte und
nene Welt“, „Alpenroſen“, „Aus allen
Welttheilen“, u. ſ. w. Für dieſe und
andere Werke nimmt Herr L. Byek Beſtel·
lungen an. Diejenigen welche an Schrif
ten dieſer Art Gefalen haben finden bei ihm
Alles was ihre Wünſche befriedigen kann.
Wichtig für Reiſende von New York
nach dem Süden.
Zur Aufmunterung der Einwanderung
nach dem Süden ſind Arrangements in
New York getroffen worden, wonach
Reiſende von New York nach folgende
Plätze im Süden zu nachſtehend herabge—
ſetzten Preiſen mittelſt Erſter Klaſſe Züge
per „Great Southern Rail Road“ (via
Waſhington, Lynchburg und Knoxville)
befördert werden. Von New York nach
Knorville 814, nach Chattanooga 816.60,
nach Cowen (Swan' Innetion zur Grütli
Colonie) 816,60, Naſhville 816, Memphis
slB und andere Plätze im Verhältniß.
Man erhält Tickets bei Hrn. Martin
ſGaſſer, No. 63 Greenwich Str. New York.
[Anzeiger d Südens.].
——— V (
Räthſel-Tafel.
Wir alle tragen es in dieſer Erdenwelt ;
Mit uns herum, wir eſſen, trinken, ſpielen,
Wir grͤmen uns, wir leiden, ſcherzen, fühlen,
So lange bis der Vorhang niederfallt.
Noch keiner hat ins Grab mich jemals mitgenommen,
Und wenn dies hier und da aus Irrthum wobl geſchieht,
|Ergreiſt Entſetzen ſtets das menſchliche Gemuͤth:
ſWeh jedem Sterblichen, mit dem's dahin gekommen.
Denkt man darüber nach, was dieſes Wort bier ſpricht.
ſDann wird's zum Räthfel uns; wir aber löſen's nicht;
ſUnd wenn es Euch beliebt, rückwärts das Wort zu leſen,
ſ Dann wird's, worin des Raͤthſels Löſung ſich verhüllt;
Füur alles Wiſſen iſt es dann ein ſchönes Bild;
Doch unſer Raͤthſelwort? ja das iſt leicht zu löſen.
ll.
Mich liebt der Menſch in ſeines Lebens Lenze,
Ich winde ihm die ſchönſten Freudenkränze;
Und kennt er mich noch in dem Herbſt des Lebens,
/ Daun wandelt er hienieden nicht vergebens,
Zwei Zeichen fort, enthalt ich Freud“ und Leid,
Den- tiefſten Gram, die boöchſte Seligkeit,
Und weiß der Menſch mich rein ſtetõ zu erhalten,
Wird inn'res Glüůck ſich reich bei ihm entfalten,
Den Koyf jetzt ab, bin ich ſo kalt wie Stein
Und faſt ſo bhart; aus tiefem ſinſtern Schacht
Werd ich mit Fleiß und Muh' an's Tageslicht gebracht,
Was mag, mein Leſer! wobl dies Raͤthſelwortchen ſein~
(Aufſlöſung in der nachſten Nummer.)
——
Vitalize the Hair.
Why does the hair become harsh and dry—why
does it ſall out —why does it become gray? Sim
ply because the liſe has gone out of it- The fibers
draw sustenance from the scalp as the grass draws
aliment from the soil, and when the su ply ot nu
triment is cut oſf in either case the n withers
and dies At the first symptom of decay, thereſore,
the unſed or kali-fed rõots of the hair should be
reſreshed and reinſforced with Lyon's Kathairon.
the only preparation which will nourish the fila
ments and keep them in a vigorous condition after
they have begun to vufſer from a deßeieney of
their naturalstimulant. As long as the Nathairon
is ſaithfnlly used, with a proper degree of friction,
morning and evening so long will ĩt be impossible
ſor the hair to whiten or ſall out from the sealp.
Mitbürger von Chatham County.
Es war nicht meine Abſicht ſchon ſo frůhzeitig als
Candidat fůr die Office des Ordinarv für Chatham
Count» aufzutreten; da aber andere Candidaten ſchon
ſich um die Stelle bewerben, ſo mache ich jetzt die An
zeige.
Nachdem ich in früheren Zeiten jenes Amt inne ;
hatte, ſo weiß das Publikum meine Faͤhigleit, die
Pſlichten jener Office zu erfůlleu, zu beurtheilen.
148 John Bilbo !
RECHEIING
By LV. BARBEE,
97 Bay Street, 2d door west Advertiser Office,
CHOICE HAVANA SEGARS
Of the following Brands: ; ~
PARTAGAS, LA ROSA, LA FLOR,
and JENNY LIND. Also,
10 CASES SMOKING TOBACOO.
Jolly Jaek, Rlephant, and Virginia Ooiee,
Which is offered at Manufacturer's Pre by
single package or case. apr 17, 1872.
gntle prerue ———
7
Zwiebeln. nne
35 Barrels Silverſtin [weiße] Zwiebeln erſter Oua
litãt, ſind mit Drſrene angelangt,
und werden zum Verkauf ausg e
0. L GAbert & Co.
Candy..
Eine rellſtndizt Antwabl n ewaaren wird
ſocben ausgeſchifft und iſt zu haben bei
C. L. Gilbert & Co.
Bekanntmachung.
Bureau des Stadt-Schatzmeiſters, ?
Savannah, 11. Maärz, 1872.
Die folgendi~ Steuern ſind jett fallig und in dieſer
Office zu bezahlen. Grundeigenthum 1. Quartal
1872. Comniſſionen 1. Quartal 1872. Einkommen
1. Quartal 1872. Waarenvorrath 1. Quartal.
Handel mit Pferden und Maulthieren.
John R. Johnſon,
Schatzmeiſter der Stadt.
T.J. DUNBAR & CO.
Importeure und Händler in
Brandies, Whiskies, Gins, Wein,
Cigarren etc.
o—
Alle Waaren werden zu New-York Wholeſale~ Preiſen
verkauft. :
0
Eigenthümer des berühmten
~ 2
Indian Bitters.
Ausverkauf!
Im Ausverkauf zum Koſtenpreis offerire ich hiemit
mein vollſtaäͤndiges Lager, beſtehend aus den beſten
Sorten 9 : ;
importirter Rheinweine,
Champagner u. Abſynth,
ſowie
importirter und einheimiſcher Liqueure.
—7
o 1 F. I. Ruckert,
Zefferfon i e ti Vreughtonſt
Bekanutmachung.
Mitbürger! Ich werde als Candidat für die
„Ordinarh Office von Chatham County“
bei der im näͤchſten November ſtetrfindenden Wahl
auftretten, und werde ſeiner Zeit um Eure freundliche
Unterſtützung anſprechen. ;
Ino O. Ferrill.
16. b.v. :
IRVING HOUSE,
an der N. -W. Ecke von Jefferſon u. St. Julianſtr.
Ael, Wein, Liqueure und Cigarren
von der beſten Qualität,
2
54 g
32 ; 21 3 2
; S
W
~ A— 2
——
werden mit der größten Bereitwilligleit ſeinen deut~
ſchen Freunden gereicht, von dem „garſtigen
Schotten,“ der deutſch ſpricht, wenn er benebelt iſt.
Auch ſind bei ihm zu haben ;
Göbel's berühmte Rhein-Weine. 61
Sparbank-Department.
Savannan Bantke & Trust Co.
105 Vayſtraße, Savannah, Ga.
Charles Green, Präſident
Milo Hatch, Vize-Präſident.
Edmund Ketchum, Kaſſirer.
Die Direltoren wünſchen die Aufmerkſamkeit des
Publikums (namentlich die Arbeiterklaſſe, für deren
beſonderen Vortheil dieſes Deparment organiſirt
wurde) auf die neuen Beigeſetze zu lenken, welche für
den Nuten der Depoſitoren abgeaͤndert wurden.
1. Einlagen von ʒi und mehr werden in Empfang
genommen; die Bankbücher, welche ausgegeben werden,
enthalten die naͤheren Beſtimmungen.
2. Dir jaͤhrlicheu Zinſen werden zu 6 pCt berechnet
und ſind zahlbar jeden erſten Mittwoch in den Mona—
ten Januar, April, Juli und Oktober eines jeden
Jahres.
3. Keine Intereſſen werden bezahlt für Summen
welche vor den obigen Terminen erhoben werden, für
die Zeit, die ſeit der vorhergegangenen Vertheilung
der Dividenden verſtrichen iſt.
1. Die Intereſſen, zu welchen Depoſitoren berechtigt
ſind, können entweder erhoben oder zu ibren Anlagen
geſchlagen werden.
5. Niemand kann eine Summe, ſei es Kapital oder
Intereſſen, erheben, ohne Borzeigung des Bankbuches,
ausgenommen er haͤtte es verloren und brächte hin—
reichenden Beweis für den Verluſt deſſelben, und gebe
eine geſetzliche Quittung zur Abweiſung aller ferneren
Forderungen.
6. Einlagen werden in Empfang genommen von
I—H tglich; Zurückerſtattungen werden gemacht von
2—2 Uhr taͤglich.
A. L. Hartridge, )
Jas. H. Johnſton, ~ Direktoren d. Geſchäftsführung.
W. W. Gordon, )
44 6 I.S. Hutton, Geſchaftsführer.
a~
Spar- Bank Department.
Das Spar · Bank Department der
1
Southern bank of the State of
1
GEORGIIA.
Nominal Capital
S 5, 0000, 0000.
Iſt zu jeder Zeit offen, in dem Bankhauſe, Ecke
Bryan und Drahtonſtraße. Eingang an Bryan
ſtraße. n
Intereſſen 6 Prozent, zahlbar in vierteljaährli—
chen Raten.
Verbeirathete Frauen und Kinder haben das aus~
ſchließliche Recht, über ihr in dieſer Bank deponirtes
Geld, zu verfügen.
Die Depoſiten-Gelder dieſer Spar-Bank werden
ſeparat gehalten von denen des Departments der
ſeigentlichen Bank.
Devpoſiten werden angenommen, täglich: von 9—2,
und 4—s Uhr Nachmittags. An Sonnabenden von
—S Uhr Nachmittags.
Abrechnungobücher werden geliefert. ~
Das Publikum wird hoöflichſt erſucht, Contos bei
uns anzulegen.
Charles Herron, Accountant.
John MeMahon, Manager.
; Eugene Kelly, Präſident.
; John Me Mahbon, Vice-Präſident.
I. E. Gaudry, Caſſier.
Direktoren:
John Screven. E. C. Anderſon.
A. P. Wetter. Jobn Flanners.
Ino. MecMahon. I. E. Gaudrd.
Eugaene Kellv. Ahram Min:ã