Newspaper Page Text
E—
—— ff —Ìff ?—ìÌ ì’Ì ff ſ”_ ſtffV
Kurze Notizen.
„Die republitaniſche Lauel als Mudter ~Partei.“
„ Spca ſangt man Mauſe·· —ader m obi
er Anſicht wird die „N. 2. Eittrtin weder
hreſelta surre Derettaile machen, 23 hre poli~
üſchen Gegner beſiegen. lhre Gedanlenverbin~
dung iſt die folgende. Die rrliteriſe Partei
tr Temperenzler; Temperenzler ſind Mucker: ergo
nd die Republikaner Man Was ſagt Herr
Palmer dazur 2 ſo, der iſt neutral!!
„Nichto x wenig iſt er ein Muder,“ ſagt die
„N. 29. Staatozeitung“. ln dieſem Falle mag
die a der Staatozeitnng die richtige ſein.
Was verſteht die Zeitung unter dem WortMuder“?
Bedeutet es ihrer Meinung nach einen Heuchler, ſo
hat ſie mehr Scharfſinn, Geruit und Gelegenheit die
Republitkaner zu beobachten und zu rrgenren als
wir ihr zutrauten. Ihr Urtheil waͤre da e gaͤnz~
lich r~ wenn ſie andeuten wollte, det emerenz~
ler religioͤſe Leute ſind. Der gweck der Religion
wird durch zwei Faltoren, den ien und den
menſchlichen errticht, von denen ber erſte an Machi
und Wichtigkeit den zweiten weit uͤberragt. Das er~
kennen die tren t nicht an, indem ſie ſich haupt~
ſaͤchlich auf den zweiten ſtüͤten, und durch ihn den
erſten berauben und verdraͤngen. Temperenz- und
religioſe Geſellſchaften ſind demnach nicht ein und
daſſelbe.
—Chbarleſton, S. C.19. April. In der Racht
vom Donnerſtag auf Freitag wüͤthete hier ein ettitet
Gewitterſturm. Das neueẽ Markihaus in Columbia
das ſeiner Vollendung nahe war, wurde umgeweht.
In Chbeſter wurden 62 Haͤuſer gaͤnzlich jerſtoört.
Vier Farbige wurden durch die lrtenden Hauſer
verleßt. Tauſende von großen Fruchtbaͤumen wurden
entwurzelt. Der Schaden wird auf SO,OOO angege~
ben und betrift meiſtens unbemittelte Familien.
Eine Verſammlung wurde in eret: behufs Unter~
ſtupung der Nothleidenden abgehalten.
Ecs iſt jeyt nachgewieſen, daß die Bundesregie~
rung bei dem Waffenſchacher das nette Suümmchen
von acht Millionen Dollars „gemacht“ hat. Davon
iſt auch nicht ein rother Cent in den Bunbeolen ge~
ſloſſen, vielmehr wurde das Geld für „laufende Aus
aben des Kriego-Departements“ verwendet. Dem
rne Belknap wird nunmehr eine huůbſche Gele~
enheit geboten werden, zu erklaͤren, für was das
had verausgabt wurde, wer es bekam und auf welche
Autoritaͤt hin es fuür das Kriego-Departement verwen~
det wurde.
Wieder etwas RNeues. Wenn dem „N. 9.
Herald“ zu trauen iſt, ſo wird am 9. und 10. Mai in
der Steinwav-Halle in New York eine Convention
tagen, die aus folgenden Fraktionen des Nordens
en et ſein mochte: Die nationale Arbeiter~
ret der internatianale Arbeiter Verein, die Wei-~
errechtler, die Temperrenzler, die Friedenspartei, die
Spiritualiſten, die liberalen Chriſten, die Freidenker,
die Partei der freien Liebe, die Land~Reformatoren,
die Sozialiſten, die Communiſten, die Poſitiviſten,
die Harmonialiſten, und das ſind ſie uoch nicht
alle, aber die Zeitungen erwaͤhnen die andern nur
durch ihr etc. Eine ſchoöne Geſellſchaft! Henry
Ward Beecher bat Anwartſchaft auf das Praͤſidenten~
Amt, und der beruůchtigte Buttler wuͤrde dann vielleicht
alo Vice ·Praͤſident auftreten.
—Terao. Die im lepten Winter auttter
menen Einwanderer ſind, ſo viel man hoört, mit ihrer
Lage ſehr zufrieden und arbeiten mit aller Energie u.
guten Willen. Diejenigen Pflanzer, deren Laͤndereien
durch weiße Arbeiter aus Alabama, Georgia und
Nord ~Carolina cultivirt werden, ſind ganz beſondere
vergnuügt; die Leute entwickeln eine Thaͤtigkeit und
tin ſtia in Farmarbeit, die von den atgtetund
ſten Folgen für die ganze Gegend iſt. Auch die Ne
ger, angefeuert durch das gute Beiſpiel der Weißen,
gehen niit Luſt an die Arbeit. (Anz. d. Suͤdeno.)
Die monatlichea Unkoſten der Erhaltung einer
Landd ampfſprihe nebſt Compagnie wird in Baltimore
ans 591.00 tarxirt.
Bei dem großen Muſikfeſte, welches in Boſton
ſtattfinden wird, werden nachſtehende Inſtrumente
zur Verwendung kommen: 20 erſte Violinen, 200
zweite Violinen, 150 Violas, 100 Violoncellos, 100
Contrabaͤſſe, 100 erſte Floͤtten, 12 erſte Clarinetten,
12 erſte Oboes, 10 zweite Oboes, 20 Fagots, (1.,2.,
3., und 4.), 20 franzoſiſche Hoörner, 24 Trompeten,
12 Alto-~Poſaunen, 12 Tenor-Poſaunen, 6 Baß~Tu~
bas, 6 Paar Paulen, 10 kleine Trommeln, 6 Paar
Cymyerl~, 1 große Trommel, Igroße Triangel, zuſam~
men 1000 Inſtrumente. Jedenfalls viel Geſchrei und
wenig Wolle
Unverdientes Lob. Wie vorſchnell Menſchen
zu urtheilen geneigt ſind, zeigt folgende Bemerkung,
die wir in einer europaͤiſchen Zeitung finden. Viele
ſalſche Anſichten und Irrthuümer baben darin ihr Ent-~
ſtehen, daß man die Ausnahme zur Regel macht, und
das Ungewöhnliche als das Gewöhnliche darſtellt.
Zedem, der engliſche Zeitungen lieſt, muß bekannt ſein
daß gerade das Gegentheil von dem, was der europã
iſche Kritiker uüͤber die Notitznahme von Unglücksfallen
bemerkt, in amerikaniſchen Blaättern vorberrſchend iſt.
„Wie in allen uͤbrigen Dingen ſind die Amerikaner
auch in der Notitznahme von Unglüuͤckofallen praktiſch
und machen lein langes Brimborium fuür den Jan~
hagel. Unter dem Schlagworte „Selbſtmorde“ lieſt
maͤn in einem amerikaniſchen Blatte folgende lakoniſch
kurz gefaßten Nachrichten: Jobn Smith, New PHort,
Revoloer; G. Tinkind, Philadelphia, Fenſter im
vierten Stockwerke; Anna Jonnes, New~ Jerſev, Giſt;
Peter Brown, Waſhington, Strick.“
Man nennt 81 Vereine die ſich an dem großen
Saͤngerfeſte in St. Louis betheiligen werden; dieſel
den erbielten bis jetzt 1332 Einzelſtimmen, woraus
ſich ſchon auf die Groöͤße der Stimmenmittel ſchließen
laͤßt, uͤber welche die Choöre zu gebieten haben werden.
Man glaubt, daß 28 Staaten bei der Cincinnati
Covention, am 1. Mai vertreten ſein werden, und daß ;
dit Verſammlung daſelbſt viel groößer ſein wird als je
zuvor bei aͤhnlichen Gelegenheiten.
Der alteſte Mann in Kentucky, iſt Amos Han~
dren in Madiſon Connty, Wenn er bis 6. JZuli am
Leben bleibt, wird er das bohe Alter von 110 Jahren
erreicht haben. Er erfreut ſich immer einer guten
Geſundheit, ſattelt bei ſchoöuen Wetter noch haͤufig ſein
Pferd, und bringt ſein Korn zur Mühle. Nur ſein
Gedächtniß iſt eiwas geſchwächt, und in der lehten
Zeit kann er kaum etwas ſehen.
Die Convention der Baptiſten in Weſt-Tenneſſee
Nord-Alabama und Nord~Miſſiſſippi offeriren S2OO
000 beizuragen wenn das Baptiſten-College in
Greenville, S. C., in die Gegend von Memphis ver~
legt wird.
Der „National Republican“ in New-Orleanso,
(ein Bruder des „Savannah Journal“, und zweiter
Vetter des „Advertiſer“) ſagt, daß Grant's Partei
die Deutſchen immer geebrt und gebuͤhrend berückſich~
tigt babe „indem“, antwortet darauf die „Deut
ſche Zeitung“ in New-Orleans, „von den —s6ooo !
deutſchen Stimmgebern in der Stadt auch nicht Einer
ein anſtaͤndiges Staato· oder Ver. Staatenamt er~
balten habe.“
-In Naſhville, Tenn., kann man Tenneſſee~!
Schinken, friſch und gut, faſt in jedem Proviſions~
Laden mit 104-114 Cents per Pfund kaufen.
Waſhbington. Von den Penſionogeſuchen aus
der Zeit des Bürgerkrieges her, ſollen ſebr viele, etwa
ein Viertel betrügeriſch ſein.
Sud ·Amerika. Zwiſchen Braſilien und der ;
Argentiniſchen Republitk wird einZerwürfniß befürchtet
General Banko glaubt, daß zwei Drittel im
Repraͤſentantenhauſe die Regierung in ihren For
derungen an die Engliſche Regierung vor dem Schiedo
gericht in Genf unterſtützen würden.
Das Cabinet in Waſbington ſoll der Engliſchen
Regieruug die Anzeige gemacht haben, daß es bereit
iſt, die indireklten Forderungen in der Alabama~Frage ;
fallen zu laſſen. Das war zu erwarten. :
Warum nicht? Die Milwaukier ſtnd bereit
davon zu laufen, wenn im Nordweſten der Winter
immer ſo waͤre wie in dieſem Jahre. Im mittleren
Theile jenes Staates fubren die Leute noch am 18.
April im Schlitten in die Stadt, und in dem ſůd
weſtlichen Wiosconſin hielt die Schlittbabn 172
Tage an. Warum kommen die Leute nicht nach
Georgia? (Wer nicht horen will muß fuühlen.)
PVarie, 24. April. Man glaubt hier,
daß der Kampf, welcher ſich ſoeben zwiſchen der ſpa
nſichen Regierung und den Carliſten in Spanien
entſpinnt, ein ſehr beftiger werden wird. Die Zabl
der Inſurgenten, welche ſich im Felde befinden, betragt
10,000 Mann. Die Gemahlin voen Don Carlo be
ſindet ſich mit im Feld und iſt entſchloſſen, alle Schick
ſale des Feldzugee zu theilen. Die vor einigen
Tagen in Marſeilles erfolgte Verbaftnng des Don
Carlos war das Reſultat eines von den Carliſten
arrangirten Planes, um die Aufmertſamkeit von
ihrem Führer abzulenkten. Biele Anhänger von
Don Carlo ſind in Angouleme internirt worden.
Die franzoſiſche Regierung hat einen Truppencordon
an der Grenze gezogen und wird alle Inſurgenten
ompt verhaften und dinter die Loire ſchiden laſſen.
Was nuht die deutſche Sprache ohne deutſche
Geſinnung ?
Eines unſerer Wechſelblätter freut ſich
über die Aufnahme der dentſchen Sprache
in dem Unterrichte der öffentlichen Sg;ulen.
(Gut!) Und es freut ſich auf der andern
Seite, daß es dem jungen N.N. und der
jungen N. N. gelungen iſt, sich gegen den
Willen der beiderſeitigen Eltern, heimlich
zu verehelichen. Wir fragen, „was nützt
die deutſche Sprache ohne deutſche Geſin
nung?“
Die „Tägliche Evansville Union“,
ſagt in der Nummer von 24. April:
„Der Werth des Kircheneigenthums der
Baptiſten, Methodiſten, Episcopalen, Ka
tholiken. Lutheranern, Presbyterianer u.
ſ.w., beläuft ſich auf die enorme Smme
von 8290,215,145. Katholiken und Me
thodiſten ſind die reichſten Gemeinden, die
einen beſitzen bemnahe 61, die anderen nahe
an 70 Millior n „Wie lange wird es
noch dauern“ ſragt die Union, „ehe ſolche
eoloſſale Summen zu nůtzlicheren Zwecken
verwendet werden?“ Will uns die
Union gefaälligſt ſagen, was dieſe nůtz
licheren Zwecke ſind? Dann werden ihre
Leſer im Stande ſein ihr Auskunft darü
ber zu geben, wie lange es noch bis zum
Eintritt des,„Union · Milleninms“ danern
wird. Deshalb bitten wir unoch einmal
recht ernſtlich um die Namen der nüt
licheren Zwecke. ;
Das Todesurtheil des bekannten,
ans Vergiftung einer Frau angeklagte
Dr. Schoͤppe in Pennſylvanien iſt annu—
lirt, und der zweite Prozeß auf Augnſt
feſtgeſett.
„Jemehr ſich die Deutſchen bei der
Cineinnati· Convention unter ihre Mit·
bürger engliſcher Zunge miſchen, deſto
fühlbarer wird ihr mne ſein. Irgend
eine Abſonderung würde keine guten
Früchte tragen.“ (Louisv. Anz.) Der
Anzeiger hat Recht.
Aus eiuem Artikel in der „Spener ſchen
Zeitung“, 3. April, geht hervor, daß die
öffentliche Preſſe dort drüben ſehr genaue
Rerichte über die Enthüllungen der Unter—-
ſuchung des Amerikaniſchen Waffenſcha
chers erhalten hat; und man bekennt ſich
zu der Meinung, „daß die Enthüllungen
bon den Deutſchen dort drüben, ſowie
von der Reichsregierung, einen energiſchen
Proteſt gegen die offenbare Verletzung der
Neutralitätsgeſetze fordern.“
Der Steuerwerth aller liegenden
und fahrenden Habe in den Ver. Staaten
iſt weder die Ziſffer von 814,718,986,732,
noch iſt es die Ziffer von 830,068,518,507,
die der Cenſus als den wohren Werth
alles Vermögens der Unionangiebt. Für
das rein illuſoriſche Reſultat des Cenſus
bleibt nach einer koloſſalen Verſchwendung
von Geld u. Arbeitskräften, kein anderer
Erklärungsgrund übrig, als daß man
ſelbſt im ſtatiſtiſchen Bureau nur auf eine
große Schauziffer bedacht war, mit der
man die ohnehin wirren Köpfe noch mehr
verwirrt, und ihrem unbegründeten Hoch
muth noch mehr Nahrung giebt. Wenn
aber der Ceuſus in der angeführten
Rubrile kein Zutrauen verdient, wie kann
man ihm in den Angaben Glauben ſchen
ken, die ſich ſpeziell auf ſüdliche Zuſtaände
beziehen?
Drei Millionen Acker Land in Ar
fanſas wurden kürzlich durch den Staats-
Auditor in Little Rock öffentlich zum Auf—
gebot gebracht, weil die Steuern nicht da
ran bezahlt wurden. Das iſt ungefähr
ſen Siebentel des ganzen Staates.
Nur wenig konnte verkauſt werden, da ſich
teine Käufer fanden, die Luſt hatten zu
bieten. Jetht beanſpruchen die Neger das
ſunverkaufte Land, da nach einem dortigen
Geſebe das unvertaufte Land in ſolchen
Faällen an Alle vergeben werden ſoll,
welche eine „Homeſtead“ zu haben wün—
ſchen. Das iſt fuürwahr ein recht troſt—
loſes Bild, aber die Zeit iſt nicht fern, wo
les in Tenneſſee ͤhnlich gehen wird. Die
den ſind durchſchnittlich nicht mehr
im Stande auch nur die Hälfte der jeti
gen Taren zu erſchwingen und ſehen gleich·
giltig zu, wie ihr Land dem Staate ver
fallt. Wir gehen offenbar noch ſehr trau—
ſrigen Zeiten entgegen. Confiscationen
tritt in Wirklichteit ein, wenn auch in!
veränderter Geſtalt.
Billette für die Reiſe um die Welt
zum Preiſe von 81145 Gold werden ge—
genwaärtig ausgegeben. Die Fahrt ſoll
dllTagedauern Folgendes iſt dieeiſeroute
Von New Jork nach San Franeisco,
von San Franeiseo nach Hokohama, von
dort nach Hong·Kong, von hier nach Cal—
eutta, von Calentta nach Bombay, 4
Bombay nach Suez, von Suez über Ale~
xandria und Brindiſi nach London und
bon London nach New York zurück.
-In St. Louis iſt in vor. Woche einel
der beleibteſten Frauen im Lande, wenn
nicht der Welt geſtorben. Sie hieß Amelia
Brooks, war 51 Jahre alt und wog ea. 900
Pfund Ihr Gewicht war ſo groß, daß
ſie ſeit über zwei Jahren außer Stande war
ihre Wohnung zu verlaſſen, ſeit mehreren
Monaten lag ſie im Bette, war aber bis
wenige Stunden vor ihrem Tode bei voll-·
kommenerGeſundheit, wenn man die Fett
ſucht an der ſie offenbar litt, nicht zu den
Krankheiten rechnet ;
—Holden, M 0,24. April. Eine
etwa 25 Mann ſtarke Bande von Strol
chen hielt heute Nachmittag einen oſtwärts—
fahrenden Train auf der ,Miſſouri-, Kan
ſas· und Texas · Eiſenbahn“ an und er·
mordete I. R. Cline, I. C. Stevenſon
und S. G. Dutron
Stevenſon war Mitglied und Präſident
des Counth Gerichts, als die nenliche Auf
regung wegen der entwendeten Obligatio
nen entſtand. Cline fungirte damals als
Anwalt und Dutron wurde lediglich des
halb ermordert, weil er gerade zufällig in
der Geſellſchaft der beiden Anderen war.
Die Bande drohte Jeden zu ermorden
der in Zukunft es wagt, irgend einen von
ihnen vor Gericht oder ſonſtwo zu indenti—
ficiren; ſie habe eben erſt ihr Mordwerk
begonnen
Ein„„internationales“ Progumm
In Cineinnati beſteht ſeit K en ein
Zweig der berůchtigten „Internathnalen“.
Der dortige uſenant hatlſich ein
Exemplar der Statuten deſſelben ſerſchafft
und druckt daraus das Progrqnm der
ſaubern Geſellſchaft ab. Daſſebe lautet
woͤrtlich wie folgt:
„Unſer Ziel iſt die politiſche, ſciale und
ökonomiſche Unabhängigkeit allr Tyran
niſirten, aller Ausgebenteten, aler Lohn-
Empfänger und aller derer, lenen die
Wiſſenſchaften vorenthalten werſen. Um
ur polit iſchen Emaneipetion zu ge
rr ſtreben wir dahin:
1) Jedes Joch der Obrigleit welchen
Namen ſie auch habe, zu zerbiechen.
2.) Die Rechte des Indiridiums, die
natürlichen, nnverſchreibbarer, unverän
ßerlichen Rechte zu proklamirn.
3.) Den Staat in einem frelen Bund
zu verwandeln.
Um die ſociale Vnabhäugigkeit zu
gewinnen, beabſichtigen wir:
1) Die Nationaltitäten abzuſchaffen.
2.) Eintheilungen nach Klaſſen zu
beſeitigen.
3.) Alle Knechtsdienſte fortzuräumen.
4.) Alle Privilegien aufziheben.
5.) Jeder Perſon zu vrbieten, im
Lohne einer anderen zu ſtehei.
6.) Alle Gewerbe für fre zu erklären.
7.) Den Produktenausta iſch.
8.) Die anilie. 9.) din Wohnſitz
für frei zu 2 ären.
Um die ökonom iſchen Emaneipa—
tionen herzuſtellen, wollen wir:
1.) Das Capital der Arbat und der
Intelligenz zur Verfügung geben.
2) Veranlaſſen, daß ein Jeder den
integralen Preis für ſeine Arbeitsleiſtung
empfange.
3.) Die Capitalzinſen abzuſchaffen.
4.) Beerbungen verbieten.
5.) Den Grund und Boden, ſowie
die großen Arbeitsinſtrumente für Ge
meingut erklären.
6.) Poſt, Telegraphen und Eiſen
bahndienſt unentgeltlich gewähren.
Um endlich die religioͤſe Unab
hängigkeit zu erreichen, gedenken wir:
1.) Den Gedanken, 2.) das Wort, 3.)die
Preſſe, Gerichtsberhandlungen und alle
Mittel, welche die Ideen begünſtigen kön
nen, frei zu machen. 4.) Das religiöſe
Gewiſſen frei und unverletzt za erklären
5.) Alte Culten abzuſchaffen.“
Dies iſt der Hanptinhalt des Pro
gramms der „Internationale“, welches
ſich in den bekannten Berliner 45er Aus
ſpruch: „Es muß Allen vcrunjenirt wer—
den!“ zuſammenfaſſen ließt. Was dann
kommen ſoll, das vergißt die Internatio~
nale uns mitzutheilen. Itdenfalls ſehen
unſere Leſer, daß die Regierenden und die
Beſitzenden ſehr gute Gruͤnde haben, für!
ihre Zukunft beſorgt zu ſein, falls die
Internationale einmal ſo mathtig werden
ſollte, ihr Programm wirklich auszuführen.
Einſtweilen denken wir jedoch, köͤnnen die
Regierenden und die Beſitßzenden, mit
einem Worte: „Die Tyraunen“, noch
ruhig ſchlafen, denn mit blozem Schreien
ſtürzt man nicht die Welt zuſammen, und
zum Handeln iſt die Internationale denn
doch noch zu ſchwach.
Schurz, Sumner, Trumbull.
Ein intereſſant ſchreibender Waſhingto
ſuer Correſpondent des N. 9. „Herald“
ſentwirſt von den obigen drei berühmten
Oppoſitionsſenatoren folgende piquante
Schilderung:
„Schurz iſt einer von den Leuten, die
man nur vom intellektuellen Standpunkte
aus betrachten kann und muß. Einerſeits
lein gůtiger, nachſichtiger Vater und Gatte
iſt er andererſeits großentheils ein ſelbſt.
ſüchtiger Mann, der von ſemen Talenten
lebt; und ob er gleich ſein Leben lang mit
Demokratie und Republikanismus identi
ſficirt war, iſt er von Herzen und Geſinnung
doch Ariſtokrat. Alles in Allem iſt er
von dem beſten modern · deutſchen Typus,
ein tiefer Denker und Forſcher. Seit Al
bert Gallatin haben wir keinen im Aus
lande geborenen Mann in Amerika ge
habt, der ſich ſo ausgezeichnet hätte, wie
Schurz. Er wußte von vorne herein die
Gelehrſamkeit und das ſolide Wiſſen
Charles Sumner's zu ſchaͤtzen und ſich
deſſen Freundſchaft zu erwerben, und
dieſe beiden Männer haben gegenſeitig
einen großen Einfluß auf emander ausge
übt. Schurz iſt erſt 42 Jahre alt, alſo
einer der jüngſten Senatoren; er iſt ſchr
groß, breitſchulterig, dabei aber ſchlank
ſund wohlgebaut. Er lebt als Gentleman
ſtrinkt guten Wein bei Tiſch und bewegt
ſich in der allerbeſten Geſellſchaft Seine
Gattin iſt die Tochter eines Hamburger
Banquiers und lernte ihn kennen, als 2
2 armer Verbannter in London lebte
und ſich durch Correſpondenzen an deutſche
Zeitungen ernährte. Beide geben ihren
Kindern eine gute deutſche Erziehung.
Schurz beſitzt einen Charakter von großer
Kühnheit, hohe Begabung und reiches
Wiſſen. Er hat auch Humor; abes es iſt
der grimmige Humor des Sarkasmus und
der Satyre. Sein Geſicht hat mit ſeiner
langen Naſe und ſeinem hervorſtehenden
Unterkiefſer beim erſten Anblick etwas
Mevphiſtopheliſches, das ſich jedoch ſehr
ſbald verliert, wenn man ihn ſprechen hoört,
und ſieht. Im Senat verſteht es Niemand
ſo wie er, den Gegner durch einen direkten
pointirten Angriff zu werfen und zu rech
ter Zeit in Feuer zu gerathen, ohne dabei
die Grenzen des Schicklichen zu überſchrei
ten; ſeine ſeltene Gelehrſamkeit, die in un
ſerer Geſchichte gerade ſo vollkommen zu
Hauſe iſt, wie in der Deutſchland's
Frantteichs, kummt ihm dabei nicht we
nig zu Staaten. Es getraut ſich daher
nicht leicht Jemand, ihm in der Debatte
zu begegnen
„Sumner, trotz ſeiner 61 Jahre
jetzt rüſtiger als je, iſt eine wahre Hünen—
geſtalt, 6 Fuß 3 Zoll groß, ůber 200 Pfd.
ſchwer, mit einem mächtigen, 40 Zoll
ſim Umfang meſſenden Bruſtkaſten. Er
liſt durch und durch Buch-Gelehrter und
deshalb in nanchen Fragen ein unprak
tiſcher Theoretiker, nebenher jedoch ein jo
vialer, liebenswürdiger alter Herr. Den
——————————————— ———
Freuden der Tafel iſt er durchans nicht
abgeneigt und liebtes, in guter Gerlioi
ein gutes Mahl mit guiem Wein hinab—
zuſpůlen, wenn er auch nie des „Guten“
zu viel thut. Für Diejenigen, welche er
mit ſeinem Vertranen beehrt, iſt er der
anfrichtigſte und aufopferndſte Freund.
Er läßt ſich nicht, wie Schurz, rein von
ſeinem Verſtande, ſondern nicht ſelten von
den Eingebungen ſeines Herzens leiten
und folgt gern dem erſten Impulſe.
Dies erklärt auch, weshalb Snmner, der
dem Freunde gegenüber zu jedem Opfer
bereit iſt, dem Feinde gegenüber keine
Großmuth kennt.
„Wenn man Senator Trumbull
begegnet, iſt man geneigt, ihn für einen
Gottesgelehrten zn halten, weil er ſich un
abänderlich in Schwarz kleidet und eine
goldene Brille trägt. Sein Haar iſt dun~
kel und zeigt troß ſeiner 59 Jahre noch
keine Spur von Grau. Trumbull iſt durch
und danrch Juriſt und verſichert und be—
hauptet ſeine in irgend einer Frage einge—
nommene Stellung mit der ganzen Rück
ſichtsloſigkeit eines Advokaten, der einen
Prozeß führt.“ ;
——
200 Perſoneu durch glůhendes Lava verbrannt.
Rom, 26. April. ln der Depu—
tirtenkammer las heute Abend der Pre—
mierminiſter Lanſea eine vom heutigen
Nachmittage aus Neapel dadirte Depeſche
mit der Meldung vor, daß die Eruption
des Veſuvs zunimmt und ernſter wird.
200 Perſonen ſind durch die Lava ver-~
brannt worden. Die Flammen brachen
unter den Füßen der Einwohner aus der
Erde hervor. Torre del Greeo ſchwebt
in Gefahr, und die Menſchen fliehen.
Die Behörden treffen Maßnahmen, um
ſie unterzubringen. (Die Depeſche meldet
Nichts uůber die Verunglüůckten, die den
Veſuv beſuchten.)
—Ne apel, 23. April. Die Erup—
tion des Veſuvs, welche ſeit dem erſten
Wiederausbruche täglich größere Dimen—
ſionen annahm, hat ſetht einen ſchreckener
regenden Grad der Furchtbarkeit erreicht.
Nene Krater haben ſich gebildet und die
Lava fließt von allen Seiten den Berg
herunter. Touriſten ſtrömen aus allen
Gegenden Europa's herbei, um das
Schauſpiel mit anzuſehen.
Paris, 25. April. Die ſpani
ſchen Poſten ſind hente eingetroffen.
„L'Univerſe“ und „Liberte“ zeigen an,!
daß Don Carlos die Grenze überſchritten
hat und ſich jetzt an der Spitze von 10,000
Mann in Spanien befindet. Dieſelben
Journale berichten, daß ein vollſtändiges
Einvernehmen zwiſchen den Carliſten und
Republikanern herrſcht. Die Erſteren
ſollen die Truppen ins offene Feld locken,
worauf ſich dann die Letzteren allenthal—
ben in den Städten erheben wollen. Bis
jetzt haben ſich nur zwei von den Generä—
len Iſabella's dem Auſſtande angeſchloſ
ſſen. Die franzöſiſchen Legitimiſten halten
ſich von dieſer Carliſtenbewegung fern.
Auf pre uß iſchen Hochſchulen
ſſtudiren im Ganzen .115,630 Schůler:
53,538 Proteſtanten, 21,711 Katholiken
und 10,081 luden
London, 17. April. Die Ar
beiten des Schiedsgerichtes ruhen, bis
man Antwort von Waſhington mit Be—
zug auf den engliſchen Proteſt erhalten
hat. Die Art und Weiſe dieſes Proteſtes
läßt für den Erfolg der ferneren Unter—
handlungen wenig Günſtiges hoffen.
—Waſhingtonu,24. April. Ein
hier von einem bedeutenden Londoner
Bankhauſe eingetroffenes Telegramm ſagt:
Die engliſche Regierung iſt feſt entſchloſ
ſen, ſeine Vertreter im Juni nicht nach
Genf zu ſenden, es ſei denn, daß Amerika
ſeine indirekten Kriegsentſchädigungsfor
derungen zurücknimmt.
—Cairo,2s April An Montag
Abend begab ſich eine Anzahl maskirter
Männer nach dem Hanſe des Iſaak Ban
ſeil in der Nähe von Herrings Prairie,
Williamſon County, Ill; ſie ergriffen
Baneil, führten ihn nach dem Gehölz
ſund knüpften ihn auf. Dieſelben Leute
üůberſchickten Hrn. Vaneil vor einigen Wo
ſchen einen Drohbrief, in welchem ihm der
ſTod angedroht wurde, wenn er nicht thun
werde, wie ſie wünſchten. Vancil war 75
Jahre alt und ſehr wohlhabend. Das
Verbææchen verurſacht bedeutende Aufre
gung im Staate.
Ein gewiſſer Somers, ans Schott—
ſland, der den Süden bereiſt hat, ſagt,
daß man in England für einen engliſchen
Schilling, ſeiner Meinung nach, ebenſo—
ſviel kaufen kann, als für einen Dollar
ueritauiſches Papiergeld, obgleich der
/Gold Dollar beinahe 20 Schilling werth
ſiſt. Wenn der Tariff nicht ſo hoch
wäre, meint er, ſo würde die Waaren—
Einfuhr in Savannah viel größer ſein,
ſjetzt beträgt ſie nur $1,115,521, während
7 Ausfuhr 830,221,576 erreicht.
Auch, bemerkt er, beeinträchtigen die
Eiſenbahnen die Küſtenſchiſfahrt insbe
ſondere, und den amerikaniſchen Seehan—
del im Allgemeinen.
j
Spanien.
Als Ferdinand VII. die von dem erſten
bourboniſchen Anr~ Spanien ein—
geführte Thronfolgeokdnung, welche Wei
der von der Succeſſion ausſchloß (das
og. ſaliſche Geſetz), umſtieß, that er dies
unter Verletzung der Rechte ſeines Bru—
ders, des Infanten Don Carlos, der da—
gegen proteſtirte. Ferdinand ſtarb im
L ; ne
Jahre 1533 und da er nur zwei minder—
jährige Töchter, aber keine Söhne hinter
ließ, nahm Don Carlos den Königstitel
an und nannte ſich Carlos V, während
in Madrid die älteſte Tochter des verſtor—
benen Königs, Iſabella, als Königin unter
Vormundſchaft ihrer Mutter proclamirt
wurde. Letztere galt eine Zeit lang als
|Vertreterin conſtitutioneller Principien
und einer kirchlich· freieren Richtung, wäh
rend Don Carlos durch die abſolutiſtiſch
ſklericale Partei unterſtützt wurde. Ein
langer blutiger Bürgerkrieg wurde ge
fͤhrt. der ůber Spanien unſaͤgliches Un—
——— - ——MR—
glück brachte und mit dem vollttindigen
Siege der Anhänger der Königin Iſabella
11. endete.
Im Jahre 1845 verzichtete Don Car~
los auf die Krone, die er thatſachlich be
ſeſſen hatte, zu Gunſten ſeines alteſten
Sohnes, welcher darauf von ſeiner Partei ſ
Don Carlos VI. genaunt wurde, in der ſ
Verbannung aber den Namen eines Grf.
odon Montemolin führte. Dieſer junere
Don Carlos machie ebenfalls verſchie—
dene Verſuche, die Krone von Spamen,
auf welche er Anſpruch erhob zu erlangen.
Bei dem letzten Verſuche, im Jahre·lß6o,
dard er mit ſeinem jüngſten Bruder Don
Ferdinando gefangen genommen. Beide
Brüder wurden nur unter der Bedingung
us der Haft entlaſſen, daß ſie allen An—
ſprüchen auf den Thron entſagten. Kaum
aber hatte Don Carlos die Freiheit wie
der erlangt, als er, ein echter Bourbon,
den erzwungenen Verzicht widerrief.
Kurze Zeit darauf ſtarb er, und ſeine
egitimen“ Rechte gingen auf ſeinen Bru
der Don Juan über. Dieſem behagte
das Konigſpielen nicht und er wollte ſich
daher mit ſeiner Couſine, der Königin
Iſabella, verſoͤhnen; die Legitimiſten ſet
den ihm jedoch ſo lange zu, bis er durch
eine Entſagungsakte dieſe Rechte auf ſeinen
äͤlteſten Sohn der wie ſein Großvater
und ſein Oheim Don Carlos hieß, über—
trug. Dieſer Prinz hatte bis zu ſeiner
imaginͤren Thronbeſteigung den Titel
eines Herzogs von Madrid geführt, ohne
Madrid je geſehen zu haben.
Der earliſtiſche Prätendent von
ſeinen Anhängern Carlos VII. genannt
iſt ein junger Mann von 23 Jahren.
Wie der Schillerſche Don Carlo hat er
fůr die Unſterblichkeit noch nichts gethan,
iſt jedoch zu ſolchen Thaten im Style eines
Philip und Ferdinand VII. nicht ab—
geneigt. Den neneſten Kabeldepeſchen zu—~
folge fängt jett dieſer Knabe Karl an,
dem König Aen fürchterlich zu wer—
den. Die ſpaniſchen Provinzen werden
von Carliſtenbanden heimgeſucht, die für
Thron und Altar ſtreiten und nebenbei
jenen praktiſchen Communismus, den
man gewoͤhnlich Ränberhandwerk nennt,
betreiben. Wie es ſcheint befindet ſich
Don Carlos ſelbſt auf ſpaniſchen Boden.
Er hat ein Manifeſt an ſeine Anhänger in
den Cortes erlaſſen, in welchem er ſie auf
fordert, ihre Sitze in den beiden Hänſern
nicht einzunehmen. Daß die Karliſten
erhebliche und dauernde Erfolge haben
könnten, iſt ganz unwahrſcheinlich. Aber
ſie ſind im Stande, dem von Revolutionen
und Bürgerkriegen heimgeſuchten Spa—
nien Frieden und Ordnung noch länger
zu rauben und die Befeſtigung der neuen
conſtitutionellen Monarchie aufzuhalten.
e
Deutſchland im Orient.
Die Ereigniſſe der letzten Jahre haben
die Aufmerkſamkeit der orientaliſchen
Völker auf Deutſchland, die nene Macht
die ſo außerordentliches leiſtete, geleitet.
Die Namen Wilhelm, Bismarck, Moltke,
werden mit großer Bewunderung ausge~
ſprochen. Eine perſiſche Geſandtſchaft iſt
auf dem Wege nach Berlin. Der Schah
will preußiſche Offiziere haben, um ſeine
Truppen einzuexerzirrn. Zwölf preuß.
Offiziere ſollen das Heer in Japan nach
deutſchem Muſter inſtruiren. ln Jeddo
hat man zwei dentſche, ein eugliſches und
ein franzoſiſches Collegium errichtet. Aus
der deutſchen Schule ſind bereits zwölf
Zöglinge nach verſchiedenen europäiſchen
Univerſitäten abgegangen und ſollen dort
ſſehr gut die Maturitätsprüfungen beſtan
den haben. Vor Kurzem ſind zwei Aerzte
aus Berlin angekommen, die von der
Japaneſiſchen Regierung beanftragt ſind,
ein mediziniſches Collegium zu errichten.
Alles dieſes muß aunf den e
des dentſchen Handels einen günſtigen
Einfluß ausüůben. ; ;
Amerikaniſche Weltwunder.
Denn größten Waſſerfall in der Welt
bilden die Niagara-Fälle, woſelbſt die Ge
wäſſer der oberen Seen einen Fluß von
einer viertel Meilen Breite bilden und
dann plötzlich eingeengt, ſich ůber die Fel·
ſen in zwei Waſſerſaͤulen in eine Tiefe
von einhundert und ſiebenzig Fuß ſtürzen.
Die größte Hoöͤhle in der Welt iſt die
Mammuth Höhle in Kentucky, wo man
auf unterirrdiſchem Gewäſſer eine ganze
Entdeckungsreiſe machen und Fiſche fan
gen kann, die keine Augen haben.
Der längſte Strom in der Welt iſt
der Miſſiſſippi; denn er iſt 4, 100 Meilen
Das größte Thal in der Welt iſt auch
das Miſſiſſippithal. Es enthält 500, 000
ſQuadratmeilen und iſt eine der fruchtbar—
ſten und einträglichſten Gegenden.
Der größte See in Amerika iſt der Su—
periorſee (Lake Superior), der in der
That ein Binnenland·See iſt, aber eine
Länge von 130 Meilen hat und 1000
Fuß tief iſt. ;
Die längſte Eiſenbahn in der Welt iſt
die Pacific Eiſenbahn, die über 3000 Mei
len lang iſt.
Die größte Brücke in der Welt iſt die
natürliche Brücke über den CedarOCreek
in Birginien. Sie wölbt ſich ůber einem
Abgrund, der achtzig Fuß Breite hat und
2 Fuß tief iſt, in welcher Tiefe ein
Flüßchen ſich durchwindet.
u großte Maſſe ſoliden Eiſens iſt der
große Ciſenberg in Miſſourie. Er iſt 356
Fuß hoch und hat zwei Meilen im Um—
ſiange.
Die groößten Kohlenlager hat Pennſyl
vanien, deſſen Kohlengruben jährlich Mil~
lionen Tonuen in den Markt liefern, und
unerſchöpflich ſcheinen.
T.J. DUNBAR & CO.
Importeure und Händler in
Brandies, Whiskies, Gins, Wein,
Cigarren etc.
Alle Waaren werden zu New-York Wboleſale Preiſen
verkauft.
Eigenthümer des berühmten
Indian Bitters.
Notiz an Steuerzahler.
Bureau des Stadt-Schatmeiſters, !
Savannah, 22. April, 1872. 1
Der Steuerzahlern wird der folgende Paragraph
des Steuergeſetzes zur Beachtung vorgelegt:
Ein Prozent von jeder Commiſſion und jedem Ge~
winn, welche der Kaufmann, Faktor, Auktionator,
Matler, Commiſſions- oder Speditions- Kaufmann,
in Folge irgend eines Unternehmens tezieht; Ein Pro~
ent von dem Werthe der Mobilien, Juwelen, und des
Silbergeſchirrs, wenn er mehr als dreihundert Dollars
betrãgt, dazu gehören auch Pianos, und andere muſi~
kaliſche Inſtrumente und Billard~Tiſche in Privat~
Häãuſern; Ein viertel Prozent des Werthes der Bonds
Hypotheken (verpfaͤndeter Grundſtücke), Schuldver~
ſchreibungen, Wechſel und andere Schuldſcheine, wenn
der Beſitzer oder Agent in der Stadt Savannah lebt,
und dreiviertel Prozent von dem Werthe aller Güter,
Waaren, und Handelsſachen, die man als Vorrath im
Handel am 1. März 1872 hatte, und die von dieſem
Datum an, jährlich berechnet werden.
Und es wird ferner hiemit angezeigt und verordnet,
daß in Bezug auf irgend eine Perſon oder Perſonen,
deren Pſflicht es iſt, (die Fälle ausgenommen, welche
dieſe Verordnung als Ausnahmfälle aufſtellt) und wo
immer eine Verabſäumung eintreten mag, kann der
Befehl einer Auspfändung (Execution) erlaſſen wer~
den, für den doppelten Betrag der Abgaben gemäß dem
unmittelbar vorhergehenden Bericht, oder die Perſon
welche ſich der Verſaͤumung ſchuldig macht, ſoll gehalten
ſein, eine Strafe von nicht mehr als hundert Dollars zu
bezahlen, nach vorhergehender Ueberführung vor dem
Polizeigericht, für jeden Tag der Verſäͤumung.
John R. Johnſon,
Schatzmeiſter der Stadt.
L ~
Gewürze.
werden ſoeben ausgeſchifft und ſind zu haben bei
C. L. Gilbert & Co.
—— —íúúj
,
Meve's
lee - Cream - Garten,
an der N. -O. Ecke von Bull u. Taylorſtr.
iſt nun für die Saiſon eröffnet.
lee Cream jeder Art und Soda-· Waſſer
ſind fortwährend zu haben. Muſik wäh—-
rend der Abendſtunden.
3166 T. Mevbes.
Ausverkauf!
Im Ausverkauf zum Koſtenpreis offerire ich hiemit
mein vollſtäͤndiges Lager, beſtehend aus den beſten
Sorten ; : ~
intertirter Rheinweine,
hampagner u. Abſynth,
jewie ;
importirter und einheimiſcher Liqueure.
o 1 F. 3. Ruckert,
Jefferſonſtr. zwiſchen Congreß u. Broughtonſtr.
Bekanutmachung.
Mitbürger! Ich werde als Candidat für die
„Ordinary Office von Chatham County“
bei der im nächſten November ſtattfin nden Wahl
auftretten, und werde ſeiner Zeit um Eure freundliche
Unterſtützung anſprechen. ;
Jlno O. Ferrill.
46. b.v.
Sparbank-Department.
Savannah Banle & Trust Co.
105 Vayſtraße, Savannah, Ga.
——
Charles Green, Präſident
Milo Hatch, Vize-Präſident.
Edmund Ketchum, Kaſſirer.
Die Direktoren wünſchen die Aufmerkſamkeit des
Publikums (namentlich die Arbeiterklaſſe, für deren
beſonderen Vortheil dieſes Deparment organiſirt
wurde) auf die neuen Beigeſetze zu lenken, welche für
den Nutzen der Depoſitoren abgeaäͤndert wurden.
1. Einlagen von dl und mehr werden in Empfang
genommen; die Bankbücher, welche ausgegeben werden,
enthalten die näheren Beſtimmungen.
2. Dir jährlicheu Zinſen werden zu 6 pCt berechnet
und ſind zahlbar jeden erſten Mittwoch in den Mona—
ten Januar, April, Juli und Oktober eines jeden
Jahres.
3. Keine Intereſſen werden bezahlt für Summen
welche vor den obigen Terminen erhoben derden, für
die Zeit, die ſeit der vorhergegangenen Vertheilung
der Dividenden verſtrichen iſt. ;
1. Die Intereſſen, zu welchen Depoſitoren berechtigt
ſſind, konnen entweder erhoben oder zu ihren Anlagen
geſchlagen werden.
. Niemand kann eine Summe, ſei es Kapital oder
Intereſſen, erheben, ohne Borzeigung des Bankbuches,
ausgenommen er hätte es verloren und brächte hin~
reichenden Beweis für den Verluſt deſſelben, und gebe
eine geſetzliche Quittung zur Abweiſung aller ferneren
Forderungen.
6. Einlagen werden in Empfang genommen von
9—sß täglich; Zurückerſtattungen werden gemacht von
9—2 Uhr taͤglich.
A. L. Hartridge, )
Jas. H. Johnſton, ~ Direktoren d. Geſchaäftsführung.
W. W. Gordon, j
44-56 I. S. Hutton, Geſchäftsführer.
Ich habe eine neue Quantitãt von dem vorzuglichen
Scuppernong Wein
erhalten, und offerire denſelben zu dem ſehr billigen
; Preiſe von 83.50 per Gallone.
Champagner, Cream de Boury und Heidsiek, im~
portirte Sherry- und Port~Weine, 1. u. 2. Qualität.
Beſte, alte ſranzoſiſche Brandies, alle für medizini~
ſche Zwecke anwendbar, und zu mäßigen Preiſen, fo~
wohl in einzelnen Kiſten oder in Packages.
Korn-, Weizen-, Velvet-Whiokies, allerlei Arten
ſvon Pickles und Saugen, in Kiſten und Krügen, Ci~
garren, Tabak ~c. ~
E J. V. BARBEE,
N Bayſtr. 2 Thüren öſtl. v. d. Office d. Advertiſers.
MVING HOUSE,
han der N.~ W. Ecke von Jefferſon u. St. Julianſtr.
Ael, Wein, Liqueunre und Cigarren
von der beſten Qualität,
A S d
~— e W
2 AA F
;
M
S
; ——
1 werden mit der größten Bereitwilligkeit frinen dent—
ſhen Freunden gereicht, von dem „garſtigen
Schotten,“ der deutſch ſpricht, wenn er benebelt iſt.
Auch ſind bei ihm zu haben
Göbel's berůhmte Rhein-Weine. 1
Deutſche Aſſecuranz
Agentur,
Ecke Bull ~ u. Bayſtraße, Savannab, Ga.
Germania Lebensverſicherungs Geſell
ſchaft in New-York,
Baar-Vermögen $5, 000,000.
Girard Feuerverſicherungs Geſellſchaft
„in Philadelphia,
Baar-Vermögen 5600,000.
Auftrge werden erbeten von
; 1 C. Heinſius.
—— ——
Verlangt.
Ein wohlerzogener deutſcher Junge, um ei ã
diges Geſchaft 2 erlernen. he unt ein anſͤn
E Adreſſe : D, W., Poſtoffice- Box 066.