Newspaper Page Text
Sarannah Abend Zei
Abend Zeilung.
DBrof. C. I. Banſemer. Redakteur.
2. Jahrgang. No. 5.
Kette und Einſchlag.
Eine Erzͤhlung aus der Zeit der Baumwollennoth
in Mancheſter
von j
I. F. Smith.
(Fortſetuna.) ~
Der Sterbende ſchilderte nun in 2
lichſt kurzen Worten die Ereigniſſe jener
Nacht.
Haben Sie das Geſicht des Morders
geſehen?“ fragte der Friedensrichter.
„Ja, ganz deutlich.“
„Und es erkannt?“
„Es iſt mir, als ſei ich ihm ſchon begeg
net; doch weiß ich nicht wann oder wo
„Es waren alſo nicht die Züge eines
Bekannten, eines Verwandten oder Freun—
des?
„Nein, der Mann war mir fremd.“
Dieſe Verſicherung geſchah in vollkommen
gutem Glauben, ſofern die rlltemmen
dung und die Entfernung des Backenbarts
aus Lin einen ganz anderen Mann ge—
macht hatten.
„Koönnen Sie mir den Inhalt des
Paketes namhaft machen?“ fragte der
Richter, nachdem er die Antworten des
Sterbeuden aufgezeichnet hatte~
Mrs Bentley zitterte heftig; grer
Michael Haman berithigte ſie durch einen
Händedruck. „Mein Freund Aſhton hat
die Liſte,“ ſagte er. „Es beſtand
Geld und Werthpapieren.“
„War nicht auch ein Teſtament da—
bei?“
„Ja das Teſtament meines verſtorbenen
Bruders Gilbert Haman.“
„Glauben Sie, daß dieſes Teſtament
mit der Begehung des Verbrechens in
Verbindung ſteht?“
Dieſer Frage folgte eine Todtenſtille.
„Haben Sie mich nicht verſtanden?“
„Wohl; aber ich muß nachdenken, eh
ich auntworten kann.“ Nach einer Panſe
fuhr Haman fort: „Ich glaube, der ein—
zige Zweck des Mörders war Gewinn.
Das Teſtament konnte ihm von keinem
Nutzen ſein.“ In Anbetracht des Haſſes,
welchen der Sprechen gegen; John Bent
ley hegte, und den zu befriedigen ſich hier
eine ſo gute Gelegenheit darbot, lag in
dieſer Antwort wirklich ein edler Zug.
„Haben Sie keinen Argwohn?“
„Argwohn? Mehr als einen,“ ver—
ſette Michael ſcharf, denn er begann des
Verhors ſatt zu werden. „Aber was ſoll
dies? Ein Verdacht iſt kein Beweis,
und wenn er ſich nicht begründen läßt, ſo
wird er zur Ungerechtigkeit. Ich will
daher lieber ſchweigen.“
„Sie haben eine Dienerin?“
„Die Plage meines halben Lebens,“
brummte Haman ungeduldig.
„Glauben Sie nicht, daß ſie mit dem
Verbrechen in Berbindung ſtehen könnte?“
„Wer Barbara?“
„Wenn dies ihr Name iſt.“
Nein. Sie lügt zwar und maust
gerne, aber Schlimmeres kann ich ihr
nicht zutranen. Auch war die Thüre
meines Schlafgemachs von innen ver—
ſchloſſen und verriegelt.“
„Nur noch eine Frage, und ich will
Sie nicht weiter behelligen. Sind zwei
Schlüſſel zu dem eiſernen Schrank vor—
handen?“
Mein
„Der unter Ihrem Kiſſen gefundene iſt
alſo der einzige?“
3a
Der Beamte war von dem Reſultat
ſeines Verhörs wenig befr iedigt und arg—
wohnte, daß manches zur Sache gehörige
ungeſagt geblieben, hielt es aber nicht für
räthlich, weiter in den Sterbenden zu
driͤgen, ſondern verabſchiedete ſich nach—
dem er ſeine Aufzeichnungen durch Mr.
Haman hatte unterſchreiben laſſen.
Sobald der Friedensrichter fort war,
küßte Mrs Bentley wiederholt die Hand ih
res Verwandten. Friedrich ließ kein Wort
verlauten; es war ihm, als ſei keine
Sprache auszudrücken im Stand, welcher
ſchweren Laſt ſich ſeine Seele enthoben
fühlte.
„Warum ſo? Du haſt mir für nichts
zu danken, Marie,“ ſagte ihr Onkel.
„Sie haben uns vor Schande bewahrt,“
flüſterte die Nichte.
Ich will nicht dergleichen thun, als
mißverſtehe ich Dich, aber Du haſt un—
recht. Der, dem Deine Gedanken zuge
wendet ſind, iſt viel zu tlu und zu be—
rechneud, um durch ein Verbrechen ſich
der Ahntung des Geſetz es bloßzuſtellen.
Ich glaube; wenn er zugegen geweſen
waͤre wůrde er mich ſogar vertheidigt ha
ben Schlag Dir dieſen Argwohn aus dem
Sinn.“
Gott lohne Ihnen dieſe Worte!“ rief
das unglückliche Weib. 1
„Häͤtte ich anders gedacht, ſo würde ich
ganz anders gehandelt haben.“
Friedrich beharrte in ſeinem Schweigen.
Er begriff die Großmuth des Sterbenden“
der dem Herzen ſeiner Mutter Erleichte—
rung ſchaffen wollte, und dankte es ihm
aus tiefſter Seele. Freilich hatte er keine
Ahnung von der mächtigen Veränderung
welche in dem Mammonsdiener durch die
Hoffnung, ſein Kind in einer beſſeren Welt
wiederzufinden, bewirkt worden war.
Der Blick der Nichte ging vielleicht tiefer.
„Schickt mir Aſhton her,“ ſagte Mi—
ſchael in mattem Tone. „Er iſt ein Eh~·
ſrenmann, dem ich trauen kann. Verlaßt
mich eine Weile und kommnt dann wieder
ur mich in meinem letzten Kampfe zu
unterſtützen. Er iſt nicht mehr ferne.“
Seine Verwandten gehorchten, und
Michael Haman blieb allein mit dem
wackeren Fabrikanten, der ſich während
der letzten Ereigniſſe ihm als treuer und
ineigennůhiger Freund erwieſen hatte.
Vierundfünfzigſtes Kapitel
„Wie ſteht s?“ rief Lady Auguſta, als
Mtrs. Bentley und Friedrich nach dem
Wohnſtübchen zurückkehrten. „Iſt es
Ihnen nicht gelungen, den alten Mann zu
einer Aenderung ſeines Teſtaments zu en
ſwegen?“
„Wir haben mit ihm gebetet,“ antwor
tete Mrs. Bentley ernſt.
Bei dem Worte „Teſtament“ ſpitzte
Barbara die Ohren und bemerkte, wenn
lihr Herr eins gemacht habe, ſo hoffe ſie
auf Berückſichtigung ihrer langen und
treuen Dienſte. „Gott allein weiß, was
ich durchzumachen hatte.“
„Dienſte? Ja wohl da,“ veſetzte die
Gnädige verächtlich, „Ich denke, Ihr
ſeid für dieſelben bezahlt worden.“
„Und erwarten Sie nicht auch,“ ent
gegnete die Haushälterin, „dafür bezahlt
zu werden, daß ſie hieher gekommen ſind
nnd ſich wunder wie leidtragend anſtellen
während innerlich Ihr Herz jubelt bei
dem Gedanken an die Theilung ſeines
Geldes? Wenn er nur ſo gut wüßte wie
ich, welchen Gebrauch Sie dabon machen
werden, ſobald Sie's haben, er, der ſeiner
Zeit tobte, wenn man nur einen Schilling
unnothig ausgab.“
„Unverſchämtes Weibsbild!“ ſagte die
hochgeborene Dame.
„Ich bin wenigſtens keine bemalte
Puppe wie gewiſſe Lente,“ verſetzte Bar
bara mit herausfordernder Ruhe. „Ja,
2 : j
machen Sie nur ſtolze Mienen und wilde
Blicke; mich ſchüchtern Sie nicht ein da—
mit. Wenn mein Herr ſein Teſtament
gemacht hat, ſo ſind ſicherlich Sie nicht
die Perſon, um deren willen er es ändern
wird.“
„Still!“ unterbrach ſie Friedrich.
„Lady Auguſta, eine ſolche Unterhaltung
muß meiner Mutter ſehr iſchmerzlich wer-·
den; ich bitte Sie daher, wenn auch nicht
um ihrer, ſo doch um Ihrer eigenen Würde
willen ein wenig Nachſicht zu üben.“
„Nachſicht!“ wiederholte ſeine Schwä
gerin. „Ja, der Himmel weiß, ſie thut
mir noth.“
Der Vorwurf verfehlte jedoch ſeine
Wirkung nicht, denn die Gnädige bewahrte
fortan ein ſinſteres Schweigen, bis ihr
Mann mit einer prächtigen Obſt Corbeille
zurückkehrte die er auf ihren Rath zu kau
fen ausgegangen war. Barbara grinste
und ſprach etwas von einer Wurſt, die
man nach der Speckſeite wecfe, während
ſie zugleich innerlich wünſchte, ihr Herr
möchte den Preis wiſſen, der dafür be
zahlt wurde, ein Beweis, daß ſie ſich wei
beſſer auf die Würdigung von Charakte—
ren verſtand als Diejenigen, welche ſich
auf ihre Weltkenntniß etwas einbildeten.
„Iſt nach Niemand geſchickt worden?“
flüſterte Gilbert. ;
Die Lady ſchüttelte verneinend den
Kopf, denn ſie wagte es noch nicht, zu ſore
chen. Sie, die Tochter eines Grafen, eine
von den Tonangeberinnen in der vorneh—
men Welt, in Berührung mit ſo ſchreck
lich gemeinen Perſonen! Dazu der
friedigende Stand ihres Leibgedings!
Wenn Lady Auguſta alles dies zuſam
menfaßte, ſo mußte ſie ſich ſelbſt wohl in
dem Lichte einer ſehr übel behandelten
Perſon erſcheinen.
Bringen Sie Mr. Haman dieſe Früchte
nebſt meinem liebvollen Gruß,“ ſagte der
Lieutenant.
Barbara nahm die Corbeille und wollte
der Aufforderung entſprechen, begegnete
aber unter der Thüre Mr. Aſhton, der
ſie abwehrte, und Mrs. Bentley mit ihrem
Sohn Friedrich in das Krankenzimmer
winkte. ;
„Sie gehen nicht nach —?“ ſagte die
Lady.
„Es iſt mir ja verboten,“ entgegnete
ihr Gatte. —7
„Abgeſchmackt! Wenn er ſo iſt, wie
ſie ſagten, ſo befindet er ſich in einem
ſtand, der ihm keine Aenderung. ſeines
Teſtaments mehr möglich macht,“ be—
merkte das herzloſe Weib.
„Sie hätten ſehen ſollen, mit welchem
Blick er ſeine Drohung bgleitetete.“
„Pah, Sie ſind eine Memme, Gilbert.“
„Meinetwegen,“ egtgegnete der Lieute
nant, indem er ſich erhob, um ſeinem
Bruder zu folgen. „Wenn es Ihnen
nichts ausmacht, ein Vermögen aufs
Spiel zu ſetzen, ſo ſehe ich nicht ein, wa—
rum ich ſorglicher ſein ſoll.“
Aber die Gnädige wollte doch nichts
auf s Spiel ſetzen; ſie unterdrückte daher
lihre ůble Laune und entſchied ſich .dafür,
daß ihr Gatte bleiben ſollte.
Ein Ausdruck von Freude blitzte über
das Geſicht des Sterbenden, als er
ſeine Nichte und ihren jüngſten Sohn er—
tkannte. Er reichte Beiden die Hand hin.
„Laßt mich ſprechen, ſo lange ich noch
Kraft dazu habe,“ ſagte er. „Es halt
lſchwer, die Bande der Welt abzuſtreifen;
ſie haften der ſcheidenden Seele wie ein
Ausſatz an. Friedrich, Sie werden bald
Savannah, Ga., den 22. Mai 1872.
ein reicher Mann ſein. Keinen Dank; il
kaun ja doch nichts mitnehmen. Ma—
chen Sie von meinem Geld einen heſſtten
Gebrauch als ich, und wenn Sie im Lauf
der Jahre mit Solchen zuſammentreffen,
gegen die ich hart geweſen bin, ſo beneh
men Sie ſich großmüthig gegen ſie.“
„Ihr Wunſch ſoll mir ein heiliges Ver·
mächtniß ſein,“ entgegnete der Jůngling.
„Dann möchte ich noch eine Munt
leiſten. Ich habe meinen dcgoo
vollſtrecker, Mr. Aſhton, ermächtigt aus
der Bank zehnkauſend Pfund zurückzu
ſziehen. Sie ſollen nie fragen, zu wel
chen Zwecken er ſie verwendet.“
„Ich habe kein Recht dazu.“
Noch eine Bitte, und ich bin fertig.
Laſen Sie mich neben meinem Kinde be—
graben keinen eitlen Pomp, keinen
Stein, um meine Ruheſtätte zu bezeichnen.
Ich will in aller Stille und Einfachkeit
zu Grab gebracht werden, wie es einem
Sünder ziemnt. Marie, Deine Hand.
Ich nenne Dich jetzt bei Deinem Namen
denn ich werde bald die wahre Alice ſehen.
Betet ihr Beide mit mir; laßt mich noch
einmal die Stimme des Gebets hören.
O, wie lange habe ich dies vernachläſſigt!
Aber mein Inneres ſagt mir, es gibt
Gnade für den Renigen, und wie Du
ſagteſt, Marie, das Lächeln meines
Kindes wird mich jenſeits des Grabes
willkommea heißen. In dieſer Hoffnung
habe ich gerungen mit meiner Rachſucht
und den Sieg davon getragen. Möge
der Himmel das Opfer, wie unvollkom—
men es auch iſt, annehmen.“
So lange noch Leben vorhanden war,
bewegten ſich die Lippen des Sterbenden
im Gebet, und er verſchied mit dem Na—
men ſeiner Tochter auf den Lippen.
Friedrich erhob ſich von ſeinen Knieen,
machte die Hand ſeiner Mutter los aus
der des Todten und führte ſie aus dem
Gemach.
„Iſt Alles vorüber?“ fragte ſein Bru—
der.
3n.
Gilbert zog nun aus ſeiner Taſche eine
Stange Siegellack und verlangte Licht.
„Wozu?“ fragte Barbara.
„Um Alles zu verſiegeln,“ lautete die
ſdie Antwort. „Ich bin der älteſte Bru—
der
Entrüſtet über dieſe Herzloſigkeit wandte
ſſich Mr. Aſhton ab. Zu jeder andern
Zeit würde er bloß gelächelt haben.
„Verſiegeln?“ wiederholte die Haushäl
terin. „Mein Himmel, es gibt da nichts
verſiegeln als Tiſche und Stühle.
Der ganze Hausrath bringt keine Hundert
Wund ein. Oder wollen ſie etwa auch
mein Zimmer verſiegeln?“
„Das iſt ein ſehr ungewöhnliches Ver
fahren, bemerkte der Fabrikunt.
Ohne auf dieſen Verweis zu achten,
machte der Lieutenant in ſeinen Operatio—
nen fort, als ob er nichts gehört hätte.
„Sehr unzart,“ fügte der Sprecher bei
„und ich verbiete es —“
„Sie mein Herr und mit welchem
Recht ?“ rief Lady Auguſta, die ſich des
vermeintlichen Triumphes über ihre
Schwiegermutter und ihren Schwager
freute.
„Einfach deßhalb, weil ich Teſtaments
vollſtrecker bin,“ lautete die Antwort.
„Haben Sie das Teſtament?“ fragte
6iln haſtig.
„Es liegt in der Bank von Mancheſter.“
Ein geringſchätziges Lachen folgte dieſer
Erklärung.
„Es wird zur rechten Zeit vorgezeigt
werden fuhr der Sprecher fort. „Inzwi—
ſchen handle ich kraft einer von Ihrem
Onkel eine Stunde vor ſeinem Tode un—
terzeichneten Vollmacht, welche Ihren
Bruder und mich in den Beſitz von Al.
lem ſeht.“
„So ſpät muß er unfähig geweſen ſein
eine ſolche Urkunde auszuſtellen,“ rief
Gilbert, blaß vor Zorn und Aerger. „Icbh
laſſe mir meine Rechte nicht verkümmern.“
„Ja,“ pflichtete Lady Auguſta bei,
„ſchicken Sie nach Ihrem Advokaten, nach
der Polizei, rach irgend Jemand, der
dieſe unverſchämte Einmengung hindern
kann. Holt den Inſpektor,“ fuhr ſie ge
gen Barbara fort, „den Mann, der mit
dem Friedensrichter hier war.“
„Thun Sie's ſelber,“ verſetzte die Haus.
hälterin. „Soll ich gar zur Verſiegelung
meiner Habſeligkeiten behülflich ſein!“
„Wären Sie mit mehr Ruhe ich
bedaure, beifügen zu müſſen, mit mehr
Anſtand verfahren, Herr Lieutenant,“
ſagte Mr Aſhton, „ſo hätte weder Ihr
Bruder noch ich etwas dagegen gehabt,
ihr Siegel neben den unſerigen anzulegen
ſo aber erhebe ich entſchieden Einſprache.“
Mehr wie ein Tollhäusler als wie ein
ſeiner Sinne mächtiger Menſch ſtürzte
Gilbert, ſeine Frau als Wächterin zurück
laſſend, aus dem Zimmer, und kehrte
bald nachher mit einem Polizeiſergeanten
zurück. Friedrich hatte inzwiſchen mit
Mutter den Schauplatz des unwürdigen
Streites verlaſſen.
Der Sergeant, ein erfahrener Mann,
erkannte ſchnell, auf welcher Seite das
Recht war, und lehnte es trotz aller Droh
ungen ab, ſich einzumengen. „Melden
Sie mich immerhin,“ ſagte er 3ch
habe nur meine Pſlicht gethan.“
„Pflicht?“ wiederholte Lady Auguſta.
„Steht es in Ihrer Inſtruktion, zuzuſehen
wie mein Mann beraubt wird?“
„Dieſer Herr ſieht nicht wie ein Dieb
ans, “ bemerkte der Beantte lächelnd.
„Aber ich ſage Ihnen, ich bin der äl
tere/Bruder.“
/Was geht dies mich an?“
Und ohne Zweifel der Erbe des größ—-
tentheils von ſeines Onkels Vermögen,“
fuge die Lady bei.
Hei dieſer pomphaften Ankündigung
ſzuqte der Sergeant nur die Achſeln
~ wollen Sie denn eigentlich von
ſmif fragte er.
S ſollen mich in den Stand ſetzen,
das Eenthum hier mit Siegel zu bele—
gen.“
„s iſt nichts da, was des Verſiegelns
werth wäte,“ ſagte Barbara.
„Ich bin nicht befugt, mich einzumen
geu,“ erklͤrte der Beamte. Benehmen
Sie ſich lieber mit einem Advokaten.
Dieſer Hert hier,“ er deutete ans Aſhton
„ſcheint mir die Perſon zu ſein, die zum
Handeln berechtigt iſt. Er hat eine Voll
macht —“
„Die ich beſtreite,“ unterbrach ihn Gil
bert. „Als mein Onkel unterzeichnete,
war er unfähig, eine Urkunde irgend wel
cher Art auszuſtellen.“
Da alle dieſe Vorſtellungen nicht ver
fingen, ſo ſah das ehrenwerthe Paar ſich
genöthigt, vor dem wackern Fabrikanten
das Feld zu räumen. Am folgenden
Morgen ſuchte Gilbert den Rechtsfreund
ſeines Vaters auf.
Mr. Twiſſelton war eben von Manche
ſter zurückgekommen. Obſchon noch ſehr
ermüdet, ſchenkte er doch den Mittheilun—
gen, welche ihm der Sohn ſeines alten
Klienten zu machen hatte, aufmerkſames
Gehör.
„Ich habe in einer Bahnhofreſtauration
den Artikel über den Mord geleſen,“ ſagte
er. „Ich glaube, Mr. Haman war reich?“
„Ungeheuer. Und ich bin der älteſte
Neffe.“
„Neffe, ſagten Sie?“
„Großneffe es kommt auf eines her—-
aus; oder nicht?“
„Nicht immer,“ verſetzte Mr. Twiſſel
ton lächelnd. „Iſt der Raub bedeuntend?“
„Das weiß ich nicht.“
„Banknoten Werthpapiere ohne Zwei
fel. Sonſt nichts?“
„Ein Teſtament, glaube ich.“
„Das des Mr. Gilbert Haman?“
„Mein Vater wird Ihnen geſagt haben,
lin welcher ſeltſamen Weiſe es zum Vor
ſchein kam?“
„Sie können ſich denken, daß mein
werthgeſchätzter Klient nur wenig Geheim
niſſe vor mir hatte,“ entgegnete der ſchlaue
Advokat. „Aber wie kommts daß er
keine Schritte dagegen thut? Als der
Gatte der Nichte des Verſtorbenen hat er
unzweifelhaft das Recht dazu.“
(Fortſetzung folgt.)
úbÿ A
Sittenbilder aus Neu- und
Alt-England.
Die böſen Geiſter im Damenſalon.
Wer in der engliſchen Zeitungowelt nur
halbwegs bewandert iſt, der weiß, daß die
„Saturday Review“ ein allgemein geach
tetes, durch ſein Alter ſowohl als durch den
ſtrengen Ernſt ſeiner Grundſätze zu einer
ehewürdigen Autorität gewordenes Wo—-
chenblatt iſt. Der Geſellſchaft gegenüber
nimmt dieſes, am häußlichen Herde John
Bull's ſeit ſo langer Zeit eingebürgerte
Organ die Stellung ein, welche etwa eine
impoſante Greiſin, eine Großmutter oder
alte Tante in manchem Familienkreiſe be
anſprucht, indem ſie ſtrenge Cenſur übt
über das Thun und Laſſen aller Mitglie
der des Hauſes und ihren rle
Wahrſpruch fällt über die Frage, was da
ſchicklich ſei und was nicht. Vielleicht
haben viele Leſer noch jenen intereſſanten,
in deutſche Blaͤtter übergegangenen Arti—
kel im Gedächtniß, worin Tante „“atur
day Review“ den „reſpeetablen“ britiſchen
Matronen, jungen Frauen und zarten
Miſſes gehörig den Text las, wegen der
ungebührlich vielen,Tropfen u. Elixire“,
vulgo „Schnäpschen“, welche dieſen
ächten Töchter Alt·Englands den Tag
hindurch über ihre mehr oder minder roſi
gen Lippen gleiten laſſen. Der Sachver—-
halt war unbeſtreitbar, und ſo konnte eine
erfolgreiche Appellation gegen das Verdiet
nicht aufgebracht werden, wodurch die
geſtrenge Cenſorin den „Schnaps“ als
durchaus unverträglich mit dem „Salon“
erklärte. · Eine Ausrede gab es nur, eine
recht ſchlechte freilich, aber dafür auch ſehr
häufig gebrauchte. Wie oft kommt es nicht
vor, daß Jemand eingeſtehen muß, daß er
Mängel habe, dann aber mit Ueberzeu—
gung ſagt: „Bin ich denn allein ſo
ſchlimm; haben Andere nicht dieſelben
oder noch abſcheulichere Fehler ?“
So mögen auch die in ihrem Selbſtge
fühl gekränkten Töchter Albion's gefragt
haben und man muß ihnen die Gerechtig—
keit widerfahren laſſen, daß ſie guten
Grund hatten, die Frage zu ſtellen, denn
die Antwort, welche aus Amerika, d. h.,
aus den Neuenglandſtaaten kam, ſtellte die
Sachlage in ein anderes Licht, ſo zwar,
daß der tlefſte Schatten der Alkohollieb
haberei nicht auf die ſtolzen Britinnen,
ſondern auf ihre transatlantiſchen Couſi
nen fällt. Hoören wir nur einige Sätze
aus einem wahrhaften „„Leid“ · Artikel des
leitenden amerikaniſchen Blattes, der
„New Yort Tribune“, welche die An·
klage der Zabnerday Roview“ und den
beſtätigenden Arkitel der mediziniſchen
Zeitſchrift lhe Landet“ über die Gefähr-·
lichkeit der Damenſchnähe beſpricht und
dann fortfährt: „Wie ſteht aber die Sache
bei uns (in Amerika)? Da derrſcht eine
ſolche Ritterlichkeit gegenüber deit Damen,
daß die Behauptung, es könne unter den
Yankeeladies auch ſchoöͤne Trunkenboldinen
geben, nur auf Entrüſtung und Wider
ſpruch ſtoßen kann. Das hindert aber
nicht, daß gewiße Thatſachen vorhanden
ſind, welche der Preſſe und Kanzel Stoff
genug zum Predigen liefernt. Man frage
einen Arzt; er wird nur zu wohl wiſſen,
auf was wir anſpielen. Er weiß, daß
unſere Irrenhäuſer kanm mehr die weib
lichen Patienten beherbergen können,
welche dort Heilung für die entſetzliche
Krankheit des Säuferwahnſinns ſuchen.
Im Staate New York und in Pennſylva—
nien hat man neuerdings Anſtalten dieſer
Art errichten müſſen und ſie ſind ſchon
bis unters Dach gefüllt mit Damen,
welche theilweiſe den höchſten Kreiſen un
ſerer Geſellſchaft angehötten. Die faſhio—
nable Amerikanerin trinkt an ihrem ei—
genen Tiſche oft Weine von ſolcher Stärke,
daß ihre eunropäiſche Schweſter kaum
wagen würde, daran zu nippen. Ferner
verſteht ſie,„to mix her iquors“, ſie ůbt
ihren feinen Kennergaumen an allerlei
Champagnerſorten und braut ſich einen
delikaten römiſchen Punſch; und das Alles
hin ihren vier Wänden, ſie mit ihrer lym—
phatiſchen Conſtitution, unter klimatiſchen
Einflüſſen, welche Alkohol für den ſtärk—
ſten Mann zu Gift machen können.
Geht aber die Liebhabern des Verkehrs
mit böſen Alkoholgeiſtern ans, ſo weiß ſie
eine ſtille Damenkneipe (sit venia vorho)
zu finden, wie es ja bekanntlich in den
Küſtenſtädten deren viele giebt, unſchein
bare Aſyle von ſo modeſtem Anſtrich, daß
ein Herr ſich kaum verſucht fühlt, einzu
ſtreten, und hier findet ſie Geſellſchaft von
anderen reſpectablen Damen, welche zu
ſammenkommen, um einige Tröpfchen
Spirituoſen zu ſchlürfen, zu denen ſie da—
heim wahrſcheinlich nicht gelangen können.
Hier reift jene mania-a-potu ſtille heran,
welche nachher in die oben erwähnten trau—
rigen Anſtalten führt. Noch im letzten
Winter kamen mehrere Todesfälle durch
elirium dtremens vor, welche nicht etwa
Weiber aus den niederſten Claſſen betra—
fen, ſondern zum Theil junge, wohlbegabte
und liebenswürdige Mädchen aus der
Zahl unſerer wohlerzogenen, au feine Le—
bensweiſe gewöhnten Damen. Es iſt das
eine häßliche, kaum glaubliche und den—
noch unbeſtreitbare Thatſache. Wäre es
nicht von äußerſter Wichtigkeit, dieſe ſoeciale
Wunde ins Auge zu faſſen, wir würden
nicht den Schleier davon wegziehen.“
So lautet die Anklage des großen
Yankeeblattes gegen die eigenen Lands—
männinen, freilich weiß die Tribine auch
mildernde Umſtände vorzubringen. Er—
ſtens ſagt ſie, ſei es die Haſt und das
wilde Wettringen des Erwerbs, welche
das amerikaniſche Leben charakteriſiren,
ſwas ſchädlich auf die Geſundheit der
Frauen wirke, deren Nerven·Organiſa-~
ſtion ſie zum Gebrauch künſtlicher Stimu—
ſlanzen treibe. Schon der Säugling werde
ſmit Syruptränkchen eingelullt, das kränk—
liche Schnlmädchen erhalte zur Stärkung
ſſpät und früh,„Tropfen“, und für erwach—
ſene Frauen würden von den „Elexier“
ſund „Tonie“ · Verkäufern allerlei Trink—
waaren ausgeboten, welche angeblich keine
Spur vou Aleoholbeimiſchung haben, in
der That aber ſehr berauſchend zu wirken
pflegen. Opium wird ebenfalls in unge—-
ahntem Maßſtabe von Damen conſumirt.
Eine Reaktion gegen dieſe heilloſe Neigung
iſt allerdings bemerkbar; in vielen guten
Häuſern von New York und Waſhington
ſchränkt man den Genuß von Spirituoſeu
aufs Aeußerſte ein. Dabei aber iſt die
Zahl der champagnerkundigen Matronen
doch eine betrübend große und gar manche
reizende junge Mädchen ſcheinen zu glau—-
ben, daß ſie das Herz eines Mannes nicht
ſicherer erobern könnten, als wenn ſie
Bachantinnen gleichen. Jedermann hegt
insgeheim das Ideal eines Mädchen unter
einer Mutter in ſeinem Innerſten; und
ein weibliches Weib, ſtehe ſie am Waſch—-
ſzuber, auf dem Maktplatz oder auf der
Bühne kann ſeine Neigung zum „Ewig
Weiblichen“ nicht zerſtören. Aber die
junge Schöne im Ballſaal, welche halb~
hentblößt in wildem Tanze mit unnatür—
lich geröthetem Antlitß umherwirbelt und
ſaus ihrem Munde einen fuſelgeſchwän—
gerten Athem aushaucht Puh! „Guter
Apotheker, gib' dem unſeligen Juͤngling
eine wohlſchmeckende Lattwerge, daß er
ſeine verſalzene Einbildungskraft wieder
verſüßen könne!“ Mit dieſem etwas ameri—
kaniſch riechenden Witz ſchließt die Tri
huns ihr Klagelied.
Wie ſtehen nun Englands Frauen da?
Können ſie aufathmen und die Moraliſten
nach Amerika verweiſen? —lm erſten
Augenblick des Erſtarrens über die Ent—-
hüllungen von jenſeits des Meeres mag
der Sittenrichter geneigt ſein, die geringere
Sündhaftigkeit bei dem zarten Geſchlechte
Albions zu finden; aber dieſe im Tadeln
Arion t alte „Saturday Review“
bringt ſofort ein neues und ſehr heikles
Thema der Anklage wider die engliſche
„reſpektable Geſellſchaft“ aufs Tapet. Sie
lthut es in einem Artikel, der in freier Be
I. Stern, Herausgeber.
Laufende Nummer 57.
arbeitung als Nr. 2 hier folgen mag u. den
das engl. Wochenblatt ſelbſt überſchreibt:
Schöne Harpyen.
Was unter einer Harpye (oder Harpyie)
im Alterthum verſtanden wurde, weiß der
geneigte Leſer aus der Schule oder aus
dem Converſationslexikon. Man verſtand
darunter „raubende Sturmgöttinen“
welche den verirrten Seefahrer in den
atund des Meers, in den das Schat
ſtenreich umfluthenden Oceanus zogen.
Wer und was aber eine ſchöne Harpye im
Sinne der „Zaturday Reviow“ iſt, möge
das Blatt ſelbſt ſagen : Einfach eine junge
„Matrone“, welche ihren Beruf verfehlt
hat. Wäre ſie ledig geblieben, oder hätte
ſie ſich unter einem glücklicheren Sterne
verheirathet, der Inſtinkt des Bente—
Aufſpürens würde in ihren Buſen nie ſo
beunruhigende Dimenſionen angenommen
haben. Im erſteren Falle wäre das Gift
vielleicht in jenem kleinlichen Paraſiten
thum erſtorben, welches man alten Jung—
fern zu Gute halten muß; im andern
Falle aber hätten wohl die edleren Triebe
der Gatten- und Mutterliebe den böſen
Keim unterdrückt; wie ſie nun aber in
Wirklichkeit daſteht, erſcheint ſie als ein
Weſen, bei welcher die Ehe den Aneig—
nungstrieb nur noch krankhafter entwi—
ckelt hat. Zu freien und ſich freien zu
laſſen, iſt im neuen Teſtament als nichts
unerlaubtes bezeichnet, ſomit findet ſie in
dem ehelichen Verhältniß einen ganz an
ſtändigen Deckmantel für Dinge, die nichts
weniger als bibelgemäß ſind. Häuslich
keit, trauliches Stillleben, daheim, ſind
für ſie Märchen. Ihr Mann iſt ein Geck,
ein Mr. Dummy, ihre Kinder ſind unſicht
bar. Für's Leben an einen Mann gebun—
den, der die Geſchmacksbildung eines Da
menſchneiders mit der proſaiſchen Seele
eines Cith-Aldermans vereinigt, muß ſie
ſich auswärts erluſtigen oder vor,„onnni“
ſterben. Allmälig aber iſt die Koketterie
bei ihr aus einer Zerſtreuung ein Geſchäft
geworden. Es gab eine Zeit, da noch
ein Schatten von Zartgefühl in ihren Lie
beleien (llirtations) war; aber dann folgte
eine Periode, in welcher ſie ſich von den
jungen Fähnrichen irgend eines Regiments
vergöttern ließ und jener kleinen Schwäche
für „buntes Tuch“ freien Lauf ließ, von
welcher die Großherzogin von Geroldſtein
ſo offenherzige Bekenntniße ablegt. Schon
in jener erſten Zeit ihres Ehelebens hatten
die Zungen der Nachbarinnen Anlaß ge—
nug, ihre häufigen Ausfahrten in Beglei
tung militäriſcher Gentlemen gehörig zu
verarbeiten; nachdem ſie aber an der ho—~
hen Schule Cupido's mit ſo vieler Aus—
zeichnung ihre Grade erworben hatte, fand
ſie ſich auch berufen, den Horizont ihrer
Galanterien zu erweitern und mit der le—
bensluſtigſten jungen Patrizierin in mun
terem Treiben und rauſchendem Auftreten
zu wetteifern. Die allzugeſunden Formen
und Farben ihrer Schönheit, welche die
jungen Fähnriche ſo unwiderſtehlich ge—
funden hatten, mußten nun auf einen et
was gemilderten und „intereſſanteren“
Ton herabgeſtimmt werden, „m das kri
tiſche Auge blaſirter Beobachter und ſelbſt
gefälliger Dandies zu befriedigen. Ein
zarteres Colorit haben nun ihre Wangen,
einen goldeneren Schimmer ihre Locken
fülle aufzuweiſen. Mit dieſer eigenthüm—
lichen Entwicklung ihrer Schönheit trifft
aber auch eine Anſchwellung ihres Ausga—
bebudgets zuſammen. Herr Dummy's
Einkommen iſt jedoch beſchränkt, und
wenn ſein ſtumpfes Gemüth irgend des
Gefühls einer Abneigung fähig iſt, ſo iſt
es die, ſeines Weibes Putzrechnungen zu
bezahlen. In der Verlegenheit um die
Mittel zur Befriediguug ihrer zügelloſen
Sucht, zu genießen und Anſſehen zu ma—
chen, iſt unſere Heldin zu dem Entſchluſſe
gelangt, ſich in die Reihen der „Harpyen—
Zunft“ aufnehmen zu laſſen.
Abnehmer der Liebenswürdigkeiten
einer „Harpye“ ſehen ſich auf einen
Waarentarif angewieſen, welcher mit einem
bedeutſamen Blicke ſchöner Augen beginnt
und mit einer confidentiellen Entrevue
endet. Gefühl, ſelbſt ſolches Gefühl,
wie es einſt die ungeſchliefenen Edelſteine
in Fähnrichsuniform einflößten, hat mit
den Transaktionen Hapye längſt nichts
mehr zu ſchaffen; es handelt ſich nur uni
ein Marktgeſchäft wohlverſtanden um
ein ſolches, das unter möglichſter Scho—
nung der geſellſchaftlichen „Vorurtheile“
durchgeführt wird.
Wie ein britiſcher Wähler in einem
wegen Beſtechlichkeit berüchtigten Wahl-~
flecken bei dem Gedanken an die Befriedi
gung ſeiner Wünſche ſtets auf den Wahl—-
kandidaten rechnet, ſo zählt auch die ſchöne
„Harphe“ immer auf ihren „Mann im
Mond“ (ſo lautet der terminus toechni
cus fůr den ſteuerpflichtigen Anbeter)wenn
ihr ein Diamantenhalsband oder ſonſt ein
verlockendes Kleinod in die Augen ſticht.
Hat der „Mann im Mond“ nicht unbe
ſchränkten Credit beim faſhionableſten
Juwelier? Und wenn ſie ein Kleid nach
der neueſten Mode bedarf, iſt er nicht im
Stande, ſofort die Feenfinger der Königin
aller Modegeſchäfts· Direktricen in Bewwe
gung zu ſetzen, damit im Augenblick eine
Robe vollendet ſei, die ihn nur eine Klei
nigkeit, wie 50 Guineen, koſtet? Schön
gekleidet, will man auch ſchön wohnen;
nun hat die ſchöne „Harpye“ nebſt ihrem
ſHrn. Dummhy eine recht faſhionable Villa
linne, aber das Gerücht will wiſſen, daß
(Kortſetzung auſ der vierten Seite)