Newspaper Page Text
Savannah Abend Zeitung.
Dlrof. C. I. Vanſemer, Redakteur.
2. Jahrgang. No. 16.
Kette und Einſchlag.
Eine Erzählung aus der Zeit der Baumwollennoth
in Mancheſter
: von
2. F.Smiih.
(Fortſebung.)
„Noch etmas zu befehlen Madame?“
„Ja; bringen Sie mir meine Bibel.“
es gelang Mrs. Drake endlich, nicht nur
die Aufregung ihres unfreiwilligen Paſſa
giers zu beſchwichtigen, ſondern auch ſie
zu Annahme einiger Erfriſchungen zu be—
wegen! „Es dient zu ihrer Stärkung,“
ſagte ſie. „Auch will ich Ihnen noch et
was Anderes geben, das Ihnen gut bekom
men wird.“ Die verſtändige kleine Frau
die ſeit vielen Jahren Ihren Mann auf
allen ſeinen Reiſen zu begleiten pflegte,
nahm regelmäßig einen kleinen Vorrath
von Arzneien mit, den ſie ſo geſchickt zu
benützen wußte, daß ſie ſelbſt bei den
Matroſen, die ſonſt nichts auf das Dok—
torszeug' halten, ein unbegrenztes Ver—
trauen genoß.
„Was iſt dics?“ fragte Blanche neu—
gierig. als Mrs. Drake aus einer kleinen
a eine dunkle Flüſſigkeit in ihren
Thee träufelte.
„Laudanum meine Liebe. Fünf
ſechs ſieben.“
Kürnih?
V Sie mich nicht aus dem
Zählen. Acht neun zehn.“
„Ich wage es nicht, dies zu nehmen.“
„Unſinn. Elf, zwoͤlfk. So, jetzt iſts
genug, um Ihre Nerven zu beruhigen und
Sie in Schlaf z bringen.“
.„Schlaf? Das iſts was ich am mei—
ſten fürchte.“ Die Kapitänsfrau faßte ſie
ernſt ins Auge. „Ich wollte ſie nicht be—
leidigen,“ fügte Blanche ſchüchtern bei.
„Hum das macht nichts ich bin nicht
ſehr empfindlich.“
„Ich will's nehmen. Es war undank—
bar von mir, daß ich nach dem mir be
wieſenen Edelmuth mich nur einen Au—-
genblick weigerte.“
So nehmen Sie,“ ſagte die wohlwollende
Frau. „Seien Sie unbeſorgt; ich werde
die ganze Nacht bei Ihnen bleiben, und
Sands hat Weiſung, ſeine Hüngematte
in Rufweite aufzuſchlagen.“ Blanche
trank den Thee und verfiel bald darauf in
einen tiefen Schlaf. Ihre Beſchützerin
fühlte ihr mit der Miene eines Sachver
ſtändigen den Puls, horchte auf ihren
Athem und legte ihr ein Tuch über die
Füße dann zündete ſie die Lampe an und
ſchlug die Bibel auf, um wachend die
Nacht an der Seite ihres Pfleglings zu
verbringen.
Als Erneſt Welby mit ſeinem Begleiter
an Bord kam fragte er zuerſt nach ſeiner
angeblichen Schweſter. Der Kapitän ant
wortete ihm, ſie befinde ſich mit der Amme
in ihrer Kajüte und ſei gut verſorgt.
„Sie braucht nicht viel Auſmexkſam
keit,“ bemerkte der Heuchler. „Einſamkeit
und die Pflege ihrer treneu Wärterin ſind
für ſie das Geeignetſte.“
Ich wüuſchte, ich könnte Sie bewegen, ſie
zu ſchonen,“ flüſterte ihm Bentley zu, als
der Kapitän ſich nach einem anderen Ende
des Decks begab.
„Sie ſchonen,“ entgegnete der Amerika
ner mit blitzendem Auge, „nachdem mich
ihr Tölpel von Mann zweimal niederge—
ſchlagen hal?“
„Seine Streiche waren wenigſtens
männlich,“ ſagte Bentley.
„Iſt dies ein Vorwurf?“
„Nein.“
„Dann eine Drohung „Keines von
Beiden, nur eine Bitte. Nehmen Sie
ſich in acht. Der Kommandeur der
Schlange iſt zwar ein Pinſel, aber ein ehr
licher Mann, und die ganze Schiffsmann—
ſchaft beſteht aus Engländern.“
Was dann?“
„Wenn Sie Schlimmes Spiel gegen
die Tochter eines Landsmanns merken ſo
dürften ſie übel fahren unter ihren Hän—-
den. Auch gibt es in Liverpool Gerichte.“
„Sie müſſen mich erſt dort haben,“
dachte Welbyh; doch wußte er ſich, als er
den Ernſt ſeines Begleiters merkte, in die
Umſtände zu ſinden, und beſchloß im Hin
blick auf die entſchloſſen ausſehenden Ma—
trosen des Schiffs zu temporiſiren. „Sie
mögen Recht haben,“ ſagte er lan,, und ich
verſpreche Ihnen —“
„Ihren Plan fallen zu laſſen?“ unter—-
brach ihn ſein Begleiter haſtig.
„Nein, das kann ich nicht; aber ich will
ihr ehrlich Spiel laſſen. Sie kennen dieſe
Halbzucht nicht wie ich; es iſt eine wan
delbare Raſſe. Ich ſetze zehn gegen eins
ehe wir in Liverpool anlangen, wird
ſie eben ſo zärtlich gegen mich ſein, als ſie
mich jetzt fuͤrchtet.“
„In dieſem Fall habe ich nichts weiter
einzuwenden,“ entgegnete der Engländer
und ging von hinnen. Welby lächelte
über ſeine Einfalt. Weit entfernt, ſeinen
Anſchlag aufzugeben, hielt er denſelben
mehr als je ſeſt
Sechsundſechzigſtes Kapitel.
Obſchon Mrs. Drake nichts Poetiſches
in ihrem Gemüth, und in ihrem ganzen
Leben außer den Pſalmen und Doktor
Watt's Hymnen vielleicht teine hundert
Verſe geleſen hatte, fühlte ſie ſich doch ſehr
angeſprochen von dem lieblichen Ausdruck
der ſich allmälig über Blanche's Antlitz
hinbreitete, und die ſtarren Linien der
Angſt und des Schmerzes verwiſchte.
„la, ja,“ flͤſterte ſie vor ſich hin, „es iſt
etwags Köſtliches um den Schlaf, und es
wundert mich, daß mir dies früher nie auf
fiel. Vielleicht rührt es daher, daß er bei mir
ſo natürlich kemmt. Armes Geſchöpf
und · noch ſo jung. Es iſt gut, daß
Du mich zur Wächterin haſt. Und
lhatte recht, denn einige Minuten
vernahm ſie den Ton eines leichten Fuß—
trittes, der gegen die Thüre her ſchlich
Eine andere Frau würde in Anbetracht
der Umſtände ängſtlich geworden ſein; ſie
laber runzelte bloß die Stirne und harrte
mit einer Miene finſterer Entſchiedenheit
der Dinge die da kommen ſollten. Die
Thüre ging leiſe auf und Welby trat ein
ſfuhr aber, als er der Kapitänsfran anſich—
tig wurde, betroffen zurück.
„Sie hier? rief er.
„Wo koönnte ich beſſer ſein.“ entgegnete
hſie ruhig“ „als hier, wo es den Schlaf
ſder Unſchuld und des Leidens zu ſchirmen
hgilt? Ich habe in Amerika viel von der
Miſſion der Frauen gehört, früher aber
nie die Bedeutung dieſes Worts verſtan—
den. Jetzt iſt ſie mir tlar.“
„Meine liebe Madam,“ ſagte der junge
Schurke, „ich kann in der That nicht dul—
den, daß Sie durch das Wachen bei
meiner Schweſter Ihre Kräfte erſchöpfen.“
„Schweſter?“ entgegnete Mrs. Drake
ſarkaſtiſch.
„Ich bitte Sie, die Wärterin herzuſchicken,
ſund ich will hier bleiben, bis ſie kommt.
Glauben Sie mir, ich weiß ihre Güte zu
hſchäten und kann Ihnen njcht genug dank
bar dafür ſein.“
„Sie haben recht,“ erwiderte die klein
Fran, „Sie werden mir nie genug dan—
ken können, daß ich Sie vor einer ſchänd—
lichen Handlung bewahre.“
„Ich verſtehe Sie nicht.“
„Das thut mir um Ihretwillen Leid.
Sie ſind dann ein größerer Schurke, als
ich erwartete, und ich bedaure, daß mein
Mann die Schlange an Sie vermiethete.“
„Nun Sie aber an mich vermiethet iſt,“
bemerkte der Amerikaner, „ſo ſteht es mir
frei, an ihrem Bord zu handeln, wie ich
Iwill.“ ~
„Ich möchte den Menſchen ſehen, der
ſan Bord meines Schiffes thut, wie
ſer will 7“ verſeßzte der Kommandeur im
Weiberrock. „Das wäre eine ſaure Dis
hziplin.“
„Wo iſt die Wärterin?“
„Meinen Sie damit das ſchwarze
Weibsbild? Sie iſt unter den Lucken.“
„Unter den Lucken?“
1 „Ja und in Ketten“
„In Ketten?“ wiederholte Welby zor
nig. ;
„Natürlich,“ entgegnete Mrs. Drake.
„Hat nicht gehorcht, als ich ihr befahl, die
Kajüte zu verlaſſen, zog das Meſſer gegen
den Maten und verwundete ihn.“
„Das iſt unerträglich unverſchämt
lrief der Amerikaner in ſteigender Wuth.
ſlch muß mit Ihrem Mann ſprechen.“
„Suchen Sie ihn,“ verſetzte die Dame
; ironiſch.
„Sie haben kein Recht, Drache
IHexe —“
„Habe ich nicht?“ erwiderte Mrs. Drake
ohne ſich durch dieſe feinen Titel aus. der
Faſſung bringen zu laſſen. „Wir wollen
bei unſerer Ankunft in Liverpool die Sache
nach dem Seerecht prüfen laſſen.“
„Sind Sie ſo ſicher, daß wir dahin
kommen werden?“ rief der Schurke
mit bitterem Lachen. „Der Miſſiſ—
ſippi iſtnaͤäher als der Mer—
hſey.“ Die Worte waren ſeinen dhren
kaum entwiſcht, als er ſie ſchon gerne wie—
der zurückgerufen hätte, denn er fühlte,
hdaß er in ſeiner Wuth ſich ſelbſt verra
ſthen; er bemühte ſich daher, lachend darü—
ber wegzugehen.
Die Kapitänsfrau faßte ihn feſt in's Au—
ge. „Ich danke für dieſen Wink,“ ſagte—
ſſie, „und traue Ihnen jede Niederträchtig
keit zu. Die Warnung ſoll nicht in
den Wind geſprochen ſein. Verlaſſen Sie
die Kajüte. Wir ſind allerdings hier nur
zwei ſchwache Weiber, und die eine davon
hiſt, wie Sie ſehen völlig wehrlos; aber die
andere braucht nur ein Wort zu rufen,
und Sie befinden ſich bei ihrer Mitſchul
digen unter den Lucken. Für einen feinen
Gentlemann wäre dies doch eine etwas
lächerliche Lage.“
Der Wüſtling war ohne Zweifel derſelben
Meinung und ſtürzte mit einem Fluch
aus der Kajüte. . Drake nahm ihren
Sihß wieder ein und verſuchte in ihrer
Bibel zu leſen; doch die Worte des heili—
gen Buchs ſchienen vor ihren Augen zu
ſtanzen, und die Buchſtaben verwirrten
hſich. Welby's Drohung hatte ſie beun
ruhigt. „Was kann er meinen mit den
Worten, daß der Miſſiſſippi näher ſei, als
der Merſey?“ dachte ſie. „Er hat recht,
aber der Wind iſt günſtig, und die Ent
fernung vergrößert ſich mit jeder Stunde.
Das koſtet Ueberlegung.“ Und k ver
ſenkte ſich in tiefes Nachdenken. „Bedeun
tungslos ſind dieſe in der Leidenſchaft
ausgeſtoßenen Worte nicht; es muß ſich
um Gefahr, um einen ſchnöden Anſchlag
handeln. Aber dann iſt Mr. Bentley da
ſſein Aſſocie. Eine ſo achtbare Firue
Sollte auch er getäuſcht ſein? Ich muß
ſogleich meinen Mann ſprechen.“ Sie
rief Sands und ertheilte ihm die Weiſung
den Kapitän herzubeſcheiden.
Savannah, Ga., den 7. Auguſt 1872.
„Hat sich eben eingethan, Madam,
verſetzte Sands.
zEben eingethan?“ wiederholte die
Dame erſtaunt. „Wie viel iſt es?“
„Acht Glockenzüge, rechn ich““ Mitter·
nacht).
„Und erſt jetzt ſich eingethaͤn?“ rief
Mrs. Drake unwillig.
„Hum, ich denke s iſt nicht des Kapitäns
verſetzte der Mate. „Der ame
rikanſche Gentleman hat ſeine Kiſte mit
fremden Wein angebrochen. Bei gutem.
ehrlichem Whiskey wärs nicht ſo weit ge·
kommen.“
„So weit gekommen?“
„Ja der Kapitän wäre dann ruhig nach
ſeinem Berth gegangen und hätte nicht
dahin getragen werden müſſen.“
„Was müßte aus der Schlange werden,
wenn ſich nicht zwei Kommandeure ni
Bord befänden,“ dachte die gufgebrachte
Frau, behielt ſich aber weislich eine laute
Ergießung für eine Privatbeſprechung mit
ihrem Manne vor. „Schon gut, Sands,“
ſagte ſie, indem ſie die Kajütenthüre halb
zuſchob.
„Soll der Kapitän zur gewöhnlichen
Zeit geweckt werden, Madam?“
„Freilich; und ſagen ſie dem Steward
daß ich ihn zu ſprechen wünſche.“
Am andern Morgen erſchien der Kapi—
tän mit ſehr demüthiger Miene vor ſeiner
beſſeren Hälfte. Sie fragte ihn, ob er
fähig ſei, ſie anzuhören.
„Natürlich meine Liebe. Warum nicht?“
Dies war eine ſehr unkluge Frage; ein
verhärteter Schuldiger würde ſie nicht ge~
ſtellt haben. „Warum nicht?“ wie
derholte ſeine Frau. „Doch davon ein
andermal, Kapitän Drake.“
„Wie beliebt, meine Liebe,“ entgegnete
der Kapitän im Ton eines Mannes, der
ſich für den Augenblick ſehr erleichtert fühlt.
„Warum haſt Du die Nacht außerhalb
Deiner Kajüte zugebracht ?“
„Ich werde es jede Nacht ſo halten, bis
wir im Hafen anlangen, Kapitän Drake.“
„So“
„Es lag etwas ſo unwiderſtehlich Ko—
miſches in dem Verlegenheitsblick, mit
welchem der Kapitän dieſen Ausruf beglei
tete, daß ſeine Ehehälfte trotz des Ernſtes
der Lage ein Lächeln nicht unterdrücken
konnte. „Höre mich an,“ ſagte ſie, „wenn
Du wirklich im Stand biſt zu hören und
zu verſtehen. Wir haben Meunterei und
Verrath an Bord.“
Ein Erdbeben hätte ihren Zuhoͤrer nicht
gewaltiger erſchüttern koͤnnen. Sie unter—
richtete ihn in möͤglichſt kurzen Worten
von den Vorgängen der Nacht. „Schänd—
lich!“ rief er „Solche Dinge dulde ich
nicht an Bord der Schlange.“
„Wohin willſt Du?“ fragte die Dame,
als er ſich anſchickte, die Kajüte zu verlaſ
ſen.
„Mr. Welby anfſuchen.“
„Das wirſt Du bleiben laſſen.“
„Wenn Du's für beſſer hältſt.“
„Natürlich thu' ich dies. Er weiß be
reits was er zu erwarten hat, wenn er ſei—
nen ehrloſen Verſuch wiederholt. Dies
beunruhigt mich nicht.“
„Was ſonſt?“
„Seine Drohung.“
„Was, er hat gewagt. an Bord meines
Schiffes zu droheu?“ Mrs. Drake wieder~
holte die Bemerkung über den Miſſiſſippi
und den Merſey. Der alte Seemann kniff
die Brauen zuſammen. „Bentley kann
nicht bei einem Verrath betheiligt ſein,“
ſagte er. „Es ſteht zu viel von ſeinem
Kapital ans dem Spiel. Aber er iſt
vielleicht ſelbſt bethört. Ich will mit ihm
Rückſprache nehmen.“
„Ich empfehle Dir's gleichfalls,“ erwi—
derte Mrs. Drake.
.„Und ſollte ſich unſer Argwohn recht
fertigen?“
„So ändern wir den Kurs,“ ſagte der
weibliche Kommandant. „Iſt Dein Ge—
ſchütz in Ordnung?“
„Wird bald geſchehen ſein.“
„Wir können uns auf unſere Mann—-
ſchaft verlaſſen?“
„Vollkommen. Aber —“
„Was, aber“ „Du kennſt das See—
recht?“
„Die des Kauffahrteidienſtes, ja.“
„Es ſteht Tod darauf, wenn man einem
Kriegsſchiff Widerſtand leiſtet.“
„od?
„An der Nocke.“
„In dieſem Fall kann vom Geſchütz
nicht die Rede ſein. Lieber das Schiff
verlieren, als ſo viele wackere Leute in
Noth bringen. Wir müſſen uns auf un—
ſere Segel, den Wind und den Schutz der
Vorſehung verlaſſen.“
„Amen, meine Liebe.“
„Geh aufs Deck und ſchick mir den
Steward.“ Bald nachher erwachte
Blanche aus ihrem langen, erfriſchenden
Schlummer. Als ſie ihre Beſchützerin
mit der Bibel auf den Knieen noch an
derſelben Stelle ſitzen ſah, wie bei ihrem
Einſchlafen, ſtreckce ſie die Hände nach ihr
aus und dankte ihr. „Ich denke, Sie
können mir jett trauen,“ ſagte die Eng·
länderin lächelnd.
„Jetzt und immer! Verzeihen Sie
mir“
„Es war ſehr natürlich,“ unterbrach ſie|
Mrs. Drake. „Ich würde mich an Ihrer
Stelle nicht anders verhalten haben. Aber
jetzt ein gutes Frühſtück das Seereiſen
macht Appetit.“
„Siet bleiben doch bei mir? fragte
Blanche ängſtlich.
„Natürlich Ich weiche nicht von
Ihnen, bis wir im Hafen ſind.“ John
VBentley gerieth über die Mittheilung des
Kapitäns in große Unruhe. Wenn auch
hin und wieder ein Verdacht über Welby's
Abſichten in ihm aufgetaucht war, ſo
hatte er ſich doch derſelben ſtets als der
Ausgeburt eines überängſtlichen Gehirns
lentſchlagen. Zweimal ließ er ſich von
lſeinem Berichterſtatter die Drohung Wort
für Wort wiederholen.
„Unmöglich!“ murmelte er halblaut.
„Er kann kein ſolcher Schurke ſein.“ Der
ehrliche Seeman nannte den Namen
Blanche. Bentley erröthete. „Ich will
jein Benehmen in dieſem Punkt nicht ent
ſchuldigen,“ ſagte er. „Aber manche
Menſchen halten Alles für erlaubt, wenn
ſichs um die Leidenſchaft für das ſchöne
Geſchlecht handelt, während ſie im Ver
kehr mit Männern vollkommen chrenhaft
ſind. Dies iſt vielleicht auch bei Welby
der Fall.“
„Vielleidt“
„Bei einem Verrath wäre ſein Verluſt
faſt eben ſo groß, wie der meinige.“
Se haben die Ladung im Auge?“
n.
„Und wie iſts mit dem Schiſff? Die
Schlange wäre eſne werthvolle Priſe, ge—
ſunder engliſcher Eichenban des lubels
nicht zu gedenken, wenn die Yankees ſie
verurtheilen kömten. Beiläufig, hat
Ihnen Welby je geſagt, daß er ſchon zu See
war?“
„Nein.“
„Er muß ſich Jahre auf dem Waſſer
nmgetrieben haben,“ fuhr der let
fort. „Ich ſah dies ſogleich an ſeinem
Schritt und an dem kritiſchen Blick, mit
welchem er bei ſeiner Ankunft an Bord
das Gebälk und das Takelwerk der
Schlange muſterte. Es ſollte mich nicht
wundern, wenn ſich zuletzt herausſtellt,
daß er ein Offizier der aͤmerikaniſchen Ma—
rine iſt Bst! Er kommt auf uns zu.“
Bentley unterdrückte einen Ansruf der
Ueberraſchung; aber der Argwohn des
Sprechers hatte ſich plötzlich auch ſeines
Geiſtes bemächtigt. /
Siebeundſechzigſtes Kapitel.
„Das iſt ein hölliſch langweilges Leben,“
murmelte Lin, indem er ſich am dritten
Tag nach der Ausfahrt der Schlange in
voller Leibeslänge auf ſeinem Sopha aus—
ſtreckte. „Vor Hitze und Muskitos weiß
ein Gentleman nicht, wie er in dieſem ku
rioſen Lande die Zeit todtſchlagen ſoil.
Gar nicht ſo, wie ich es erwartet. Das
Beſte daran ſind die Minzjulepen und
die Niggers. Es iſt gar angenehm, ein
Dutzend ſolcher ſchwarzer Teufel zur Auf
wartung zu haben und ſich bei ihnen da
für mit Fußtritten bedanken zu dürfen.“
Er zog dann in Nachahmung des Er
neſt Welby, welchen er eben ſo ſehr be
wunderte als haßte, mit matter Haltung
die Klingel und nahm, da der Kellner
nicht ſogleich erſchien, ſeine Betrachtungen
wieder auf. „Die Amerikaner nennen
ſich ein freies Volk, und ich muß ſagen,
ſie ſind holliſch frei Fragte mich geſtern
bei Tiſch ein Yankee, wo ich aufgemäſtet
worden, und warum ich aus dem alten
Land ansgeriſſen ſei. Ausgeriſſen! Nun
ich glanbe nicht, daß er mir etwas Unan
genehmes damit ſagen wollte. Aber was
nur Bentley denken mag, daß er ſobald
auf unſere Affaire wieder nach England
znrückkehrt. Ich haätte es nicht gewagt.
Wenn er nur auf dem Waſſer zu Gruude
ginge; denn es iſt eine leidige Sache, zu
wiſſen, daß ein Menſch in der Welt her—
umläuft, der uns an den Galgen bringen
kann. Puh dieſe Hitze! Bruſt und
Kehle glühen mir vor Durſt. Warum
kommt der Schlingel nicht auf mein Läu—-
ten?“ Er klingelte zum zweiten Mal,
mußte es aber noch einmal wiederholen,
bis endlich ein glatter, wohlgenährter Ne—-
ger in ſchwarzen Pantalons, ſchwarzem
Frack, weißer Weſte uud weißer Halsbinde
eintrat.
„Maſſa läunten?“ fragte er.
„Läuten ?“ wiederholte Lin. „Du woll—
köpfiger Teufel, ich denke wohl daß ich
läuntete.“
„Es alſo preſſir?“ bemerkte der Neger,
verächtlich den Kopf aufwerfend.
„Iſt dies die Art, mit einem Gentle
man umzugehen, Schurke?“
„Schwarz Gentleman kenn weiße Gen
tleman, wenn er ihn ſeh. Maſſa Bentley
ſein rell Gentleman Maſſa Welby
re'll Gentleman.“
„Zum Teufel, und für was hältſt Du
mich?“ rief der Zigeuner zornig.
Für was er ſein Sirtre
ſagte der Neger grinſend. „All das
ſehre wohl vor anderthalb Jahr, vor die
Bolition komm; ich jetzt nicht Sklave ich
frei Mann, Sirre.“
„Kerl, ich werde Dich bei Deinem
Herrn verklagen wegen Deiner Unver
ſchamtheit.“
„Herr? Schätz wohl, Sie mein den
Gentleman, bei dem ich engagir? Und
Sie mich verklag dazu? Warum Sie
mich heiß Kerl? nicht Ihr Kerl.
Maſſa Bentley heiß ſie Kerl ſchlimmer
als Kerl, Strolch. Sie wiß was das
heiß, Strolch, und daß warum er Sie
nicht nehm zu Tafel bei General Butler.“
„Lin wurde blaß vor Aerger.
(Fortſetung folgt.)
Eine geſährliche Luftballonfahrt
Es war um die Zeit, als General
Trochn, Oberbefehlshaber der Pariſer Be
ſatzung, jene verzweiſelten Kämpfe vorbe
reitete, welche nach dem Mißlingen des
Verſuchs einer Verbindung mit d Aurelles
de Paladine den Zweck hatten, die dent
hſchen Stellungen im Weſten und Nord—
oſten von Paris zu durchbrechen und eine
Vereinigung mit Chaueh srund Keratry's
Truppen, die von Weſten, von Oreux und
weiter ſüdlich von Chartres heranrückten,
zu erzielen, Pläne, welche bekanntlich vou
der Armeeabtheilung des Großherzogs
von Meetlenburg, der 17. Diviſion und
unſerm braven drit“n und zehnten Corps
vereitelt wurden.
Trochu hatte wichtige Depeſchen an
Gambetta und die Regierungsdelegation
in Tours abzuſenden; es wurde dazu der
2300 Kubikmeter große Ballon „la Ville
d'Orleans“ mit dem Luftſchiffer Paul
Rollier auserſehen; als Depeſchencourier
machte ein Frane·Tireur aus dem Seine
Departement die Fahrt mit.
Die Reiſenden beſtiegen am 24 Nov.
1870 auf dem Pariſer Nordbahnhofe den
Nachen des Ballons, der außerdem 250
Kilogramm Privatdepeſchen und einen
Käfig mit ſechs Brieftauben trug, welche
dazu beſtimmt waren, Nachrichten von der
Ueberkunft des Ballons nach Paris zu
bringen. Die Abfahrt erfolgte 11 Uhr
40 Minuten Abends bei dunkler Nacht,
um der Gefahr zu entgehen, welche von
den feindlichen Kugeln den Ballon drohte.
Eine mäßige Briſe aus Süd Süd-Oſt
führte den Ballon, der ſich bis auf 800
Meter Höhe erhoben hatte, in der Rich—
tung Nord · Nord·Weſt über die Departe—
ments Seine und Oiſe der Somme zu
Um Mitternacht fing der Ballon an zu
ſinken, weshalb zwei Säcke Ballaſt aus—
geworfen werden mußten, in Folge deſſen
die Höhe von 1400, ſpäter 2700 Meter
erreicht wurde. Tief unten dröhnten Ka—
nonenſchüſſe von den Truppen der Nord—
Armee her; aber in dieſer erhabenen Re—
gion waren die Reiſenden der Erde ent
rückt und fühlten jene unbeſchreibliche See
lenruhe, welche der Anblick des Unermeß—
lichen erzengt.
Am 25 Uhr früh, als der Ballon etwa
bei St. Valery-ſur-Somme ſich befand,
lagerte ſich dicker Nebel unter der Gondel
und entzog den Luftſchiffern die Ausſicht
nach unten vollſtändig; ein dumpfes Ge—
räuſch, ähnlich demjenigen, welches ein in
vollem Laufe befindlicher Eiſenbahnzug
hören läßt, drang hinanf und brachte die
Reiſenden auf den Gedanken, ſie befänden
ſich über einer Eiſenbahnroute. Allein
das Geräuſch dauerte bis zu Tagesanbruch
fort und fing an, beunruhigend zu wirken.
Um 6 Uhr Morgens geſtattete endlich
das Tagesgrauen einen weiteren Fern—
blick. Der Ballon war bis zu 1400 Me—
ter Höhe geſunken; am Horizont erſcheinen
nicht mehr die Linien des heimathlichen
Bodens; furchtbare Entdeckung: es iſt
das Meer, welches unten grollend ſeine
Wogen rollt. Vorwärts und rückwärts
der Ocean! Das war alſo die Urſache
jenes dumpfen Getöſes in der Nacht gewe—
ſen. Welch eine Lage! Beraubt aller
Inſtrumente zu genaueren Ortsbeſtim
mungen, entblößt von Lebensmitteln, in
ungenügender Kleidung, beſtürzt und nie—
dergebeugt, vermochten die Luftſchiffer
nicht das Mindeſte zu thun, um den
ſchrecklichen Lauf des Ballons nach Nor—-
ſden zu hemmen. In Verzweiflung be—
reiteten ſie eine Depeſche nach Frankreich
vor, des Inhalts: „6 Uhr Morgens, auf
offener See, keine Küſte weit und breit,
Gott ſei uns gnädig!“ und entſchloſſen
ſich, dies lehte Lebewohl einer treuen Brief
taube anzuvertrauen, welche traurig in
ihrem Käfig ſaßen; allein die Dichtigkeit
des Nebels, welche von Minute zu Minute
ſich vermehrte, nöthigte ſie, von der Aus—
führung ihrer Abſicht Abſtand zu nehmen.
Es iſt 11 Uhr Vormittags. Tief unter
ihnen paſſiren zahlreiche Segel, aber ver—
geblich ſind alle Signale, alles verzwei
felte Rufen der Luftſchiffer; entweder hat
man den Ballon nicht wahrgenommen,
oder die gräßliche Schnelligkeit, mit wel·
cher er durch die unendlich ſcheinenden
Wogen der Atmoſphäre fortgeriſſen wird,
verhindert jeden Verſuch, ihm Hülse zu
bereiten. Auch das Herabſteigen in tie—
fere Luftſchichten iſt vergeblich, und die an
Wahnſinn grenzende Idee, das Fallſeil
in ſeiner ganzen Länge von 120 Metern
aus dem Nachen heraushängen zu laſſen,
damit es von einem vorüberfahrenden
Schiffe erfaßt und feſtgehalten werde, muß
wieder aufgegeben werden.
Endlich, um 11 Uhr, kommt von Oſten
her ein großes Schiff in Sicht. Gott ſei
Dank, es loͤſt einen Nothſchuß; der Ballon
iſt bemerkt worden. Man ſieht Signale
an den Raen erſcheinen; Rolier öffnete
das untere Ventil des Ballons und letz
terer ſinkt pfeilſchnell faſt bis zum Meeres
ſpiegel herunter; aber umſonſt; währeud
der Zeit von faſt drei Minuten, welche
das Herabſteigen in Anſpruch genommen
hat, iſt der Ballon ſoweit vorgerückt, daß
ihn eine Entfernung von mehr als acht
Kilometern von dem Schiffe trennt.
Dumpfe Lethargie bemächtigt ſich der
Luftſchiffer; ſie müſſen wieder hinauf in
die eiſigen Lüfte, ſie opfern, da nur noch
zwei Ballaſtſaͤcke übrig ſind, einen Privat-
I. Stern. Herausgeber.
Laufende Nummer 68.
depeſchenſack von 60 Kilogramm Gewicht.
Der Ballou ſteigt 3700 Meter hpch.
Ein compakter Nebel legt ſich um den
Nachen; die Reiſenden zittern vor Kälte;
n Haare, Bärte und Augenbrauen
lgleichen ECisklumpen. Die armen Tauben
flattern ängſtlich im Käfig umher. Einer
der Leidenogefaͤhrten giebt ihnen ſeine
Dece, Mr. Rolier verſucht das Ventil
lam unteren Ballonende, dem Appendir,
voltſtandia zu ſchließen, weil das aus
ſſtrömende Gas ſich zu Kryſtallen verdiekt
ſin als feiner ſtechender Schnee zum Na
chen herabfallt; es gelingt ihm zwar, aber
das Gas ſteigt nun in raſender Schnellig
keit zu dem oberen Theile des Bollons
hinauf und droht deſſen Hülle zu zerſpren—
gen. Das Ventil unten muß mit tanſend
Mühen wieder geöffnet werden, die Eis
kryſtalle des Gaſes dringen ſtechender und
in immer dichteren Maſſen auf die Ver
zweifelten ein. Einen Augenblick wollen
dieſe den Ballon zerſprengen und, mit
dem letzten Seufzer nach der Heinmath,
nach Weib und Kind auf den Lippen, den
unvbermeidlichen Tod ſchneller herbeifüh—
ren, als es die Elemente zu wollen ſchei
nen; allein es gelingt ihnen nicht, Feuer
anzuzünden; ſie ſind gezwungen, ſich wie
der mit den Ballon zu beſchäftigen, der
der nun mit großer Schnelligkeit zur
Meereefläche hinabſinkt. Da plötzlich in
der Höhe von 30 Metern üůber dem Nivean
des Meeres, bemerken ſie den Wipfel einer
Tanne, welcher durch den Nebel aus
einer dichten Schneehülle hervortaucht.
Land, Land! Unmittelbar darauf ſtoößt
der Nachen in die Schneemaſſen; Rolier
ſpringt augenblicklich hinaus, der andere
Paſſagier aber verwickelt ſich in die Anker
taue, und der Ballon, befreit von einem
beträchtlichen Theile ſeines Gewichts, ſteigt
hwieder in die Höhe. Glücklicher Weiſe
vermag Rolier, der ſich an das Fallſeil
anklammert, den Lauf des Ballons für
Sekunden zu verzögern. Der zweite Rei
ſende benntzt dieſe koſtbaren Aungenblicke,
ſchwingt ſich aus den Nachen, und ſtürzt
von 20—25 Meter Höhe hinunter in den
Schnee, der den Stoß mildert. Gerettet!
Gerettet! Unſagbares ſpiegelte ſich in dem
Antiltz der Gefährten, die ſich ſtumm die
Hände drückten. Sie ſtanden wieder auf
befreundeten Boden, aber Ballon und
Tauben ſchienen verloren zu ſein.
Es war am Freitag, den 25. November,
2 Uhr Nachmittags. Der Ort, wo die
Reiſenden landeten, liegt, wie ſpäter er—
mittelt wurde, 62 Grad n. B. nnd heißt
die„Lid- Höhe.“ Allerdings war die faſt
unabwendbar ſcheinende Gefahr des Um—
kommens in den Meereswogen überſtan~
den, aber die nene Lage der Reiſenden
ſchien nichts Tröſtlicheres zu haben. Be—
raubt von allen Lebensmitteln, faſt ohne
wärmere Kleider, die der Ballon fortge
führt hatte ſin eiſigem Klima, auf unwirth—
lichen Boden und ſchneebedeckten Bergen,
wo jede Spur menſchlichen Lebens erlo
ſchen zu ſein ſchien, waren ſie von Neuem
Schrecken aller Art Preis gegeben. Sie
verſuchen von den ſteilen Höhen herunter—
zuſteigen, hier über faſt ſenkrechte Gletſcher—
felder, dort an Abgründen hinunter glei
tend, ſtürzen ſie bald in tiefe Eisſpalten,
bald ſinken ſie bis an die Bruſt in Schnee
löcher hinein. Endlich, nach langen end
los ſcheinenden Mühen entdeckt M. Rolier
die Spuren von Schlitten, welche nach
Süden ſich hinziehen; ſie folgen den glück
verheißenden Zeichen und gelangen, wäh—
rend bereits ihr Pariſer Schuhwerk in
Fetzen um die erſtarrten und wunden
Füße hängt, in eine halbverfallene Hütte,
deren Eingang von Schneewändẽn faſt
völlig verſperrt iſt. Gerettet zum zweiten
Male! Sie werfen ſich auf den Boden
der Hütte, die ihnen herrlicher als ein Pa~
laſt dünkt, nieder, ſie graben ſich in die
ſchützende Schneedecke ein und verſinken,
der eine, Mr. Rolier, in unruhigen, von
heftigen Fieberſchanern geſtörten Schlaf,
der andere in tranrige Lethargie; denn der
letzte Reſt der Kräfte war jetzt anfgezehrt.
Weit und breit ſchien kein menſchliches
Weſen zu athmen.
Der dritte Tag nach der. Abfahrt, der
26. November, brach an; ein Nordlicht
beleuchtete mit intenſivem Glanze die end~
loſen Schneegefilde; Fieberfroſt und Hun—
ger ſchütteln endlich die Schiffbrüchigen
wach. Sie mußten ſich aufraffen, das
Leben forderte noch ſeine Rechte. In dů—
ſterem Schweigen beginnen ſie eine zweite
Wanderung. Da, es iſt um 11 Uhr,
ſtoßen ſie einen Freudenſchrei aus; ſie er
blicken eine menſchliche Wohnung, eine
Strohhütte, ſie ſtürzen hinein. Die Hütte
iſt bewohnt, die Beſitzer aber ſind nicht zu
Hauſe. Welch eine Wonne, die Spuren
menſchlicher Thätigkeit wiederſehen! Einige
Feuerbrände liegen auf einem an die Ge—~
peutto der Urzeit erinnernden Heerde;
ſie ſind noch nicht ansgebrannt. Die Be—~
wohner hatten das Haus alſo erſt vor
Kurzem verlaſſen. Große wollene Strümpf
hängen in einem Winkrl, und o Glück,
in einem Topfe befindet ſich Milch, und
in einem anderen Kaffee. Was aber die
Begierde der Hungrigen am meiſten reizt,
iſt ein großes, mit gekochten und noch
warmen Kartoffeln angefülltes Gefäß!
Das ſind Leckerbiſſen von Capua! Sie
nehmen einige Kartoffeln zu ſich; ſeit der
Abfahrt von Paris hatten ſie faſt nichts
genoſſen; der Eingriff in fremdes Eigen—
thum erſcheint ihnen verzeihlich.
(Fortſetzung auf der vierten Seite.)