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Tagesgeſchichte.
Es iſt jeßt ungefͤhr ein Jahr her, als
eines Tages Bice· Admiral Jachmann
von ſeiner Station n der Jade
bei dem Betwaltnugsralte or r des
NRorddeutſchen· Lloyd in Bremen erſchien
und ihn aufforderte der Marine ein paar
von den großen transatlantiſchen Damp—
fern der Geſellſchaft zu Vermiethen oder
zu verkaufen. Sie ſollten bennßt werden,
um den Franzoſen die überſeeiſche Val
fenzufuhr abzuſchneiden. Der Praͤſident
des Lloyd weigerte ſich indeß, auf den
Vorſchlag einzugehen; die Schiffe ſeien
fůr friedlichen Vorr gebant und nicht
eeignet für kriegeriſche 3wecke, und zwi—
er der Unmoͤglichkeit, ſeine damals
ohnehin hart genug betroffene Geſellſchaft
durch eine geringe Abſtandsſumme zn
beneguentaen. und der Abneigung, von
der Noth des Vaterlandes für ſie anch
nur ſcheinbar urtilunen Vortheil zu zie
hen, ſinde er keinen Mittelweg.
So gelang es den Befehlshaber unſerer
Flotte nicht, ſeine voransſichtsloſe Unthã
ügkeit als Chef des Marine · Departements
welches die ſchnellen Holzceorvetten völlig
unausgeruůſtet gelaſſen hatte, auf Koſten
der Lloͤyd· Flotie zn verhůllen. An dieſem
Vorgang wurde man lebhajt erinnert,
als man den Antrag des amerikaniſchen
Finanz-Miniſters an den Congreß las:
13 Dͤllars Subvention per Ton füůr je
des Dampſſchiff über 2,000 Tons zn be
willigen, das ſich für den Kriegsfall der
Marine zur Verfůgung ſtelle. Ein ſo ge~
miſchter Zweck kann nicht mit Erfolg ins
Auge gefaßt werden
Die Friedensflotte des Norddeutſchen
Lloyd dagegen nimmt Dimenſionen an,
welche faͤm in England noch üůberboten
werden. Sie betragt jetzt ſchon 21 große
transatlantiſche Dampfer und 27 Damp—
ſer zweiten und dritten Ranges. Im Ban
begriffen ſind 5 der erſteren und zwei der
leßteren Claſſe. Dazu aber kommen dem
naͤchſt noch mindeſtens s Schiſfe erſten
Ranges, da der Verwaltungsrath beſchloſ—
ſen hat, den Actionaͤren die Aufnahme
von weiteren 4, 700,000 Thalern Gold in
Aectien und Prioritaͤts·Obligationen vor~
zuſchlagen. Sind dieſelben fertig, ſo wird
die Neiv Lorker Linie teipen terng zwei,
die Linie ans Baltimore wochentlich eine,
die auf New Orleans Havannah und die
auf Colon ſammt den übrigen weſtindi
ſchen und columbiſchen Häfen vierzehntä
gig eine Fahrt haben; außerdem aber
wird eine nene Linie nach Bahia, Rio de
Janairo, Buenos Ayres und vielleicht
ſelbſt nach den Hauptplaͤtzen der Weſtküſte
von Südamerifa treten.
Eine Flotte von etwa 35 Dampfern
erſter Große beſitt kaum eine der größten
engliſchen Geſellſchaften, und vor dieſen
allen hat der Lloyd (gleich ſeiner Ham—
burger Schweſter) voraus, daß er ohne
Staatozuſchuͤſſe beſteht.
e
Wirrwarr über Wirrwarr.
Man muß es geſtehen der Grant ſchen
Adminiſtration iſt es gelungen, in den
Beziehnngen mit den auswärtigen Mäch
ten eine heilloſe Confuſion zu erzeugen.
In Spanien ſind dieſe Beziehungen,
wie man weiß, höchſt unbefriedigender
Art, troßzdem wir alles anfgeboten haben,
um ſeine Regierung zu begütigen. Wir
haben ihr zu Liebe nicht nur die Monroe
Lehre, dieſen fruüheren Polarſtern der
amerilaniſchenPolitik, verlͤugnet, ſondern
haben den Nentralitaätsgeſetzen eine ſolche
Auslegung gegeben, wie ſie das Intereſſe
von Spanien erheiſchte. Das alles hat
uns ſeitens der ſtolzen Hidalgos nicht das
geringſte 3ugeſtaäͤndniß erwirkt, und man
hat allen Grund zun vermuthen, daß die
Abweſenheit des Geſandten Sickles von
ſeinen Poſten in einen zwiſchen den beiden
Regierungen eingetretenen Spannung
ihreu Grund hat
Mit unſerem getrenen Alliürten, dem
Czar, haben wir uns um nichtiger Urſa·
chen willen überworfen.
Was das Verhaͤltniß mit Deutſchland
ſo hätte wenig gefehlt, daß der infame
Waffenſchacher ſchlimme Folgen hervor·
rief, und nur der Rückſicht, welche der
deutſche Reicholanzler ſeinen Landsleuten
in den Ver Staaten ſchuldig zu ſein
glanbte, hat man es wahrſcheinlich zul
verdanken, daß er nicht von den HH.!
Grant und Fiſh wegen ihres Verhaltens
in dieſer Sache tine Erklaͤrung gefordert
hat Und nun muß dieſer Schwindel
mit den „indirekten“ Schadenerſatzforder·
ungen, welche ein disputirluſtiges Advo
katengenie aus dem Waſhingtonervertrag
herausklüůgelt, uns der Gefahr eines Bru-·
ches mit Englaud ansſetzen!
So bietet uns die Leitung ded Depar
tements der auswartigen Augelegenheiten
unter der gegenwärtigen Adminiſtration ſ
eine nene Auſlage des Stůckes: „Wirrwarr
: 2 uun ;
über Wirrwarr“ dar
—— ff ;
Der neue ruſfiſche Geſandie.
Heinrich Nicolaus, Baron von Offen
burg, der deſignirte ruſſiſche Geſandte in
Waſhington, iſt ungefaͤhr 40 Jahre alt
und gilt für einen der tůchtigſten ruſſi·
ſchen Diplomaten. Daneben hat er ſich
auch als Militarſchriftſteller hervorgethan
und erhielt infolge deſſen eine Stelle im
Generalſtab der ruſſiſchen Armee, ſpaͤter
eine ſolche im Kriegsdepartement, die er!
während des Krimfrieges inne hatte Als!
Beamter des kaiſerlichen Hanshaltes und
kaiſerlicher Adjutant leitete er die militaͤri
ſchen Studien der zwei älteſten Söhne
des Kaiſers. Seitdem er 15867 die ruſji
ſche Geſandtſchaft nach der Hauptſtadt des!
tůrkiſchen Reiches begleitet hatte, blieb er
der diplomatiſchen Carriere getren. Er
verſah diplomatiſche Beamtnngen in Wien
Paris und Berlin, dann in Buchareſt
wo er mit dem ihm eigenen Tatt den
ſchwierigen Poſten eines Unterhändlers
zwiſchen Rußland und dem rumäniſchen
Volke ansfullte
Bect und BGrownlow.
Repreſentant Beck und Senator Brown · f
low, der frůͤhere Governor von Tenneſſee,
brachten diejſer Tage im Capitol zu Waſh ·
ington wiederum eine jener durch Be
ſchimwtunaen nnd Gemeinheiten aewürz!
ten Scene zur Auffůhrung, die man zur
Ehre der parlamenta Würde der
National eſehgebung ſe gerne vermieden
jehe had die abt chts deſto weni
det zur Ent und Aufllärung von
i en Untehen dienen.
—an ſrlte einer von Bet in Repreſen~
tantenhanſe geſchehenen Aeußerung, daß
Brownlow, während ſeiner Amtsthätig
keit, als Governor, den Staat raua
ſe ur Holle gemacht habe hatte · ſich
Brownlow im Senate zu einer von Ge—~
haſſigkeiten ſtrotzenden erhoben,
welche die Leſer dem Weſentlichen nach in
lin den Congreßverhandlungen mitgetheilt
ſinden.
Repreſentant Beck entgegnete in der
Sitßung vom 16. Febr. auf dieſe Erklär
ung mit der Behauptung, daß er ur
als Mitglied des Ausſchuſſes für Unter
ſuchung der Zuſtaͤnde im Süden, eine ſolche
Sachlage in Tenneſſee wahrgenommen,
wie ſie nirgendwo auf dem amerikaniſchen
Feſtlande anzutreffen geweſen ſei. Red~
ner machte nn anheiſchig, für die Wahr
heit ſeiner Behanptungen einzuſtehen, oder
ſich im errepanrmntene einer Verläum—
dung als ſchuldig zu bekennen.
Redner ſchilderte dann, wle die Geſet
gebung von Tenneſſee durch eine Reihe
Erlaſſe von Governor Brownlow zu einer
noch nicht den zehnten Theil der Bevoͤl
kerung vertretenden Körperſchaft gemacht
worden, wie Leute wegen angeblich Unehr
erbietigkeit gegen den Governor verhaftet,
wie Perſonen, die Preſſe, das Wahlrecht
und Alles geächtet wurde das ſich nicht des
Goevernors Machtgebot beugte. Es ſeien
70,000 Bürger des Staates und 27 Coun
ties entrechtet worden, weil dieſe nur ſolche
Repreſentanten erwählt hätten, die als
Gegner des Governors bekannt waren.
Die Stimmenanzahl des Staates habe
Brownlow von 150,000 auf 30, 000 redu
zirt und in dem ganzen CountyHenry nur
19 Perſonen regiſtriren laſſen. Kein
Mann, der nicht als Anhänger des Go—
vernors bekannt geweſen, ſei 1 Stimm
kaſten zugelaſſen worden. Redner habe
es unternommen, das Land über dieſe
Vorgänge aufzuklären und werde dafür
von Brownlow und deſſen Helfershelfern,
den Governors Scott von Sudearolina,
Reed von Florida und dem früůheren flůch
tig gewordenen Bullock von Georgia als
Stallknecht und Sklavenhändler ange—
ſchwärzt. ~
Das Haus folgte dem Redner mit ge~
ſpannter Aufmerkſamkeit und beglück~
wünſchte denſelben vielfach am achu
der Rede mit Wärme.
—— f
Europa.
Niederlande
Luxemburg, 25. Jannar. (Zum Con—~
fliet.) Hent bringt das „Echo d Arlon“
einen ſehr herben Artikel ůber den bedau
erlichen Vorfall zwiſchen unſerem Kam—-
mer Praſidenten, Herrn v Scherff, und
ſuünſerem Prinzen Statthalter auf dem
Kammerbanket vom 15. d. M.,, worüber
wir Ihnen unter dem 17. d. berichtet ha
ſben. Nach dem Arlöner Blatt war der
Wortwechſel zwiſchen beiden hohen Herren
ſſehr bitter. Ein Glück, daß ſchon gleich
am folgenden Tage der Prinz bei nüch—
terner Stimmung dies eingeſehen und
Herrn v. Scherſf im Beiſein zweier Kam—
mer·Mitglieder ſolche Erklärungen gab,
die es moͤglich machten, ſeine am vorigen
Abend eingereichte Demiſſion wieder zu
rͤckzuziehen. Das inhaltſchwere Wort
„Verraͤther“ ſoll ſich, nach den Erklärun
ſgen des Prinzen, nicht auf Herrn v. Scherff
bezogen haben, ſondern auf wen den?
Vermuthlich, wie dies auch der Hütten
beſißer Herr Norbert Met, eines der her
vorragendſten Mitglieder unſerer Kammer
und unſtreitig der erſte Induſtrielle unſe
res Landes, dem leidenſchaftlichen Statt
halter unſeres Fürſten bei derſelben Gele—
genheit bemerkte, zielte der Pfeil auf jene
Maänner, welche im Jahre 1867 ſo tren
ſfuür unſere Selbſtſtändigkeit und fuür unſer
Verbleiben bei Deutſchland einſtanden,
als man uns, wir wiſſen nicht, um wel
chen Preis, an Frankreich verſchachern
wollte. Wo wäre heut die Oberherrlich
keit deslhauſes Oranien · Naſſau in unſe—
rem Großherzogthum, wenn es damals
feine deutſche Partei, der man heut den
Namen „Verräther“ ins Geſicht ſchlendert
bei uns gegeben hätte? K. 3.)
j
Ueber die bevorſtehende Expedi
tion der deutſchen Flotte über die
atlantiſchen Gewäſſer ſchreibt die offizielle
Berliner „Provinzial Correſpondenz“: Es
ſoll dies eine Uebungsfahrt im großartig~
ſten Maßſtabe ſein, deren Zweck nicht al
lein Uebung für Offiziere und Mannſchaf
ren, ſondern hauptſaͤchlich der iſt, das deut
lſche Kaiſerreich auch Fremden Staaten ge~
genũůber als Seemacht zu zeigen, nament
lich ſolchen Staaten, welche vermoöge ihrer
weiten Entfernung die Macht des deut
ſchen Großſtaates nichts anders beurthei—
len koöͤnnen, als nach der Zahl der Kano
nen, die ihnen unter deutſcher Flagge vor
Aungen geführt werden. Die Expedition
iſt dahet, ſo zu ſagen, eine politiſche De
monſtration nicht eine, die gegen einen
beſonderen Staat gerichtet, ſondern eine,
die dem tiransatlantiſchen Handel Deutſch
lands und den anßerhalb Enropa leben
den Deutſchen zum Nußten gereichen wird.
Seit einiger Zeit tragen einzelne
Damen ſowohl in Elſaß-Lothringen als
in Frankreich ein Ordensband, das auf
bioletter Seide und in ferner Stickarbeit
eine Taube mit dem Oelzweig nebſt dem
papſtlichen Wappen enthaält und welchem
das Wort pair (Frieden) eingezeichnet
iit Es iſt dies das Abzeichen für Mit
glieder eines Damenverein, der ſich vor
furzer Jeit unter dem Schutze des Papſtes
zu dem Fwecke gebildet hat, durch Für
bitte und ſonſtige Thätgkeit für das Zu
ſtandekommen eines allgemeinen Friedens
aur der ganzen Erde zu wirken. So we
nig Erfolge ſich von dieſem Vereine anch
verſprechen laſſen kann man ſich doch nur
freuen, daß in Frankreich anch einmal an
dere als Rachegedanken zu Tage treten,
insbeſondere wenn man weiß, daß
bisher gerade in den Damenherzen die
Rache gegen Deutſchland am heſtigſten
kochte.
—Der alte Moltke hat weder
Weib noch Kind und wollte den Weih
nachtsabend nicht einſam feiern. Da ließ
er in aller Humanitãt einen machtigen
Chriſtbaum ſchmüůcken uud legte viele
zirite Sachen dazu. Dann ging er auf
die Straßen hinaus und holte ſich arme
und brave Kinder, Jungen und Maͤdchen.
Mit einer großen Schaar kehrte er heim
und brannte den Chriſtbaum an. Den
Jubel kann man ſich denken. Dem ein
ſamen alten Herrn wurde das Herz wun—
derbar weit und warm.
——
Kurze Notizen.
London, 20. Febr. In Bezug auf die Alabama
Angelegenheit, erklart heute die „Times“:
„Unſere Beziehungen zu den Ver. Staaten ſind
der Art, daß nichto geſchehen ſollte, welches die Au~
toritͤt des Gouvernements herabzuſeten vermoöchte.
Ihre, wenn auch ſchwache Hoffnung ſei, daß dat ame~
rilaniſche Cabinet der offentlicheu Meinung Rechnung
tragen und ſich fügen werdet.
Berlin, 21. Febr. Die Polizeibehörden haden
Nachrichten, daß ein Mann in dieſer Stadt verſtedt
iſt, welcher geſchworen hat, den Fürſten Biomarck zu
ermorden. Man ſucht jett nach dem Meuchelmorder.
Paris, 20. Febr. Ueber die entdeckit bonapar~
tiſtiſche Verſchwörung (worüber geſtern berichtet)
herrſcht große Aufregung in der Stadt. Die außer~
ordemlichen Vorſichtemaßregeln, welche das Gouverne~
ment trifft laſſen die Wahrheit der Exiſtenz dieſer Ver~
ſchwoörung nicht bezweifeln.
London, 20. Febr. Aus Bataia meldet eine
Depeſche, daß durch aͤußerſt heftige Stürme auf ganz
Java die Gewürznelken-·Erndte beinahe zerſtört wor~
den iſt.
Dem „Hamb. Correſp.“ wird telegraphiſch aus
Berlin gemeldet: Die franzoſiſche Regierung hat die
Wiederherſtellung aller mit den deutſchen Staaten vor
dem Kriege abgeſchloſſenen Literar ÿ·Convention und
der Schiffahrtovertrͤge mtt den Hanſeſtäͤdten und
Mecdklenburg zugeſtanden
ln Rußland wird die Koͤrperſtrafe gegendie zu
ſchwerer Strafarbeit u. zur Anſiedlung in Sibirien
Verurtheilten noch immer in Anwendung gebracht.
Ein kaiſerlicher Ulas beſtimmt, daß jett gegen dieſe
Kategorie von Verbrechern ſtatt des bisherigen Spieß~
ruthenlaufens die Züchtigung mit dem geflochtenen
Kantſchu in Anwendung kommen ſoll und hebt zu~
gleich das Geſetß auf, daß die Verfügung von Koörper~
ſtrafen nur demn Kriegogericht geſtattet iſt.
Rom, 20. Febr. Eo wird berichtet, daß am
lehten Sonntage der Papſt ein Dekret unterzeichnete,
welches das öͤlumeniſche Concil wieder in Situng be~
ruft. Der Verſammlungoplah iſt noch nicht beſtimmt
entweder wird man die Inſel Malta, oder eine Stadt
in Tyrol wählen. Wenn das Concil wieder zuſammen
tritt, wird der Papſt Rom verlaſſen.
Rom, 26 Januar. [Die Curie und die Bi
n Ein ultramontanes Comite. Govone f.]
Die Hoffnung, daß die Curit ſich auf einen Compro~
miß einlaſſen werde, der den neu ernannten Biſchoöfen
geſtatte, ohne directe Anerkennung der italieniſchen
Regierung ihre Temporalien anzutreten, dat ſich als
trügerlich erwieſen. Der Vatican iſt im Gegentheil
entſchloſſen, den Conflict aufs Aeußerſte zu treibeu.
Das erſte Opfer dieſer Politik wird der Abt von Mon~
tecaſſino, Pappalettere, ſein, dem die suspensio a di
vinis bevorſteht, weil er der Regierung ſeine Ernen~
nungobulle eingereicht hat. Selbſt den Domcapiteln
iſt es unterſagt worden, die von uns bereits angedeu~
tete Vermittelung zwiſchen den neuen Biſchoöfen und
der Regierung ins Werk zu ſehen. Der Conflict muß
ſich natürlich von den Diecoſen auf die Pfarreien über~
tragen, da die Regierung leine Pfarrer anerlennen
kann, welche von ſolchen Biſchoöfen angeſtellt werden,
die für das Geſet einfach nicht vorbanden ſind. Auch
in dieſem Falle zeigt das Beiſpiel des Biſchofo von
Cremona, daß die Curie entſchloſſen iſt, die lehten
Conſequenzen ihrer Politik zu ziehen. Die Dioceſan~
Verwaltungen haben außerdem den Befehl erhalten
alle Pfarrer zu beſeitigen, welche ſich nicht in den ent
ſchiedenſten Gegenſatz zur gegenwaͤ.tigen politiſchen
Ordnung ſeten Die Voos della Verita theilt die
Namen der Deputirten der katholiſchen Comite's ver~
ſchiedener Staaten mit, welcht am 24. d. M- vor dem
Throne Pius IX. gegen ihre eigenen Regierungen
proteſtirten, die durch Verlegung ihrer Vertreter nach
Rom ſich zu Mitſchuldigen an dem von Italien be~
gangenen Gottesraube gemacht, und erkläͤrten, gekom~
men zu ſein, um daß äußerſte und hoöchſte Attenant
gut zu machen. Aus Deutſchland waren erſchienen
Baron Wambolt ·Umſtaet und Baron Nagel ~ltlingen
Geſtern iſt General Govone, Kriegominiſter unter
Lanza im Jahre 1860, geſtorben. Für die Geſchichte
unſeres Vaterlandes iſt der General von Bedeutung
durch die diplomatiſche Miſſion in Berlin 1866, welche
zu dem Abſch luß der Allianz zwiſchen Preußen und
Malien führte
————
(Ungalanter Prätendent.) Diree~
trice und Impreſſaria zu ſpielen, hat ſelbſt
fůr eine große Künſtlerin ſeine unangeneh
men Seiten, das hat ſoeben wieder unſere
Landsmännin, Frl. Janauſcheck erfahren.
Während ihres Gaſtſpieles in Baltimore
wurde die Dame von einem Schauſpieler
Hye Broughton den ſie entlaſſen
hatte, auf 1000 Dollars Schadenerſatz
verklagt, und nicht zufrieden damit, den
Prozeß eingeleitet zu haben, ließ beſagter
Broughton ſofort anch die in den Schan—
fenſtern von Webb u. Co., an Baltimore—
Str. ausgelegten prachtvollen luwellen
und Geſchmeide der Künſtlerin mit Be
ſchlag belegen. Natürlich ward unver—
züglich Bürgſchaft gebracht und die Sai
ſirung aufgehoben aber nnangenehm
iſt die Geſchichte doch!
Schützen Geſellſchaften.
Da in unſerer Stadt eine Schüůhen
geſellſchaft beſteht ſo wird es den Leſern
dieſes Blattes wahrſcheinlich intereſſant
ſein, das folgeude ber den Urſprung und
die Wichtigkeit der Schütenvereine in
Deutſchland zn hoͤren.
Die Schühenverreine in Deutſchland
wurden gegruͤudet um das Andenken zu
ſeiern an das Recht Waffen tragen zu
důrfen, worans das Entſtehen und Wachs
thum der Macht der Staädte herbeigeleitei
wird. Schon im zwoͤlften Jahrhundert,
in dem Städte oft von dem Adel und
den Fürſten angegriffen und erobert wur
den, werden die Vereine oft unter den
Vertheidigungsmitteln aufgezählt. Als
Waffe der Buůrgerlichen, der Ritter,
in jener Periode, nennen die Geſchichts
ſchreiber haͤuſig die Armbruſt. Sicherheit
und Gewandtheit im Gebrauch derſelben,
konnte nnc durch unausgeſeßte Uebung
erworben werden; deshalb war es noͤthi
ſich in der edlen Kunſt der Selbſtvertinhlt
un r Geſellſchaften zut
bi erung der Schießüůbungen zu t
o bildeten ſich denn Schůtzen · Geſell
ſchaften, und wählten als ihren Patron
den Heiligen Sebaſtian, der, ſo geht die
Sage, ſchrecklich mit Pfeilern war en
tert worden. Schntßenhänſer mit Schieß-
Gallerien auf großen unbebauten Xizter
und jaährliche Feſtſchießen waren die na
tůrliche Folge des Entſtehens dieſer Cor-~
porationen. Die Stadtobrigkeit unterließ
es nie, dieſe Erſelbalten und deren Feſt~
lichkeiten zu begůnſtigen und zu beſchůtzen
indem ſie zuweilen mit hre ibigkeit die
Mittel tenn die ſͤhrli tzn ar
rangiren und t Die Schůt~
rongu im Kreiſe der Bůrger, hatten den~
ſelben Zweck den die berůhmten Tourniere
des Mittelalters unter den tapferen Rit
tern ſo miatis machten. Endlich erlang~
ten die Geſellſchaften ſolchen Reichthum
und ſolche Macht, daß ſie ſich zum Range
politiſcher Zůnfte erhoben.
Im 15. und 16. Jahrhundert wurden
die Feſte mit großem Glanze gefeiert.
Auch die Prinzen, der Adel und der Ma
aiſtrat der Staͤdte nahmen daran Theil.
Die Fürſten und Edlen wollten dadurch
daß ſie dieſen Verſammlungen beiwohn·
ten, ihre Sympathie mit den 5 an
den Tag legen; am Schießen ſelbſt nah·
men ſie nicht Theil, weil es als ausſchließ
liches Vorrecht der Bůrger angeſehen
wurde, ſich damit zu beluſtigen.
Zu dieſer Zeit war es Sitte humoriſti~
ſche Beſchreibungen der Feſte zu liefern,
und ehrgeizige Dichter wetteiferten mit ei
nander das Volk durch beluſtigende Be
ſchreibungen zu unterhalten. Lienhard
Flexel erwarb ſich den größten Ruhm
durch Dichtungen dieſer Gattung und ſein
Name iſt in Deutſchland wohl bekannt.
Am Ende des 17. Jahrhunderts ſcheint
durch den Verluſt der Freiheit der Städte
und den Fortſchritt der Kriegswiſſenſchaft,
in den Schützengeſellſchaften eine große
Veränderung eingetreten zn ſein. Ihre
Uebungen wurden zum Zeitvertreib und
zum Vergnügen fortgeſetzt, und nur in
n ertungen Fällen, wenn das durch
des . Feindes Uebermacht zetbrdet war,
zogen die Schüͤtzen in den Kriegsdienſt.
So ſtanden denn dieſe Geſeiulſchaften
im dunkeln Hintergrunde der Geſchichte
bis zur Zeit der großen deutſchen Erhe—
bung 1812 lBl5, wo Deutſchland von
einem neuen Sinn beſeelt, ſich der Begei
ſterung der patriotiſchen Hochgeſäͤnge des
unſterblichen Theodor Koöͤrner hingab, ſo
daß der Dichter ſagen konnte „ Deutſchland
erhebt ſich; machtig ſchlägt jedes deutſche
Herz; deutſche on tranert um das Va—
land, ich will ihr würdiger Schüler ſein.“
Während der Leidensperiode des deut
ſchen Volkes wurden die Schühtengeſell
ſchaften in einem größeren Umfange als
vorher von nenem in's Leben gerufen.
Seit jenen Jahren hat ihre Popularitaͤt
und Wichtigkeit ſtets zugenommen, ſo daß
dieſelben zu den groͤßten und beliebteſten
Verbindungen Deutſchlands gehoren.
In 1861 wurde eine Convention der
Delegaten aller Sctenqelellchaiten des
Deutſchen Reiches in Gotha gehalten,
und eine Deutſche Schůütßen Union“ nach
dem Muſter der Schweizeriſchen Schieß
geſellſchaften geſtiftet, in der Abſicht jähr
lich einen allgemeinen Feſttag zu feiern.
Das erſte Stiftungsfeſt der Union wurde
in 1563 zu rgntiurt am Main, mit
einer außerordentlichen Pracht gehalten.
Die Zahl der Anweſenden wird auf
250,000 Perſonen geſchätzt. Der Zweck
der Union iſt die Verrrndernn aller
deutſchen Schützenvereine, Vervollkomm—
nung in der Kunſt des Schießens, und die
Vertheidigung des deutſchen Volkes. Die
beſte Organiſation, ſagt man, findet ſich
unter den Schützen der Schweiz, und dort
ſowohl wie in Deutſchland, erfreuen ſich
ihre Vereine eines großen Anſehens.
Obige Skizze zeigt den Leſer, daß dieſe
Corporationen einen ſchoöͤnen, hohen Zweck
haben, und haben ſollten. Auch unſer
Verein in Savannah kann, und wird
viel Gutes für die Deutſchen ſtiften,
dafür bürgt der Charakter ſeiner Mit—
glieder, deshalb alle Ehre der,„deutſchen
Schützen Geſellſchaft von Savannah.“
Lolal-Notizen.
Maskenball der Turner, und der
Carneval des Müänner - Geſang~ Vereins
in New York.
„Leslie's illuſtrirte Zeitung“ vom 2.
März, bringt uns unter ihren intereſſan~
ten Erzählungen und Illuſtrationen, eine
Beſchreibung des vom Männer - Geſang-
Verein „Arion“, in der „Akademy of
Muſik“ veranſtalteten Carnevals. Das
Reſultat wochenlanger Arbeit, machte den
Dekorateuren und Coſtůmiers große Ehre.
Da waren Rieſenkaäͤfer, aus deren geöffne
ten Flůgelleibern eine Schaar leichtfůſſige
Akkorbaten ſprangen; Polizei, nicht die
aus Mulbery-Str., ſondern aus der —.
Str. Herolde, Cermonienmeiſter, Harla—
kins, Tſcherkeßen, Alexis auf einem Büf—
fel, und Katacazy auf einem Fiſch, Mor
monen. Frauenrechtler, u. ſ. w. Der
Aufzng war großartiger, koſtſpieliger,
aber nicht gemüthlicher als der lehte
M eten 2 des Turn-Vereins
in Savannah, am Donnerſtag Abend.
Der moderne Engländer, der kleine
Neger mit ſeiner ungeheuren Perücke, der
Orgelſpieler, der Zuave, der Neger mit
dem weißen Angſtrohr auf ſeinem Kopf
und Bündel auf dem Rücken, und alle
die weiblichen Figuren ſtellten die verſchie
denen Charakteure in einer naturgetrenen
und gelungenen Art und Weiſe dar, und
verbreiteten allgemeine Heiterkeit. Froh
ſinn mit Ordnun gepaart herrſchte ůber
all, bis gegen 2 Uhr des Morgens das
Vergnũůgen durch die in einem benachbar
ten Hauſe ausgebrochene Feuersbrunſt
geſtoört nud aufgrhaben wurde
( Eingeſandi.)
h Savannah, Ga. den 19. Februar 1872.
Uutcut enpie peuſger birger der Tinpi
1—
2 Miͤt der Frage: „Wie koönnen wir auf
friedlichem Wege unſere bürgerlichen
Rechte erlangen, beſchüten und behaupten?
Dieſe Frage iſt,“ und waͤre nicht ſchwer
zu löſen, wenn wir den Grund zu wiſſen
finden, auf welchem wir unſere Rechte
bauen und befeſtigen wollen. Der Grund
muß ſtark und ſicher ſein, und durch Be~
weiſe ſeine Haltbarkeit bezeugen. Das
feſte Beſtehen, durch ruhige Ueberlegung
erwirkt, wird uns die Mittel in die Hände
geben, dieſen Zweck zu erreichen; und
dieſe Mittel ſorgfältig vertheilt, werden
uns den zu erwünſchenden Nutzen nicht
durch die Hände, wie in früheren Zeiten,
ſchlüpfen laſſen.
Wie ſchon letzthin in der „Abendzeitung“
bemerkt, erlaubt es unſere Zahl, und wir
verdienen es, daß ſtädtiſche Aemter auch
mehr durch unſere Landsleute beſetzt wer
den ſollten, nicht etwa um deren hungrigen
Mund zu ſtopfen, wie es jett ſo oft der
Fall iſt ſondern um uns von anmaßen—
den Ungerechtigkeiten zu befreien, die durch
unſere Stellvertreter, die wir auf obigem
Wege erwerben müſſen, denn anch leichter
vermieden werden könnten.
Wir müſſen durch überlegene Einſicht,
und unſere Erfahrungen ſollten den Ameri
kanern beweiſen, und beſonders müſſen
wir unſere irländiſchen Mitbürger ůber
zeugen, daß wir unſere Anſprüche nicht
auf bodenloſen Sand geſetßt haben. Wir
müſſen klare und unumſtoͤßliche Gründe
angeben, daß unſere Rechte nicht hintenan
geſeßt werden dürfen, und andere wenn~
gleich unbefähigte Günſtlinge unterzu—
bringen und zu verſorgen. Der Verdienſt
ſollte, und muß ſein Recht behaupten,
und wenn wir alle, wie trenue Brüder
m in Hand gehen,“ und dadurch
eine Mehrzahl bilden, wird es uns nicht
ſhve fallen, alle Schwierigkeiten aus
dem Wege zu räumen.
Iſt es ſchwer den Beweis zn liefern, daß
wir Deutſchen, als amerikaniſche Bürger
dieſer Stadt in politiſcher Beziehung nicht
ſmehr berückſichtigt werden ſollten?
ẽ iſt meine Ueberzeugung, und beant
worte dieſe Frage mit „Nein“. Fortge~
ſehte Verſammlungen der deutſchen Bür
ger, und Austauſch ihrer Anſichten und
Meinungen und Ausgleichung derſelben
oder die Einreichung ihrer Namen, und
deren ſtenerbaren Reichthum wäre genů~
gend eine beweiſende Liſte anzufertigen,
und damit würde uns die Waffe zu einem
ſiegreichen aber blutloſen Kampfe geliefert
werden. Wir werden damit Alles über
ſwaltigen köͤnnen. Sogar den Grund,
und die, als Deckmantel der Entſchuldi
gung fortwährend benutzte Ausſage, daß
wir die engliſche Sprache zu wenig ver·
ſtehen und ſprechen können, werden wir
dadurch aufheben und vernichten.
Soll der Aeccent unſerer V tiprahe.
des Engliſchen nicht ebenſoviel zu berück.
ſichtigen ſein wie der des irrländiſchen
Bürgers? und ſehen wir nicht oft ein ge~
wiſſes Lächeln den Mund des Eingebor—
nen umſpielen, wenn in der hoörbaren
Naähe eines Geſpräch s zwiſchen Irläͤndern,
oder wenn Ausſage liefernd?
Der Dialect des einen, iſt nicht beſſer
wie der des andern, und würde in dieſer
Hinſicht, die engliſche Ausſprache des
Deutſchen bevorzugen, welches, wenn von
der andern Seite richtig verſtanden und
beurtheilt iſt, auch der Wahrheit gemäß
gefunden werden wird.
Nehmen wir es wie wir wollen, aber
wie andere es nicht zu nehmen wünſchen,
in wiſſenſchaftlicher und ſittlicher Bildung
ſind wir ein Leuchtſtern zur Nachahmung
würdig, und in dieſer Hinſicht ſelbſt den
Irländern voran, und nur durch das feſte
Band der Einigkeit und Eintracht gelingt
es ihnen, den Widerſtand ihrer kecken
Stellung zu behaupten Der glüůckliche
Umſtand allein die, durch ruhiges Den.
ten, Ueberlegung von Thatſachen und
Vorſicht, hervorgerufene und in's Leben
gebrachte Einigkeit und Verbrüderung,
hat ein Deutſchland gegründet und ſeine
Macht, wie ſo zu ſagen kann jetzt der gan~
zen Welt Trot bieten.
Darum meine lieben Freunde und Ge—
noſſen, laßt uns alle an das Werk gehen,
Gründe zu ſammeln, die zu nnſerem
Zwecke nothwendig ſind, und uns zu einem
glänzenden Ziele leiten und führen werden.
Gewiß! Die erlangte Sicherheit wird
uns eine beſondere Befriedigung gewäh
ren, und das Bewußtſein unſere Pflicht
gethan zu haben, erfrenen. Dieſer Auf
ruf an euch iſt nicht gemacht um nur un—
ſer gegenwärtiges und perſoöͤnliches In
tereſſe zu ſchůützen, ſondern auch für das
Wohlergehen unſerer Kinder und Kindes
kinder zu ſorgen.
Gott gebe uns ſeinen Segen
;
Wie immer in Treue
Ein Vruder.
.
Savannah Theater.
Das erſte Auftreten in dieſer Stadt der
berũhmten
Janauſchet,
allgemein und ohne Widerrede anerkannt als die
~
Königin z engl. Trauerſpiels,
begleitet von hier noch unbekannten u. höchſt
ausgezeichneten
Schauſpielern erſer Grüöße
aus New- dork.
26. Februar:
M Stuart.
Dienſtag, den 27. Februar:
Debor ah, (Leah die Verlaſſene.)
Mittwoch, den oi
Chesney Wold,
Eine dramatiſche Darſelts von Dickeno' „Bleal
r.
7 den 29. Februar:
acbeth.
Eintrittspreio: dl, dewahite Sipe do Ceuts ertra,
Familienzirkel 7 Cio., Gallerie oͤ. Cts., Octoroon~
dor 7s Cio. 14 45
Deutſche Fenermanns-Halle.
Hiermit wird dem Publikum angezeigt, daß die
obige Halle vermiethet wird für Veſcſdahen, W
und Maſſenverſammlungen ; ebenſo kann das Zimmer
uüber der Halle als Verſanmlango- Lotal von Verei~
nen : einzeine Nachte oder fur das ganze Jahr ge~
miethet werden.
Man wende ſich an 2: L. Scthreiner,
44A7 Vorſihender d. Hall ·Comites.
Samuel W. Goode,
Rechtsanwalt,
Tüůber der Expreß Office und Savannah Banl und
Truſt Company,
Ecke von Bay~ u. Draytonſtraße. Savannah, Ga.
Sparbank-Department.
Savannah Bank & Trust Co.
105 Vayſtraße, Savannah, Ga.
Charles Green, Praͤſident.
Milo Hatch, Bize ·Praͤſident.
Edmund Ketchum, Kaſſirer.
Die Direktoren wünſchen die Aufmerkſamkeit des
Furtune (namentlich die Arbeiterklaſſe, für deren
eſonderen Vortheil dieſes Deparment organiſirt
wurde) auf die neuen Leigeſtre zu lenken, welche fůr
den Nuten der Depoſitoren abgeaäͤndert wurden.
1. Einlagen von di und mehr werden in Empfang
genommen; die Bankbůcher, welche ausgegeben werden,
ẽnthalten die näheren Beſtimmungen.
2. Dir jährlicheu Zinſen werden zu 6 pCt berechnet
und ſind zahlbar jeden erſten Mittwoch in den Mona~
ten Januar, April, Juli und Oltober eines jeden
Jahres.
3. Keine Intereſſen werden bezahlt für Summen
welche vor den obigen Terminen erhoben werden, für
die Zeit, die ſeit der vorhergegangenen Vertheilung
der Dividenden verſtrichen iſt. ;
4. Die Intereſſen, zu welchen Depoſitoren berechtigt
ſind, konnen entweder erhoben oder zu ihren Anlagen
geſchlagen werden. ;
5. Niemand kann eine Summe, ſei es Kapital oder
Intereſſen, erbeben, ohne Borzeigung des Bankbuches,
ausgenommen er haͤtte es verloren und brächte hin~
reichenden Beweis fuür den Verluſt deſſelben, und gebe
eine geſehliche Qnittung zur Abweiſung aller ferneren
gerderngen
6. Einlagen werden in Empfang genommen von
9—s tglich; Zurückerſtattungen werden gemacht von
—2 uh taglich.
A. L. Hartridge, 1
Jas. H. Johnſton, ~ Direktoren d. Geſchäftsführung.
W. W. Gordon, j
14 566 I. S. Hutton, Geſchäftsführer.
Spar- Bank Department.
Das Spar · Bank Department der
Southern bank of the State of
GEVORGIIA.
Nominal Capital
5, 0000, 0000.
Iſt zu jeder Zeit offen, in dem Bankhauſe, Ecke
Le und Draytonſtraße. Eingang an Bryan~
raße.
Intereſſen 6 Prozent, zahlbar in vierteljährli~
chen Raten. .
rrteirarer Frauen und Kinder haben das aus~
ſchließliche Recht, über ihr in dieſer Bank deponirtes
Geld, zu verfügen.
Die Depoſiten-Gelder dieſer Spar-Bant werden
ſeparat gehalten von denen des Departments der
eigentlichen Bank.
Depoſiten werden angenommen, täglich: von 9 —2,
und 4—s Uhr Nachmitiags. An Sonnabenden von
4—s Uhr Nachmittags.
Abrechnungobůcher werden geliefert.
Das Publikum wird höflichſt erſucht, Contos bet
uns anzulegen.
Charles Herron, Accountant.
John MecMahon, Manager.
Eugene Kelly, Präſident.
John MeMahon, Vice-Präͤſident.
I. E. Gaudry, Caſſier.
Direltoren:
John Screven. E. C. Anderſon.
A. P. Wetter. John Flannery.
Ino. McMahon. I. E. Gaudry.
Eugene Kelly. Abram Minis.
Griſt-Mühle
und Futter-Store.
Der Unterzeichnete hat einen Store No. 734.
Bay - Str. eroffnet, worin er ſtets friſchgemahlene
; Futter, Welſchkorn, Heu, Hafer u. ſw.
vorrthig haͤlt. Er erſucht das Publitum achtungo~
vollſt um einen Theil der Kundſchaft.
W. I. Harty.
A Stahle Institution.
Just at the period when all stable· men were com
plaining that the horse-vintments of the day were
unstabl~ remedies, the Mustang Liniment made its
entree in Missouri, without any flourish of trum
bets and within one year, becamethe ſavorite em
brocation ſfor the extornal distempers and injuries
of horses and cattle in all the Western and Southern
States. From that time to this, it has never had
a rival in the estimation of accomplished horse
men; nor is its household reputation as a eure ſor
rheumatism, neuralgia, sorẽ nipples and eakod
breasts, tumos, mumps, sore throat, earache, tooth
ache, bruises, burns, wounds, and sprains, a whit
behind its celebrity as a horse Liniment. The Mo
thers of Ameriecs know its value, and apply it
promptly to the external injuries ot the “THãing
generation and in fact there ĩs not a eity or town
sbip in the U nited States where the Mustang Lini
ment is not regarded by both sexes and everÿ elass
ss a blessing tõ the community
——
4 Re-animating the Hair.
When the hair ceases to draw from the scalp the
ſ atural lubricant which is its sustenance its vitality
is, as it were, suspended, and if not promptly ai
| tended to, baldness will be the certain result. The
one sure method of avoiding such an unpleasant ca
tastrophe is to use Lyon's enenar urlenr when
! well rubbed into the sealp, will speedily re-animate
ſthe hair and prevent it from falling out, beside~
; that this inimitable resuscitant anã strengthener
otf the hair nourishes and stimulates its young anã
| tender fibers, removes all obstacles to their growth
in the shape of dandruff and dirt, and ultimately
; produeces ã new crop of hair, stronger, glossier, and
twice as abundant ãs the old. As a hair dressã
ſit is notably the most agreeable, refreshing an
erle artãele ever placed upon s drossiug
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