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Europa.
Das neue deutſche Reich
In einem Artikel ͤber das deutſche
Reich ſagt die, Wiener anthrtie Preſſe“:
„Das nene deutſche Reich iſt heute die erſte
und ſtärkſte Macht der Erde; es könnte
die M beherrſchen, es koönnte n
eert!: noch gewaltig erweitern. Aber
der Geiſt der Bena und Selbſtbe
ſchraͤnkung, welcher im dentſchen Bolte
lebt, wehrt ſolchen Ausſchreitungen und
würde ihnen, ſelbſt wenn der er da
zu beſtaͤnde, einen nnüberſchreitbaren
Damm entgegenſtellen. Dentſchland
ſchlͤgt ſeine Feinde uieder, aber es unter
ocht ſie nicht Es ſiegt, aber es bedroht
oneun Die Macht zu welcher
Deutſchland ſich mmer mehr erhebt, dankt
es vor allem der Geiſtes· Arbeit, welche
der heuigen Entwickelung voranging und
die Grundlagen derſelben wiſſenſchaſt—
lich feſt ſtellte Wie es ein Volks Heer
war, das in den Kampf zog, war es auch
die hohe Bildung und das unvergleichliche
Talent der Füůhrer, welche den Sieg ge—
wiſſermaßen verbůrgten. Diesmal war
das Schwert im Dienſte hoher nationaler
und Machtzwecke; es ſiegte im Namen des
Selbſt Beſtimmungs-Rechtes eines gro—
ßen Cultur-Volkes.“
Die Kunſtgallerie in Düſſeldorf zerſtört.
Die Kunſtgallerie in Důſſeldorf iſt ein Raub der
Flammen geworden. Dieſes iſt bereits das zweite
Unheil, welches die Akademie ſeit ihrem hundertjaͤh~
rigen Beſtebene betrofen hat, denn ſchon im Jabre
1794, nachdem das Inſtitut kaum 28 Jahre beſtanden
wurden die meiſten werthvollen Kunſtſchape, gelegent~
lich eines Bombardemente der Stadt durch die Fran—
zoſen durch Feuer zerſtoͤrt. Welcher Zufall die neue
Kataſtrophe veranlaſtte, loͤnnen wir jept noch nicht
angeben. Die Kunſtakademie wurde im Jahre 1767
von dem Kurfurſten Carl Theodor (demſelben, wel—
cher in Heiae's „Reiſebildern“ geſchildert wird (ge
gründei. Nach der erſten gerſtoörung der Gallerie
wurde ſie von dem kunſtliebenden Friedrich Wilhelm
111. von Preußen im Jahre 15822 wieder reorgani
ſini und erreichte in der letzen Haälfte der zwanziger
und in der erſten Halfie der dreißiger Jahre
doͤchſte Blüube unter Cornelius. Wenn Nichte ge
rettei wurde, ſo ſind unerſebliche nnd unbezahlbare
Kunſtſchaͤhe verloren gegaugen, denn die Gallerie ent~
hielt Gemaͤlde von Rafael, Guido Reni, Tizian,
Michel Angelo, Rubene, Ban Dyt, ſowie vicle der
deſten Werke neuerer Meiſter, wie Cornelius Leſſing,
Sohn, Bergen, Kobler, Schröter, Haſenelever, Knaue~
Schirmer und Muntaſv. Nach der mitgetheilten
Deveſche bleibt freilich wenig Hoffnung und man muß
ſogar befuͤrchten, daß auch die werthvolle Bibliothek
von 0, 0 Baͤnden, welche ſich in demſelben Gebaͤude
befand ein Raub der Flammen wurde.
Rom, 1. Februar. Dergelehrte Streit
von dem wir berichtet, iſt beendigt, and alle Weli
giebi den Käͤmpfern das Zeugniß, daß ſie ſich in den
Formen der auserleſenſten Nitterlichkeit bewegt haben
Der Erfolg, nachdem ſo manche Lanze gebrochen wor
den, war der, daß die kotholiſchen Kaäͤmpfer ihren Geg
nern zugeſtanden, daß von etnem 2ojahrigen Pontiſt
cate Petri in Rom keine Rebe ſein konne, was auch
ſchon deutlich genug aus der Chrohnologie der Apo
ſtelgeſchichte bervorgeht. Dagegen ſei die Unmoͤglich
keit der Romreiſe weder aus Schrift, noch aus Tra
dition zu erweiſen. Es iſt natürlich weder der Ge
genſtant, noch dav magere Reſultat dieſer Dievuta
tion, welche dem Vorfalle eine derartige Wichtigkeit
gab, daſ manche Leute bier ein Billet für den Ein
tritt gern mit 100 Lire bezahlt haben würden. Dao
Außergewohnliche liegt darin, daß die Curie ſich ein
mal mit den Kaähern und der biſtoriſchen Kritik auf
eine Diocuſſion einlaͤßt, ſtatt dieſelben einfach zu
verdammen. Das war man hier am wenigſten ge
wobhnt, und die Curie iſt durch den unerwarteten Ent
ſchluß mit einem Male vopulaͤrer geworden, als ſie ſeil
langer Zeit geweſen iſt. Indeſſen wird ſie wohl Eile
baben, den Fuß von dem ungewobnten Wege wiedei
zuructzuziehen.
Rom, 11. Maͤrz. Es verlautet hier, der Kẽ
nig Victor Emanuel beabſichtige ein Armeecorpe
zur Aufrechtbaltung der Königomacht ſeineds Sohneo
nach Spanien zn ſenden, wenn diee in Folgedes
Ausbruches politiſcher Unruben nothwendig werden
ſollte Man glaubt es ſei eine derartige Verabre
dunag waährend der letten ſpaniſchen Maniſterkriſis ge
troffen worden ;
Wien, 21. Maäͤrz. Eo wird hier auf gute Au
toritͤt hin bebauptet, Graf Beuſt, der oöſtreichifche Ge
ſandte am britiſchen Hofe, babe die Weiſung erbal
ten, im Falle die „Alabama“ Frage eine ſo ernſtliche
Wendung nehme, daß er Maͤregeln im Intereſſe deo
oöſtreichiſchen Kaiſerſtaates zu ergreifen babe, ſo ſolle
er zuerſt Ruͤckſprache mit dam deutſchen Geſandten
am britiſchen Hoſe nehmen, bevor er irgend einen ent
ſcheidenden Schritt thue, da die Regierungen von
Oeſtreich und Deutſchland entſchloſſen ſeien. in dieſer
wichtigen Angelegenbeit Hand in Hand u geben.
Aehnliche Inſtruttionen ſollen dem öſtreichiſchen Ge
ſandten in Waſbington zugegangen ſein.
In Baiern tmrat im Jahre 15868 ein Geſet in'e
Leben, welches die Ertangung des Heimatrechtee und
die Verebelichung auch den Armen ungemein erleich~
ierte. Eine Folge davon iſt, daß z. B. im Polizeibe
zirk München die unedelichen Geburten um 6 Proc.
abgenommen bhaben. Se groß iſ der Einſtuͤ
guter Geſete auf aute Sitten
Leirzia. Wahrend des Carnevalo wurde
bier ein junger Ameritaner arretirt, welcher ſich Un
gezogenbeiten gegen Damen erlaubt batte, dem ihn!
darüber zur Rede ſtellenden Herm mit Borermanier
tinen Schlag ino Auge verſete und als dieſer in
Folge deſſen den jungen Ranfbold einem Gendarmen
uübergeben wollte, auf lepteren ceinen ſechofach gelade
nen Revolver abfeuerte Die Kugel fubr dem Gen
darmen durch den Rockſchoon, obne tu verwunden.
Der Amerikaner wird ſein Rowdytbum achwer zu bi
hen haben. ;
· Man erzäblt ſich, daß luürzlich ein Landmann
aus der Umgebang von Bern ſich zum Zuchtbauosver-!
walter begab, um von ibm Zuchthaͤusler ale Dreſcher!
zu verlangen. Dieſer mußte ihm aber achſelzuctend
folgende Antwort geben: „Jaͤ lueget mi Liebe, Dro~
ſcher ſy keinimeb da, es ſy naͤmlich Alls nume Herre!“
—Berlin, is, Marz. Der Erzbiſchof oon
Aöln hot viet Bonner Profeſſoren wegen der Ver
werfuna des Untebldarteits· Dogma's erkommuntzirt.
—Nach dem Wüuürttembergiſchen Geſet über die
EChe, werden die von Württembergern im Auslande
geſchloſſenen Ehcen nur dann ale geſeplich anerlanut
wenn ſie die kirchliche Weibe erhalten baben. ;
Die Arbeiter in den Rothſchild'ſchen Bergwer
ten in Wittlowit, Maͤhren, machten cinen Aufitand
weil man ibnen den Lobn nicht auezablte. Dae
Militaͤr wurde auſgeboren und feuerte auf die Auf-!
ruührer, 4 wurden actodtei, 0 verwundei und 199 ver~ 1
daftet.
—7
Kurze Notizen.
Aus Dayton, O. wird berichtet, daß
in der Familie Marquardt. ein graßlicher
Mord berůbt wurde. Vater und Mutter
ermordeten gemeinſchäftlich ihre
drei Kinder, um ſie in den Himmel zu be
joͤrdern. Dann ermordete der Gatte die
Gattin. Zwei der Kinder wurden da
durch gerettet, daß ſie ſich derſteckten.
Wie es eigentlich um den Leerr
des Moͤrders ſteht iſt neunenti ieden.
Von dem Charakter des Mannes wird
gerade nichts böſes geſagt. Eines der le
benden Kinder bezengte, daß die Eltern
wohl im Hanſe beteten, aber nie eine
Kirche beſuchten.
Der Ausgang der Revolution in
vn nach verſchiedenen Wechſelfaällen
und einander widerſprechenden Nachrich~
ten, ſcheint ſich günſtig fuür die herrſchende
Partei Inarez zu geſtalten.
ln Cuba, heißt es, iſt die Empoͤrnng
faſt ganzlich unterdrückt. Der Kampf
ſwird nur noch von einer Bande Neger
fortgeſetzt.
Die Temperenzgeſetße und die Sonn
tagsfrage, machen patriotiſchen und men—
ſchenfreundlichen Deutſchen im Norden
und Weſten viel zu ſchaffen Atch die
„Univerſaliſtenpfaffen“, ſagt der,Seebote“
treten auf den Kampfplatz; Die purita
niſchen Pfaffen ſind nicht blos ignorant,
fanatiſch und ſtupid, ſondern auch ſehr
langweilig “ Der Schreiber hat Recht,
kurzweilig ſind nur die Menſchen, welche
mit Spitznamen die „Pfaffen“ bekämpfen.
Ein Virginier vermachte ſeine Farm
mehreren Negern, die freiwillig in ſeinem
Dienſte blieben, zufrieden mit dem was
er ihnen für ihre Arbeit geben konnte.
DOer Werth der Ein· und Ausfuhr
der Ver Staaten in 1571, in Hartgeldan—
gahen, beträͤgt: Geſammt ·Einfuhr 8559,
915 720; Geſammt · Ausfuhrss37,973 04
lm Senate der Geſetzgebung von
Pennſylvanien iſt eine Bill paſſirt, welche
dem unglücklichen Dr. Paul Schoöppe
ſeinen nenen Prozeß gewaäͤhrt; man hofft
daß anch im Unterhauſe dem Verurtheil.
ſten ſein Recht zu Theil werden wird.
Heute vor acht Tagen fand im Mul.
bery Hauſe (Baltimore das Jahresban—
ſket der „Hiberniſchen Geſellſchaft“ ſtatt.
ſDer Saal war mit iriſchen, amer.
ikaniſchen und deutſchen Flaggen
geſchmückt. Wir kennen einen Ort wo
die irriſchen, zur Feier ihrer Feſte in dent
ſchen Hallen zugelaſſen, es kanm leiden
wollen, daß die Deutſchen in ihrer eigenen
Halle, zur Chre des irriſchen Feſtes und
der Gäſte, die deutſche Flagge, als einen
Theil der Ansſchmüůckungen anwenden.
Ciner der Toaſte galt „Unſeren Schweſter-
Geſellſchaften („St. Georgus Geſellſchaft
und „die dentſche Geſellſchaft.“)
Am 12. März ging in Columbus,
Ga. die Palaſt Mahlmühle in Flammen
uf. Schaden 875,000.
—Fanny Jananuſchek ſett ihre
tunſttour im Süden mit faſt beiſpielloſem
Erfolge fort, und halt überall, wo ſie aus
ritt, eine reiche Erndte. Wie in Richmnond,
Va. ſo auch in Charleſton, S. C. und
Zavannah, hat die große Tragödin ſtets
vor ausverkauften Haͤuſern geſpielt und in
ſden genannten drei Städten an achtzehn
ſSpielabenden, abzüglich aller Koſten ca.
320,000 erũbrigt. Das bezahlt ſich aller
ſdings beſſer als deutſch, Lragödie.
Janauſchek gedenkt noch die gröoößeren
ſStädte Georgia s, Alabama und Terxas
u beſuchen, im April in New Orleans
iufzutreten und dann via Memphis, Ten.
und St. Lonis Ende Mai nach dem Oſten
zurückzukehren. (Valt. Cor.
An der Seeküůſte der Ver. Staaten
ſobrennen jeden Abend nahezu 400 Leuchi
ſthürme, Baaken· und Leuchtſchijffe. Von
denſelben befinden ſich 105 an der Küſte
der Neu England“ Staaten; 90 an der
ſKüſte von New York und New Jerſey;
103 an der Küſte von Virginien, der Ca—
rolinas und Georgias; 30 rund um Flo
ſrida herum ; 45 laͤngs dem Golf von Me—
riko an der Küſte von Alabama, Louiſiana
ſund Texas, und der Reſt von 20—30 an
der Küſte des Stillen Meeres
In den noͤrdlichen Staaten herrſchte
noch an der letzten Woche eine bittere
Kalte, nnd die Menge der Eiſenbahnun—
ſaͤlle iſt ſchaudererregend.
Die Apachen in Arizona, unter dem
geſür hteten Hauptlinge Cochiſja, befinden
ſich wieder auf dem Kriegspfad, und Gen.
Coot hat bereits die Campagne eroͤffnet.
An dieſem Kriege ſind nur die Beamten
der Ver Staaten Schuld. Ein gewiſſer
ſLientenant Baſkom hatte den friedlichen
ſHaäupiling zu einer Unterredung geladen,
und nachdem er ſich mi mehreren Beglei
tern zur Verſammlung eingefunden hatte,
ſwurde er mi ſeinen Gefſahrten verhaftet
ſund ſjuͤr Geſaugene erkläͤrt Ihm jelbſt
gelang es den Häͤuden der Weißen ſich zu
entwinden, und durch die Flucht zu retten.
Seine Begleiter wurden unnoͤthiger Weiſe
erſchoſſen.
Eine vom 10 datirte Depeſche aus
Brownsville (Texas) ſagt, daß waäͤhrend
der letzten Halſte des Monats Februar
2000 Stüůck Rindvieh im Werthe von
840,000 von meritaniſchen Oieben ergrif
fen, und uͤber den Rio Granda getrieben
wurden. Die Bande, welche kürzlich
bei Santa Maria mit einer großen An
zahl Kindvieh den Fluß üůberſchritt, wurde
von dem Capitäͤn Labos Garcia, unter
dem Oberbeſehl des General Cartinas
commandirt. Die Banditen koönnen ihr
Weſen ungeſtraft ireiben weil der Land
ſtrich nur düun bevöoöltert iſt, uind neun
Zehntel der ganzen Bevoͤlkerung ſind
Banditen. Die Rancheros geben keine
Auskunft ůber die Uebelthater, weil ſie
ſich vor den Anguifen derſelben fürchten.
DHer Mayor von Matagorda kaufte kuürz~
lich Stüůck Rindvieh, welche bei Santa
Marta über den Fluß gebracht wurden.
Er hat ſich ſeit Jahren mit diejem Ge.
ſchaͤſt abgegeben und iſt deßhalb ſebr po-·
pulaͤr unter ſemen Laudsleuten. Es!
herricht große Aufregung unter der Be
voöllerung und man furchtet, daß es zu!
Repreſaleen kommen wird.
Der „Weſtbote “ ſtellt einen neuen
Canditaten fůr die Präſidentſchaft auf,
nemlich Herrn Charles Francis Adams
von Maſſachnſetts, von deſſen Stellung,
Charakter und Fähigkeiten er eine Löſung
der ſchwierigſten Fragen der Gegenwart
und eine Erloͤſung von einem unerträgli
chen Zuſtande erwartet. Auch wir ſind der
Anſicht, ohne uns füuůr oder gegen ihn zu
entſcheiden, daß der Norden keinen Mann
hat, der ihm vorzuziehen wäre. Von
den Gruudſäten, den Abſichten und der
Handlungsweiſe des nördlichen Volkes
hegen wir eine ſo geringe Meinung, daß
wir, nach dem Grundſatze ,ſage
böſes, wo du nichts gutes ſagen tannſt,“
ſelten oder nie uͤber Waſhington Politit
ſprechen, obgleich wir die Lage de s Lan—
des nicht gleichgůltig anſehen.
tEingeſandt.)
Atlanta, Ga. 16. Maͤrz.
Prof. C. F. Banſemer,
Redacteur der, Savannah Abend Zeitung.“
Geehrter Herr!
Bezugnehmend auf den Artikel über
„Frauenarbeit, Frauenrechte!“
in No. 47. Ihres Blattes, erlaube ich mir
einige Bemerkungen zu machen, mit dem
Wunſche, daß Sie, wenn Sie ſo gut ſein
wollen, deuſelben Raum in Ihrer Zeitung
geben. Ich fürrhte daß Frau Eliſabeth
Peterſen, einem alten gefährlichen
Vorurtheil huldigend, die Grenzen der
Frauenarbeit zu eng zieht. Auch ſcheinen
die Beweiſe, die die Dame anführt, nicht
überzengend zu ſein; erſtens, weil ſich zu
jeder Regel eine Ausnahme findet; zwei—
tens, weil uns blos ein Reſultat vorgeführt
wird, die Motive aber nicht eroͤrtert ſind.
Frauenarbeit! Wo fängtſie an?
Wo hoͤrt ſie auf? Iſt nur die atne und
das Haus ihr Tummelplatz? Gewiß nicht!
Soll die Frau nicht auch berechtigt ſein,
die ihr verliehenen Talente anszubilden
und auszubeuten. Warum fürchten
ſich unſere Frauen den ſo ſehr vor dem Titel
„emancipirtes Frauenzimmer “?
und doch wälzt ſich manche in Sorgen alt
gewordene Mutter Nachts ſchlaflos auf
dem ärmlichen Bett ſich abquälend mit
gegründeten Befürchtungen für das Wohl
ergehen ihrer nicht,„emaneipirten“ erwach·
ſenen Tochter. Mit Ehren hat ſie ihr
Kind auferzogen, dem Gebrauch gemäãß,
hat ſie ihren Liebling zu einer tüchtigen
Haushälterin und Handarbeiterin heran
gebildet, auch eine gute Schulbildung hat
ſie ihr gegeben, und nach allen Opfern und
Entbehrungen, die eben nur eine Mutter
tragen kann, will es der Tochter doch nicht
gelingen ſich eine ausreichende Eriſtenz zu
gründen.
Woher kommt das ? Haushalten, Naä
Ihen, Stricken u.ſ.w. ſind auch,„Künſte“
die erlernt ſein müſſen, aber es ſind mei
ſtens mechaniſche Verrichtungen, die jedes
Mädchen mit gewöhnlichen Faähigkeiten
lernen kann und darum iſt der abgewor
fene Verdienſt kein lohnender, das Feld iſt
überfüllt. Trotdem ſchreckt man zurück
auf ein anderes, groöͤßeres und lohnenderes
Gebiet der Arbeit überzugehen aus Furcht
„ein emaneipirtes Frauenzimmer,
genannt zu werden. Taͤglich haben wir
Gelegenheit, die traurigen Folgen unſeres
alten Frauen Arbeit· Syſtems zu ſehen.
Jeder von uns hat ſicherlich ſchon Frauen
ldeſehen, die, um ſich eine geſicherte Erxiſtenz
ſzu grüuden nicht gewagt haben, der
Stimme des Herzens zu folgen, ſondern
einem Maun die Hand gegeben, mit dem
ſſie keine Sympathien gemein hatten noch
haben werden.
So verwerflich die Handlung auch
limhe iſt, ſo dürfen wir es doch nicht
wagen, einen Tadel über jene Frauen
auszuſprechen, da uns unſer eigenes Ge—
wiſſen ſagt, daß der Mangel an Erziehung,
die wir unſern Töchtern angedeihen laſſen,
wahrſcheinlich ein Hauptbeweggrund zu
dieſem Schritte war. Mehr! wie man—-
ches junge Mädchen hat ſich dem Laſter
ſergeben., die heute noch als ein achtbares
Mitglied der Geſellſchaft daſtehen würde,
hätte man ihr gelehrt, wie ſie auf ehren
werthem Wege lohnende Arbeit faände.
Früher ſtellte man die Behauptung
auf, daß die Sittlichkeit gefährtet würde,
wenn junge Mädchen und Männer zu
ſammenarbeiteten; Crfahrung hat das
Gegentheil bewieſen, und unſere Arbeitge
ber nehmen gernein achtbares junges
Mädchen in ihren Räumen auf, weil ihr
Einfluß wohlthätig auf ſeine Clerks und
enn wirkt. Der Stolz der Eltern
ſaber baͤumt ſich vor den Gedanken, daß
ſdas Fraänleim Tochter ein „Handwerk“
ſſoll, da hier ferner im Allgemeinen der
Mißigang bei den jungen Damen mehr
unterſtützt als bekaͤmpſt wird, ſo hat Let—
ſtere weder den moraliſchen Muth noch die
Kraft, die durch Borurtheͤl enggezogenen
Grenzen zu ůberſchreiten.
Vergleicht die Erziehung unſerer Soöhne
mit der unſerer Toöͤchter; welche Ungerech
tigkeit! Erſteren wiſſen wir von fruͤheſter
lugend zu beeinflußen ſich dieſem oder
jenem Berunf zu ergeben, damit er, wenn
ſuüber die Jünglingsjahre hinausgetom—
ſmen, frei und unabhängig den Kampf
ſmit dem Leben beginnen und unbeeinflußt
/von andern Verhältniſſen ſich ein Weib
hr könne, bauend auf ſein Wiſſen das
ihn und ſeine Lebensgefährtin vor Sorge
und Noth bewahren wird.
Unſern Töchtern entziehen wir dieſe
Vorzüge nicht nur, nein, wir rauben ihnen
das Vertrauen in ihre eigene Kraſt und
erziehen ſie ſyſtemathiſch zu der drückenden
Verpflichtung ihrem Manne für jeden
Biſſen Brod oder jedes Cattun · Kleid dan—
ſken zu müſſen.
Mit welchem Stolz werden uns unſere
Töchter einmal danken, wenn wir ſie ſo
ſweit „emancipirt“ haben, daß ſie, geſtͤtzt
auf ihr Wiſſen, ſich ſelbſtſtändig ihren Le
bensweg bahnen koͤnnen. Die Ehe wird
ſicherlich nicht dadurch leiden. Im Ge—
gentheil, die Moralitaͤt wird ſich heben,
das Ehcverſprechen wird auf beſſeren
Principien beruhen, da das ſchreckliche
Wort „Noth“ ſich nicht ſo hauſig als
böſer Dämon auf die Seite der Franen
ſſtellen wird; „Frauen Arbeit“ iſt
ſdas große Wort das unſere Kiuder ver
edeln wird!
Wie wird die Wittwe ihrem vorausge
angenen Gatten danken, wenn ſie ihre
gangen um ihr Sterbebett verſammelt
und ihnen ſagen darf: „Geld und Gut
hinterlaſſe ich nicht, aber einen Schaß den
euch Niemand rauben kann, habe ich Je~
dem von Euch gegeben, und das iſt Euer
Wiſſen.“ Welch ſtolzes Gefühl für ein
Mädcheu, wenn ſie ihrer alten hilfloſen
Mutter jeden Sonnabend von 810—820
in's Hans tragen kann.
Um der Gerechtigkeit willen, öffnet
Thor und Thür für Jeden der arbeiten
will. Seht was für ein Feld, das en
wenig betreten, vor den Frauen liegt.
Medizin·, Lehrweſen, Malen, geichnen,
Graviren, Uhrmachen, Drucken, Steno-~
raphiren und tauſend andere lohnende
ren nd liegen unſern Toͤchtern
offen. Gebt uns Frauen Arbeit und
Frauen Reu. und dieſe verführeriſch
ſcheinende kree love Theorie wird fůr im
mer vernichtet ſein.
.. Auch ich kann mich ſchon jetzt darauf
freuen, wenn meine Toöͤchter einmal große,
erwachſene Mädchen ſein werden, wie ich
mit ihnen ſchaffen will, und mit ihnen im
Hauſe glüeklich ſein. Sie ſollen mir Con·
certe geben und ich will mit ihnen zum
Tanze aufſpielen, ich werde ihnen die Un-·
natürlichkeit des politiſchen Parteiweſens
erklären, und ihr geſunder Menſchenver
ſtand wird ihnen lehren, daß die Wahlur
nen eben ſo wenig der Tummelplatz für
das zůchtige Weib iſt, wie der bar-room.
Und ſehe ich ſie mit einem Mann vor dem
Altar ſtehen, ſo wird?mein Vaterherz ſtolz
ſein daß mein Kind im Stande iſt, dem
Manne ihrer Wahl die Hand zu reichen,
und den heranziehenden Sorgen eine mu
thige Stirn und einen kräftigen Arm ent·
e Und ich werde ihrem Manne
ſagen: „Sei ſtolz auf das Weib, die
Nichts von dir haben will, was ſie dir
nicht widergeben koönnte.“!
Reinhard.
J
(Eingeſandt.)
Savannah, 24. Maͤrz.
Herr Redacteur!
Zur freundlichen Beantwortung Ihrer
Bemerkungen ůber meinen Brief an den
Präſidenten der Landwirthſchaft Geſell
ſſchaft des Staates Georgia, erlanbe ich
ſmir Sie daran zu eriunern, daß mein
Brief nicht an einen Deutſchen oder an
ſdas deutſche Publikum gerichtet iſt, ſon
dern an einen Amerikaner, deſſen Anſich
ten, wie Sie Selbſt eingeſtehn, von meiner
ſowohl, als auch von der Ihrigen, und
aus beſonderen Gründen gar ſehr von
unſerer abweichen wird, und gerade des
wegen iſt es nothwendig, daß wir auch
den verſchiedenen Anſichten Gehoͤr leiſten
müſſen, um auf den richtigen Standpunkt
und zu dem erwünſchten Ziele zu gelangen.
Wie Sie wiſſen ſollten, und das eigene
Intereſſe verſteht ſich von ſelbſt, iſt es ſtets
das Beſtreben der auswärtigen Regierun
gen geweſen, durch ihre Beamten und
Pn oewe dem Auswanderer dieſes Land
zu verleiden, um ihn für ſich und das Va
terland zu erhalten, und durch allerhand
Schilderungen, ob wahr oder nicht, auch
oft dovon abgehalten wird, den Wander
ſſtab in die Hand zu nehmen. Verlangt
les nicht die Pflicht, daß wir als Vertreter
unſerer Landslente „klaren Wein einſchen—-
ken“ müſſen?
In Beantwortung: „Selbſt nicht alle
Deutſche fuühren denſelben Tiſch,“ gebe ich
meine Anerkennung und der Wahrheit
gemäß; Sie werden aber nicht jeden Tag
und zu jeder Mahlzeit Kornbrod, Speck
und Sirup finden, ſelbſt wenn das ſeine
Lieblingsſpeiſe wäre, und iſt dies auch
nicht ein Umſtand dem wir uns anzube
quemen nothwendig haben, ſondern der
von allen Seiten gerůgt werden ſollte:
Es iſt ein Uebelſtand, und dieſem Uebel—
ſtand abzuhelfen iſt von größerer Wichtig
keit, wie man, wenn nur oberflächlich be
trachtet, erforſchen kann, und werde Wei
teres darüber mittheilen in der Fortſetzung
meines Briefes, ſollte ich durch ẽͤne gün—
ſtige Antwort dazu aufgemuntert werden.
Gewiß! und mit Freuden wird der
Pflanzer es dem Arbeiter erlauben
notabene! wenn der Arbeiter Zeit da~
zu hat, ſeine eigene Koſt zuzubereiten und
zu kochen, wird dem Pflanzer dadurch
nicht eine Mühe erſpart? aber es wird
immer wieder dieſelbe Lieferung ſein:
Kornmehl, Speck nnd Sirup, vielmehr
können wir ihm aber angenblicklich nicht
anbieten, eine Bemerkung, die ich noch
hinzugefügt hatte, wie ich aber erſehe, in
dem Drucke ausgelaſſen iſt.
Die Behaglichkeit ſeiner Schlafſtelle er
wartet der Ärbeiter von ſeinem Herrn,
und als deſſen Eigenthum kann er nicht
über Abänderungen verfügen, ausgenom—
men, ſein Vorſchlag wüůrde ihm von ſei
nem Herrn genehmigt, welches er in den
meiſten Fällen ſchwer finden wird, eben
weil dieſe betreffenden Herren noch·den
Sklavendienſt zu ſehr im Aunge haben,
oder auch glauben, noch von ſonſtigen
Verluſten des Krieges zu leiden. Hierůber
einen Vergleich mit dem Norden zu ſtellen
iſt nicht der rechte Platz, denn da ſind
viele Leute die gern Städter ſein möchten,
und auch wirklich ſind, die aber weder die
nöthigen Kenntniſſe haben, oder im Be
ſize der dazu gehoörenden Mittel ſind, um
ein anſtändiges Leben zu fůhren
Wir müſſen uns nur auf den Süden
beſchraäͤnken, und ſolche Fehler gui zu ma
chen ſuchen, die andere Gegenden gezwun—-
gen ſind zu dulden, und werden dadurch
einen Vorzug erlangen, der zur Bewegung
der Anſiedelung hierher beitragen wird
Gärtnerei iſt nicht, aber Kunſtgartnerei
iſt ein Luxusartikel, und iſt das Pflanzen
von Apfelbäumen nicht allein, ſondern
auch das Pflanzen von Obſt· und Frucht
baͤnmen verſchiedener anderer Gattungen
in einem Garten, wie ich ihn meine,
damit eingeſchloſſen und einbegriffen.
Das Gemuůſe Kohl, Kohlrabi, Kartof
feln, weiße und rothe Rüben u.ſ.w, kön
nen wir hier auf dem Lande nur hinter
einer Umzäunung beſtellen; ſo lange das
Vieh, wie es jetzt gezogen, wild ninher
läͤuft,; und eiu Stüůck Land mit einem
Zaune umgeben, nenne ich einen Garten.
Solche Gemüſe, die uns nicht brauchbar
erſcheinen, oder nach unſerem Geſchmacke
ſind, iſt es naturlich nicht nothwendig zu
flanzen, aber der Nachbar wůrde viel
r ſehr erfreut und getne bereit ſein
dafůr zu bezahlen, wenn er weiß, wo er
die von Ihnen verſchmähten Begelabilren
haben und auch kaufen kann, und die wie er
gewiß weiß, zu ſeiner Geſundheit beitragen.
Der eine kann keine Klütken und Speck
haben, ein zweiter Käſe und Brod, und
noch ein anderer Wurſt! ;
Wurſt! Wurſt! wenn nicht das Getreide
gezogen würde, wovon Klütken gekocht
uͤnd das Brod gebacken wird; und auch
Kartoffeln, Erbſen, Klee, gutes Gras
u. ſ. w. gehoͤren dazu, eine runde fettglän—
zende Kuüh und ein ſchweres und ſchönes
Schwein zu machen. Dann haben wir
prãchtigen Kaͤſe und herrliche Wurſt, und
jeder dieſer Artikel kann dann nach dem
Geſchmacke faſt eines jeden zubereitet wer
den. Die Wohnhäuſer auf dem Lande
ſind zu offen gebaut In Rückſicht auf
die Hithe des Sommers möchten üe ſchon
einigermaſſen paſſiren, aber wie dann,
wenn das Spaͤthjahr mit ſeinen rauhen
Stürmen kommt, die durch die zimmer
pfeifen? oder wo iſt der Schutz gegen die
Kälte des Winters, und gegen die feuchte
Atmosphäre des Regens und anderer
häufigen und ſchnellen Abwechſelungen
der Luft im Frůhjahre ? und wo die Feſt
igkeit des Daches um den Eindrang dies
Regens ſelbſt zu verhüten? 1
Mein zwanzig und einjähriger Aufent—
halt in dieſem Lande, im Norden und im
Süden, hat mich belehrt, und erſehe von
Beobachtungen, die mir ſo vielfältig gebo—
ten wüurden, daß die Landleute zu wenig
unterichtet ſind und nicht wiſſen was die
Geſundheit erheiſcht.
Hochachtungsvoll ergebenſt,
.... ...
Amerikaniſche Krähwin?ler.
Unlängſt überkam den Kommandan—
ten eines Militärpoſten des Weſtens die
geniale Idee Kanonen ſtatt auf Wagen
oder Laffetten auf den Rücken ſtarker
Mauleſel zu beſeſtigen und ſo Ariillerie
gegen die Indianer vortheilhafter anzu—
wenden. Um dieſe Methode zu probiren,
wurde eine kleine Haubitßze einem gedul—
digen Mauleſel ſo aufgeſchnallt, daß die
Mündung in der Schwanzrichtung zielte,
dann mit Kugelpatronen geladen und
hernach das Thier an die hohe Bank des
Flußufers geführt. In der Mitte des
Fluſſes ſtand eine Zielſcheibe, der die Rück—
ſeite des Manleſels zugekehrt war. Der
Major züudete das Zündloch mit einer
langſam brennenden Lunte an und ent—
fernte ſich. Unbeweglich ſtand der Eſel.
Bald jedoch machte das Ziſchen den Maul.
leſel ſtutzig er bog den Kopf nach der
Seite, von welcher das Geräuſch herkam
und fing an, ſich im Kreiſe ſo ſchnell zu dre—
hen, u. die Militäͤrabtheilung mit der Hau—
bitze zu bedrohen, daß eine allgemeine
Stampede erfolgte. Der Major erkletterte
den nahen Baum, die Lientenants glitten
das Ufer hinab in den Fluß, der Adju—~
tant entfloh ins Fort und die übrige
Mannſchaft zankte um jegliche Schußtſtelle,
die die Umgebung darbot. Nur kurze
Zeit währte der paniſche Schrecken eine
große Rauchwolke ein dumpfer Knall
und der Manleſel o! wo war der?
Die geſchoſſene Kngel traf den Schornſtein
auf dem Hauſe des Kommandanten und
das ploötzliche Einſtürzen und Gerumpel
der Backſteine erſchreckte die Dame des
Hauſes ſo, daß man ſie in Convulſionen
ſand. Ob das Ergebniß dieſer neuen
Kriegömethode dem Kriegsdepartement
berichtet ward, iſt bis jeßt unbekannt.
/
Das Temperenzgeſet und die Einwan
derung.
Herr Edmund Jüſſen, (Schwager des
Senator Schurz), der bis zur Wiederher
ſtellung ſeiner angegriffenen Geſundheit
ſin ſeiner Heimath Bonn verweilt, hat von
dort eine vom 6. Februar datirte Correſ
pondenz an die „Chicago Tribune“ ge—
richtet, worin er auch die nachtheiligen
Wirkungen des Temperenzgeſetzes auf die
Einwanderung in den Staat Illinois
beſpricht. Es wird unſere Leſer intereſ
ſiren, die betreffenden Mittheilungen ken—
nen zu lernen. Herr Jüſſen ſchreibt:
„Die Deeretirͤng des Temperenzge
ſetzes durch die Geſetßgebung von Illindis
wird wahrſcheinlich die Einwanderung
nach dem Staat verringern. Die „Köl
ner Zeitung“ eitirt die abſurden Verfü
gungen des Geſetzes und räth allen Deut—
ſchen, „welche nach amerikaniſcher Unab—
hängigkeit dürſten“ nicht den puritani—
ſchen Staat Jilinois zu ihrer Heimath zu
wählen. Das Geld, der intelligente Fleiß
und die Arbeitskraft, welche durch die un
ſinnige Beſchränktheit der Prohibitionen
auf dieſe Weiſe von den jungen Städten
und Prärien unſeres Genieinweſens abge~
lenkt werden, können ſchwerlich durch die
Summe der Schadenerſatzgelder wieder
ſerſeßzt werden welche weinende Frauen
betrunkener Männer von den verfuͤhreri
ſchen Wirthen erlangen mögen. Aber
vielleicht wird die Moral dadurch gefoör
dert und die Sitte gebeſſert? Unpartei
iſche Beobachter ſind der Anſicht, daß die
Socialreformer nicht im Stande ſein wer
den, die amerikaniſche Trunkſucht auszu
ſrotten, weun ſie nicht das Uebel bei der
Wurzel anfaſſen, indem ſie Schulzwang
ſeinführen und den Wirkungen des Kli—
ma's und der raſtloſen Geſchaͤftsthätigkeit
dadurch entgegentreten, daß ſie die Zeit
zwiſchen Arbeit und veredelnder Erholung
vernünftig theilen. Die allmählig wach
ſende Verbreitung von Wein und Bier
und das entſprechende Abnehmen des
Gebrauchs von Aleoholgetränken wird
ſim Laufe der Zeit gleichfalls weſentlich
zur Beſeitigung jenerrrohen Betrunken—
heit beitragen, welche unſer Land charak
teriſirt. Deutſchland kann in dieſer Be
ziehung unſerer Republik eine werthvolle
Lehre ertheilen“
———————
Sir Charles Dilke machte im Unterhauſe des
eie Parlamento den Antrag, die Koſten des
Koönigthums zu unterſuchen. Der Antrag wurde mit
274 gegen 2 Stimmen verworfen.
Proklamation
Mayor's Offte!
Savannah, den 15. März 1872.
Zufolge eines am 13. dieſes gefaßten Beſchlußes
des ehrenwerthen Stadtraths, erlaſſe ich hiemit dieſe
Bekanntmachung, und offerire eine Belohnung von
S3OO, fur die Gefangennehmung und den Beweis der
Schuld des Möoörders oder der Mörder des H. W.
Lindner, ehedem ein Bürger der Stadt Saoannah.
Zur Bekräftigung habe ich obiges amtlich mit
meiner Namensſchrift unterzeichnet, und mit dem
öffentlichen Siegel der Stadt beſtätigen laſſen, Jahr
und Tag wie oben angegeben.
j Bezeugt:
James Stewart, ; John Screven,
Clerk des Stadtraths. Mayor.
Belanntmachung.
Bureau des Stadt-Schatzmeiſters, ;
Savannah, 11. März, 1872.
Die Stadtaſſeſſors haben ihren Bericht dem Stadt~
rath abgeſtattet. Während der nächſteu dreißig Tage
wird das Buch in meinem Bureau den Bürgern zur
Einſicht offen liegen. Die Steuerzahler werden er~
ſucht, in der geſtellten Friſt zu erſcheinen, und den Be~
richt zu prüfen.
John R. Johnſon,
Schatzmeiſter der Stadt.
Gibſon's XXX Whiskey,
werden verkauft von ; :
; : 0. L. Gilbert & Co.
; Bekanutmachung.
NMitbürger! Ich werde als Candidat für die
„Ordinary Office von Chatham Counth“
l bei der im nachſten November ſtattfindenden Wahl
auftretten, und werde ſeiner Zeit um Eure freundliche
Unterſtütung anſprechen. ;
Ino O. Ferrill.
el ——
IRVING HOUSE,
an der N. W. Ecke von Jefferſon u. St. Julianſtr.
Ael, Wein, Liqueure und Cigarren
von der beſten Qualität,
E
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; 2 A
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( ~ 2 ~ 4 ——
werden mit der größten Bereitwilligkeit ſeinen deut~
e ſchen Freunden gereicht, von dem „garſtigen
Schotten,“ der deutſch ſpricht, wenn er benebelt iſt.
Auch ſind bei ihm zu haben ; ;
~ Göbel's berůhmte Rhein·Weine.
s Geſucht wird eine erfahrene Perſon, um
2 Haushalt und vier Kinder zu beſeren
r Eine kinderloſe Wittwe wird ergerogen. here
Auskunft wird durch die Addreſſe A. B.an dieſe
Office mitgetheilt werden.
.30 VBarrels Keroſin-Oel
werden verkauft von
r . L. Gilbert & Co.
:1 7 ;
BLaAIR & BIcKFORO,
3 169 und 171 Bay Straße,
e Savannah, Ga.
el Empfehlen hiermit dem deutſchen Publikum, zu
2 herabgeſetzten Preiſen, ihr reichbaltiges Lager von
a Thüren, Fenſterrahmen, Jalouſieen, Ge
ſimſen, Treppenpfoſten und Geländern,
e ; ſowie auch allen anderen
el Baumaterialien von Holz.
—6mz3m
n Samuel W. Goode,
; ;
1 Rechtsanwalt,
Züber der Expreß~Office und Savannah Bank und h
ʒ Truſt Company,
lEcke von Bay~ u. Draytonſtraße. Savannab, Ga.
1
t Sparbank-Department.
Savannah Bank & Trust Co.
1 105 Vayſtraße, Savannah, Ga.
1 o;
; Charles Green, Präſident
Milo Hatch, Vize-Präſident.
4 Edmund Ketchnm, Kaſſirer.
t Die Direktoren wünſchen die Aufmerkſamkeit des
1 Publikums (namentlich die Arbeiterklaſſe, für deren
. beſonderen Vortheil dieſes Deparment etinn
wurde) auf die neuen Beigeſeße zu lenken, welche für
den Nuten der Depoſitoren abgeaͤndert wurden.
i 1. Einlagen von di und mehr werden in Empfang
e genommen; die Bankbücher, welche ausgegeben werden,
enthalten die näheren Beſtimmungen.
2. Dir jaͤhrlicheu Zinſen werden zu 6 pCt berechnet
und ſind zahlbar jeden erſten Mittwoch in den Mona
ten Januar, April, Juli und Oktober eines jeden
: Jahres.
3. Keine Intereſſen werden bezahlt für Summen
·welche vor den obigen Terminen erhoben werden, für
die Zeit, die ſeit der vorhergegangenen Vertheilung
der Dividenden verſtrichen iſt.
1. Die Intereſſen, zu welchen Depoſitoren berechtigi
ſind, können entweder erhoben oder zu ibren Anlagen
1 geſtlaren werden.
~. Niemand kann eine Summe, ſei es Kapital oder
Intereſſen, erheben, ohne Borzeigung des Bankbuches,
ausgenommen er hätte es verloren und brächte hin~
reichenden Beweis für den Verluſt deſſelben, und gebe
eine geſetliche Onittung zur Abweiſung aller ferneren
Forderungen.
6. Einlagen werden in Empfang genommen von
I—b taͤglich; Zurückerſtattungen werden gemacht von
2—2 Uhr täglich.
A. L. Harrridge, )
Jas. H. Johnſton, / Direkltoren d. Geſchaͤftsführung.
W. W. Gordon, ſ
I. S. Hutton, Geſchäftsführer.
—auen eticaneſuercr.
Spar- Bank Department.
Das Spar- Bank Department der
1
Southern Bank of the State of
GEORGIIA,
1 Nominal Capital
1 S, 000, 000. ;
Iſt zu jeder Zeit offen, in dem Berlhtnlt Ede
r und Draytonſtraße. Eingang an Bryan~
raße.
„Intereſſen s Prozent, zahlbar in vierteljäãhrli
chen Raten.
Verheirathete Frauen und indtt haben das aus
ſchließliche Recht, uüber ihr in dieſer Bank deponirtes
ſ Geld, zu verfügen.
Die Depoſiten-Gelder dieſer Spar~Bank werden
ſſeparat gehalten von denen des Departments der
ſeigentlichen Bank. ;
Depoſiten werden angenommen, tãglich: von 9—2,
und 4—s Uhr Nachmittags. An Sonnabenden von
I—s Uhr Nachmittags.
Abrechnungobücher werden geliefert. :
Das Publikum wird oſhſ erſucht, Contos dei
uns anzulegen.
Charles Herron, Accountant.
John McMahon, Manager.
Eugene Kellv, Eradent
; John MeMahon, Vice-Präſident.
I. E. Gaudry, Caſſier.
n~ Direktoren:
John Screven. E. C. Anderſon.
A. P. Wetter. John Flannerv.
Ino. McMahon. Z. E. Gaudrv.
Eugene Kelly. Abram Minis.