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Das Genfer egeeriet ;
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r Srletie
2 fuührte, war ig, indem keiner
Ri dier anweſend war. Nur England und die Ver.
St iaten waren vertreten; Ent durch Lord Ten~
urett Lerler und Barnard ; Amerila durch die HH.
Davis, Cuſoing und Beraman. Die Verhandlungen
be hraͤnlten ſich nererreneun der Dotumente an
dea Setretaar des iedogeriques ;
—London, 16. Den geſtern durch die
Vertreter England's in Genf vertelenn Ge n
er ſelzerre Rer belgelugn ; a ete iſt
von Regierung Ihrer Rein in worden,
zu ſagen, n waͤhrend er e genklagen England'o
unter den noch zu nenne tſituen Vorbehalten
vorlegi, es als ſeine R erachtei, die Schydorichter
z~ benachrichten, d unatalgerweiſ ei Mißver~
ſtandniß wiſdin England und den Ber. Staaten
eingetreien iſt, welches die Natur und Auodehnung
der in dem Waſbingtoner Vertrage graqtn An~
it tr . Das Mißver ſtͤndniß bezieht ſich e
aſprůche fur indirette gidigunzen unter dr
Rubrilen: 1.) Berluſtẽ bei der Uebertragung amer~
ilaniſcher Fahrzeuge an die bxitiſche Flagge; 2.) Ver~
t durch erdohte Schiffoverſicherung; .) VBerluſte
infolge 7 Verlän tunt ver Krieges. ~
Die tinn ern ajeſtat gibi nicht zu, daß
indirelte arnd. vor dieſes gehoren.
Dieſelbe errerondirt mit der Regierung der Ver.
Staaten über dieſe Nngelegenheit. Da dieſe Correſ~
pondenz noch nian gtirleſtn iſt, ſe wünſcht die Re~
fiernns Ihrer Majeſtaͤt, daß das Schiedogericht mit
er Erledigung der Anſpruüche fuür direlte Berluſte
vorangehe. bat es unterdeſſen für angemeſſen
ibolo nt u ore vrn v wuleraen, wẽlche ſich
der Hoffnung, daß dav unſelige Mißverſtaͤndniß ſehr
bald beſeitigt werde. Die Regierung trer Majeſtat
zeigt hierdurch den Syterigien ſeziell und formell
an, daß dieſe Gegenklagen vorgelegt werden, ohne
de von der britiſchen Regierung in der Correſponden;z
eingenommene Haltung zu prajudiziren. Wenn es
erforderlich ſejn ſollte, ſo werden dem Schiedogerichte
1
weitere Mittheiluno~~ ez Tenterden.
ine Spezial ÿ·Deveſche von Genſ an die „Dailv
Newo“ meldet: „Man befürchtet, daß die Natur
des Proteſtes gegen die Jurisdektion der Schiedorich~
ter in Genf über die indirekten Anſprüche, welcher den
britiſchen Gegenklagen beigefügt iſt, eine Schlichtung
der zwiſchen England und Ämerika obſchwebenden
Streitfragen verhindert.“
——— ——
Deutſchland und Frankreich.
Betreffs der Kabelnachrichten von einem drohen
den Bruche zwiſchen Deutſchland und Frankreich
finden wir in einer Berliner Correſpondenz der
Augob. Allg. 3ig.“ folgende Notiz, welche die
Sachlage volltommen auftlart:
„Es waͤre unrichtig, aus dem Umſtande, daß man
ier die franzoſiſchen Zuſtaäͤnde mit Sorge verfolgt,
olgern zu wollen, daß ein beſonderer Argwohn gegen
hiers beim Reichötanzler berrſche. Die großen
Ausgaben, die derſelbe für die Armee machen will,
gehoören in daſſelbe Kapitel, wie ſeine protettioniſt~
iſchen Velleitͤten. Der Praͤſident der Republit in
nun einmal in ſeinen frͤhern Anſichten befangen und
zu alt, um zu lernen, ebenſo wie er wieder alle Ver
nunft darauf beſteht, die Robſtoffe zu beſteuern, ob—
wohl dies gar kein finanzielles Reſultat ergeben kann,
ſo lange Frankreich durch die Vertrage gebunden iſt,
ſo iſt es auch ein Ariom für ihn, daß er eine Arme
von 400,000 Mann haben muſſe, damit Frankreid
ſeinen Play in Europa wieder einnehme. Aber ag
reſſive Ideen gegen Deutſchland oder der Gedanie,
der Zahlung der 3 Milliarden dadurch zu entzie~
hen, daß man europaͤiſche Verwickelu igen heraufbe
ſchwore, liegen ihm ganz fern. Er iſt doch zu ſehr
Staatomann, um nicht zu erkennen, daß Frankreich
auf lange Zeit ganz außer Stand zu einer großen Al-~
tion iſt und die einzige Aufgabe hat, ſeine innern
Wunden zu heilen. „Ich bin““, ſagte er vor einiger
Zeit zu einem Diplomaten, „der Maſſenverwalter
eineo bankerotien Hauſes; Gott weiß, ob es noch in
Zukunft wieder Geſchaͤfte machen kann.“ Cben des
halb hat er auch die ernſte Abſicht, die drei Milliarden
baldmoglichſt zu zahlen; ich glanbe dies nach den
Mintheilungen von Finanzleuten, die mit ihm deshalb
kürzlich verhandelten, beſiimmt ſagen zu konnen. Eo
iſt auch ganz unbegruͤndet, wenn man dem hieſigen
franzoſiſchen Botſchafter Verbindungen oder gar In~
iriguen mit der Centrumspartei vorwirtt DHerſelbe
iſt allerdings mu der Famitie Radziwill nahe bekanm
aber er weiß zu gut, daß ſeine ganze hieſige Stellunag
auf dem Verhaͤltniß zum Reichoökanzler beruht, dem er
deshalb keinerlei Grund znr Beſchwerde geben darf.
Das berechtigte Mißtrauen, mit welchem man nach
Frankreich blickt, liegt vielmehr lediglich in den allge~
meinen Zuſtaͤnden; Niemand kann zweifeln, das,
wenn der greiſe Praͤſtdent morgen ſtürbe, das Chaos
in Paris hereinbrechen würde, und Gott weiß, zu wel~
chen Abenteuern der Chauvinismus oder demagogiſche
Tollheit ſich verſteigen konnten. Das intime Verhaͤlt
niß, welches zwiſchen Rußland und Italien beſteht,
beruht daher auf Gemeinſamkeit der Intereſſen, welche
allen Ausſchreitungen der feindlichen Kräfte einen fe~
ſten Damm entgegenſtellen wird. Einen ſachgemaͤßen
Auodruc hat dieſe Intimitͤt, was Italien betrifft,
durch die Aufnahme des Prinzen Friedrich Karl ge
funden, obwohl derſelbe ſelbſtverſtaͤudlich keine Auf~
irage zu Eroffnungen hatte. n'a jamais ſait
prouve d'aptitude politique, ſagt Bismarck zu Be
nedetti, alo von der ſpaniſchen Throncandidamr die
Rede war. Was die Intimitaͤt mit Rußland be~
trifft, ſo iſt ein neuer Beweis dafür, daß das St.
errern: Cabinet den Reichskanzler erſucht hat, die
ege in Waſhington dem Baron Offenberg zu ebnen,
welchem die ſchwierige Aufgabe zugefallen, die durch
Orn. Katakazy verfahrenen Beziehungen Rußland's
zu den Vereinigten Staaten wieder einzulenken.“
London, 18. April. Der „Dailvy Telegraph“
behauptet heute Morgen editoriell in nicht zu miſiver
ſtebender Sprache, daͤß die vor einigen Tagen von ihm
berichteten Behauptungen uůber die geſtörten Beziehun
gen zwiſchen Deutſchlaänd und Frankreich auf That—
ſachen begründet ſind. Das betreffende Blatt ſagt:
„Wir balten es für unſere Pflicht zu erklären, daß an
der Entſcheidung des Praͤſidenten Thiers in dieſer
Woche das Schickſal Frankreich's hängt. Wir ſpre
chen nicht in Phraſen. Wir haben dieſe gewichtigen
bedeut angovollen Worte erwoögen. Am Montage
uͤberreichie der deutſche Geſandte, Graf v. Arnim, dem
Praͤſidenten Thiers ein Ultimatum. Daſſelbe beſagt,
daß Deutſchland in der franz. Armee~·Bill und in den
Reden des Hrn. Thiers Rachedrobungen und ein
Programm der eventuelleu Revudiation der Kriego
ſchuld erblickt. Fürſt Biosmarck vrrlangt deohalb,
dan die Ruüſtungen Frankreichs reduzirt und die
Armet ~ Voranſchlaͤge berabgeſet werden, im anderen
Falle werden die deutſchen Truppen die geraͤumten
Departementis wieder beſepen und wenn es nothig
werden ſolle, den Krieg auf's Neue eroöffnen.“
(Sypez. Deveſche der,„„N. B. World.“) Fürſt
ditr Wtigttun ebdr ro me em
land in Frankreich eine Regierung einſepe, welcher eo
Vertrauen ſchenlen konne.
VPearis, 18. April Der „Conſtitutionnel“
widerlegt voſitiv, daß zwiſchen Deutſchland u. Frank
reich ein geſpanntes Verhaͤltniß beſteh~.
(Balt. Correſp.)
Der Staat Georgia hat einen Verhaftobefebl
gegen den beruchtigten Bullock, den fruüberen Gouver~
neur von Georgia erlaſſen und an den Gouverneur
von New Yort die Forderung geſtellt, den ſlüchtigen
Betruüger auszuliefern. Naͤch langem Zogern und
zweimaliger Weigerung entſchloß ſich Gouverneur
Hoffman endlich der geſeplichen Forderung Genuge
zu leiſten. Bulloct hat inzwiſchen das Weite geſucht
und Niemand weiß wo er ſich jept aufbhaͤlt. Wenn
enſonei ware, ſo wurde er ſich zur Unterſuchung
cuen.
Ebe Rufus B. Bullock ouverne ur von Georgia
wurde, betrugen unſere Staatoſchulden nur 85,802, 000.
Während der drei Jahre ſeiner Verwaltung wurden
ſie verdre~ifacht. Seine Betruüͤgerei iſt erwieſen.
—ln Süd-Carolina haben die Soldaten des
Ullyſſes Grant einen Bürger obne Urſache erſchoſſen.
Das geſtehen ſie ſelbſt ein. Wo und wann wird der
Unfug enden?
ln Florida wird ein gewaltiger Federkrieg ge
führt zwiſchen Gouverneur Reed, der wegen ungeſet
licher Verwaltung ſeines Amtes von der Legiolatur
in Anklagezuſtand verſeht iſt, und S. F. Dav, Bice~
Gouverneur, der waͤhrend der Unterſuchung daͤs Amt
des erſteren verwalten ſollte. Reed iſt es gelungen
ſich des Staatoſiegels zu bemachtigen. Der eine wie /
der andere beanſyrucht das Recht zu regieren. Wem ;
ſoll dao Voll Gedor geben? 1
Direlte Beſteuerung.
Die Vermogenstabellen in dem neuen Cenſus
weiſen folgenden Ourglanin ver gerl n den neimel
aen Staaten nach. tommen auf ben in
RNew-York · 21,483 Oregon. 8067
Maſſachuſetto. 1,463 Nebrasla. 563
Connecticut.··· Ll4l Maine 565
Rhode -Joland 1,266 Minneſota. . 520
Californien.. · 1,140 Kanſas 518
Pennſolvanien.. losl Kentuchy 457
New Jerſev. · 1,038 Louiſiana 14
M 838 Weſtoirginien. ... . 131
Zllinois. 836 Lece 305
Marvland 824 Virginien. · 334
New~Hampſhire... 793 i e 322
Delaware. 777 Süd~Carolina. . · 204
Indiana.... 754 Miſ—iſfiipri 2—52
Miſſouri. 746 Nord Carolina. . 243
Nevada 732 Plorida 23
Vermont. 711 Georgia 2?26
Wioconſin. . . 665 Alabama.. 202
Michigan. 607 Texas. 104
Jowa. 001
Es tamen an Staats- und Communial ·Steuern
auf den Herf in:
Nevada. ·19.30 Indiana. 6.42
mns 1740 Oregon 6.20
Californien... 13.95 Minneſota. · 6.20
Connecticut. . · 11.28 Artanſas. 5.901
New Port. . · 1.07 Wioconſin. ·· 5.10
New Hamphire. .· 10.22 Kuun ——
Rhode Joland.. . 9.98 Miſſiſſippi . 1.21
Louiſiana. · 9.71 Kentuchy 1.34
Ohio. 8.83 Süd~Carolina. ··. 3.92
Illinois. 8.690 Weſt·Birginien. ·· 3.89
Maine. 8.53 Virginien . ··· · 3.76
Maryland. ÿv. 8.49 Delaware. · 3.34
Nebrasta. 8.25 Alabama. 2.09
New~Jerſev. .. 8.18 Tenneſſee 2.69
diba l2 Uvi—— 2.21
Kanſas. 7.33 Nord Carolina.. · .2.20
Pennſolvanien. . . 6.96 Texad. 138
Vermont. · · 6.46 ;
Werth Gr i uma in Atlaunta
t Bertt des Ounſinenhim em dabre
um 81,014,938.00 oermehrt.
Die amerikaniſchen Blätter haben wieder viel
unſinniges Zeng üůber Stoörung der friedlichen Zu~
ſtaͤnde zwiſchen Deutſchland und Frankreich in Um~
lauf geſetzt und unſere Stadt ·Nachbaren, wie gewoöhn~
lich, nehmen das dumme Geſchwaͤtz bereitwillig auf.
Hecter ſagte ueulich in Chicago, daß in den
Ver. Staaten ein Heer von 125,000 Beamten lebt,
deren Entlaſſung oder Bleiben im Amte von dem
Willen des Herrn Grant abhängt.
ln der in New-Orleans tagenden National~
Convention der Neger wurde beantragt, alle Verbin~
dung mit den Arbeit-Reformern und den Liberal~
Republikanern zu desavouiren, indem Lehtere nur
verkappte Demokraten ſeien. Pinchback ſprach gegen
ven Antrag und machle den Wollkopfen begreiflich,
daß Sumuer ja auch zu den Liberal-Republitkanern
gehore.
Eins unſer Wechſelblatter ſagt, daß der Deutſche
ſtaiſer die in dem Senate der Ber Staaten gefuührten
Debatten mit dem großten Inteſſe lieſt.
Einige der Fortſchrittspartei Angehoöriße in
Deutſchland ſind der Anſicht, daß das Waſhingtoner
cabinet prompt um Aufklaͤrung in Betreff · der von
tarl Schurz vorgebrachten Thatſachen angegangen
verden ſollte.
Zu Ebren des 75. Geburtotages des Deutſchen
taiſers, war die Flagge des Deutſchen fiſerridee
uf dem Hauſe des deutſchen Cvnſuls in Mobile
ufgezogen. Der Tag wurde von einer Anzahl pro~
ninenter deutſcher Kaufleute als nationaler Feſtta
niſvrechend gefeiert und am Abende wurde der Leitra
in ſeiner Wohnung ſerenadirt.
Atlanta.
Unter unſeren deutſchen Mitbüůrgern
n Atlanta macht ſich ein kraftiges, reges
und verſtändiges Leben bemerkbar. e
beſteht dort eine „eigentliche“ „Dentſche
Geſellſchaft“, deren in der Verſammlung
im 19. März angenommener Bericht, in
dentſcher und engliſcher Sprache, uns von
oem Selictär, Serrn Pr. Ch. Rauſchen~
berg zugeſchickt wurde. So weit wir ans
dem Vorliegenden die Tendenz und die
Anſichten des Vereins beurtheilen können,
ſind wir mit dem Vorhaben vollkommen
einverſtanden, und bereit den Zweck milt
allen uns zu Gebote ſtehenden Kräften
und Mitteln zu foördern. Wenn wir uns
nicht irren, ſo wird dieſer Bericht, auch in
ſeiner ausgezeichneten engliſchen Form
üůberall einen ſehr günſtigen und gefalli—
gen Eindruck machen, und wir hoffen,
daß unſere Freunde und Landslente ſich
der Bewegung eifrig anſchließen, dadurch
werden ſie ihr eigenes Intreſſe befördern.
Es ſcheint uns, daß die Geſellſchaft den
richtigen Weg eingeſchlagen hat um das
gewünſchte Ziel zu erreichen.
Die in der Einſendung ausgeſprochenen
Anſichten wird gewiß kein Deutſcher theil
nahmslos von ſich weiſen. Im Gegen
theil, wir hoſfen daß alle mit ernſten
Nachdenken darauf eingehen werden.
Nichts wuͤrde uns erwünſchter ſein, als
daß dieſe Mittheilungen ein inniges Zů~
ſammenwirken zwiſchen den Deutſchen in
Atlanta, Auguſta, Columbus, Macon
und den üůbrigen Orten des Staates an
bahnen mögen Als Bürger von Georgia
haben wir alle ein gemeinſames Intreſſe,
und dem ſollten unſere Plaͤne nund Hand—
lungen entſprechen. In Einigkeit liegt
unſere Stärke. Wir haben hier eine Ge—-
legenheit zu zeigen was wir als Bürger
im Staatsleben vermögea. Unſer Stre—-
ben kann Niemand ſchaden, nnd mag
Tauſenden nitzen. Gelingt es uns etwas
Erhebliches zur Befriedigung des Bedürf
niſſes des Staates, zur Zufriedenheit der
Betheiligten, und zur Begründung des
Algemeſnen. Wolles beizutragen, wer
ſchen Mannes berechnen?
Eingeſandt.]
An die Redaktion der ʒ,Savannah Abendzeitnng.“
Geehrter Redakteur. :
Im Auſtrage der „Atlanta Deutſchen
Geſellſchaft“, erlaube ich mir Ihnen eine
Copie des Berichtes des Einwanderungs—~
Comite's dieſer Geſellſchaft mit zwei Cir
ularen, einem deutſchen vorzüglich für
dentſche Landwirthe und einem engliſchen,
vorzüglich für amerikaniſche Landeigen~
thümer beſtimmt, zuzuſchicken.
Sie erſehen aus denſelben um was es
ſich handelt und da uns natůrlich an der
Erreichung unſeres Zweckes und an einer
zünſtigen Beurtheilung unſerer Beſtre
bhungen von Seiten des Publikums viel
iegt, ſo erſuchen wir Sie freundlichſt uns
urch Ihre Zeitung beizuſtehen und die
Deutſchen Ihrer Stadt wo möoͤglich zur
irekten Mitwirkung und die Ameritaner
ur ſorgfaͤltigen Erwaäͤgung und Beant—
vortnng unſerer Fragen zu veranlaſſen,
venn Ihre Anſichten in Bezug auf die
tͤſung der Einwanderungsfrage —wie ich
vohl annehmen darf von den unſrigen
icht weſentlich abweichen. ;
Ein in Ihrenr Blatte von 6. Maärz un~
ter der urberriit: „Einwanderung
enthaltener ikel, der vorzůglich eint 7
Correſpondenz eines unſerer Mitgliedet
mit dem en einer Kritik unter
wirft, veranlaßt mich im Namen des Einſ
wanderungs-Comite s unſerer Geſellſchaf
meine heutige Mittheilung an Sie welteſ
auszudehnen, vorzüglich um Ihnen die iit
Artikel gewiſſermaßen gefordert~
echenſchaft ůber die Natur unſerer Bel—
ſtrebungen im Algemeinen abzulegen.
Was dort der Correſpondent des Naſh ~
ville „Emigranten“ über unſere Geſellſ
ſchaft, natürlich in ſeiner eigenen indivrſ
duellen Aunffaßungsweiſe ſagt, iſt richtig.!
doch die eigentliche Idee, die derſelben zrſ
Grunde liegt und die Zwecke, denen diͤ
ſelbe entſprechen ſoll, werden Ihnen woh
aus den Bemerkungen eines unſert
Mitglieder, wie dieſelben in einer unſerq
erſten Verſammlungen, auf eine Auffot
derung hin den Zweck der Geſellſchaft der
Anweſenden zu erkläͤwen gemacht wurden,
am Beſten erſichtlich werden. Ich erlaube
mir alſo Ihnen dieſelben beinah wörtlih
zu wiederholen: :
„Die von uns angenommene Conſtitution, einſ
Herren, bezeichnet als ſpezielle Beſtrebunge unſerr
Geſellſchaft, die Behandlung der Einwand~ ngofas
cnerſeits und die des dffentlichen Schulylſen
anderſeits. . ~ be Beich~
Beide Gegenſtände verdienen die axnſtliche et
tung und W“ cdigung der Deutſchen hier und in en
ſͤgen Bevolterung im Laufe der letzten len tiniger~
maßen beachtet hat, muß zugeſtehen, daß der Zeilod~
ſchnitt gekommen iſt, wo die Theilnahme nnd Mawir~
kung ber Deutſchen eetitglia mwünſchenowerth und
nothwendig wird und dieſe Bemüůtungen nanentlich
in Bezug auf Einwanderung in die neturgemaß rich~
ftigen Bahntn zu leiten, digit uad Irrtkuͤmer
vermeiden zu helfen und moglichſt ſegenbringe·de Er~
folge fur alle Betheiligte zu erzielen.
üeber die Bedentung der Einwawerung, mit
der ich im tug auf Geotgia und der Süden ganz
vorzuůglich Anſedlung und gewinnbrirgende Bewirth
ſchaftung der etzt noch inbebauten oder vernachlͤßig~
ten Tauſendei von Ackern mehr oder weniger frucht
baren Landes neine, Erentrie werl kaum k ſprechen.
Von der Vermechrung der Predutrion und Birgroößer~
ung des Kapitass, welches jährlich dem Bohen durch
die Lendwittbfbnſt abgewonnen wird, häͤng' zunachſt
und en vorzuůglich die zukünftige Wohlfchrt der
Süudſtaaten ab. Mit dem Brtlſendt der Landbe~
voölkerung und der Zunahme des des
Bodens, wächſt der n aller Bevů kerungv~
Klaſſen und jeder einzelne Bürger, ſei er Handwerker
oder Kaufman, Handlanger odẽr Kapitalit, Prediger
oder Wirth, Abvotat oder Bierbrauer, Azt oder Fa~
brikant empfaͤngt mit dieſer Zunahme deeallgemeinen
Wohbilſtandes ſeinen verhaltnißmaͤßigen Antheil und
ſollte wohl ſchon deßhalb ein aufrichtige und ernſtes
Intereſſe an dieſer Angelegenheit zeiger.
Wie viel und in welcher Weiſe, wir als neue
Deutſche Geſellf4 aft in dieſer. Viatung wirken können,
gehoört jetzt nicht bhierher und hängi ʒͤnz und·gar von
den Fabigteiten und dem Eſt nn enundigar ven
ſeren ſpteren Verhandlungea dieſem Gegentande
angedeihen laſſen. Nur moͤchte ich Sie, meine Ha~
ren, ſchon jett darum bitten die Wirkung gründliher
Eroͤrterungen und gediegener Bemühungen in Beug
auf dieſen Gegenſtand von Seiten einer Deutſchen
Geſellſchaft weder der amerikaniſchen Bevölterung
„noch dem auswanderungsluſtigen Publikum gegenüber
ja nicht zu unterſchaͤhen. Naͤch meiner beſten Ueba
zeugung kann eine berartige Geſellſchaft mit Geſchit,
Auodauer und Ernſt Bedeutendes leiſten.
Naͤchſt der Einwanderungsofrage ſoll der öͤffentlihe
Unterricht der Beachtung imſerer Geſellſchafe unte~
worfen ſein und es wird uns ſicherlich nicht an Gel ~
genheit fehlen unſere Thatigkeit auch in dieſer Rig~
inng bin erfolgreich auszudehnen.
Manche von Ihnen, meine Herren, ſind vielleiht
der Anſicht, daß uns ſolche Fragen noch zu fern liegm,
daß wir an Zahl und Mitteln noch zu ſchwach ſind
um etwas Erſprießliches leiſten, etwas Praktiſch
Nuͤtliches zu Tage fordern zu koönnen und daß wir
beſſer thaͤten uns nicht um dieſelben zu kümmermn.
Ich bin, ohne anmaßend ſein zu wollen, entſchieden
grade der entgegengeſt hten Anſichten und haltt dafür,
buſ vdie Auobchaang ver Thaͤtigkeit unſerer Geſell~
ſchaft auf alle Fragen ausgenommen die der ;
Politik deren Erorterung und praktiſche Erledigung
zur Foörderung allgemeiner geiſtiger oder matrieller
Intereſſen der Bevolkerung, reſp. ber deutſchen Bevol
kerung beitraͤgt, im Sinne der Conſtitution anſerer
Geſellſchaft hier und überall Georgia ganz wrzüg~
lich nothwendig iſt um unſeren Wünſchen und Bedürf
niſſen Beachtung, unſeren Anſichten und inſerer
Stellung als Deutſche in öffentlichen Angelegenheiten
Anerkennung und Berückſichtigung zu verſchaffen. ;
Alle ſolche Fragen, meine Herren, ſollten von uns
Deutſchen, als Gliedern des Bolkſtammes, der ſich ;
m Norden und Nordweſten der Union ſo erfolgreiche
Anerkennung zu verſchaffen gewußt hat und der den
Ruf einer wation von Denkern genießt, ernſtlicher
Beachtung und gemeinſamer nüchterner Berathung
unterworfen, deren Reſultate zu gemeinſchaftlichen
Beſchlüßen und praktiſchen Maßregeln vereinigt und
dieſelben dem Publikum gegenuůber durch einiges Han
deln zur Geltung gebracht werden.
Nur dadurch, daß wir uns an allemdas Allgemein
wobl betreffenden Fragen als ein nationales Element,
als ein geſchloſſener und geeinigter Koörper betheiligen
kann es uns gelingen, deutſche Gediegenheit und Ge
Gewiſſenhaftigkeit in hieſigen Verhältniſſen nnd Ein
richtungen zu ſegensreicher Mitwirkung zu bringen
und uns die Achtuug und mit ihr den Einfluß und die
Anerkennung im Ganzen und im Einzelnen zu ver
ſchafen, die uns wohl überall äm Süden noch mehr
oder weniger fehlen. 2
In dieſem Sinne und zu dieſem Zwecke befürworte
ich die Bildung einer Deutſchen Geſellſchaft
im ächten und weiteſten Sinne des Wortes. ;
Der einzelne Deutſche möoögen ſeine Kenntniße und
Fähigleiten noch ſo bedeutend, ſeine Beſtrebungen ſ
noch ſo ebrlich nnd aufrichtig ſein, kann allein in die—
ser Richtung nichts leiſten, er bedarf der moraliſchen
Unterſtühung gleichgeſinnter Landoleute und deshalb, ſ
meine Herren, beduürfen wir Alle der Vereinigung, ;
des Zuſammendenkens und Zuſammenhandelns, um
alo Deutſche Berückſichtigung, Einſluß und Achtung
zu genießen, die man unso hier wie überall uur in dem
Maße zu Theil werden laͤßt, in welchem wir uns die~
selben durch unſere eigenen Fähigkeiten und Beſtre
bungen zu erringen verſtehen.“ ;
Dieſe Bemerkungen, mit den erſten
Früchten unſeres Strebens, zunächſt in
Bezug auf die Einwanderungsfrage, wer
den vielleicht dazu beitragen, Ihnen etwas
mehr Vertrauen in die Fähigkeiten, den
auten Willen und den Gemeinſiun un
ſenn Miltt den Lag tegen no Ihuen
beweiſen, daß wir uns hier in Atlanta
durchaus nicht ſelbſt genügen, ſondern die
Erreichung nnſerer Zivecke ganz vorzüglich
auf vereintes Denken ugd Handeln zu
baſiren, beſtreben.
Tadelu müſſeu wir wohl auch zu~
weilen, den Südländer ſowohl wie viel—
leicht auch unſere Landslente. Wo der
Tadel gerecht und zur Erreichͤng des
Zweckes nothwendig iſt und ohne Gehäſ
ſigkeit nnd;Vorurtheil ausgeſprochen wird,
iſt er gewiß am Platze und kann bei der
Beſprechung von Maßregeln zur Errei
chung allgemein nützlicher Zwecke nicht
ausgeſchloſſen werden.
Ich erlaube mir im Namen unſerer
Geſellſchaft die Hoffnung auszuſprechen, !
daß eine Průfung unſerer Ideen nnd
Vorſchläãge nicht zu ernſtlichen Einwürfen
von Seiten Ihres Blattes oder unſerer
Landslente in Savannah, ſondern zuſ
wohlgemeinter Zuſammenwirkung und
erſprießlicher Hebung und Foörderung ge
meinſamer Intereſſen und der Stellungh
der Deutſchen im Staate beitragen wird. ſ!
Mit Achtung und herzlichem Gruß
ů Chb. Rauſchenberg, E
Correſp. Sekretar der d
„Atlanta Dentſchen Geſellſchaft“. ;
Auguſta. ——7—
Pird Anũual Horticeultural Exhibition.
Am 8. und 9. Mai 1872 wird in
Auguſta die dritte Horticultural Exihi
ition ſtaatfinden. Jedem Freunde von
Blumen möchten wir es rathen; wenn es
hm irgend moglich iſt, bei dieſer Gelegen
heit Auguſta zu beſuchen. Der Ort iſt
einer der ſchönſten Städte im Süuͤden.
Die Anlagen und Gärten der Umgegeud
ſnd berühmt urd. ſehenswerth Viele
Mühe wird von den Einwohnern auf
Gartenanlagen und Blumenzucht ver
wandt, und;mi großem Erfolo; und der
Pramilenliſte nech zu urtheilen, wird Flora
hier einen ung wöhnlichen Reitz entfalten.
Auch dem Cemüſegarten verſagt man
nicht ſeine Ere. Kurz, der Charakter des
Detes und finer Einwohner wüůrde einen
mehrtägigen Aufenthalt dem Fremden
ſehr angenehn machen.
Wir dankei Hrn. E. H. Gray, dem Se
fretar der Ceſellſchaft für die güůtige Ein
ladung: Die Eiſenbahnen befordern
die Bſuchenden ſür die Halste des Preiſes.
Kur für Hinreiſe wird bezahlt, die Rück—
reiſe iſt frei. ;
————
Kentucty.
Die Bäcket » &ineinnati beklagen ſich,
daß, wenn ſie nach Gopington, einem
Staͤdtchen in Kentucky aͤ & her
ſegenden Seite des Ohio), mit ihren Sem
meln zum Verkauf kommen, ſie angehal.
ten, eingeſperrt oder mit Geldſtrafen be—
legt werden. ——
Sehen die Lente denn nicht ein, daß die
Handlung der Covingtoner · Obrigkeit ganz
in Ordnuͤng iſt? Cineinnati wůrde im
entgegengeſeßten Falle daſſelbe thun.
Wer in einer Stadt, oder einem Lande
Geſchäfte macht und Gewinn ſucht, mnß
auch helfen die Laſten und Abgaben der
Stadt zu tragen. Die Leute in Cucn
nati ſcheinen zu glauben, daß ſie ein Recht
haben, in die ſůdlichen Staaten zu gehen,
uͤm ʒe ernten was jie nichtgeſaͤet haben.
Aach unſere Obrigkeit ſollte darauf ſe
hen, daß jeder, der hier den Winter zu—
bringt, um unſer Geld zu verdienen, auch
ſein Antheil an den buůrgerlichen Laſten
lrägt Ware es nicht der Můhe werth.
daß unſere Büůrger darůber ernſtlich nach· ~
denken? Es ſollte Jedem einleuchten,
daß viele dieſer Leute, die den Winter hier
ſpeculiren und hantiren und während des
Sommers ſich entfernen, unſerer Stdi
keinen Pfennig Capital bringen, und ſo—
viel wie moöglich, des Löwen Theil, von
dem Ertrage der ſüdlichen Arbeit an ſich
ziehen. Dadurch gereicht uns das
Kommen und die Gegenwart dieſer Leute
nicht zum Segen. Man erinnere ſich da
ran, daß wo der Menſch Rechte beanſptncht
er auch Pflichten und Beiträge dem Ge
meinwohl ſchuldet.
Das Erdbeben in Schemacha~
Ein Herr Kreslowsky, welcher von Ti
flis nach Schemacha beordert war, um
den durch das Erdbeben verunglückten
Menſchen medieiniſche Hülse und ſonſtige
Mittel zu überbringen, berichtet unterm
18. Februnar von dort wie folgt: „Die
Reiſe von Tiflis währte vier Tage. Un—
terwegs erfuhr ich, daß ſchon 85 Werſt
von Schemacha das Erdbeben fühlbar ge~
weſen, am ſtaͤrkſten aber in Ach· Su. Die—
ſſes Dorf hat jedoch keinen Schaden erlit—
ten. Auf der entgegenſetzen Seite von
Schemacha war das Erdbeben bis zum
Kaspiſchen Meere hin bemerklich, in Bakn
lſelbſt aber nur ſehr ſchwach. In den
Dorfern jenſeit Schemachas wurde das
Erdbeben ziemlich ſtark verſpürt. Am
Sonntag den 28 Jannar, Vormittags um
9 Uhr 55 Min, erfolgte der erſte Stoß,
wie die meiſten behaupten von NW. nach
SO. Nach einigen Seeunden folgte ein
zweiter und dann ein dritter. Viele Leu—
te behaupten, daß der dritte Stoß von un—
ten nach oben gegangen ſei. Sämmt.
liche Stöße erfolatenr in der Zeit von 20
25 See. Der erſte Stoß war ſehr gering
die beiden andern aber ſo heftig, daß man
ſich kaum aunf den Füßen zu halten im
Stande war. Der Thurm der ruſſiſchen.
Kirche, der höchſte in der Stadt, ſoll mit
ſeinem Kreuz auf der Spitze vollkommen
pendelartige Bewegungen gemacht, der
Boden aber ſo geſchwankt haben, daß ſich
nicht nur Menſchen ſondern auch Pferde
Kühe n. ſ. w. kaum auf den Füßen haben
halten köͤnneͤü. Im unteren Theile der
Stadt, der meiſt von armen Leuten be
wohnt iſt, ſtürzten Tanſende von Häuſern
zuſammen, auch Karawanſerais und Bu—
den. Der durch das Einſtürzen der Häu—
ſer anfgewirbelte Stanb war ſo groß, daß
es vollkommen dunkel wurde. Nimmt
man noch das Ee chrei der Erwachſenen,
das Jammern der Kinder, den Hülferuf
der Halbverſchütteten, das Flehen derjeni
gen, welche für unter dem Schutte Begra—-
bene Hülse ſuchten, dazu und dieſes alles
bei einer Kälte von faſt 15~ R., hier eine
uünd »Seltenheit und byi. tieiem. Achue.
Clend dieſer ynglůcklichen Stadt. Bei
alledem war ed ein großes Glück, daß das
Erdbeben ſich bei Tage und an einem
Sonntage ereignete, wo Schulen und Be
hörden geſchloſſen waren. Die Zahl der
durch den Einſturz der Häuſer Getoödeten
wird ſehr verſchieden angegeben; nach po—~
lizeilichen Angaben ſollen es 114, nach an
deren Berichten weit über 200 Perſonen
ſein. Ruſſen, d. h. ſäͤmmtliche Enropͤer
welche hier nicht beſtͤndig angeſiedelt ſind
wie Beamte u. dgl;, wohnen alle mit
Anusnahmen des Militärs in den von Ar
meniern beſonders dazu erbauten Häu—
ſern, welche beſſer und dausrhafter ſind,
als die anderen. Nur drei oder vier Ruſ
ſen beſitzen eigene Hauſer. Dieſe ſind aus
Holz gebaut, und vollkommen unbeſchädigt
geblieben. Die Caſerne hat gar keinen
Schaden erlitten. Viele Ruſſen waren
in der Kirche, wo eben Gottesdienſt ge
ae wurde. Beim erſten Stoß verließ
es die Kirche; eben ſo auch die Zurück
gebliebenen ihre Wohnungen. Nur bei
dem Einſturz des Hauſes eines Arzt Ge
hülfen wurden, während die Eltern in
der Kirche waren, drei Kinder getodtet.
4 ; ~
Der Thurm der ruſſiſchen Kirche hatte
ſchon bei den Erdbeben in den Jahren 15
53 und 1869 gelttten; jeht ſind aber die
Riſſe in der Kuppel bedentend größer ge—
worden, doch droht teine Gefahr und der
Gottesdienſt kann wie frůher fortgeſetzt
werden. Die Molokanen wohnen im
o en Theile der Stadt. Die Häuſer
ſind im Styl der ruſſiſchen Bauernhäuſer
meiſt aus Stein gebant und haben beden
tenden Schaden erlitten, ſind jedoch mi
ſtentheils in ſo weit wieder reparirt, daß
ſie bewohnt werden können. Die Molo—
kanen haben kein Verlnt n Todten oder
Verwundeten zu beklagen. Die Armeno~
Gregorianer und Mohamedaner, die den
arößten Theil der Einwohner der Stadt
diſden haben am meiſten geliͤen. Der
arößte Theil ihrer Hänuſer, beſonders der
Aermeren, aus ungebrannten Ziegeln oder
p 7 i Enlt on-
aus Steinen gebaut, nicht mit Kan, wul
dern mit Lehm gemanert iſt zuſammenge
ſtürzt oder völlia unbewohnbar. Bie
Hͤuſer der Reichen ſind bedentend dauer~
dafter gebaut, hoben aber doch ſo viel ge
tten daß der ganzen Hauptſtraße eutlang
keine 20 Häuſer vollkommen unbeſchädigt
geblieben. Das zweiſtöckige Haus eines
Deutſchen aͤs gebrannten Ziegeln mit
dalt auf gehorigem Fundament getun
chon drei Erdbeben ansgehalten un
; ; ch vollkommen unbeſchä
ſteht auch jetzt noch 1
Gat da Die Armeno · Gregorianer hatten
in Schemäͤcha ziri Kirchon, eine alte und
eine neue; beide haben ſo ſehr gelitten,
daß ſie geſchloſſen ſwerden mußten, weil
ſie Gefahr drohten, während des Gottes
dienſtes einzuſtůrzen. Die Mohamedaner
haben zwei Moſcheen, von denen die große
mehr als 800 Jahre alt iſt, und eine kleine
nenere Auf der alten Moſchee iſt in ſpä
terer Zeit eine Kuppel gebaut, die einge—
ſtuͤrzt iſt, wäͤhrend die alte Kuppel nur un~
bedentende Riſſe hefommen ; Fauſt
iſt das Gebäude vollkommen un eſchäͤdigt.
Die andere aber hat gar nicht ue
In einem Nebengebäude der alten Moſchee
do der Ünterricht im Koran durch einen
Mullah ertheilt wurde, ſtürzte das Dach
ein und begrub unter ſeinem Schutte den
Mullah und 16 Schüler, welche nachher
todt ausgegrabẽn wurden. Die aus nur
500 Seelen beſtehende Gemeinde der ln
theriſchen Armenier hat verhältnißmäßig
den groößten Verluſt an Todten und Ber
wundeten gehabt. Faſt 300 Perſonen
/waren in dem Betſaal verſammelt, wäh: !
rend ſich auf dem Corridor desſelben 200
Frauen und Kinder befanden. Bei dem
erſten Erſtoß waren die Männer auſge—
ſprungen, wurden aber durch den Lehrer,
der in Abweſenheit des Paſtors deſſen
Stelle verſah, beruhigt Gleich darauf
folgten zwei Stöße und jetzt ſtürzte eine
Wand und dann auch die decke ein, und
faſt 180 Männer wurden unter dem
Schutte begraben. Davon blieben 22
ſtodt; 63 hatten mehr oder weniger ſchwere
Verletzuugen, doch ſind ſie ſämmtlich der
Geneſna nahe. Die Frauen und Kin
der, die ſich im Corridor beſanden, blie
ben alle unverletzt.
Friedrich Karl in Moskan
Prinz Friedrich Karl hat bei ſeiner An—
weſenheit in Rußland und Moskan am
lettgenannten Ort n. A. auch die zum An
denken an den verſtorbenen Großfürſten
Nicolaus und unter dem Schutze des ge
ſgenwärtigen Fhronfolger von dem be—
kannten Profeſſar und Publiziſten Katkow
und ſcinem Kompagnon Leontjew gegrün—
dete Schule beſncht, in welcher das pren—
diſche Gymnaſialſystem als Muſter wiſ.
nſdatden Heranbildung einer neuen
Generation eingefůhrt iſt. Dadurch hat
r Prinz ſich denn die Gunſt auch des
großen Propheten errnagen, welcher in ſei
ner „Mosk 3tg.“ ſch-eibt:
Die Einfachheit und dos einnehmende
Weſen bei dem hohen Namen des berůhm—
ten Beſuchers haben einen lebhaften Ein
ſdrm anuf die Zöglinge des Lyceums her
vorgebracht, welches dieſem Beſnche für
immer ein dankbares Andenken bewahren
wird. Der Beſuch der Moskaner Univer
ſitat und dieſes Lyceums zengt uon der
Theilnahme, welche der berühmte Gaſt
Moskaus, ein Prinz des prenßiſchen Kö
nighauſes, an dem Werke ruſſiſcher Erzieh—
ſung und Wiſſenſchoft nimmt; und für
Nußland giebt es gegenwärtig kein wichti
geres, weſentlicheres und notionaleres In
rle als daß der Erziehung und Wiſſen
ſſchoſt.
Dieſe Belobigung aus dem Munde Ka
tkow's fällt um ſo meqhr auf, als die ruſſi
ſſchen Nationalen die demonſtrative Aus—
zeichnung, welche dem Berliner Beſuch in
Petersburg zu Theil geworden nur mit
unverkennbarem Aerger angeſehen haben
Ueber die Unterhaltung mit dem Prin—
zen berichtet dann Katkow weiter. Kat
kow äußerte dabei gegen ihn: „Wir wün—
ſchen, daß Rußland in ſeinen Angelegen—
heiten und in der Beurtheilung deſſen.
moͤ h.. aune ~fedti elhſtndia ſri.
ſruſſiſchen Intereſſe leiten, ſind aber kei
neswegs die wüthenden Deutſchenfreſſer
als welche uns die deutſchen Zeitun r
darſtellen. “ Darauf erwiderte derd gen
2 E ar erte der Prinz:
„Ich verſtehe Sie. In d Si
: - qem Sinne
würde ich an Ihrer Stelle der enlagirteſte
Ruſſe ſein. Was Deutſchland betrifft, ſo
wiſſen Sie ſelbſt, Sie lebten lebten 8
in Deutſchland daß die Deutſchen a
friedliebendes Volk ſind Gott ſ De
es iſt uns gelnn e Ot ſei Dant
ins gelungens große Siege zu errin
gen; wir wünſchen aber nichts als denF 1
den. Die dentſche K ; rie
ie dentſche Kultur hat, wie ich
glaube, einige Vorzůge vor der franzofiſ
dea in Nußland der V anzofiſchen
Bland der Vorrang eingeräumt
wurde und es waͤre wůnſchenswerth, daß
die?Ruſſen ſich mit der deutſchen Bildu ß
näher bekannt machten. Wir haben eun
großen Erfolgt gehabt, aber auech in Ri n
land geſchehen Wunder. Sie vollbrogen
in einigen Jahren, was andere Voltendt
Jahrhunderten erreichten. Es iſt mir e
kannt, daß Sie die Reformen Ihres e
iert unterſtůützen. Deutſchland wünſcht
den Frieden und die Freundſchaft mi~
Rußland. Unſere Intereſſen kollidir ut
keiner Weiſe mit Rußland. iren n
Deutſchland eine gewiſſe Unzufriedenheit
mit Rußlaud herrſcht, ſo hat dieſe einzig
in der zu ſtrengen Abſchließung ſeiner
Grenzen und der übermäßigen Beengung
des Handels durch die Strenge des Ta
rifs ihren Grund; was aber iſt dagegen
z thun Sich darüber zu belcen hat
Riemand ein Recht Was den Tarif be—
rifft, ſo waren wir niemals Fürſprecher
der hohen Schutzzölle und ſind im Gegen
theil der Meinung, daß ſie uns ſelbſt Nach~
iheil bringen, indem ſie unſere Produlti
vität lahm legen.
~ Literatur.
Des,Bienen Züchters Leitfaden mit
gründlicher Anleitung zur Behandlung
der Bienen für jeden Monat des Jahres“
ſt der Titel einés Heftes das uns kürzlich
zugeſchickt wurde. Unter der Aufſicht des
Herrn H. A. King, Herausgeber des „Bee
.
geepers Journals“ hat es ſeine 15 Auf
lage und 40,000 Exemplare erreicht, und
iſt ſetzt ins Deutſche überſetzt/ worden.
Preis in Papierumſchlag, engliſch oder
dentſch, 40 Cents, oder hübſch eingebun
den in rothen Muslin 75 Cents.
(Sonntags Schul Bücher.) In dem
Verlag von Dunffien Cyepman
Clumbia, S. C. Ruchhandler und
Buchdrucker, erſchien kürzlich das folgend«
Werk „Edgars Strugles“, das mehrſeits
ſtark empfohlen wird In dem Catologe
der uns zugeſchickt wurde, bemerken wir
einige werthbolle von ſüdlichen Gelehrten
verfaßte Schrlbücher, die ſich durch äußere
Ausſtattung, Inhalt, und geringen Ko—
ſtenpreis Eltern empfehlen moͤchten. Lei
der ſind wir in Savannah, die ſich doch
eine ſudliche Stadt nennt, im Erziehungs
weſen nicht ſelbſtſtändig und ſchaͤmen uns
nicht das Gute in unſerm Nachbarſtaat
hochmůthig an die Seite zu ſetzen. Es
finden ͤd in dem Bücherverzeichniß auch
berſchiedene Lutheriſche Kliortſ n
welche die Mitglieder der neigen nett
Gemeinde, für den Unterricht der Kinder
ſehr praktiſch finden werden.
f i U
Auflöſung des Räthſels in No. 52.
Von O. C. M. H., Abonnent dieſes Blattes:
1.) Leben Nebel.
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Jolly Jaek, Elephant, and Virginia Ooiee,
Which is offered at Manufacturer's prices, by
single package or case. apr 17, 1872.
Bekanntmachung.
Bureaͤu des Erzdt Laepmeiſtere. ⁊
Savannah, 11. März, 1872.
Die folgendi Steuern ſind jetzt fällig und in dieſer
Office zu bezahlen. Grundeigenthum 1. Quartal
1872. Commiſſionen 1. Quartal 1872. Einkommen
1. Quartal 1872. Waarenvorrath 1.. Quartal.
Handel mit Pferden und Maulthieren.
~ John R. Johnſon,
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Im Ausverkauf zum Koſtenpreis offerixe ich hiemit
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Afeterf e an
Bekanutmachung.
Mitbürge:! Ich we d als Co didat für die
„Ordinary-Office von Chatham County“
bei der im nachſten Novenber ſtattfin /enden Waht
auftretten, un, werde ſeiner Zeit um Eure freundliche
Unterſtützung anſp eche.i. ~
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Sparbank-Department.
Savannah Bank & Trust Co.
10õ Vayſtraß~, Savannah, Ga.
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Charles Green, Prͤſident
Mi' Hatch, Vize-Praͤſident.
Edmund Ketcha.n, Kaſſirer.
Die Direktoren wünſchen die Aufmerkſamkeit des
Publikunis (namentlich die Arbeiterklaſſe, fůr deren
beſonderen Vortheil bieſes Deparment or aniſirt
wurde) auf die neuen Beigeſetze zu lenken, erten für
den Nuten der Depoſitoren abgraͤndert wurdea.
I: Einlagen von S 1 und mehr werden in Empfang
genommen; die Bankbücher, weiche ausgegeben werden,
enthalten die näheren Beſtimmungen. ;
2. Dir jaãhrlicheu Zinſen werden zu 6 pCt berechnet
und ſend zahlbar jeden erſten Mittwoch in den Mona
ten Janet. April, Juli und Oktober eines ne
Jahres.
3. Keine Intereſſen werden bezahlt für Summen
welche vor den obigen Terminen erhoben werden, für
die Zeit, die ſeit der vorhergegangenen Vertheilung
der Dividenden verſtrichen iſt.
1- Die Intereſſen, zu welchen Depoſitoren berechtigt
ſind, können entweder erhoben oder zu · ihren Anlagen
geſchlagen werden.
12 Niemand kann eine Summe, ſei es Kapital oder
Intereſſen, erheben, ohne Borzeigung des Bankbuches,
ausgenommen er hätte es verloren und brchte hin
reichenden Beweis für den Verluſt deſſelben, und gebe
eine geſetzliche Quittung zur Abweiſung aller ferneren
Ferderuneen :
2 Einſegen Empfang genommen von
—¡ traglich; Zurückerſtattungen w
ſ gen werden gemacht von
A. L gertrtat 1
Jas. H. Johnſton, ~ Direltoren d. äftsfü
V. W Gordon) Eeſhattofuhrung~
14-56 I. S. Hutton, Geſchaftsfuͤhrer.