Newspaper Page Text
Savannah Abena zeitung.
Redigirt von
Prof. C. F. Banſemer.
Herausgegeben von
Z. Stern.
Die „Savannah Abend Zeitung“ erſcheint jede
Mittwoch.
Abonnementspreis: ln Vorausbezahlung.
Zaihrlib . 5/
Halbiaͤhrlib 206
Geſchäftslokal: Ecke Bay und Barnard Straßen,
Savannah, Ga. Post Olſiee Key Box 871.
Mitwoch, den 29. Mai 1872.
„err George A. Gemünden jr.
iſtunſer Agent und iſt bevollmächtigt, Aufträͤge
entgegenzunehmen, Subſeriptions Gelder zu collectiren
und Verträge abzuſchließen.
Die Redaͤction der „Savannah Abend Zeitung.“
Was fordern wir?
„Wir fordern zu viel für uns?“
Wenn die Worte uns richtig gegeben wur
den, ſo enthalten ſie die Idee eines Man
nes, der den Deutſchen weniger bekaännt
iſt, und doch ihnen bekannt ſein könnte,
waͤhlte er die richtigen Wege. Wir ſind
uns nicht bewußt, doß hier irgend Raum
iſt für Rath oder Tadel, und deshalb er
ſcheint uns jener Ausdruck als eine muth—
willige Impertinenz, und als Mangel an
Rechtlichkeitsgefühl Etwas Aehnliches
haben wir ſchon früher erfahren.
Doch zur Sache. Was wir ſind und
haben, und den Standpunkt den wir vor
unſern Mitmenſchen einnehmen, haben
wir durch eigene Anſtrengung und Selbſt
aufopferung errungen, es ſind unſere ei
genen Mittel auf deren Grundlage wir
danen. Das Ziel das wir uns vorſtecken,
ſteht jedem der nicht blind iſt, klar vor
Angeͤ. Die öffentliche Meinung, die
das Geſchick des Volkes mächtig beherrſcht,
wollen wir nicht beſchmutzen, mit Fäuſten
ſchlagen und uner die Füůße treten laſſen
voͤn irgend Eiaem, der ein perſoönliches
Intreſſe daran haben mag, Oppoſition
und Krawall zu machen; denn es iſt die
Pflicht jedes rechtlichen Bürgers to abate
a nuisance. Die Tüchtigkeit eines Re—
daeteurs zeigt nicht ſowohl in demjenigen,
dem er ſeine Spalken öffnet, als in dem
Andern, dem er ſie verſchließt. Sind un
ſere Anſichten irxthümlich, ſo ſind wir ſtets
bereit, eines beſſeren belehrt zu werden
und dieſe Belehrung zu veröffentlichen.
Jeder, der ein Freund des Wahren und
des Rechtes iſt, läßt ſich belehren und zu
rückweiſen.
Präſident Andrew Jackſon ſagte einſt zu
Buchanan, um ihn an ſeine Pflicht zu er
innern, „Buchanan, ich kenne einen Mann
in Tenneſſe, der dadurch ungeheuer reich
wurde, daß er ſich ſeine eigenen (und
nicht um fremde) Angelegenheiten beküm—
merte.“
Es giebt einige Leute in Savannah,
die könůten „ungehener“ reich werden; von
dieſen Leuten fordern wir nichts. Darin
werden unſere Leſer hoffentlich unſern ge—
ſunden Menſchenverſtand, und richtige
Kenntniß und Beurtheilung unſerer Mit
menſchen wahrnehmen.
An Menſchenfreunde.
Vor einigen Tagen kam eine deutſche
Familie auf ihrer Reiſe von Atlanta nach
Miladelphia in Savannah an. Hier
wurde die Zahl durch einen neuen Welt
bürger vermehrt, und die Mittel der
Fremden durch die hochherzige Eigen—
nüůtzigkeit eines Landsmannes auf Null
reduzirt. Nachdem man der hülfloſen
Familie, die ans zwei Erwachſenen Per
ſonen und drei kleinen Kindern beſteht,
32 Dollars abgenommen hatte, dentete
man ihnen an, das Haus zu verlaſſen.
Das iſt nun ganz nach dem Muſter eines
New Yorker Landſeewolfs. Von allen
Mitteſn entblößt, was ſollten die Bedau—
ernswerthen thun? Glücklicher Weiſe
fanden ſich Menſchen, Deutſche im
edelſten Sinne des Wortes, die Savannah
von einer großen Schande befrenten, den
Verlaſſenen wie es Menſchenpflicht erfor
dert, ein Obdach gaben, für ihren einſtwei
ligen Unterhalt ſorgten und ferner ſorgen
werden. Nur eins fehlt noch Beſchäf—
tigung. Herr Karl Trautwein, von
dem wir ſprechen, iſt ein Bäcker von Pro—
feſſion, iſtim Stande Pferde zu behandeln,
und würde auch im Landbau oder in ir—
gend einer anderen Beſchäftigung durch
treue Arbeit ſich nützlich machen, wenn er
nur dadurch den Lebensunterhalt für
ſeine Familie, die aus ſeiner Frau und
vier kleinen Kindern beſteht, und keine
großen Anſprüche macht, erſchwingen
könnte, bis ſich ihm eine Gelegenheit dar
bietet, auf ſeine Profeſſion zu arbeiten.
Wir bitten und hoffen, daß unſere
Landsleute bereitwillig ihren Beiſtand
und ihre Hilfe zur Erreichung des guten
Zweckes leihen werden.
Unter denen, die den Dank des deut—
ſchen Publikums verdienen, nennen wir:
Herrn Ch. Oehler, in Weſt Broad· Str.;
Mrs. S. E. Byck,; Herrn Ch. Zink, in
Weſt-Broad-Str.; Herr R. Stach, in
Vryan Str.; Mrs. Brucker; Herrn C.E.
Byck, Bay Str.; Herrn A. Schwab, an
der Ecke Jefferſonund Bryan·Str., und
andere Freunde, deren Thaten uns ge
rühmt wurden, deren Namen aber theil
weiſe uns unbekannt ſind.
Deutſche Geſellſchaft.
Am nächſten Montag, den erſten
Montag im Juni, findet die monatliche
Verſammlung des Comites ſtatt. Die
daran Betheiligten werden ſich hoffentlich
daran erinnern, und zahlreich erſcheinen.
——
Die Savannah Schützen- Geſellſchaft
macht die rüůhmlichſten Anſtrengungen
um bei dem bevorſtehenden Jahresfeſte
den Erwartungen des Publikums voll
kommen zu genügen.
Die „deutſche Braß-Band“ wird näch
ſten Montag, den 3. Juni auf Herrn
Mumm's Platz ein großes an oerrn
veranſtalten. Wir hoffen, daß viele un
ſerer Leute ſich daran betheiligen e
Schulzwang.
Der Artikel „Schulzwang“, wurde uns
mit dem Bemerken cingereicht, daß der
Herr Verfaſſer ſich gerne den Deutſchen in
“ 2 *
Savannah nützlich machen möchte. Es
würde deshalb als unartig ausgelegt
werden, ihm die Gelegenheit zu verwei
ſgern, den Phaeton zu beſteigen; das
Weitere überlaſſen wir dem Urtheil un—
ſerer Leſer.
Wir müſſen jedoch hinzuſetzen, daß uns
manches in dem Inhalt nicht einleuchtend
hiſt, und daß Anderes unſeren Anſichten
und Erfahrungen widerſpricht. Deshalb
möchten wir den Herrn Verfaſſer fragen,
wie es kommt, daß der deutſche Schulmei—
ſter unter den ungünſtigſten Umſtänden
ſo viel in Deutſchland leiſtet, und auf der
andern Seite, unter den günſtigſten Um—
ſtänden ſo wenig für die Deutſchen in
Amerika thut?
Vergnügungen.
Während der letzten Woche „ging es
hoch her“ in Savannah. Einmal hatten
wir die drei Gala·Tage der Regatta.
Das Ufer und der Fluß gewährten den
Anblick einer lebensbollen und lebensfro—
hen Regſamkeit, und an den beiden erſten
Tagen war die Witterung wie erwünſcht;
der dritte Tag aber war den Segelbooten
ungünſtig, und wir haben Urſache dankbar
zu ſein, daß das Vergnügen ohne Unglück
ablief.
Einige Mitglieder des Auguſta „Zabre
Olub“, dem die Unſrigen kürzlich einen
Beſuch machten und deſſen Gaſtſreund—
ſchaft ſie nicht hoch genug rühmen können,
ſtatteten Savannah einen Gegenbeſuch ab.
Dieſe und andere Gäſte aus der Nähe
und Ferne gaben unſern Straßen ein ſehr
belebtes Anſehen.
Mehrere Feſtgelage und Bälle
wettteiferten mit einander, die Gaſtfreund—
ſchaft und Lrbensluſt unſerer Stadt im
heitern Glanze zu entfalten. Miß Olive
Logan, (eine frühere Schauſpielerin,) hielt
im Theater Vorleſungen über Gegenſtände
die gleich den paper-shell-hoats auf der
Oberfläche der Lebenswogen ſich ſchau—
keln. Aber ſo weit hat es unſere moderne
Erziehung und der oft gerühmte Fort
ſchritt gebracht, daß das Oberflächliche
ſelbſt nicht mehr die Oberflächlichkeit
anzieht.
Am Donnerſtag, hatte der„Brüder—
liche Bund“ ein Pick-Nick bei Herrn
Mumm veranſtaltet. Wir hatten eine
Einladung dazu erhalten, wofür wir hie
mit unſern Dank ausſprechen. Wir
wagten es indeſſen nicht hinauszugehen,
da der Himmel am Nachmittage mit fin—
ſtern, drohenden Regenwolken überzogen
war. ;
Für weitere Unterhaltung am Ende
der Woche ſorgten Skiff, Gaylord & Co.,
die mit ihren Minſtrels am Freitag Abend
hihr erſtes Conzert im Theater gaben.
Das neue Markthaus.
Dieſes Gebäude, deſſen Vollendung die
Einwohner lange ſehnſuchtsvoll u. gedul
dig erwarteten, wird, wenn unſer irdiſches
Daſein noch einige Monate lang gefriſtet
wird, vielleicht bei unſerer Lebenszeit, ſich
einmal aus den Händen der Maurer,
Schmiede, Zimmerlente, und anderer
Zunftgenoſſen herauswinden. Ringsher
um ſind ſchon die nenen Abzugskanäle
gelegt. Das obere Stockwerk iſt fertig,
ſo daß es am 29. Mai mit einem Pick—
Nick, zum Beſten der„Lacdies Mermorial
Association“, kann eröffnet werden.
Wenn man das Aeußere anſieht und
das Innere betrachtet, ſo drängt ſich dem
Auge der Eindruck auf, es ſoll was vor—
ſtellen, und doch iſt es nichts. Wir traten
hin eins der untern Gewölbe ein, und fin—
den, daß der Mortel zwiſchen den Schluß—
ſteinen des Gewölbes herausfällt. Die
Sache erſcheint uns ſehr bedenklich, ob—
gleich wir uns nicht erkühnen wollen ein
endgültiges Urtheil abzugeben.
Die Savannah, Bkidway & Seaboard
Eiſenbahn.
Die Einnahme dieſer Bahn während
des Jahres 1571 betrug 834,918.65;
davon kommt auf die Pferde-Eiſenbahn
in den Straßen $17,123. 10, und auf die
Seaboard- Linie 813,462.22. Die Aus—
gaben für die Straßen-Eiſenbtahn betru—
gen 89,376.398, für die Seaboard- Line
818,393.33; ferner, Ausgaben für In—-
treſſen, Bezahlung von Schulden und
Gehalten, und andere Koſten 88,973.90.
Summa $36,219.23. Wenn man davon
88,973.00 für die vor 1871 contrahirten
Schulden verausgabt wurden, abzieht, ſo
bleibt ein Reingewinn von $7,673.32.
Die Bahn wurde am 1. Januar 1872
den Herren W. Meßae & Co. auf fünf
Jahre verpachtet. Fürs erſte Jahr zalte
dieſe Firma 813,000, fürs zweite 815,000, 1
fürs dritte und vierte 517,000, und
818, 000 fürs fünfte.
Wetttraben.
Am Donnerſtage fand ein Wetttraben
auf unſerm Race- Lorſe ſtatt. Von den
fünf angemeldeten Roßen, erſchienen nur
vier auf dem Plat. Der ſchnellſte Traber
legte eine Meile in drei n zurück.
——
Die neue Presbyterianer Kirche,
an der Oſtſeite des Pulaski-Squares,
iſt ein ſchönes, geſchmackvolles Gebäude.
dem Wunſche der Einwohner in jenem
Stadttheil willfährig, iſt der Stadtrath
entſchloſſen, in dem Thurm eiue Stadt-
Uhr. und den neuen Feuer· Alarm· Apparat
aufzuſtellen.
Rottles Full of Beauty.
Ladies, it you would have beauty by the bottle
ſull, all you have to do is to purchase Hagans
Magnolia Balmn. That peerless beautifier of Mhe
complexion not only hẽightens natural charius,
hut rendors even the plainest countenance cxceed
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roughness, sallowness and other blemishes, and
imparts to the skin à most delicate fairness and
soſftness. It smooths the ſurrows c~used by time
or care, and gives ſace, neck and arms the rhu
and engagins of youthſful beauty. Al
this is accomplished by the most natural moans,
viz: by gently and naturally stimulating the cir
culation In the copillary blood vessels. Besides
being the most eſſectual aid to beauty Known to
modern science. my29 58
Neger.
Es ſcheint, als ob unſere Negerbevoͤl~
kerung es ſich ſeit einigen Wochen angele—
gen ſein läßt, die ſchlechten Seiten ihres
Charakters herauszukehren. Ueber die
ſchwarzen Fledermäuſe, und die ſchwar—
zen Buͤmmler zu ſprechen, halten wir weit
unter unſerer Würde. Diebereien und
Schlägereien ereignen ſich unter dieſem
Volk viel häufiger wie früher. Die Fan—
lenzerei nimmt überhand. Dazu trägt
micht wenig bei die Wühlerei der Parus
kaſte der weißen Race, die angeſichts der
bevorſtehenden Präſidentenwahl, eine au
ßerordentliche Thätigkeit entwickelt.
Bis jetzt iſt die' Kriͤis der Krankheit an
welcher unſer Staatsweſen kränkelt, noch
nicht eingetreten. Könnten wir den Pö
bel der nördlichen Staaten aus unſern
Grenzen entfernen, ſo würde zwiſchen den
erwachſenen Negern und der weißen Be—
völkerung ein vollkommenes Einverſtänd—
niß und wechſelſeitige Zufriedenheit herr
ſchen. Das an Hülfsmitteln reiche Land,
würde in Kurzem wiederum in voller
Blüthe ſtehen.
Es iſt das aufwachſende Geſchlecht,
das ſich der Faulenzerei und dem Dieb.
ſtahl ergiebt. Vor wenigen Tagen
wurden in der belebteſten Gegend der
Stadt, an der Ecke von Broughton- und
Barnard-Str, um 4 Uhr Nachmittags,
einem kleinen weißen Mädchen, ungefaͤhr
2Jahre alt, ihre goldenen Ringe von
Negerknaben geraubt. Das iſt der An
fang. Wer kann uns das Ende zeigen?
—— e
Eine merkwürdige Hochzeit wird
aus Kördszeg (Ungarn) berichtet: Dieſer
Tage ſollte ein Paar aus den beſſeren
Klaſſen getraut werden. Am Morgen
des Hochzeitstages kam der Bräutigam,
der aus einer anderen Ortſchaſt iſt, in
einem bunt aufgeputzten Achtſpänner mit
ſeinem Hochzeitsgeleite und ſtieg im Gaſt—
haus ab, weil im Hauſe der Brant keine
geeignete Loealität war. Die Vorberei
tungen wurden getroffen, die Braut ſtand
in voller Pracht, den weißen Kranz auf
dem Kopf, bereit, um in die Kirche zu ge
ben. Allein der Bräutigam erklärte, daß
er ſich nicht eher zur Trauung begiebt,
als bis die ihm verſprochene Mitgift der
Braut ausgezahlt wird. Geld war je
doch nicht vorhanden uͤd ſomit ließ der
Bräutigam einſpannen und fuhr weg.
Hiermit iſt aber das Trauerſpiel noch nicht
zu Ende. Unter den geladenen Gäſten be
fand ſich auch der ehemalige Geliebte der
Braut und dieſer erklärte, er ſei bereit, das
Mädchen ohne Geld zu heirathen. So—
gleich ging man zu der noch in vollem
Staat befindlichen Braut und fragte ſie
ob ſie einwillige. „Mir iſt es Alles Eins“
ſagte ſie. So kam es denn, daß ſie mit
ihrem. geweſenen Geliebten getraut wurde.
Nach der Trauung begann die Hochzeits
feier und es wurde getanzt- Dabei fſiel
es jedoch auf, daß der Bräutigam mit
ſeiner Brant nicht tanzte und auf eine
Frage antwortete er lakoniſch: „Ich mag
ſie nicht und werde auch nicht mit ihr
wohnen; was ich gethan, habe ich nur aus
Rache gethan und damit Punktum, laßt
mich in Frieden.“ Gleich darauf ver—
ſchwand er und man kann denken, in wel—
cher Lage die Braut zurückblieb, die zwei
Bräutigame hatte und doch nicht verhei
rathet iſt.
—— Ò
Eine ergötzliche Szene welche ſich
vor Kurzem im Theater Malibran in Ve
nedig bei der Benefſizvorſtellung des Cho—
reographen Sipelli, der in ſeiner Art ein
Original iſt, zutrug, erzählt das Journal
„Rinnovamento“: Das in Maſſen herbei
geſtrömte Publikum wollte vom Schau
ſpiel gar nichts wiſſen, ſondern begehrte
ſogleich das Ballet und rief nach dem Be
nezianten, der im Koſtüme Othello's er
ſchien. Kaum hatte er die Bühne betre
ten, ſo begann ein Regen von Blumen
und Lorbeerkränzen, Salat, Rettichen,
Bändern von Wolle, Leinwand und Pa—
pier, und ein Gemiſch von Pomperanzen
Erdäpfeln, Zwiebeln, Epigraphen, Ako
ſtiſchen, und Gedichte in unendlicher An—
zahl ergoſſen ſich auf das Theater. Bei je~
dem Hervorrufe ernenerte ſich der erwähnte
Regen, und zwei Diener mußten jedesmal
die Bühne kehren. Das Geſchrei, der
Beifall, das Gehenl, das Schwenken der
Taſchentücher und Paletots beſchrei
ben zu wollen, wäre eine Unmöglichkeit.
Man offerirte dem Benefizianten auch
alte Hüte, ein Gilet, Ringe, einen Kranz
mit einem rieſigen Papierſtreifen, an deſ
ſen Ende eine Henne angebunden war, ein
ungeheuer großes Bild mit einem großen
heiligen Ignatins, einen Kopf aus Pap—-
pendeckel mit einer Pfaffenmütze, Lorbeer
ſträuße mit Kohlköpfen in der Mitte,
Puppen, hölzerne Pferdchen und eine Un
zahl der verſchiedenſten Dinge. Als nun
Sipelli die Vorſtellung des „Othello“ be
gann, erfolgte ein Platzregen von Eiern.
Othello, von dieſen abfärbenden Geſchoſ
ſen erſchreckt, entſchloß ſich, mit dem Pu—
blikum zu parlamentiren; das Bombarde—
ment wurde alſo eingeſtellt und erſt beim
Fallen des Vorhanges wieder aufgenom
men, als der arme Mohr durch das Ge—
brüll von 2000 Stimmen hervorgerufen
ward.
Q
Baltiſcher Lloyd.
Direkte, regelmäßige Dampfſchifffahrt zwiſchen Stet~
tin und New-Fork, via Copenhagen u. Chriſtianſund
vermittelſt der neuen eleganten Poſt-Dampfer „Hum—-
boldt“, „Franklin“, „Thorwaldſen“ (im Bau), „Ernſt
Moritz Arndi“ (im Bau), „Waſhington“ (in Bau).
Dampfer „Humbold“, Capt. P. Barandon, ſegelt
am 4. Juni, Nachmittags 2 Uhr, vom Pier 13 N.R.
Dampfer „Franklin“ folgt am 29. Juni
Von Stettin, Cajüte . . . Gold s9O.
“ Zwiſchendeck, 410.
Von New~-York Cajůte.. ~„slOO.
1 1 Zwiſchendes, 30. ;
Excurſions Billette, auf ein Jahr gültig: Cajuͤttc,
Gold 8170. Zwiſchendeck, Gold $65, Kinder, unter
10 Jahren die Hälfte, Zwiſchendecks-Paſſagieren
werden Matratzen giliefert. Wegen Fracht nach
den Qſtſeehäͤfen und Paſſage wende man ſich an
Wendt & Rammclsberg,
Agenten.
Office No. 40. Broadway, N.
D. H. HARMAN,
Spezereiwaaren Handlung.
56 Ecke Whitaker u. York Str.
——
Schluß - Abrechnung
der
Germania Lebensverſicherungs - Geſellſchaft,
für das am 31. Dezember 1871 endende Jahr.
Kaſſenbeſtand. 31. Dezember 1870 3 362 250 92
Einnahme:
Flr Praͤmien 21431,708 52
Für Iniereſſen. 235.106 53 «
Fur lltien-Gewinn.. nn e t 2203 ~0
~ : 1,689,618 86
; 85,001, 869 78
Ausbezahlt:
An Inhaber von Volicen, verurſacht durch Todesfaͤlle · · $380,238 77
“ “ “ “ Annuitaͤten und Stiftungen,. ·0 7,068 14
“
u “ ~ Abtretungen von Policen. · 147,569 50
Geſammtbetrag der Zahlungen an Inhaber von Policen. . W66,03 41
Zahlungen an Atktionaͤre, Intreſſen Dividenden. . . 24,000 00
Bezahlt für Commiffionsgebüůhren. t .8147,674 81
Aerziliche Unierfuchungen.. n 11921 60
Gehalte 22,306 92
—andere Ausgaben. e 20 6476
Geſammtausgaben für die Geſchäftsführung. 3202,518 09
Bezahli an Steuern. 15668 32
Geſammt Ausgaben. n b 998,749 82
Kaſſenbeſtand, den 31. Dezember 187. o
allige und einbezahlte Inireſſen 26,617 67
Faällige und eingehende Prämien, verbürgt durch Schuldverſchreibungen. . . 129,220 23
Aufgeſchobene Praͤmien, geſichert durch Policen 30u/810 15
487,648 35
Geſammter Vermögensbeſtand den 31. Dezember 1871. . . 84,540,768 31
George Gehe, Superintendent. C. Heinſius, General Agent.
Office: Ecke von Bull- und Bayſtr.
Dr. W. Duncan und Dr. L. Knorr, Aerztliche Examinatoren. 57
Große Landpartie und Conzert
; des deutſchen
Vlechmuſik-Corps,!
unterſtützt von dem deutſchen
Streichmuſik-Corps.
am
Montag, 3. Juni 1872.
auf
N. Mumm's Plantage.
Eintrittskarten a 81.00, ſind zu haben, in Schrei ;
ner's Buch- und Muſikalienhandlung, im Planters
Hotel, im Savannah-Hotel, an der Thüre und bei
den folgenden Mitgliedern des Comite's: W. A.
Friend· E. Eckert; E. Kaan; Geo. A. Gemünden;
E. Nordhauſen.
Die berühmten
BITTER
ſabrizirt von ~
H. Vnderberg Albrocht,
Rheinburg, Deutſchland.
Lieferant des deutſchen Kaiſers und anderer europai~
ſcher Fürſten.
Genehmigt von dem Königl. Preuß. Buregn der
Medizinal·Angelegenheiten.
Reinigt das Blut. Beſeitigt Verſtopfung
der Eingeweide. Heilt Leberkrankheiten ~e.
wurden kürzlich importirt in der Harriet F. Huſſey von
G. W. Wylly & Co.
Wir haben die obengenannten ſehr werthvollen
Magenbitter den Herren
SOLOMONS & CO.
zum Berkauf übergeben. G ~ 0
;
Gänzlieh nene Waaren
für den Sommer ~ Bedarf des
2
Haushalts,
bei
ñ 1 mlll
E. D. SMYTHE.
Congreß ~ und St. Julianſtr.
——
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richtung für kühles Waſſer.
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Den Ameiſen unzugängliche Speiſeſchränke (Ant
Proof Saſes) ausgezeichnetes Machwerk.
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haltend.
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Gallonen meſſend
Runde und ovale Drahtdeckel für Speiſeſchüſſeln.
Eis~ und Claretkannen.
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Hängende Körbe aus Wurzeln und Draht gemacht.
Fliegenwedel~
Kaſige für Moecking birds und Canarienvögel.
Conſerve~Krüge.
Ein immenſes Lager von:
Steingutwaaren, Porzellan· * Glaswaaren
wird zu
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verkauft von
E. D. SMYTHE,
2 Congreß u. St. Julianſtr.
Verloren.
Ein Pocket-Book, mit Inhalt: zwei Lotterie-Looſe
No. 70032 und 77966 und etwas Baargeld. Letzteres
kann für Finderlohn zurückbehalten werden. Das
Uebrige kann abgegeben werden in der Office der
„Savannah Abend Zeitung.“
Muſik
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Die,,Washington Cornet Band“ ſpielt im Noble's
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Abend, während der Saiſon. Das beſte lee-Cream
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hole cutter, Paper Kniſe, Rraser and Peneil Sharp
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100 Stück 84; Sechzig Pintkörbchen mit
Korb zum Verpacken 85.250; Vierund—
zwanzig Quartkörbchen mit Korb zum
Verpacken 83.50; Zweiunddreißig Quart—
körbchen mit Korb zum Verpacken 84.00;
Sechzig Quartkörbchen mit Korb zum
Verpacken 85.00. Zu jedem größeren
Korb gehören 2 Schlüſſel.
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Forderungen an andere Verſicherungen.. .. 6,044.46
Andere Poſlen m 18413.47
02,200.1 ;
Verpſflichtungen:
Verluſte, die noch in Unterſuchung ſchwe—
ben, deren Zahlung noch nicht faͤllig iſt 829,673.00
Andere Forderungen, welche ſich höch
ſtens belaufen auf. 5,000.00
Borʒooo
Vermögensbeſtand. · · .2727,603.11
Die Geſellſchaft wird in Savannah vertreten durch:
C. Heinſius und George Gehe,
General Inſurance Agents Office,
Ecke von Bullund Bay Str., der Poſtofſice gegenüber
Deutſche Aſſecuranz
Agentur,
Ecke Bull ~u. Bayſtraße, Savannah, Ga.
Germania Lebensverſicherungs Geſell~
ſchaft in New- York,
Baar~Vermogen $5,000,000.
Girard Feuerverſicherungs Geſellſchaft
in Philadelphia,
Baar-Vermgen 600,000.
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importirter und einheimiſcher Liqueure.
2 ; F. I. Ruckert,
Jefferſonſtr. zwiſchen Congreß u. Broughtonſtr.
Market Square House,
174 Bryanſtraße.
V in Bas
Valentin Basler,
; empfiehlt ſeine neueingerichteten
Lolkalitäten,
2 ñ
A A 23
/ A
E Alihu
1;1:
und amerikaniſchen Kegelbahnen,
als die feinſten im ganzen Staat, ebenfalls
täglich um 11 Uhr Morgens
freier Lunch.
Philadelphia Lagerbier, die beſten Weine,
Liqueure, Cigarren, ~e. ſtets vorräthig
: im Bar- Room ja 3
d 2 8
1 nnln : 3
Savannah Hotel,
Congreß nahe Jefferſonſtraße.
C. Meitzler. Eigenthümer.
Boarding House & Bar - Room.
Ich übernahm die Agentnr des beruühmten
ſCincinnati Lager - Vier,
(das beſte Lagerbier in unſerer Stadt,)
und verkaufe daſſelbe im Ausſchank und in Faͤſſern.
Die beſten Sorten Cigarren, Weine und
Ligueure
Alzeler (Heſſen Darmſtadt) Rheiwein,
Egg-Harbor rothe und weiße Weine.
zum Verkauf bei der Gallone, Schoppen und balben
Schoppen. Boarding: pro Monat, Woche oder Tag.
Zwölf der beſten deutſchen und engliſchen Zeitungen
zur Verfügung. nov 29 3M
Lunch zu jeder Tageszeit.
Erholung und Vergnügen.
Sonntag, den 2. Juni 1872.
.
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1 2 F 112 ~ 1 *
L 3 ; 27 72
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anz~ nSBIIK.
Der Unterzeichnete macht ſeinen Freunden, Bekann—
hten und dem Publikum überhaupt, die ergebene An
zeige, daß er ſtets bereit iſt, ſeine Gaͤſte auf das Beſte
in ſeinem Lokal, Lovers Lane, zu bewirthen. Es
wird ſtets ſein Beſtreben ſein, die Wünſche ſeiner
h Freunde durch prompte und freundliche Bedienung
zulerfüllen. 6
23 N. Mumm.
Weſt Broad Street House
; A
Bar-Room.
Carl Schwarz, Eigenthümer,
empfiehlt ſein neueingerichtetes Local dem beutſchen
Publikum.
mEine ruſſiſche Kegelbahn, ſtets unentgelt—
lich zur Verfügung. Fortwährend iſt auf Lager:
Phi ladelphia Lagerbier zu 6.Cts. pr. Glas.
Importirter Rheinwein zu 25.Cts. pr. Schoppen.
1 5 r
HI. Helmkin,
Händler mit
ausgeſuchten Spezereiwaaren, Cigarren,
: Tabak, feinen Liquenren, Produkten,
und allen Artikeln für den
Haushaltungsbedarf.
Verkaufs~ Ecke Eaſt-Broad u.? South~Broadſtraße,
lokale: ſ Ecke Eaſt-Broad u.Bryanſtraße.
Gus. Wall
empfiehlt dem geehrten Publikum jeine
neueingerichtete Wirthſchaft,
; Ecke Whitakerſtraße u. BaÿLane. ;
Die beſten Weine, Liquenre, Philadelphia
Lagerbier ~e. beſtäͤndig im Ausſchank
fHerr Gus. Wall und ſein Compagnon Herr Louis
Steinbach, erſuchen ihre Freunde und Bekannten ſowie
das Publikum im allgemeinen um recht zahlreichen
Zuſpruch. 413-55
1872 Putz-Waaren 1872
angekommen.
Bei Krouskoff Srohwaaren für Damen und
Kinder.
Bei Krouskoff Haar, Cactus und Pamilla~
Hüte.
Bei Krouskoff— Kiſten mit franzöſiſchen und
; amerikaniſchen Blumen.
Bei Krouskof f Bänder, Cartons in allen be~
liebigen Farben.
Bei Krouskoff Spitzen. Kinderhauben (und
Ruches.)
Bei Krousko f f— Das letzte Neue in Puhtzwaaren.
Bei Krousko ff Der größte und beſte Vorrath
der bisher in die Stadt gebracht wurde.
¶Bei Krouskoff Mode~Waaren, zu haben für
New~York Preiſe.
Bei Krousko ff haben Putmache anen und Kau
leute einen Auswahl von Waaren zu New~-York
Fabrik Preiſen für Cash.
5. KROUSKOFF,
Mode-Waaren-Handlung,
‘ 1493 Congreßſtraße, nahe der Whitakerſtraße. 47
Das Liegnitzer Handtuch
zum Waſchen, (Bponge OCoth)
zum Abwaſchen, (Wash Cloth,)
als Scheuerlappen, (Dish Cloth,)
zur Reinigung des Theeſervices,
(Tea Olotl) ;
zum Abſtäuben, Trocknen und Poliren.
In jeder Familie unentbehrlich.
Dieſer patentirte Webeſtof wird ausdrüctlich für
den obengenannten Zweck zubereitet, und ſeine weiche,
ſchwammige, einſaugende Oberfläche giebt ihm den
Vorzug vor allen andern, das ehedem dazu angewandt
wurde. Im Gebrauch werden dieſe Handtücher, in
jeder Familie allgemein anwendbar gefunden werden.
Man mache einen Verſuch, und die Verialigtei
derſelben wird ſich bewähren. Ladenpreis: I 0 Cts.
per Stück, oder SI.OO per Dutzend, die größere Sorte
15 Cents per Stůck oder 81.50 per Dutzend.
Wir laden das Publikum ein, zu kommen und ſie
anzuſehen. Sie werden im Großen und Kleinen ver~
kauft von 1
J. H. & W. Creighton.
149 Congreßſtraße.
n Allein-Agenten für den Staat Georgia